Sonstige Bauvorhaben

  • Um es kurz zu machen - wann bekommt ein derart brachliegendes Quartier schon so eine derart umfassende und dazu noch wirklich auch anspruchsvolle Gesamtlösung präsentiert ?


    Und das in einer Zeit in der sich das gesamte weitere Umfeld weithin zum positiven entwickelt? Noch vor fünf Jahren habe ich für den gesamten Bahnhofsbereich eher schwarz gesehen und das hier auch kund getan.


    Aber : Braunschweig ist immer für eine Überraschung gut !

  • Also ich bin von diesem Entwurf absolut begeistert. Das wird dem Quartier einen weiteren Impuls geben. Wenn das Hotel auch wirklich in Angriff genommen wird, dann drehen sich dort bald wieder viele Kräne, absolut positiv, trotz VW-Kriese. An diesem Beispiel sieht man, dass es gut ist, wenn Planungen mal 5 Jahre dauern. Hier scheint man sich viele Gedanken gemacht zu haben, das Konzept wirkt auf den ersten Blick sehr stimmig.
    Natürlich war immer der Gedanke, gegenüber der Stadthalle auf diesem Areal den Schwerpunkt auf Hotel und Kongresse zu legen. Aber da sich wohl kein Investor mit den denkmalpflegerischen Rahmenbedingungen anfreunden konnte, passierte da lange nichts. Nun dieser spektakuläre Entwurf. Absolut spitze. Wie Tarsis schrieb: Braunschweig schafft es immer wieder zu überraschen.

  • Sorry, wenn ich Wasser in den Wein gieße, aber ich halte den Entwurf für völlig missraten und wundere mich über die einhellig positive Wertung.


    1. Der zentrale Platzraum, der nicht überbaut werden sollte, wird fast vollständig überbaut. Letzte Woche wurde versprochen, dass dies nicht geschenen solle, jetzt ist dies wieder passé. Mir nicht einleuchtend, da es sich dabei um einen der atmosphärisch interessantesten Räume in Braunschweig handelt. Zudem gilt das Ensemble als Schützenswert und steht auch so unter Schutz. Der Kompromiss mit dem Investor war eigentlich eindeutig, nämlich, dass der Platz unbebaut erhalten bleibt. So wird ein ganz neuer und beliebiger Zusammenhang geschaffen, der in vielen Punkten mangelhaft ist.


    2. Ich kann nicht erkennen, wie der neue Bestand sich irgendwie in den städtischen Kontext integriert. Eine sechsgeschossige Bebauung neben einer zweigeschossigen, Flachdächer neben Sattedächern, Wärmedämmverbundsysteme (vulgo: Styroporfassade) neben Kalksteinwänden etc. Auf mich wirkt hier nichts stimmig. Lediglich die weichgezeichnete Farbigkeit der Renderings fermittelt den (falschen) Eindruck, hier hätte ich jemand Gedanken gemacht.


    3. Es ist keine integratives Quartier, sondern das Gegenteil. Ein Integratives Quartier bietet einen Lebensraum für alle möglichen Bewohnerschichten, ist also Nutzerneutral. Dieses Projekt hat einen ganz deutlichen Fokus, der größte Teil ist nichts anderes als ein Altenwohnprojekt. Ein Altenwohnprojekt + ein Jugendinternat ergibt keine breite Nutzerschaft. In diesem Zusammenhang ist es mir auch unverständlich, wieso die Nähe anderer Altenheime ein Vorteil sein soll. Die Ballung immer gleicher Funktionen an einem Ort ist das Gegenteil von Integration.


    Ich kann dem ganzen nichts abgewinnen, wieso die Stadt sich hier wieder über den Tisch ziehen lässt (meine ernsthafte Meinung) ist mir unklar, am ehesten noch damit zu erklären, dass Markurth damit gelockt wurde, dass es ein "soziales Projekt" wird. Bevor dieser Schwerpunkt formuliert wurde, war man bei der Stadt deutlich weniger diesem Projekt zugeneigt.


    Im Übrigen schreibt die Landesdenkmalpflege zu diesem Projekt:

    Auch die geplante Neubebauung wird eine zusätzliche Verunklärung des historischen Zeugniswertes (Volumina, Kubatur und Materialität) zur Folge haben. Die Neubauten werden in großstädtischer Architektursprache und deutlichem Kontrast zum historischen Kontext gestaltet. Die stadträumlichen du objektbezogenen Neubaukubaturen ordnen sich der historischen Vierseitanlage nicht integrativ unter. Ob „das Wesen des Baudenkmals“ (Alois Riegl) erlebbar bleibt, muss die hierbei berechtigte Frage der Landesdenkmalpflege sein.


