Leipzig: Neufassung des Wohnungspolitischen Konzeptes

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    3 Euro sind 30% Rendite passt wie erwähnt nur bei 10 Euro pro qm. So viel Denkvermögen hatte ich eigentlich beim Conne-Witz(er) erwartet.


    3 Euro bei 8 Euro macht laut der sogenannten Mathematik dummerweise aber keine 30%.
    8 Euro macht 10 % => 0,80 Euro = 2,40 Euro sind dann bereits 30 %.
    usw.

    ...also gehen die von Dir unterstellten möglichen Renditen eher in Richtung 40+%? Dann ist Omas Sparbuch aber doch sicher schon längst aufgelöst, nicht? Kapitalismus lebt vom Mitmachen!


    Und Schrottimmobilien, da gibts auch genug Leute, die keine Ahnung von Immobilien haben und sich schlecht informieren oder das Objekt vorher nie persönlich gesehen haben (z.B. Käufer die im Süden wohnen). Sowas kommt AUCH vor. Würden hier einige Unternehmen tausende WE verkaufen und am Ende ist die Rendite negativ, wären die Unternehmen garantiert mit so einem schlechten Ruf behaftet, dass da keiner mehr kauft oder die Staatsanwaltschaft den Laden irgendwann dicht macht. Solche Firmen gibt (gab) es durchaus, Namen nenne ich lieber keine, sonst gibt's nur noch ne Klage wegen übler Nachrede oder ähnlichem...


    Verschaff' Dir doch bitte einmal einen Überblick, was für sanierte Baudenkmäler im Erstverkauf so im Schnitt pro qm Kaufpreis aufgerufen wird!


    Faktor 45+
    Selbst mit Denkmal-Afa sind wir noch bei so um die 30-35.
    "Normal" ist weniger als die Hälfte davon, d.h. so etwa 7-8% Rohertrag, Faktor 12-15. Das sind dann auch die Preise auf dem Zweitmarkt, bei ebendiesen 7-8 Prozent Rohertrag (also vor Verwaltungskosten, Instandhaltungskosten, anderen nicht umlagefähigen Kosten, Mietausfallwagnis, ...)


    Die günstige Miete im Leipziger Stilaltbau wird also grösstenteils vom Zahnarzt aus Stuttgart subventioniert (der Rest vom Steuerzahler).


    Und das sind keine Einzelfälle, sondern das ist die Norm!

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    PPS: Da ich mich mit DieVa überschnitten habe
    - Natürlich erhalten Bauträger keine Rendite, sie haben aber eine Verwaltung hintergeschaltet, welche die Mietverträge etc. verwaltet und einen Mietpool besitzt und dies dann an die Anleger auch auszahlt. Es macht eben nur nicht KSW, GRK, CG oder wer auch immer direkt, sondern über die nachgeschaltete Hausverwaltung, welche i.d.R. genauso heißt, nur eben mit dem Wörtchen "Hausverwaltung" hinten dran.


    Lieber Altbaufan,
    sorry, ich will dich hier nicht niedermachen, aber du hast einfach keine Ahnung vom Bauträgergeschäft. Und ich finde es irgendwie peinlich, wie du vehement deine Meinung vertrittst und nichtmal die wichtigsten Zusammenhänge kennst!
    Richtig ist, dass weder die Bauträger, noch deren nachgeschaltete Hausverwaltungen "Renditen" versprechen bzw. auszahlen. Ausbezahlt werden lediglich die tatsächlichen Mieten abzüglich der Kosten. Das ist auch bei einem Mietpool nicht anders, nur dass dann das Risiko aufs ganze Haus verteilt wird und nicht nur auf eine einzelne Wohnung.


    Kurzum: Weder Bauträger, noch die nachgeschalteten Hausverwaltungen können oder dürfen "Renditen" garantieren. Das tun sie auch nicht.

  • Hmm, kann es sein, dass ihr beide eher ungewöhnlich rechnet? Wir hatten im "Gentrifizierungsthread", der durch diesen hier offenbar abgelöst wird, was so eigentlich nicht geplant war, am Anfang dieses Jahres schon mal über Renditeberechnungen diskutiert. Für eine Renditeberechnung müssen ja noch eine Reihe weiterer Variablen bekannt sein, vor allem die Investitionskosten (Kaufkosten, Baukosten, Gewinn des Bauträgers ...). Ich greife mal das Beispiel raus, mit dem wir damals gerechnet hatten ( http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=411706 ).


    Kaufpreis: 237.000 Euro
    + Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten): 13.000 Euro
    = Investitionskosten: 250.000 Euro


    Nettokaltmiete pro Jahr: 6,80 Euro/m² x 100 m² x 12 Monate = 8160 Euro
    – Verwaltungskosten pro Jahr: 480 Euro
    – Instandhaltungskosten pro Jahr: 600 Euro
    = Jahresreinertrag: 7080 Euro


    Nettokaltmiete pro Jahr: 8160 Euro
    : Kaufpreis: 237.000 Euro
    = Bruttomietrendite: 3,44 Prozent


    Jahresreinertrag: 7080 Euro
    : Investitionskosten: 250.000 Euro
    = Nettomietrendite: 2,83 Prozent


    Kann ein Eigentümer nun aber ohne größere Aufwendungen aufgrund der Marktlage und - wie es so schön heißt - der Mietzahlungsbereitschaft die Miete um einen Euro auf 7,80 Euro/m² kalt erhöhen, dann sieht die Rechnung so aus:


    Nettokaltmiete pro Jahr: 7,80 Euro/m² x 100 m² x 12 Monate = 9360 Euro (1200 Euro mehr)
    – Verwaltungskosten pro Jahr: 480 Euro
    – Instandhaltungskosten pro Jahr: 600 Euro
    = Jahresreinertrag: 8280 Euro

