Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • Wie man einer aktuellen Pressemitteilung der Stadt entnehmen kann, gehen die Abrissarbeiten an den Eisenbahnbrücken über die August-Bebel-Straße weiter. Vom 28.3. bis 31.3. werden vermutlich alle Überreste der schmiedeeisernen Brücken abgerissen. Fotografiert hatte ich die glücklicherweise im letzten Jahr noch, wobei ich mich damals schon gewundert hatte, warum diese Brücken noch stehen:



    Einmal editiert, zuletzt von lguenth1 ()

  • Ein weiteres Beispiel für den katastrophalen Umgang mit den Kulturdenkmälern der Region zeigt sich am Beispiel des Mahnmals am Hutholz für die sieben an dieser Stelle am 27. März 1945 von der Gestapo ermordeten Antifaschisten. Das liegt zwar auf Neukirchener Flur, ist aber von der Lage dem Stadtteil Hutholz sehr viel enger verbunden. Geschaffen wurde es vom namhaften Chemnitzer Bildhauer Hanns Diettrich, mittlerweile ist die Inschrift auf einer Platte aus Muschelkalk stellenweise aber nur noch schwer zu entziffern und die Platte selbst mehrfach gebrochen. Eine Sanierung ist also nötig, in einem älteren Artikel war mal von überschaubaren 10.000 Euro die Rede. Jetzt ist Neukirchen aber zur Erkenntnis gekommen, dass ein Neuaufbau nicht teurer wäre als eine Sanierung - und verfolgt trotz des bestehenden Denkmalschutzes die Pläne eines Neubaus vorrangig weiter (Link). Das ist so absurd, dass auf eine solche Idee wohl nicht mal die Chemnitzer Stadtoberen gekommen wären.

  • Meinem Empfinden nach sind in unserer Gegend allgemein viele Mahnmale für NS-Opfer und vor allem Kriegerdenkmäler in einem oftmals sehr schlechten oder vernachlässigtem Zustand. Von den Kriegerdenkmälern wurden ja auch nach dem Krieg schon eine ordentliche Anzahl abgeräumt und neue Denkmäler oder nur Ergänzungen für die Toten des 2. Weltkrieges gab es ebenfalls kaum. Da ist sowas umso bedauerlicher.

  • Ich habe am Freitag die Gelegenheit genutzt, das gefährdete Denkmal zu dokumentieren. Aufgrund des Jahrestages war es auch mit frischen Blumen geschmückt:



  • Über die Pläne zum Abriss der ehemaligen Zahnradfabrik an der Augustusburger Straße 61 hatte ich hier schon berichtet, folgendes aktuelle Bild unterstreicht noch einmal, dass das wirklich begrüßenswert ist:


    Gegenüber an der Uferstraße 8 verfallen nach wie vor die Gebäude der Hunger-Hydraulik. Auch für diesen Schandfleck gab es schon konkrete Abrisspläne, passiert ist aber bisher nichts:

  • Na, wer hätte das gedacht?


    Quelle

  • Gerstern hatte der Industrieverein zu einer Diskussion über die ungenutzten Chemnitzer Industriedenkmale eingeladen (Link). Im Mittelpunkt stand die Frage nach Erhalt oder Abriss, wobei es schon verwundert, dass mit Hans J. Naumann ausgerechnet der Präsident des Industrievereins offensichtlich reichlich undifferenziert für großflächigen Abriss plädierte. Lars Fassmann mit seinem Plädoyer für Sicherung der Denkmale und Kreativität für die Überlegungen zur Nachnutzung statt Verwahrlosung bis zum unumgänglichen Abriss hat es dagegen voll und ganz getroffen. Interessanterweise ist er auch der bisher rätselhafte Investor, der das Denkmal des ehemaligen Konzern-Sitzes der Auto-Union an der Scheffelstraße sanieren wird und so die Rolle des Unternehmers mit Verantwortung für seine Heimat immer stärker wiederbelebt.

  • Stadt der Moderne/Stadt im Umbruch...


    Man hofft das dieser Thread nicht mehr die Große Rolle spielen wird in Zukunft.



    Zöllnerplatz/Stadtteil Schloßchemnitz


    Geschlossen...


    Geöffnet...





    Nicht in Ordnung finde ich folgende Tatsache die offensichtlich auch zeigt wie wichtig es den Verantwortlichen ist, noch stehendes zu erhalten..