    Der letzte Satz heißt nichts anderes, als das die Landesdenkmalpflege nach solch starken Eingriffen erwägt, das Ensemble von der Denkmalliste zu striechen. Ergo: Ein Denkmal verliert seinen Wert und seinen Schutz, weil es zerstört ist.


    Viele Grüße

  • zu 1.) Um den zentralen Platzraum ist es tatsächlich einigermaßen schade, jedoch schwer, bei Erhalt, das vom Investor gewünschte Bauvolumen unterzubringen.


    zu 2.) Der aktuelle städtische Kontext ist heterogen, von 2-6 Geschossen, Flach- bis Satteldach, unterschiedlichste Materialien. Also worauf sollte man sich hier beziehen? Hätte man die Satteldächer fortführen sollen, um sich dem historischen Bestand anzubiedern?
    Die Leonhardstraßenneubebauung vermittelt sehr gut zwischen der Gründerzeitbebauung und den Stallscheunen. Auch in der Höhe gibt es eine Abstufung zu den historischen Gebäuden.
    Das auch von mir verhasste WDVS trifft immerhin nicht direkt auf historisches Gemäuer. Ich unterstelle mal Absicht.


    zu 3.) Volle Zustimmung.

  • Schöne Diskussion;


    Punkt 3 finde ich in dem Gebiet sehr wichtig und mit ausschlaggebend.
    Gerade deshalb ist die Bebauung zur Leonhardstraße in dem Entwurf meiner Meinung nach schlecht umgesetzt. Anderrerseits sieht man ganz deutlich, dass dort völlig zweckmäßig gebaut wird und dass das langfristig nicht sehr schön ist. Aus diesem Grund hatte ich eine bepflanzte Fassade vorgeschlagen. Genau darauf bezog sich dann auch meine Frage an alle, wie ihr diese Front zur Leonhardstraße hin verbessern würdet?!


    weitere Nachrichten: Bodenarbeiten auf dem Gelände des geplanten Gülden Bürokomplexes in der Güldenstraße.

  • Ich bin absolut schockiert über die Pläne. Die Bauwerke von St. Leonhard gehören zu den ältesten der Gegend und sie sollen (obwohl sie denkmalgeschützt sind) abgerissen werden. :nono:


    Die Borek-Stiftung stellt sich immer als Retter Braunschweiger Kulturdenkmale dar und lässt gleichzeitig an anderer Stelle Denkmale abreißen... total unverständlich.


    Man sollte nicht die Baudenkmale an das Projekt anpassen, sondern das Projekt an die Gegebenheiten. Für mich ist das kein Leuchtturmprojekt, sondern ein Denkmal für komplettes Versagen aller Beteiligten.

  • Alsterplatz

    Auf dem Alsterplatz wird derzeit das ehemalige Schulgebäude der Wilhelm Bracke Schule abgerissen, hier entstehen ab nächstem Jahr 220 Wohnungen. Es entstehen überwiegend Mietswohnungen. Rund die Hälfte der Wohnungen soll mit ca. zwei- bis zweieinhalb Zimmern als Wohnungen für Alleinstehende oder auch Alleinerziehende mit Kind, die andere Hälfte mit drei bis fünf Zimmern für Familien angeboten werden.


    http://regionalbraunschweig.de…hnungen-in-der-weststadt/

  • Sorry, wenn ich Wasser in den Wein gieße, aber ich halte den Entwurf für völlig missraten und wundere mich über die einhellig positive Wertung.
    ...


    Der letzte Satz heißt nichts anderes, als das die Landesdenkmalpflege nach solch starken Eingriffen erwägt, das Ensemble von der Denkmalliste zu striechen. Ergo: Ein Denkmal verliert seinen Wert und seinen Schutz, weil es zerstört ist.


    Ich bin ganz Dvoraks Meinung... das hätte so nicht passieren dürfen. Unabhängig davon, dass die Bauten an der Ecke Leonhardstraße kein architektonischer Weitwurf sind - das kann man so machen. Schön ist anders. Abriss der Reithalle - Gott sei's geklagt, da hätte man nicht viel retten können. Die Gebäude selbst stehen ja auch nicht unter Denkmalschutz, sondern die räumliche Situation.