    Nettokaltmiete pro Jahr: 9360 Euro
    : Kaufpreis: 237.000 Euro
    = Bruttomietrendite: 3,95 Prozent


    Jahresreinertrag: 8280 Euro
    : Investitionskosten: 250.000 Euro
    = Nettomietrendite: 3,31 Prozent


    Ein Euro Miete mehr bedeutet also in diesem Beispiel einer 100 qm großen Wohnung mit 250.000 Euro Investitionskosten eine um 0,51 Prozent höhere Bruttomietrendite und 0.48 Prozent höhrere Nettomietrendite. Das klingt jetzt nicht berauschend, aber angesichts der anderen Anlagemöglichkeiten ist das recht viel und absolut sieht es mit 12.000 Euro in zehn Jahren auch nicht schlecht aus.


    Die Sonderabschreibungen für Denkmale und Sanierungsgebiete, auf denen sich die ganze Sanierungsgeschichte in Leipzig immer noch zu einem großen Teil dreht, sind hier wieder nicht berücksichtigt, denn da hängt ja viel vom individuellen Einkommen und der Cleverness der Steuerberaterin ab. Epospecht hat dies ja mal pauschal mit eingerechnet. Darben werden die Stuttgarter Zahnwälte aber nicht.

  • ... Richtig ist, dass weder die Bauträger, noch deren nachgeschaltete Hausverwaltungen "Renditen" versprechen bzw. auszahlen. Ausbezahlt werden lediglich die tatsächlichen Mieten abzüglich der Kosten. Das ist auch bei einem Mietpool nicht anders, nur dass dann das Risiko aufs ganze Haus verteilt wird und nicht nur auf eine einzelne Wohnung.


    Kurzum: Weder Bauträger, noch die nachgeschalteten Hausverwaltungen können oder dürfen "Renditen" garantieren. Das tun sie auch nicht.


    Stimmt zwar, aber sie geben gleichzeitig logischerweise auch alle Daten wie Kaufpreis der sanierten Wohnung, den Sanierungsanteil und vor allem die Mieterwartung an. Auf der Grundlage und mit einer paar groben Richtwerten für die Kaufnebenkosten kann jeder selbst die Rendite errechnen. Und wie gesagt, der Clou liegt ja eigentlich im Steuersparen aufgrund der Sonderabschreibungen und das ist sehr individuell.

  • Ein Euro Miete mehr bedeutet also in diesem Beispiel einer 100 qm großen Wohnung mit 250.000 Euro Investitionskosten eine um 0,51 Prozent höhere Bruttomietrendite und 0.48 Prozent höhrere Nettomietrendite.


    Das ist zwar erst einmal richtig (in absoluten %-Zahlen).


    Nun is dies aber die über die Restnutzungsdauer des Objekts nachhaltig erzielbare Rendite, d.h. nach Ablauf der Restnutzungsdauer (also z.B. 40 Jahre) ist der Kaufpreis (rechnerisch) vollständig "verbraucht" - im Unterschied zum Guthaben auf der Bank. Sollte das Objekt nach Ablauf von 40Jahren noch marktüblich vermietet sein, dann hat zwischenzeitlich mindestens eine weitere Kernsanierung stattgefunden - diese lässt sich aber nicht aus €600/Jahr - noch abzüglich laufender Instandhaltungskosten - finanzieren.


    Bei €237k Kaufpreis sind das also so um die €5.000 Wertverlust jährlich.
    Den Substanzverbrauch musst Du noch vom Ertrag abziehen.
    Und jetzt geh' einmal von Deinen €6.80 um 30% (relativ) runter!

  • Für eine Renditeberechnung müssen ja noch eine Reihe weiterer Variablen bekannt sein, vor allem die Investitionskosten (Kaufkosten, Baukosten, Gewinn des Bauträgers ...). Ich greife mal das Beispiel raus, mit dem wir damals gerechnet hatten ( http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=411706 ).


    Kaufpreis: 237.000 Euro
    + Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten): 13.000 Euro
    = Investitionskosten: 250.000 Euro


    ....


    die Berechnung ist unvollständig und überholt.
    - eine 100m² große Wohnung in durchschnittlicher Lage ist heute zu einem m²-Preis von 2.370 € nicht mehr zu kriegen, die Kaufpreise sind auch wegen höherer Mieten rasant gestiegen.
    - in der Berechnung fehlt vollständig ein evtl. Mietausfall bzw. Kosten für Neuvermietung. Nehmen wir mal an, dass die Wohnung wegen Mieterwechsel nur 1 Monat leersteht und der Eigentümer einen Makler zur Neuvermietung einschalten musste, so fehlen sofort 3 Monatsmieten. Eine schon beträchtliche Kostenposition.
    - Außerdem fehlen in der Kostenrechnung sämtliche Reparaturkosten, die die Wohnung betreffen und somit höchst unterschiedlich hoch ausfallen können. Die angesetzten 600,-- € beziehen sich lediglich auf die durchchnittliche Instandhaltungsrücklage für das Gemeinschaftseigentum, also Dach Treppenhaus, Keller, Fassade usw. Solche Rücklagen müssen gebildet werden, um für den Notfall gewappnet zu sein.

  • Und wie gesagt, der Clou liegt ja eigentlich im Steuersparen aufgrund der Sonderabschreibungen und das ist sehr individuell.

    Bei Faktor 40+ rechnet sich das auch mit Denkmal-Afa und Spitzensteuersatz garantiert nicht.


