Denkmalschutz in Hamburg

  • Denkmalschutz in Hamburg

    Ich starte hier mal einen Thread zur Diskussion dieses Themas, da offensichtlich unser Amt für Denkmalschutz aus den Negativschlagzeilen einfach nicht raus kommt.



    Nun werden in Billbrook denkmalgeschützte Fabrikhallen abgerissen.


    Die Zeit schreibt hierüber einen Bericht


    http://www.zeit.de/2017/20/den…zeitde_share_small_link_x


    Generell kann man sich zukünftig hier über den Denkmalschutz in Hamburg aufregen. Ich rege mich permanent über die auf

  • Der Denkmalschutz in Hamburg ist mir telweise ein absolutes Rätsel :lach: . Wie viel schon abgerissen wurde, dass wirklich einzigartig war und den Charakter der Stadt geprägt hat/hätte.
    Besonders bedauer ich zum Beispiel das Tor der Elbbrücken.

    http://www.bilderbuch-hamburg.…47230247_978x1304xin.jpeg


    Oder auch den Dovenhof, da gibt es ja leider allgemein viele Beispiele:( . Ein fast noch größeres Rätsel ist für mich, was für Gebäude teilweise dann doch unter Denkmalschutz stehen.
    So weit ich mich richtig erinnere steht das graue rechte Gebäude unter Denkmalschutz.

    (eigenes Foto)
    Jungfernstieg 1 (https://www.google.de/maps/@53…YW9eqw!2e0!7i13312!8i6656)


    Hier ist eine sehr interessante Liste mit bedrohten Gebäuden, Orten etc. Kann man sich durchaus mal anschauen.
    http://www.nexthamburg.de/redlist/

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    "In Hamburg weiß man nie" ... was dahinter steckt.
    Ich persönlich kann natürlich gut verstehen, wenn irgendwelche Gebäude-Typen unter Denkmalschutz gestellt werden - um der Nachwelt zu zeigen, was in einer bestimmten Zeitperiode so alles in Mode war.
    Was ich jedoch nicht verstehen kann, ist die Wahl solcher Objekte.
    Häuser aus den 60ern und den 70ern gibt's in Hamburg überall, zu hunderten, warum muss also ausgerechnet ein bestimmtes Ding in der City vor der Abrissbirne geschützt werden, und nicht ein ähnliches in Wandsbek, Rahlstedt oder sonstwo, wo es die Umgebung nicht stört? Wegen Schockeffekt?
    So ganz nebenbei ... genau diagonal zu diesem Haus, in diesem Komplex, steht das Reesehaus, und dieses fällt unter den Denkmalschutz nicht.
    http://kunstherbert.de/portfol…kt-1504-reesehaus-hamburg
    Im Übrigen auf der Seite von kunst+herbert gibt es noch andere Projekte mit interessanten Grafiken - das Kallmorgen-Hochhaus (ex-IBM), nur als Beispiel. :)

  • Kann man nicht die Rote Flora unter Denkmalschutz stellen?

    Ich war gestern in Hamburg und auch in den berühmt- berüchtigt Stadtteil Sternschanze, wo die Rote Flora steht. Ich habe mir das Gebäude Rote Flora (Floratheater) von außen angeschaut. Obwohl es teilweis verfallen ist, ist es ein schönes Gebäude. Nun haben sich viele Politiker, nach dem G20-Gipfel, sich geäußert: Das Gebäude müsste abgerissen werden, damit Frieden einkehrt. Ich finde, aber das Gebäude viel zu wichtig und schön, um es abreißen zu lassen. Müsste es nicht unter Denkmalschutz gestellt werden?

  • Dafür dürfte die Flora zu kaputt sein, dort fehlt ja unter anderem ein komplettes Geschoss, sieht man auch, wenn man kein altes Foto kennt. Unter der neuen Dachkante sieht man noch Fensterschmuck-Stuckleisten. Im Florapark stand auch mal eine tolle Stahlkonstruktion. Das Denkmalschutzamt HH ist da etwas speziell, wenn vieles nicht mehr Original ist (zB Commerzbank Altbau was das Innere angeht), dann aber wiederum stellen sie auch nur Fassaden unter Schutz, egal, ob im Inneren nix Originales mehr ist (Alter Wall, Stadthausbrücke Pallais).


    Alte Fotos, auch von der tollen Innenarchitektur findest du hier:
    http://hamburg-bildarchiv.de/0…0549d7a1159c0c/index.html


    Aber egal, wie man die Flora politisch sieht, die Sanierung haben die gut gemacht und sich Mühe gegeben mit ihren Mitteln, das beste draus zu machen, zumindest außen.

  • Nachdem der Theater-Betrieb aufgegeben wurde, hat der Haushaltswaren-Händler "1000 Töpfe" jahrelang das Gebäude als Verkaufsfläche genutzt. Im Theatersaal und im Bühnenraum standen Regale.


    Wäre ein Musicalunternehmen nicht auf die Idee gekommen, für ein Musical-Neubau außer dem Eingangsgebäude alles abzureißen, könnten wir heute noch den Großteil der alten Bausubstanz bestaunen. Jetzt ist leider nur noch ein kläglicher Rest übrig.