    Der Denkmalschutz für diesen "ideellen Ort" hätte höherrangig einsortiert werden müssen als die Investoreninteressen. Zumindest die 800 Jahre alte Innenhofsituation hätte anders gelöst werden müssen. Die geht mit dieser Lösung fast komplett verloren.


    Was jetzt bleibt ist Folklore - zur Straßenfront zwei "historische" Bauten, dazu wahrscheinlich ein braunes Gedenkschild für Touristen. Absolut unbefriedigend.


    Ein weiterer "Lost Place", der jetzt wirklich ganz verloren geht.


    Dvorak - hast Du eine Quelle für Dein Zitat?

  • Auf dem ehemaligen Noltemeyer-Gelände an der Hildesheimer Straße sind die Abrissbagger angerückt. Scheinbar geht's hier bald los mit der Bebauung und dem Projekt "Noltemeyer-Höfe". Schön, dass drei große Projekte (Hotelneubau neben dem Kontorhaus an der Frankfurter Straße und Bürohaus an der Güldenstraße) innerhalb kurzer Zeit an den Start gehen.

  • Ja, das freut mich auch. Ebenfalls soll es Anfang 2016 mit der Neuen Mitte Lamme losgehen, das riesen Projekt Nordstadt wurde sozugesagen gekickt und viele Pläne sind in den Schubladen. Über Stillstand brauchen wir uns in Braunschweig nicht zu beklagen.
    Kennt jemand den Stand bei dem Projekt Okermarina?

  • Bei der Okermarina gibt es eine essentielles Problem : Den Hochwasserschutz !


    Damit das Projekt genehmigungsfähig wird und gestartet werden kann muss der Hochwasserschutz gewährleistet werden - und das müsste mit Wehrtoren geschehen, die das Okerbecken von der Oker selbst abtrennen. Die wären aber so exorbitant teuer, dass das ganze Projekt damit kippen könnte - ohne kleinen Hafen wäre es keine Marina mehr und mit den Toren viel zu teuer.


    Ich sehe da keine Lösung und das gesamte Projekt wird entweder komplett umgeplant werden müssen oder eben hinfällig !

  • Leitstelle

    Seit geraumer Zeit hat die Stadt den Bau einer integrierten Leitstelle für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Darüber hinaus sollen auch Räume für eine Stabsstelle und die Verwaltung entstehen. Dazu soll ein neues Gebäude in der Tunicastraße gegenüber der Hauptfeuerwehrwache entstehen. Der Landkreis Wolfenbüttel und der Landkreis Peine werden sich mit jeweils 20 Prozent an den Kosten beteiligen.


    Kosten: 13,3 Mio.


    http://regionalbraunschweig.de…enbuettel-beteiligt-sich/

  • Schlosscarree

    Das Konzept für das Schlosscarree wird durch die Volksbank überarbeitet. Um ein optimales Konzept zu finden, lässt sich die Volksbank hier noch etwas Zeit. Ziel ist es das Schlosscaree optisch und technisch optimal in der Braunschweiger Innenstadt zu präsentieren. Daher wird auch über eine neue Fassadengestaltung sowie die Eingangs- und Liefersituation nachgedacht. Planungen befinden sich hier im letzten Drittel.


    - Ich hoffe ehrlich gesagt, dass die bisher noch komplett unrenovierten Abschnitte erneuert werden. Also der Bereich Richtung Haltestelle Rathaus -



    http://regionalbraunschweig.de…scaree-wird-noch-gefeilt/

  • Markthalle

    Die Verwaltung hat mit mehreren potentiellen Investoren Kontakt aufgenommen, um die Möglichkeiten einer Markthalle zu sondieren. Das Thema stößt auf Interesse bei Investoren und in der Bevölkerung, allerdings wird die Wirtschaftlichkeit eines solchen Projekts kritisch gesehen. Daher könnte eine „klassische“ Markthalle schwierig zu realisieren sein. Die Gespräche sind allerdings noch nicht abgeschlossen.



    http://regionalbraunschweig.de…chweig-gespraeche-laufen/

  • Nordstraße

    Weiß jemand zufällig, warum ein ganzes Wohnhaus in der Nordstraße abgerissen wird? (Hausnummer vielleicht 20?!)


    Das Gebäude ist wahrscheinlich aus den 1880er Jahren und besitzt einen weißen Wintergarten zur Nordstraße hin. Es ist ein sehr schönes Haus und passt sich optisch den anderen Altbauten sehr gut an. Deshalb finde ich es sehr schade, dass es abgerissen wird und man daraus gar nichts mehr machen kann.
    Evtl. mache ich ein Bild in den nächsten Tagen.