    Der "Trick" besteht darin, dem Opfer zu suggerieren, die Wohnung liesse sich nach 10 Jahren (mit Gewinn...) weiterverkaufen. Die tatsächlich auf dem Zweitmarkt erzielbaren Preise liegen aber derzeit nur bei um die 30-40% des Preises beim Erstverkauf.

  • die Berechnung ist unvollständig und überholt.


    Dann kann sie ja vervollständigt und eingeholt werden.



    - eine 100m² große Wohnung in durchschnittlicher Lage ist heute zu einem m²-Preis von 2.370 € nicht mehr zu kriegen, die Kaufpreise sind auch wegen höherer Mieten rasant gestiegen.


    Interessante Logik: Die Kaufpreise steigen wegen höherer Mieten und wegen höherer Kaufpreise müssen dann höhere Mieten verlangt werden.


    Ich habe mal http://www.denkmal-immobilie-leipzig.de/ durchgeschaut, da geht es von 2.150 €/m² in Paunsdorf, 2.220 €/m² in Schönefeld und 2.395 €/m² in Eutritzsch bis hoch zu 4.000 €/m² im Capahaus und mehr. Zumeist scheint es sich zwischen 2.600 und 3.000 € zu bewegen. Nur wer profitiert in erster Linie von dieser Preissteigerung? Die Grundstückspreise unsaniert sind zwar auch gestiegen, aber nicht in diesem Maße. Dann wird es wohl der Bauträger sein, oder?



    - in der Berechnung fehlt vollständig ein evtl. Mietausfall bzw. Kosten für Neuvermietung. Nehmen wir mal an, dass die Wohnung wegen Mieterwechsel nur 1 Monat leersteht und der Eigentümer einen Makler zur Neuvermietung einschalten musste, so fehlen sofort 3 Monatsmieten. Eine schon beträchtliche Kostenposition.


    Hohe Rendite, hohes Risiko! Wie ist denn das Rendite-Risiko-Verhältnis in Leipzig im Vergleich zu anderen Städten?

  • Die Kaufpreise steigen wegen höherer Mieten und wegen höherer Kaufpreise müssen dann höhere Mieten verlangt werden.

    Richtig, weil die Mieteinnahmen (neben dem Wiederverkaufswert) der einzige Faktor für künftig zu erwartende Erträge sind, somit die Käufer bei hohem Mietniveau höhere Preise bezahlen und die Verkäufer dieses natürlich gern mitnehmen.

    Nur wer profitiert in erster Linie von dieser Preissteigerung? Die Grundstückspreise unsaniert sind zwar auch gestiegen, aber nicht in diesem Maße. Dann wird es wohl der Bauträger sein, oder?


    Ja, in erster Linie die Bauträger, das sehe ich auch so. Daneben sind aber auch die Handwerkerkosten und die Grundstückspreise gestiegen. Diese Kosten müssen ja vom Bauträger gezahlt werden. Bei jedem Boom gibt es Preis- und Kostenspiralen, die sich gegenseitig anfeuern.

    Hohe Rendite, hohes Risiko! Wie ist denn das Rendite-Risiko-Verhältnis in Leipzig im Vergleich zu anderen Städten?


    Ich würde das Risiko in Leipzig noch immer als hoch einstufen. Das Risiko hängt von der künftigen Einwohnerentwicklung, somit von der Nachfrage nach Wohnungen ab. Sollte die Nachfrage nach Mietwohnungen wieder einbrechen, wäre das fatal. Dann würden m.M.n. schnellstens die Mieten wieder sinken. Für die Eigentümer ist nichts schlimmer als Leerstand, weil Leerstand nicht nur fehlende Einnahmen bedeutet, sondern ausschließlich Kosten verursacht (Zins, Tilgung und Mietnebenkosten müssen vom Eigentümer weitergezahlt werden!). In solch einem Fall sind die Eigentümer schnell bereit, die Miete zu senken, um wenigstens einen Teil der Kosten decken zu können. Genau das haben wir ja nach den 1990er Boomjahren erlebt, die Mieten gingen kontinuierlich zurück.


    Leipzig hat m.M.n. noch nicht so eine gefestigte Struktur wie andere (West)-Städte, die auf eine gewachsene, solide Wirtschaftsstruktur aufbauen können. Dadurch gibt es anderswo nicht diese extremen Schwankungen der Einwohnerzahlen, wie wir es hier seit der Wende erleben.

    13 Mal editiert, zuletzt von DieVa ()

  • Richtig, weil die Mieteinnahmen der einzige Faktor für künftig zu erwartende Erträge sind, somit die Käufer bei hohem Mietniveau höhere Preise bezahlen und die Verkäufer dieses natürlich gern mitnehmen.


    Jetzt mal ganz naiv gefragt: Wenn der Staat da nun regulierend eingreift mit einer Kappungsgrenze, dann können die Mieten nicht so schnell steigen. Dann steigen auch die Kaufpreise nicht so schnell. Aber die Rendite bleibt gleich und damit der Anreiz, Immobilien als Kapitalanlage zu erwerben. Ich bin nicht der Meinung, dass die Kappungsgrenze ein Allheilmittel ist. Aber ich würde trotzdem gern wissen, warum beständig davon die Rede ist, mit einer Regulierung würde das Sanierungs- und Neubaugeschehen abgewürgt.



    Ja, in erster Linie die Bauträger, das sehe ich auch so. Daneben sind aber auch die Handwerkerkosten gestiegen. Diese Kosten müssen ja vom Bauträger gezahlt werden. Bei jedem Boom gibt es Preis- und Kostenspiralen, die sich gegenseitig anfeuern.


