Palais KolleBelle + Quartier 'Am Wasserturm' [realisiert]

  • Die Gebäude sind echt schön geworden, besser als ich erwartet hatte. Das rot finde ich auch recht angenehm, lediglich die dunklen Fenster in der Mitte (Treppenhaus?) passen irgendwie nicht. Ansonsten gern mehr davon.

  • Die Gebäude sind eine wahre Freude. So etwas würde ich mir in größerer Zahl in Berlin wünschen, zum Beispiel anstatt der hässlichen Platten östlich des Stelenfeldes.

  • Danke für die Fotos, Backstein!


    Eigentlich kann ich mich den Beitragsschreibern vor mir nur anschließen: Ein rundum gelungenes Projekt mit Ideenreichtum und viel Liebe zum Detail. Die Fassadengliederungen und die Türme sind wirklich individuell und sollten in ähnlicher Weise auch an anderer Stelle wiederkehren. Die Balkonträger der hellen Gebäude an der Belforder Straße sind erstklassig. Ein kleiner Kritikpunkt meinerseits ist die rote Fassadenfarbe des einen Wohnhauses. Ein durchgängig heller Farbton hätte dem Ensemble auch gut gestanden.

  • Sehr schönes Projekt, passt auch ganz gut in die Ecke. Das einzige was mir misfällt sind diese kleinen Türmchen, ich finde diese nicht wirklich gelungen

  • Ich bin vor einigen Wochen am Palais vorbeigekommen und war sehr angetan.Besonders das Eckgebäude finde ich sehr gelungen.Es passt auch ganz gut in die Gegend.Der historisierende Stil wurde wirklich gut umgesetzt.

  • Kolle Belle reloaded?


    An der Straßburger Str. scheint ein Neubauprojekt unter teilweisem Abriss der bestehenden Bebauung in Planung zu sein. Die Signale, Völker:
    http://media.de.indymedia.org/media/2010/07//285337.pdf


    Es wäre schön, wenn man dabei die Möglichkeit einer späteren Wiederherstellung der Straßenflucht Belforter sowie des Fassadenknick an der Ecke Straßburger mittels einer geschlossenen "Brandwand" offen lassen würde.

  • Danke, Bato, für die Bilder. Die Jungs machen auch in der Jablonskistraße Ecke Winsstraße ein neues Projekt.


    Leider sieht man bei den Hofaufnahmen, daß auf den "rückwärtigen" Fassaden in der Ausführung gespart wurde. Auch bei dem Gebäude im Hof, das statt mit Vollklinker (ursprüngliche Visualisierung des Architekten Marc Kocher) nun als Putzbau mit Bänderung realisiert wurde. Auf den Hinterseiten sieht man aber, daß eigentlich ein Geschoß zuviel drauf ist...

  • Die geplante Erweiterung des Palais Kolle wurde von der Bezirksverwaltung vorerst gestoppt. Grund ist die, von der gründerzeitlichen Strenge mit baulich eng gefassten Straßenräumen, abweichende Struktur der Zeilenbauweise mit ihren großzügigen zur Straßburger Straße offenen Freiräumen die von der Öffentlichkeit zunehmend als eine besondere Qualität wahrgenommen werde.
    Der Investor habe dagegen Widerspruch eingereicht und wolle im Falle des Misserfolgs sogar klagen.


    Artikel PM
    Drucksache - VI-1181

  • Unglaublich, das ist doch ein schlechter Witz. Eigentlich gehören die hässlichen, an architektonischer Einfallslosigkeit kaum zu überbietenden Nachkriegsbauten komplett abgerissen.


    Und nichts gegen Bäume, aber so etwas sollte niemals ein Hinderungsgrund für eine Bebauung sein. Das sind ja Zustände wie bei mir in Stuttgart... ;)

  • ^ Fakt ist doch, dass diese Gebäude der sozialen Durchmischung des Viertels, die ansonsten schon fast vollkommen verloren gegangen ist, nicht schaden. Insofern mag die Begründung falsch, der Zweck aber gerechtfertigt sein.

