Leipzig: Old Industry - Umgang mit Industriedenkmälern

  • Beim Bleichert-Projekt in Gohlis geht es optisch gut voran, von der S-Bahn aus ist der jüngste äußerlich fast fertige Teilbereich gut zu sehen, das Langhaus ist in weiten Teilen intensiv "in Arbeit", so dass absehbar hier ein Schmuckstück zu sehen sein wird.

  • In der alten Leimfabrik in der Angerstraße 24-28 wurde die Tiefgarage mittlerweile fertig gestellt.

    Am vorderen Teil zur Straße hin sieht es noch ein wenig wild aus.



    In der Erich-Köhn-Straße 9 ist aus einem vormals leer stehenden Bürokomplex dieses Haus im "Grünen" ent standen.
    Vorderseite:

    Rückseite zur Luppe:

    Einmal editiert, zuletzt von indautxu () aus folgendem Grund: Link geändert

  • ^ Der 2. BA der Pelzmanufaktur in der Angerstraße dauert ungewöhnlich lange. Nach meinem Eindruck seit über zwei Jahren, obwohl die Baustelle nie ruhte. Der 1. BA, die Sanierung der nördlichen Gebäude und jene an der Angerstraße, ging dagegen recht zügig.


    Als erstes, wenn man in besagtes Gelände guckt, fällt die Tiefgarage mit ihrer riesigen Einfahrt sowie der Belüftungsanlage negativ auf. Auf den Visualisierungen hingegen muss man sie suchen. Aber mal abwarten, bis alles fertig ist.





    Die ehemaligen Fabrikgebäude wurden nicht nur verputzt, darunter wurde auch eine dicke Dämmschicht aufgetragen. Wenn man davor steht, wirken die Gebäude irgendwie "künstlich" alt.





    An diesen Gebäuden links vom Schornstein brauchte man gefühlt auch eine Ewigkeit.
    Bilder: Cowboy

  • Die Trikotagenfabrik in der Lützner Straße im Nachmittagslicht. Wenn man sich die Situation 2008 ansieht, wird einem erst einmal bewusst, wie viel sich in der Lützner Straße seither verändert hat.

    Und Richtung Westen mit der Gärtnerei der Annalinde im Hintergrund.

    Dieser Fabrikbau entlang der Engertstraße wird nun anscheinend auch in Angriff genommen. Zumindest steht ein Schuttcontainer vor der Tür.


  • Notendruckerei C. G. Röder

    Die Bauarbeiten am Erweiterungsbau für die Notendruckerei C. G. Röder in der Ludwig-Erhard-Straße gehen voran.

    Die Fensteröffnungen in der Brandmauer lassen vermuten, dass hier kein geschlossener Blockrand entsteht.

  • Ein paar Eindrücke aus den Bleichertwerken:




    Es ist noch viel zu tun ...


    Das große Gebäude links ist wohl nicht (mehr?) CG-Bestand...

  • Fortuna-Lichtspiele/Kino der Jugend, Eisenbahnstr. 162

    Sollte der Beitrag eurer Meinung nach besser zu "Gebäude f. Wissenschaft, Kultur, Medizin, Bildung, Sport" passen, dann verschiebt ihn bitte. Noch ist aber nicht klar, was aus dem Gebäude werden soll. Aber ein Industriedenkmal, mit dem in den letzten 100 Jahren sehr unterschiedlich umgegangen wurde, ist es auf jeden Fall.


    Kurz zur Geschichte der Fortuna-Lichtspiele/des Kinos der Jugend, Eisenbahnstraße 162:


    1865 errichtete der Gasbeleuchtungs-Aktien-Verein Reudnitz-Sellerhausen an der Wurzner Straße eine kleine Gasanstalt, die 1872 von der Thüringischen Gasgesellschaft erworben und in der Folge ausgebaut wurde. 1928 zog in die ehemalige, 1890 erbaute Generatorhalle ein Kino. Das Gebäude erhielt seine markante Art-déco-Fassade. Der alte Name „Fortuna Lichtspiele“ wurde zu DDR-Zeiten in „Kino der Jugend“ umgewandelt. In den 1980er Jahren fanden hier viele große Rock-Konzerte statt. Vor 1989 zog die Abteilung Stadtbeleuchtung auf das Gelände und kümmert sich von hier aus um die komplette Beleuchtung der Stadt, während das ehemalige Kino seit 1987 verfällt.


