Palais KolleBelle + Quartier 'Am Wasserturm' [realisiert]

  • Sehr schöne Fotos...bin gespannt, wenn die Fenster eingebaut werden und wie die große Glasfront dann wirkt. Es sind wirklich kaum tragende Wände zu sehen...warum nicht ein Stockwerk weniger gebaut hat und damit höheren Decken ist wirklich schade. Das würde noch viel besser wirken.

  • Abriss an der Belforter Straße

    Der Teilabriss ist im vollen Gange:


    Bilder von heute und gemeinfrei





  • Nachverdichtung, Blockrandschliessung, Wohnungsneubau - alles gut und schön - aber muss dafür unbedingt so viel bestehender Wohnraum vernichtet werden?
    Wo sind jetzt wohl die Leute, die dort bis vor Kurzem gelebt haben?
    Dass sie um die Ecke Wohnungen zu vergleichbaren Mieten gefunden haben, halte ich eher für wenig wahrscheinlich.


    Schon ein krasses Beispiel von Verdrängung. Und Naturzerstörung. Mussten wirklich alle Bäume dafür gefällt werden, auch die weiter im Hof hin?
    Wahrscheinlich gehts hier um eine Tiefgarage, oder?

  • ^ Da stimme ich dir zu. 50er-Jahre-Zeilenbauten sind zwar auch nicht mein Ding, aber man hätte sie sicherlich leicht in eine neue Blockrandbebauung integrieren können.

  • Wo die Leute hin sind, die dort gewohnt haben? Die sind jetzt natürlich mausetot. Und weil der Investor aka. "Der Zerstörer" die Gegend nachhaltig vernichten wollte, hat er alle Bäume gefällt, Brunnen vergiftet und jede einzelne Erdkröte von seinen Untergebenen zertrampeln lassen.


    Hässliche Häuser werden gegen schöne Häuser ausgetauscht, wo ist das Problem?

  • ^ Da stimme ich dir zu. 50er-Jahre-Zeilenbauten sind zwar auch nicht mein Ding, aber man hätte sie sicherlich leicht in eine neue Blockrandbebauung integrieren können.


    Genau das tut man doch. Es geht ja nur darum, Platz für den straßenbegleitenden Querriegel zuschaffen. Und die Fotos erweisen, dass über den Tiefgaragen ziemlich geräumige, zur Straße abgeschlossene Innenhöfe entstehen werden. Wie hätte man es noch besser machen sollen?

  • Mal unabhängig von den geplanten Verdichtungsbauten an dem Ort: Genau solchen Häuser bzw. Wohnungen wie auf den Bildern oben braucht es auch innerhalb des S-Bahn-Ringes. Einfach, aber vernünftig ausgestattete Wohnungen mit Tageslicht, kleinem Balkon mit etwas Grünblick und ohne Schnickschnack, die dafür bezahlbar sind. Sie sind auch in diesem Viertel sinnvoll - allein schon der sozialen Mischung wegen.


    Auch wenn viele solche Zeilenbauten nicht für schick oder weltstädtisch halten, bieten sie nicht unbedingt schlechtere Wohnqualität als viele vermeintliche "Luxus"-Neubauten, bei denen oft mehr Schein als sein herrscht und das Preis-Leistungs-Verhältnis häufig nicht stimmt: Ich habe kürzlich erst ein Angebot aushängen sehen an der alten Jakobstraße, wo eine 102 qm Wohnung in einem Neubau für schlappe 489.000 angeboten wurde - mit 2 kleinen Balkonen ohne Grünblick, 7 qm-Küche (!) und Bad mit Fenster zu einem Lichtschacht. Da würde ich eine zweckmäßige Wohnung in einem Zeilenhaus wie auf dem Foto allemal bevorzugen.

  • ^^(immerhin Bad mit Fenster, ist ja bei neubauten die Ausnahme…)


    Mich würde interessieren, ob an der Belforter Strasse tatsächlich verdichtet wird. D.h. entstehen an dieser Stelle mehr (und schönere, wenn auch nicht genauso günstige) Wohnungen, als vorher vorhanden waren? Außerdem: Waren die Wohnungen in den jetzt abgerissenen Blöcken kürzlich noch bewohnt, oder standen die schon länger leer? Falls sie leer standen, wegen Baumängeln und/oder mangelnder Nachfrage oder wurden sie gezielt "entmietet", um den Neubau zu ermöglichen? Wie waren und sind die Eigentumsverhältnisse an dieser Stelle?