    Nach der Kette würden ja Leipziger Mieter_innen mit ihren steigenden Mieten lokalen und regionalen Handwerksbetrieben das Leben versüßen. Ich habe ziemlich viel mit Handwerkern zu tun und ich kenne kaum einen, der sagt, ihm würde es wirtschaftlich viel besser gehen als vor zwei, drei, vier Jahren. Gut, die Auftragsbücher sind vielleicht voller, aber was bleibt zum Schluß übrig?



    Ich würde das Risiko in Leipzig noch immer als hoch einstufen. Das Risiko hängt von der künftigen Einwohnerentwicklung, somit von der Nachfrage nach Wohnungen ab. Sollte die Nachfrage wieder so einbrechen wie schonmal erlebt, wäre das fatal. Leipzig hat m.M.n. noch nicht so eine gefestigte Substanz wie andere (West)-Städte, die auf eine solide Wirtschaftsstruktur zurückgreifen können.


    Ich habe es schon oft gefragt und leider noch nie eine Antwort bekommen: Worauf beruht die Annahme, die Nachfrage nach Wohnungen könne in der allernächsten Zeit wieder rapide sinken? Prognosen beruhen auf Wahrscheinlichkeiten und sind kein Orakel. Welche Prognose sagt einen Bevölkerungsschwund oder auch nur ein "Null-Wachstum" für die nächsten Jahre in Leipzig voraus?

  • Nun ist dies aber die über die Restnutzungsdauer des Objekts nachhaltig erzielbare Rendite, d.h. nach Ablauf der Restnutzungsdauer (also z.B. 40 Jahre) ist der Kaufpreis (rechnerisch) vollständig "verbraucht" - im Unterschied zum Guthaben auf der Bank.


    Bei €237k Kaufpreis sind das also so um die €5.000 Wertverlust jährlich.
    Den Substanzverbrauch musst Du noch vom Ertrag abziehen.
    Und jetzt geh' einmal von Deinen €6.80 um 30% (relativ) runter!


    Sorry, aber das Grundstück hat überhaupt keinen Verfall. Allein die Bausubstanz darauf. Schon dadurch stimmt der Wertverlust von 5.000€ jährlich vorne und hinten nicht. Zudem darfst du, unabhängig von der Denkmal AFA über die Dauer von 40 Jahren jährlich 2,5% auf die Altbausubstanz abschreiben (Altbau AFA). Damit wird der Wertverlust (abhängig vom eigenen Steuersatz) stark gemindert.
    Zudem gehst du von gleichbleibenden Mietkosten über die gesamte Dauer aus, was ziemlich illusorisch ist.


    Bei Faktor 40+ rechnet sich das auch mit Denkmal-Afa und Spitzensteuersatz garantiert nicht.


    Der "Trick" besteht darin, dem Opfer zu suggerieren, die Wohnung liesse sich nach 10 Jahren (mit Gewinn...) weiterverkaufen. Die tatsächlich auf dem Zweitmarkt erzielbaren Preise liegen aber derzeit nur bei um die 30-40% des Preises beim Erstverkauf.



    Das kann man so pauschal auch nicht sagen. Hier mal eine "Best Case" Rechnung.


    Folgende Zahlen werden angenommen:


    Investitionssumme: 480.000€
    m² der Wohung: 160
    Preis/m²: 3000€
    Davon Grundstück/m²: 200€
    Haltedauer (notwendig da Denkmal AFA nicht überschreibbar): 12 Jahre
    Angenommener Wiederverkaufswert: 40%, also 192.000€
    Wertverlust: 288.000€
    Einkommen ohne Immobilie jährlich: 260.000€
    Steuersatz: 45% (Reichensteuer)


    Denkmal AFA: 100% Erstattung über 12 Jahre auf 70% des Kaufpreises (typischer Wert) -> 480.000 *0,7= 336.000 /12 = 28.000 Abschreibung jährlich
    Altbau AFA: 2,5% auf die Altbausubstanz (Kaufpreis - Grundstück) -> 448.000*0,025 = 11.200 Abschreibung jährlich


    Abschreibungen zusammen:


    11.200+ 28.000 = 39.200€


    Steuerlast über 12 Jahre ohne Immobilie:


    260.000€ Einkommen 45% Steuern = 117.000€ *12 = 1.404.000€


    Steuerlast über 12 Jahre mit Immobilie:


    220.800€ Einkommen 42% Steuern = 92.736€ *12= 1.112.832€



    Ersparnis durch Immobilie: 291.168€
    Wertverlust durch Verkauf: 288.000€


    Gewinn durch die ganze Chose: 3168€


    Auch wenn in der Rechnung viele Kosten fehlen (Finanzierung, Nebenkosten etc.) kann das ganze funktionieren. Im Extremfall (wie hier in der Rechnung) OHNE die Wohnung überhaupt zu vermieten.
    Denn die Steuerlast kann bei entsprechenden Investitionen theoretisch bis zum Freibetrag verringert werden, wenn die dafür nötigen Finanzierungskosten unter denen des Steuersparpotenzials liegen.
    Ist natürlich ein Ritt auf der Rasierklinge, da die Einkommensseite 12 Jahre lang stabil bleiben muss.

    Einmal editiert, zuletzt von epospecht () aus folgendem Grund: Beispielrechnung

  • Worauf beruht die Annahme, die Nachfrage nach Wohnungen könne in der allernächsten Zeit wieder rapide sinken? Prognosen beruhen auf Wahrscheinlichkeiten und sind kein Orakel. Welche Prognose sagt einen Bevölkerungsschwund oder auch nur ein "Null-Wachstum" für die nächsten Jahre in Leipzig voraus?