    Im Zuge der Ereignisse des G20-Gipfels gab es eine Petition, in dem Gebäude einen Stadtteil-Kindergarten einzurichten. Es gab über 5000 Unterzeichner...

  • Was anderes... das Denkmalschutzamt zeigt sich im Fall eines Wohnhauses mal sehr konsequent. Dort hatte der Eigentümer (IG Bau :lach: ) einfach die alten schmucken Backstein Balkone abgehackt und wollte sie durch Stahl-Ständer-Balkone ersetzen, wusste aber angeblich nicht, dass das Haus unter Schutz steht. Jetzt besteht das Amt darauf, dass diese originalgetreu nachgebaut werden müssen.


    Bericht + Fotos bei der Mopo:
    http://mobil.mopo.de/hamburg/a…sere-balkone-weg-28083658

  • Das Denkmalschutzamt in Hamburg beweist einmal wieder wie weltfremd man dort handelt. Kuerzlich wurden dort absurderweise die alten Zollschuppen auf der Veddel unter Denkmalschutz gestellt.


    Torben Wiencke, Geschaeftsführer der SPD Fraktion im NDR:


    "Es gibt seit Jahren Planungen für dieses Areal, um hier bis zu 350 Wohnungen, vor allen Dingen Einzelhandel und Büros entstehen zu lassen. Auch das Denkmalschutzamt war involviert und wussten von der Planung. Und dann kam mit einem mal dieses Schreiben, was das alles zum Stillstand gebracht hat, und dagegen müssen wir uns einfach wehren"


    Es gibt den Vorwurf, das Denkmalschutzamt wuerde bewusst versuchten unsinnige Denkmalschutz-Auflagen genau dort zu erlassen, wo die wichtige Projekte blockieren um sich 'fuer andere Niederlagen (City-Hof) bei der Stadt zu Raechen'.


    Das Denkmalschutzamt weist diesen Vorwurf von sich, aber man wird den Eindruck nicht los, dass Andreas Kellner sein Amt hier misbraucht und eine private Fehde betreibt. Sollte sich dieser Vorwurf erhaerten waere es Zeit ihn aus dem Amt zu entfernen.


    Entlarvend jedoch, dass auf der Veddel, dort wo ein wichtiges Wohnungsbau-Prokjekt blockiert wird ein paar alte Schuppen geschuetzt werden sollen, wohingegen das Amt nicht Willens und in der Lage war (bzw ist) das eigentliche historische Eingangstor zum Freihafen zu schuetzen, obwohl dies keiner Planung entgegenstuede.


    Stattdessen wird das alte Zollhaus an der Zweibrueckenstrasse nun abgerissen und (allen ernstes) durch eine banale Hundewiese und eine Abbiegespur direkt neben dem Elbtower ersetzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Vermutlich ältester Paternoster der Welt in Hamburg entdeckt
    Laut NDR hat ein Student bei seiner Masterarbeit über alte Aufzüge im Flüggerhaus einen alten Paternoster entdeckt, das Denkmalschutzamt dachte, er sei verschollen. Bisher wurde ein Paternoster in Wien als ältester der Welt vermutet.


    https://www.ndr.de/nachrichten…-entdeckt,kurzehh330.html


    Flüggerhaus, Rödingsmarkt 19, Baujahr 1888, steht seit 2009 leer
    Ansicht Google Streetview
    …und taucht im Abendblatt-Artikel "Diese Kontorhäuser machen Denkmalschützern Sorgen" von 2016 auf.

  • Der Denkmalverein bietet nun einen Podcast an

    Mal im Ernst, diese Leute kann man doch langsam nicht mehr ernst nehmen. Man muss sich nur mal durchlesen welch pseudo-intellektueller Unsinn denen noch zum letzten Architekturschrott einfaellt.


    Da wird ja sogar noch das Haus der Kirche, eine der groessten Bausuenden Hamburgs (siehe Bild) und gottseidank endlich abgerissen, als Kunstwerke der Architektur und des Staedtebaus verklaert.


    ZItat: Das Erscheinungsbild prägten die zeittypischen, präzise gefügten Waschbeton-Fassadenelemente. Die Raffinesse der Details erhoben diesen Bau weit über die oftmals banalen Bauten der Zeit


    Raffinesse! Ich glaub langsam, die Sassenscheidt hat ernsthaft einen an der Klatsche...

  • Und jetzt wird der weisse Altbau trotzdem komplett abgerissen. Erst wollte man noch versuchen teile der Fassaden mit in das neue Konzept einzubinden. Es ist auch immer das Gleiche…


    Es ist wirklich sehr schade. Auch wenn der weisse Altbau schon mehrfach umgebaut worden ist (ua 1893,1899,1911,1951) ist dieses Gebäude der Geburtsort der Commerzbank und sehr Stadtbildprägend. Außerdem ist es eines der letzten Gebäude dieser Zeit in der Innenstadt.


    Die Fassade bräuchte nur die alten Stuckrosetten zwischen den vertikalen Fenstern. Deshalb sieht der Bau heute so schmucklos aus und so weit von dem Vorkriegszustand entfernt.