    Mehr zur Geschichte des Hauses und einer möglichen Zukunft unter http://ig-fortuna.de/ .


    Ein klein wenig näher gekommen ist man diesen Überlegungen mittlerweile, da nach längerem Insistieren vor allem der IG Fortuna/Kino der Jugend das Gebäude im Besitz der Stadt nun zunächst provisorisch vor weiterem Verfall geschützt, notgesichert und "für eine Veräußerung mit Konzeptvorgaben" ausgeschrieben werden soll.


    Vorlage - VI-A-02140-VSP-03
    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1004719

    Betreff: Notsicherung der Liegenschaft Eisenbahnstraße 162, "Kino der Jugend"
    Status: öffentlich (Vorlage freigegeben)
    Vorlage-Art: Verwaltungsstandpunkt
    Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
    Bezüglich: VO VI-A-02140
    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1004719



  • Seifenfabrik Georg Klinger Sternwartenstr. 21 / Seeburgstr. 20

    M.E. hier noch nicht vermeldet: laut heutiger LVZ wird die denkmalgeschützte Seifenfabrik von Georg Klinger (Bruder des berühmten Bildhauers und Malers Max Klinger) mit den beiden Flügeln in der Sternwartenstrasse 21 und der Seeburgstrasse 20 (zuletzt vom Institut für Psychologie II der Universität Leipzig genutzt) von der Casa Concept saniert. Während die Grünfläche in Richtung Ringcafé wohl dauerhaft bleibt - das Gebäude hat dort bereits jetzt Fenster, die auf Raumhöhe aufgeweitet und mit Balkons versehen werden sollen - wird die Baulücke Seeburgstrasse 22 durch einen ergänzenden Neubau geschlossen. Für sieben Millionen Euro sollen insgesamt 33 Wohnungen und vier Gewerbeeinheiten entstehen. Die Visualisierung des Gebäudes an der Sternwartenstrasse zeigt, dass das vermutlich später aufgesetzte Obergeschoss zurückgebaut und sich die Sanierung mit dem rekonstruierten Jugendstil-Dachgiebel (vermutlich) am Original orientiert (vgl. heutiger Zustand:(



    Visualisierung: Casa Concept

  • Danke für dei Info. Ich hatte hier schon einmal ein bild des aktuellen Bauzustandes gepostet. Mitlerweile ist man beim Lückenschluss in der zweiten Etage angekommen. Das die kleine Grünfläche hinter dem Ringcafé erhalten bleiben soll finde ich gar nciht schlecht. Allerdings fristet sie gerade eher ein Dämmerdasein. Es gibt keine einzige Bank und alles wirkt dunkel mit wenig Aufenthaltsqualität. Hier könnte man aber einen schönen Stadtplatz schaffen, abgeschirmt vom Trubel des Rings durch das Ringcafé.

  • ^^ Danke für die Infos. Den LVZ-Artikel habe ich nicht gelesen, vermute aber, dass es die besagte Lücke zur ehemaligen Seifenfabrik schon immer gab und der geplante Neubau - mit ein paar Metern Abstand zum Bestandsgebäude - das Eckgrundstück ausfüllen wird, und damit die Grünfläche verschwindet. Der Eingang befindet sich dann in der Seeburgstraße 22.


    Beitrag mit jenem von indautxu überschnitten

  • ^ Nee, die Seifenfabrik ist offiziell die Seeburgstrasse 14-20, im Artikel ist explizit von einem Neubau in der 'Baulücke' 22 die Rede, der 'die Strassenflucht wieder schließt', also der Neubau, der auch im Beitrag von indautxu zu sehen ist, der irgendwie an mir vorbeigegangen ist.


    indautxu: danke für den Hinweis auf deinen Beitrag!

  • Fortuna-Lichtspiele/Kino der Jugend, Eisenbahnstr. 162


    Kurz zur Geschichte der Fortuna-Lichtspiele/des Kinos der Jugend, Eisenbahnstraße 162. ...