    Ich denke, die Entwicklung in Leipzig wird ganz stark von der Anzahl der Arbeitsplätze abhängen. Wenn die Leute Arbeit finden, werden sie kommen und bleiben. Wenn nicht, werden sie woanders was suchen. Ich glaube nicht, dass eine wesentliche Anzahl an Menschen ohne berufliche Perspektive hier herkommt.

  • Sorry, aber das Grundstück hat überhaupt keinen Verfall. Allein die Bausubstanz darauf. Schon dadurch stimmt der Wertverlust on 5.000€ jährlich vorne und hinten nicht.

    37k für Grunstücksanteil und Kaufnebenkosten sollten dicke ausreichen. Die 5k sind daher ziemlich korrekt.

    Zudem darfst du, unabhängig von der Denkmal AFA über die Dauer von 40 Jahren jährlich 2,5% auf die Altbausubstanz abschreiben (Altbau AFA). Damit wird der Wertverlust (abhängig vom eigenen Steuersatz) stark gemindert.

    "Abschreiben" kann man nur, wenn man Einnahmen hat. Da die Mietrendite hier vor Steuern betrachtet wird, sind etwaige Abschreibungsmöglichkeiten irrelevent.

    Zudem gehst du von gleichbleibenden Mietkosten über die gesamte Dauer aus, was ziemlich illusorisch ist.

    Wird kompensiert durch die Annahme konstanter Bewirtschaftungs- und Instanthaltungskosten über die gesamte Laufzeit. Nach 40 Jahren ist üblicherweise die Handwerkerstunde auch etwas teurer geworden...

    11.200 Abschreibung jährlich

    Wird die Bude 12 Jahre lang nicht oder nur mit Verlust vermietet, dann negiert das Finanzamt die Gewinnerziehlungsabsicht - und das Milchmädchen geht leer aus!

  • "Abschreiben" kann man nur, wenn man Einnahmen hat. Da die Mietrendite hier vor Steuern betrachtet wird, sind etwaige Abschreibungsmöglichkeiten irrelevent.


    Nein, sind sie nicht. Bzw. sind sie es nur theoretisch. Praktisch setzt das aktuell überwiegende Modell der Finanzierung von Sanierungen (und Neubauten) von Wohnungen nun einmal auf die Wohnung als Anlageobjekt vor allem von Besserverdienenden. Wer kein Geld hat, kann es nicht anlegen und sollte daher auch keine Eigentumswohnung erwerben. Das gilt leider auch für die Opfer von Strukturvertrieben bzw. Erwerber_innen sogenannter Schrottimmobilien. Niemand wird jedoch gezwungen und nur die allerwenigsten dazu überredet, ohne entsprechendes Einkommen oder Vermögen eine Eigentumswohnung in Leipzig zu kaufen.


    Laut dem Grundstücksmarktbericht von 2011 - http://www.leipzig.de/bauen-un…_frontend_push&docID=8297 , ein aktuellerer liegt mir leider im Netz nicht vor, aber ich werde versuchen, neuere Zahlen zu ergänzen - liegt der Wohnort der Erwerber_innen von Eigentumswohnungen im sanierten Altbau im Erstverkauf nur zu 4,2 % in Leipzig und zu 95,8 % im sonstigen Deutschland. Da wiederum sind es nicht Fischer und Bäuerinnen aus nicht Mecklenburg-Vorpommern, sondern überwiegend die hier schon mehrfach genannten süddeutschen Zahnwälte mit hohem Einkommen und entsprechenden Abschreibungsmöglichkeiten. Das ist also kein Zufall.


    Ich finde es falsch, daß die LWB ihre un- und teilsanierten Bestände mit Baualter vor 1914 zu einem großen Teil verkauft hat. Aber ein wesentlicher Grund dafür war eben dieses Modell der Anlage- und Abschreibungsmöglichkeit, das die LWB genausowenig betreiben kann wie etwa die Genossenschaften und das daher großen und kleinen Bauträgern überlassen wurde bzw. immer noch wird.

  • Ich denke, die Entwicklung in Leipzig wird ganz stark von der Anzahl der Arbeitsplätze abhängen. Wenn die Leute Arbeit finden, werden sie kommen und bleiben. Wenn nicht, werden sie woanders was suchen. Ich glaube nicht, dass eine wesentliche Anzahl an Menschen ohne berufliche Perspektive hier herkommt.


    So ist das eben mit dem Glauben. Damit bist Du ja auch nicht allein. Nur geht es bei den Zuziehenden um echte Menschen mit völlig unterschiedlichen Zielen und Absichten und nicht nur um den homo oeconomicus, der den "wandernden Arbeitsplätzen" hinterherzieht und sich ein Kilometer von der Arbeitsstelle entfernt eine kleine Wohnung sucht. Die nun schon mehrfach genannten Studien von Prof. Dr. Harald Simons haben anhand von langen Zahlenreihen und der Auswertung von Wanderungsbefragungen gezeigt, dass das Phänomen der Schwarmstädte nur einen schwachen Zusammenhang mit dem Arbeitsplatzwachstum hat. Sein in den Vorträgen immer wieder angebrachtes Referenzbeispiel: "Die Bedeutung der Attraktivität des Wohnortes hat beträchtlich zugenommen bis hin dazu, dass zwar in Regionen wie z.B. dem Westerwald in den letzten Jahren sehr viele Arbeitsplätze entstanden sind, aber der Wanderungssaldo trotzdem negativ war. Die Auflösung dieses scheinbaren Widerspruchs lässt sich täglich auf dem ICE-Bahnhof Montabaur besichtigen: die neuen Arbeitsplätze werden von Auspendlern aus Köln besetzt. Montabaur kommt für die meisten als Wohnort schlicht nicht in Frage, lieber pendeln die Menschen täglich aus Köln." ( http://www.cimmit.de/news/ausw…bremse-wohnungsnachfrage/ ). Mit dem ICE von Köln Hbf nach Montabaur braucht man 34 Minuten.