  • ^^
    Zudem sind die Gebäude weniger einfallslos und hässlich als die allermeisten Wohnneubauten. Nachkriegsbauten zu pauschalisieren bringt nichts, zu extrem sind die ästhetischen und qualitativen Unterschiede der Bauten vor und nach 1960 (in etwa der Wendepunkt hin zur industriellen Massenproduktion auf dem Bausektor in Ost und West). Streetview machts nun jedem möglich, sich die Situation vor Ort anzusehen. Die Zeilen aus den 50ern sind nicht schlecht, sogar mit steilem Ziegeldach, Balkons und vernünftiger Fensterunterteilung, vielleicht noch alte Holzfenster. Zudem (dem äußeren Anschein nach) in sehr gutem Zustand. Dazwischen mittlerweile stattliche Bäume. Bevor so etwas abgerissen wird, eine Heimat für viele seit 50 Jahren, Zeugnis des frühen DDR-Wiederaufbaus (Pre-Platte!) mit Ensemblecharakter, sollten doch bitte erstmal sämtliche Brachflächen bebaut und wirklich hässliche Bauten abgerissen werden. Außerdem sind es nur drei Häuser als kleine Abwechslung im geometrisch streng gefassten Gründerzeitviertel. Trostlos werden Zeilenbauten erst in Großsiedlungen - hier handelt es sich um einen halben Häuserblock, wobei das südliche Haus sogar in Fortführung des alten Blockrandes errichtet wurde. Durch einen Abriss bzw. eine Aufstockung würde man mehr verlieren als gewinnen. Nur ein einziger Neubau wäre wirklich nötig: Ein Eckhaus an der Belf-Str. an der Brandwand des KolleBelle. So entstünde durch den Rücksprung der 50er Bebauung ein kleiner baulich klar gefasster Platz - die Bäume als Zierde sind schon da.

    8 Mal editiert, zuletzt von Baukunst ()

  • ^ Naja hässlich ist relativ. Das Problem ist aber vielmehr dass es aussieht wie Stadtrand, nicht die individuelle Hässlichkeit der Bauten. Dasselbe Problem gibt es übriges auch in der Invalidenstraße (zw. Berg- und Gartenstraße). Dort (zer)stören die 50er Jahre Bauten auch das Gesamtbild massiv. Ich stimmte aber in dem Punkt zu dass es noch schlimmere (Neu-)Bauten gibt, z.B. die billigen Reihenhäuschen auf dem alten Schlachthofgelände an der Storkower Straße. Das ist Vorstadtbabauung innerhalb des S-Bahnrings. Ein echtes Ärgernis. Aber man muss sich ja nicht immer am negativen orientieren.
    Am Kolle-Belle kann man übrigens nicht anbauen ohne den einen Riegel entlang der Belforter Str komplett abzureißen.

    Einmal editiert, zuletzt von Vertical () aus folgendem Grund: was vergessen

  • Na von mir aus, jeder hat eben seine Meinung zu der Thematik. Ich jedenfalls würde es äußerst begrüßen, wenn man die Nachkriegsbebauung (die man in dieser Art in jeder deutschen Stadt zu Genüge findet) zugunsten einer überzeugenden Neubebauung aufgibt. Herstellung des Blockrandes, urbane Formensprache, abwechslungsreiche Fassade, alldies wären Attribute, die man hier bislang vermisst. Ohne die neuen Gebäude live gesehen zu haben, aber das bisher Gebaute überzeugt den Bildern jedenfalls nach.

  • Und Gewinnoptimierung, Vertreibung der Bewohner, horrende Mieten...Es ist eine Frechheit, soetwas zu dulden, nur weil ein Stadtteil gerade "in" ist. In Berlin gibt es dutzende Brachen für hochpreisige Wohnobjekte. Es geht hier doch nicht um Ästhetik, sondern um Wohnraum für Menschen. In Berlin intakte Wohnbebauung abzureissen, nur weil man dann die Rendite erhöhen kann, ist zynisch.

  • Wieso zynisch? Das Renovieren eines Hauses und die darauf folgende Mieterhöhung wäre deiner Argumentation nach ebenfalls zynisch.

  • Wenn ein Gebaeude voll vermietet und auf aktuellem Stand ist, ist deine Renovierung, die rein der Gewinnoptimierung dient, natuerlich zynisch. Das hast du ganz wunderbar erkannt. Hier kommt jedoch noch hinzu, dass nicht nur eine Erhoehung, sondern eine Vervielfachung des Preisgefueges stattfaende und dafuer bereits renovierte Bausubstanz komplett abgerissen werden wuerde.

  • Es ist durchaus legitim, ein wenig rentabel genutztes Grundstück von seiner (in diesem Fall auch noch häßlichen) Bebauung zu befreien und etwas Rentableres ( in diesem Fall mutmaßlich auch Schöneres) darauf zu bauen.