    Ein klein wenig näher gekommen ist man diesen Überlegungen mittlerweile, da nach längerem Insistieren vor allem der IG Fortuna/Kino der Jugend das Gebäude im Besitz der Stadt nun zunächst provisorisch vor weiterem Verfall geschützt, notgesichert und "für eine Veräußerung mit Konzeptvorgaben" ausgeschrieben werden soll.


    Ein neuer Änderungsantrag der Grünen zum Kino der Jugend, der beim Stadtbezirksbeirat Ost am Mittwoch diskutiert wurde. Der Beirat hat dem Antrag einstimmig zugestimmt.


    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1005236



    LVZ, 13. Oktober 2016
    Altes Lichtspielhaus
    „Kino der Jugend“: Grüne wollen Verfall abwenden
    Seit fast dreißig Jahren wird das ehemalige „Kino der Jugend“ in der Eisenbahnstraße nicht mehr genutzt. Um eine Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes bemühen sich neben bürgerlichen Initiativen auch die Grünen.
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…e-wollen-Verfall-abwenden

  • In der Delitzscher 15 sieht es aktuell so aus. Die Arbeiten erstrecken sich im Moment nur auf das villenartige Gebäude direkt an der Straße. Die dahinterliegenden Fabrikgebäude bröseln weiter vor sich hin.



    Und ein kurzer Abstecher zum Grafischen Hof, zuletzt hier.



    Nicht weit entfernt, die Hans-Poeche-Straße 8. Von außen ok aber innen ganz leer.


  • ^^ Schön zu sehen, dass beim Grafischen Hof jetzt der 2. Bauabschnitt realisiert wird. Dabei werden die Industriebauten im Hof saniert und auch die historischen Dachformen (wie man schon auf deinen Bildern sieht) wiederhergestellt. Hier hatte ich dazu schon etwas geschrieben.


    Edit: Statt dieser merkwürdigen "Duplex-Parker" wie auf der Visualisierung dargestellt, wurde ein Flachbau an der Straßenkante errichtet.

  • Zitat von Altbaufan

    Das große Gebäude links ist wohl nicht (mehr?) CG-Bestand...



    Doch, aber das Bleichert-Areal wird in mehrere Bauabschnitte unterteilt. Die Website zu diesem Projekt wurde inzwischen auch aktualisiert und erweitert.


    Das Gesamtprojekt auf dem Areal der ehem. Bleichertwerke umfasst jetzt knapp 150 Wohnungen und 10 Gewerbeeinheiten. Die Investitionssumme ist auf 62 Mio Euro gestiegen (vorher mW 28 Mio, was vermutlich nur die Industriebauten an der W.-Sammet-Straße beinhaltete) und die Fertigstellung ist jetzt für März 2018 anvisiert.


    Leider gibt es noch immer keinen Bauplan, auf dem man die Häuser zuordnen kann. Ich denke mal, dass "das große Gebäude links" Denkmal (Haus2) mit 58 Wohneinheiten und geplanten 4.881 m² Wohnfläche sein wird.

  • Bleichert Werke

    Das "große Gebäude links" auf dem vorherigem Bild von Cowboy ist Haus 13, das ist auf der Projektseite von CG nicht aufgeführt, hier gibt es wohl noch keinen genauen Plan. Das Haus 2 ist das große Haus entlang der Wilhelm-Sammet-Strasse mit den großen Industriefenstern. Hier wird gerade an der Bodenplatte gearbeitet. Direkt daneben ist Haus 3, hier wurde kürzlich das Richtfest gefeiert. Haus 4 ist das fast fertige zur Zeit in der Vermietung befindliche Haus. Den Projektplan mit der Bezeichnung der einzelnen Häuser findet man unter diesem Link:
    http://m.sup-sahlmann.com/umba…-werke-zu-gohliser-hoefe/


    Falls jemand aktuelle Bilder vom Projekt hat, bin ich immer gerne daran interessiert. Vor allem der Fortschritt beim Haus 3 und Haus 4. Insbesondere Bilder vom Innenhof aus bzw. bei Haus 4 vom Gebäudeinneren.