    In Leipzig liegt der Peak beim Alter der Zuzügler_innen zwischen 25 und 28 Jahren (Schultz, Bevölkerungsvorausschätzung 2013 - http://www.leipzig.de/buergers…frontend_push&docID=33182 ). Es geht also nicht in erster Linie um Studierende, sondern um Berufseinsteiger_innen. Nur müssen diese Arbeitsplätze nicht in der Stadt Leipzig liegen, sondern können auch im weiteren Umland verortet sein. Dann wohnen viele Leute in Leipzig und pendeln zur Arbeit ins mitteldeutsche Chemiedreieck, z.B. nach Merseburg, Leuna oder Bitterfeld. Ich kenne mehrere Leute, die in Chemnitz Arbeit gefunden haben, aber in Leipzig wohnen bleiben oder hierher gezogen sind und täglich mit dem Auto oder dem Regionalexpress je eine Stunde hin und zurück pendeln. Ähnliche Fälle, wenn auch aus anderen Gründen, kenne ich mit Arbeit in Jena an der Uni, bei Carl Zeiss, Schott oder den ganzen Zulieferern und Betrieben in dem Dunstkreis. Mit dem ICE braucht man ca. eine Stunde, mit dem Auto etwa genausoviel. Damit wird der gesamte mitteldeutsche Raum als "Arbeitsplatz" relevant, zumindest wenn der Arbeitsort eine gute Verkehrsanbindung hat.


    Die Dimensionen zeigen sich in der wachsenden Zahl an Berufsauspendler_innen. Die aktuellsten vorliegenden Zahlen sind die vom 30.06.2012 mit einem neuen Höchstwert von 50.016 Auspendler_innen. Innerhalb eines Jahres stieg die Auspendlerzahl um 2.636 Personen bzw. 5,6 %. Im Jahr 2000 waren es nur 35.025 und 2007 mit 38.732 nur wenig mehr. Mitte 2014 werden es mit großer Wahrscheinlichkeit noch mal deutlich mehr sein mit weiterhin wachsender Tendenz (Peter Dütthorn: Berufspendler 2012. In: Statistischer Quartalsbericht II/2013, S. 11 f. http://www.leipzig.de/fileadmi…ericht_Leipzig_2013_2.pdf ).


    Um die Zahl von 50.000 Auspendler_innen Mitte 2012 einmal in Relation zu anderen Zahlen setzen zu können: Von den 502.979 Einwohner_innen am Zensusstichtag 9. Mai 2011 waren 269.597 sogenannte Erwerbspersonen (53,6 %), davon wiederum etwa 245.454 (48,8 %) Erwerbstätige und 24.143 (4,8 %) Erwerbslose. Insgesamt 67.530 Personen (13,4 %) waren jünger als 18 Jahre, 114.200 Personen (22,7 %) waren älter als 65 Jahre.


    Zur gleichen Stichtag wie oben gingen 222.949 Personen einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit in Leipzig nach (Lars Kreymann: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06.2012. In: Statistischer Quartalsbericht III/2013, S. 8-11. http://www.leipzig.de/fileadmi…ericht_Leipzig_2013_3.pdf ). Von diesen lebten 136.100 in Leipzig (61 Prozent) und 86.849 pendelten aus beruflichen Gründen ein (39 Prozent). Die Zahl der Leipziger Einwohner_innen mit einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis betrug am 30.06.2012 186.116. Von diesen arbeiteten 136.100 in Leipzig selbst (73 Prozent) und 50.016 pendelten aus (27 Prozent) .


    In Leipzig waren zum 30.09.2013 insgesamt 28 834 Arbeitslose registriert. An der Uni Leipzig waren zum Wintersemester 2012/13 26.772 Studierende eingeschrieben, an der HTWK 6.277, an der HMT 1.036 und an der HGB 568, zusammen also etwa 34.653 an Studierende staatlichen Hochschulen. Mit den beiden privaten Hochschulen Handelshochschule Leipzig (434 Studierende) und Hochschule für Telekommunikation Leipzig (1.004) kommen noch ein paar mehr dazu, aber oft in berufsbegleitenden Studiengängen.

  • "Abschreiben" kann man nur, wenn man Einnahmen hat. Da die Mietrendite hier vor Steuern betrachtet wird, sind etwaige Abschreibungsmöglichkeiten irrelevent.


    Wenn wir auf dem Niveau argumentieren wollen, dann können wir es auch gleich sein lassen. Es ist doch nun wirklich Konsens, dass sich Altbausanierungen ohne Abschreibungsmöglichkeiten nicht rentieren. Genau deswegen gibt es diese Subventionen ja auch. Dein Einwand wäre richtig, wenn man nur Abschreibungen auf die Gewinne durch das Objekt vornehmen kann. Dem ist aber nicht so.


    Zudem war meine Rechnung gemünzt auf deine These:


    Bei Faktor 40+ rechnet sich das auch mit Denkmal-Afa und Spitzensteuersatz garantiert nicht.


    Und die habe ich mit der Beispielrechnung widerlegt.



    Wird die Bude 12 Jahre lang nicht oder nur mit Verlust vermietet, dann negiert das Finanzamt die Gewinnerziehlungsabsicht - und das Milchmädchen geht leer aus!