    Meiner Meinung nach kann man die Baumassnahmen erst bewerten, wenn man diese Eckpunkte kennt.

  • Update

    Seit Artecs Bildern aus dem April hat sich einiges getan. Die betroffenen Wohnungen sind abgerissen und erstes Bodengerät ist angerückt. Die Tiefgaragen werden auch in die Innenhöfe reingebaut, sodass diese auch aufgerissen werden. Das wird für die Bewohner in den Bestandsbauten wohl ein Abschied auf Raten, schließlich ist der Hof ideal geeignet für zwei weitere "Gartenhäuser".




  • Ich finde die Polemik gegen das Projekt grundsätzlich falsch oder wenigstens übertrieben.


    Es ist zwar korrekt, dass Bestandswohnungen fallen - dafür wird das Vielfache an Neubebauung geboten.
    Die derzeitige Bebauungsdichte ist sehr niedrig, der Hof wird ja auch nicht wesentlich kleiner (nur eben etwas dunkler).


    Das Einzige, was mir unklar ist - wurden den entmieteten Bewohnern halbwegs sozialverträgliche Alternativwohnungen angeboten oder haben sie eine Abfindung erhalten?

  • ^wenn das genau so umgesetzt werden soll, müsste der Block an der Belforter Str. fallen.


    Ist das der Fall? Das war mir bis jetzt noch nicht geläufig...

  • ^
    Sieht mir eher danach aus, dass man den Bestandsbau - von der Bauflucht zurückgesetzt - umbaut und ein anderes äußeres Erscheinungsbild verpasst.

  • ^ Das scheint mir auch so. Ggf. will man aus binnenpolitischen Gründen auch noch die drei Bäume halten. Ich glaube jedoch, dass einfach der Bestandsbau eine neue Fassade bekommt.


    Geräumt werden mussten nur die Eckwohnungen der drei Bestandsriegel an der Straßburger Straße, also drei mal fünf Wohnungen. Da sich der Prozess bis zur Baugenehmigung über 5 Jahre hingezogen hat (der Bezirk wollte die Nachverdichtung untebinden und scheiterte erst vor Gericht) sind alle 15 Mieter, die es wollten, innerhalb der Anlage umgesetzt worden.


    Hier von einer massenhaften "Verdrängung" zu sprechen ist nun wirklich purer Unsinn, aber natürlich werden sich die Wohnungen mit der neuen Fassade am oberen Ende des Mietspiegels bewegen, der liegt da bei 8 bis 8,50 Euro/qm.

  • Stimmt, macht Sinn.


    Durch die Aufstockung des inneren und Belforter Riegels mit einer 6. Etage hat man sogar in Summe zwei Wohnungen allein beim Bestand dazugewonnen.

  • Geräumt werden mussten nur die Eckwohnungen der drei Bestandsriegel an der Straßburger Straße, also drei mal fünf Wohnungen. Da sich der Prozess bis zur Baugenehmigung über 5 Jahre hingezogen hat (der Bezirk wollte die Nachverdichtung untebinden und scheiterte erst vor Gericht) sind alle 15 Mieter, die es wollten, innerhalb der Anlage umgesetzt worden.


    Sind es nicht sogar nur 10 Wohnungen, da der Riegel an der Metzer Straße (vorerst) unverändert bleibt? Siehe Foto von 1 von Mikey.

  • Die Belforter Straße 5 bis 7 und Straßburger Straße 34 bis 36 werden um jeweils zwei Etagen erhöht und erhalten eine neue Fassade mit einer Art Balkon/Wintergarten davor.


    Das Land Berlin vertreten durch den Bezirk Pankow hat zudem mit econcept vereinbart, dass die Bauten in der Belforter Straße 5-7 im Falle eines Abrisses eines Tages nicht weiter nach vorne versetzt werden dürfen und die Grünfläche dort somit dauerhaft gesichert werden soll, so steht es im Vertrag zwischen Bezirk und Investor.