    August2014

  • Welcher Discounter wird sich anstelle des abgerissenen Hauses diesmal niederlassen? Penny, Aldi, Netto, Norma, Rewe..? Immerhin gibt es 100 Meter gegenüber ja schon Lidl, was nach dem in Chemnitz üblichen Haufenprinzip soviel heißt wie, dass dort noch ein paar Discounter und Lebensmittelmärkte hinmüssen.

  • Man möge die Abrisspolitik mal mit anderen Städten vergleichen in denen es auch ohne Abriss funktioniert. Bspw. das kleine Altenburg, das seine wunderschöne kleine Altstadt hegt und pflegt, wenn auch viele sanierungsbedürftige Häuser dabei sind. Dennoch würde man dort nicht auf die Idee kommen die Häuser einfach abzureissen, wahrscheinlich nur als aller letzten Ausweg..

  • Welcher Discounter wird sich anstelle des abgerissenen Hauses diesmal niederlassen? Penny, Aldi, Netto, Norma, Rewe..? Immerhin gibt es 100 Meter gegenüber ja schon Lidl, was nach dem in Chemnitz üblichen Haufenprinzip soviel heißt wie, dass dort noch ein paar Discounter und Lebensmittelmärkte hinmüssen.


    REWE ist kein Discounter. REWEs Gebäude, jedenfalls die der letzten Jahre, sehen auch nicht typisch danach aus. REWE ist ein Vollsortiment-Supermarkt. Der Discounter des gleichnamigen Handelskonzerns heißt Penny.


    Das Haufenprinzip ist kein chemnitzer Spezifikum, vgl. das Eisverkäufer-am-Strand-Problem.

  • waldkauz
    Wenn man die Beiträge über Altenburg hier im Forum verfolgt eignet sich deren Abrisspolitik leider nicht als positives Gegenbeispiel zu Chemnitz (mir fällt da spontan der Abriss eines kompletten Blocks am zentralen Marktplatz der Stadt ein).....

  • An der Zwickauer-Straße 150 wurde die Tage ein Haus abgerissen, welches aber schon länger Einsturzgefährdet war.



    Leider nur ein paar kleine Schnappschüsse ...



    Das hintere Gebäude (Schwarzdach) Hat an seiner Vorderseite eine doch sehr schöne Fassade, hoffe das dieses stehen bleibt.
    Wenn jemand hiervon noch ein Bild besitzt, kann man es gerne mit hier veröffentlichen.




    An dieser Ecke der Stadt sollte sich auch endlich mal etwas in Richtung Positiv drehen.


    September2014

  • Das Gebäude Zwickauer Straße 150 wurde in der "Sachstandsinformation der Arbeitsgruppe ruinöse Gebäude in Chemnitz" von Mitte 2013 erwähnt, und zwar als herrenloses Gebäude, an denen der Freistaat ein Aneignungsrecht hat (siehe hier). Deshalb würde ich vermuten, dass dieses wahrgenommen wurde und jetzt mit öffentlichen Geldern abgerissen wird. Ich habe noch ein Bild aus dem Januar 2014 zu bieten:

    Eigenes Bild


    Zwar bestand kein Denkmalstatus, keine halbwegs konkrete Nutzungsperspektive und der Zustand war desaströs, schade um das architektonisch ansprechende Haus ist es aber dennoch.

  • Dank an beide.
    Wenn ich es schaffe, werde ich die Tage noch einmal schauen ob das Hinterhaus bestehen bleibt oder nicht.
    Wenn alles, wo von man ausgehen muss ein Grundstück ist, dann ist davon auszugehen, das alles beseitigt wird.


    Wirklich schade das die Nummer 150 so ein schicksal erleben musste.

  • Vom Hinterhaus der Adresse Zwickauer-Straße 150, Hier zu sehen und nun Abgerissen habe ich mal zwei Bilder geschossen..
    So wie es scheint, bleibt dieses Bestehen, kann aber auch anders kommen.
    Bilder von Gestern.


    Wenn die Blätter gefallen sind und das Gebäude noch steht, werde ich das Ganze Haus noch einmal in den Fokus nehmen, oder jemand anderes.



    September2014

  • Passt das denn in diesen Thread?


    Die Ideen-Konzepte klingen ja gar nicht so schlecht.


    Es ist gut wenn man sich endlich ernsthaft Gedanken darüber macht.


    Nur sollte dabei auch irgendwann etwas bei rum kommen.


    Hier ist es ja schon ein erster Schritt.