    Das stimmt natürlich. Liegt aber im Ermessen des zuständigen Finanzamtes. Und da solche Modelle über Jahre praktiziert wurden, scheint es nicht jedes Finanzamt mit der Gewinnerzielungsabsicht so ernst zu nehmen. Zumal am Ende, also nach dem Verkauf, ein Gewinn abfällt ;)

  • Nein, sind sie nicht. Bzw. sind sie es nur theoretisch. Praktisch setzt das aktuell überwiegende Modell der Finanzierung von Sanierungen (und Neubauten) von Wohnungen nun einmal auf die Wohnung als Anlageobjekt vor allem von Besserverdienenden


    Wenn Du die Rendite vor Steuern betrachtest (was Du ja tust), dann ist diese logischerweise auch unabhängig von allen steuermindernden Faktoren, inklusive Abschreibung.


    Ansonsten bitte Rendite komplett nach Steuern! Da steht in Deinem Beispiel aber keine 3 mehr vor dem Komma, nicht mal mehr eine 2. Mit viel Glück ist die Farbe evtl. gerade noch schwarz!

  • Und weil bekanntlicht die Rendite nach Steuern nahe null oder negativ ist und man in Leipzig in Immobilien angelegtes Geld mit Sicherheit verbrennt, heißt es heute in der


    BILD, 03.09.2014
    Nr. 2 nach Berlin
    Anleger stürmen Leipziger Immobilienmarkt
    http://www.bild.de/regional/le…egehrt-37507442.bild.html

    Das Blatt interviewte Ralf Oberänder (37), den Geschäftsführer von Engel & Völkers Commercial in Leipzig. Die Engel & Völkers Commercial GmbH ist ein international tätiges Beratungs- und Vermittlungsunternehmen für Gewerbeimmobilien, das in den Segmenten Wohn- und Geschäftshäuser, Büro- und Handelsflächen, Gewerbe- und Industrieflächen sowie Investment tätig ist.


    Da in den A-Städten Berlin, Hamburg, München ..., in denen gut betuchte Investoren ihr Geld in Immobilien anlegten und eine sichere Rendite einstrichen, wegen der hohen Nachfrage die Preise in die Höhe geschossen sind, weichen immer mehr Anleger nach Leipzig aus. Nach Berlin (1500 Kauffälle) wurden im vergangenen Jahr in Leipzig mit 794 Anlageimmobilien mehr Objekte verkauft als in anderen deutschen Städten. Oberänder wird zitiert mit: „Leipzig ist zum A-Standort geworden. Früher wollten die Leute in Berlin und Leipzig investieren. Heute heißt es: Nur noch Leipzig.“ Dies liegt nach seiner Ansicht vor allem an dem breiten Angebot, Wohn- und Geschäftshäuser sind in vielen Lagen zu unterschiedlichsten Preisen zu erwerben. Bei Wohnhäusern reicht die Preisspanne von 160 000 bis drei Millionen Euro, der Durchschnitt liegt bei 800 000 Euro. „Dazu kommt die Nähe zu Berlin und das starke Bevölkerungswachstum“, so Oberänder.


    Wie oben schon einmal festgestellt, leben nur etwa 10 % der Käufer_innen selbst auch in Leipzig. Mittlerweile sind es etwa genauso viele ausländische Anleger_innen. Oberänder: „Briten, Italiener und jetzt verstärkt Israelis.“ Die überwiegende Mehrheit mit 80 Prozent lebt in Westdeutschland. „Da wird wahnsinnig viel Eigenkapital eingesetzt.“ Die BILD-Zeitung übersetzt das dann noch für ihre Leser_innen: "Heißt: Die Käufer zahlen quasi bar!".


    Deren Strategie schätzt Oberänder so ein: „Doch ich beobachte, dass viele ihr Geld nicht wegen der Rendite, sondern langfristig einsetzen. Die Käufer denken in Generationen, nicht mehr in Jahren. Das kannte ich vorher nur von Düsseldorf. ... Früher hat das Abwägen einer Kaufentscheidung in Leipzig bis zu einem halben Jahr gedauert. Heute ist ein Deal an einem Tag oder in einer Woche entschieden.“


    Abschließend stellt die BILD-Zeitung noch drei weitere Frage, die erste danach, welche Häuser zur Zeit in Leipzig verkauft werden. Oberänder: „Es sind private Eigentümer, die in den 90er Jahren gekauft, saniert und nun abgeschrieben haben. Sie nutzen den Preisanstieg in Leipzig. Das Angebot ist sehr gut und wenig Mist auf dem Markt. Viele Kunden kaufen mehrfach.“


    Auf die Frage, ob nun die Mieten steigen, sagt er; „Ja. Aber es ist keine Mietpreisbremse nötig. Wegen der geringen Einkommen in der Stadt können keine utopischen Summen verlangt werden. Es fehlen Menschen mit Einkommen von 60 000 bis 80 000 Euro brutto, die auch 9 oder 10 Euro Kaltmiete zahlen.“


    Und er ist nicht der Ansicht, dass wir in Leipzig eine Immobilien-Blase erleben. „Es gibt ja noch sehr viel Leerstand und auch das jedem bekannte Mietniveau stehen dem entgegen.



    Gleichzeitig gab die Deutsche Annington Immobilien Gruppe in einer Pressemitteilung bekannt, dass sie mehr als 5.000 Wohnungen und rund 210 Gewerbeeinheiten von CitCor Residential Group, einem Joint Venture unter Beteiligung von Corpus Sireo, übernehmen wird, Das Gesamtportfolio umfasst eine Wohn- und Nutzfläche von mehr als 344.000 Quadratmetern. In Berlin und Umgebung kommen rund 2.500 Einheiten dazu, in der Hauptstadt werden zukünftig über 16.200 Wohnungen bewirtschaftet. In Dresden sind es mehr als 560 Wohnungen und 40 Gewerbeeinheiten, zukünftig werden rund 1.050 Wohnungen in Dresden bewirtschaftet. In Jena sind es mehr als 400 Wohnungen, zukünftig werden mehr als 550 Wohnungen in Jena bewirtschaftet. In Leipzig sind es rund 300 Wohnungen und zehn Gewerbeeinheiten, zukünftig werden rund 1.500 Wohnungen in Leipzig bewirtschaftet. In Erfurt sind es circa 250 Wohnungen und 5 Gewerbeeinheiten, zukünftig werden rund 650 Wohnungen in Erfurt bewirtschaftet.


    Klaus Freiberg, Vorstand der Deutschen Annington, kommentiert den beabsichtigten Kauf: "Die neuen Wohnungen liegen in Wachstumsstandorten in Deutschland, deren Märkte sind sehr attraktiv für uns. Mit den dazugewonnenen Beständen in den Metropolregionen in den neuen Bundesländern erhöhen wir zudem unsere bundesweite Präsenz als größtes deutsches Wohnungsunternehmen. Das Wohnungspaket passt gut zu unserem bestehenden Portfolio und lässt sich optimal in unsere effiziente und preisbewusste Bewirtschaftungsplattform integrieren. Mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 5,52 Euro entsprechen die monatlichen Kaltmieten unserem Anspruch bezahlbaren Wohnraum auch in den Ballungsgebieten sicherzustellen."


    Wie der eine oder die andere Wohnungsmieter_in den zuletzt formulierten Anspruch erlebt, wird aktuell im "stern" sehr ausführlich beschrieben. Aber das ist dann schon wieder eine andere Geschichte:


    stern, 27. August 2014
    Deutsche Annington
    Die Miet-Hai AG
    Schimmel, kaputte Dächer und Heizungen: Viele Wohnungen der Deutschen Annington sind in schlechtem Zustand. Deutschlands größter Vermieter sorgt sich mehr um seinen Ruf als um das Wohl der Mieter.
    http://www.stern.de/wirtschaft…-miet-hai-ag-2133590.html


    stern, 27. August 2014
    Lobbyarbeit für Deutsche Annington
    Der Miet-Hai und die Politik
    Ärger mit den Mietern? Um ihr Image zu verbessern, setzte die Deutsche Annington AG auf enge Kontakte zu den Politikern, vor allem aus der SPD.
    http://www.stern.de/wirtschaft…-die-politik-2133836.html


    stern, 28. August 2014
    Deutsche Annington
    Ein Koch im Kampf gegen den Miet-Hai
    Drastische Mieterhöhungen nach energetischer Sanierung – ein beliebter Trick bei der Deutschen Annington. In Dortmund hat sich ein Koch dagegen gewehrt – und einen Musterprozess gewonnen.
    http://www.stern.de/wirtschaft…den-miet-hai-2134050.html


    stern, 29. August 2014
    Deutschlands größter Vermieter
    So arbeitet das Imperium der Deutschen Annington
    Niemand vermietet in Deutschland mehr Wohnungen als die Deutsche Annington. Unsere interaktive Grafik zeigt, wo der Konzern besonders stark vertreten ist - wo er den meisten Ärger mit Mietern hat
    http://www.stern.de/wirtschaft…en-annington-2134069.html


    Westfalenpost, 27.08.2014
    Mieter beklagen Sanierungsstau beim Wohnungsriesen Annington
    http://www.derwesten.de/wp/wir…-annington-id9751180.html


    Rhein-Neckar-Zeitung, 02.09.2014
    Mieterverein rät "Annington"-Mietern alles zu dokumentieren
    Auch wenn es in Eberbach bislang keine Streitfälle gibt, hat der größte deutsche Vermieter einen schlechten Ruf.
    http://www.rnz.de/heidelberg/0…lles-zu-d.html#ad-image-0


    ...

  • Und weil bekanntlicht die Rendite nach Steuern nahe null oder negativ ist und man in Leipzig in Immobilien angelegtes Geld mit Sicherheit verbrennt, heißt es heute in der


    BILD, 03.09.2014
    Nr. 2 nach Berlin
    Anleger stürmen Leipziger Immobilienmarkt
    http://www.bild.de/regional/le…egehrt-37507442.bild.html


    100.000 Lemminge *können* nicht irren!


    Im Kontext von *Baudenkmälern* - Bitte nicht die Torpfosten verschieben! - ist die Deutsche Annington aber doch wohl eher wenig vertreten? Deren Angebot liegt vornehmlich in Wohnblöcken einfacher und mittlerer Ausstattung in B und C - Lagen. Hier liegen die Renditen in der Tat bei 8%+. Das wurde von Dir irgendwann einmal erwähnt und von mir auch nicht bestritten, geht aber leicht am Thema vorbei.

  • Einmal mehr zur Theorie der "Schwarmstädte" mit den schon oben angesprochenen Beoachtungen, vor allem dem sehr schwachen Zusammenhang zwischen Arbeitsplatzentwicklung und Wanderungen auf Kreisebene. Diesmal am Beispiel des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, das jedoch auch allgemeine Aussagen enthält und sich ohne Weiteres auf Sachsen und die Nachbarbundesländer übertragen läßt:


    Prof. Dr. Harald Simons, Dr. Marie‐Therese Krings‐Heckemeier,
    Petra Heising, Lukas Weiden: Gutachten zur „Quantitativen und qualitativen Wohnraumnachfrage in Rheinland‐Pfalz bis zum Jahr 2030. Endbericht. Berlin 2014
    http://bauforum.rlp.de/fileadm…ge_in_Rheinland-Pfalz.pdf


    http://bauforum.rlp.de/projekt…utachten-rheinland-pfalz/