Stadtmuseum Wilhelmspalais (fertig)

  • Jesus, sehe ich jetzt erst, drei bzw. vier spontane Fragen:


    Was hat denn das Hütchenspiel dort verloren?


    Wer hat diesen Unsinn genehmigt, wo blieb hier der Denkmalschutz?


    Kriegt Arno Lederer mittlerweile völlige Narrenfreiheit?


    Grausam.


    Die Dachgestaltung dieser Tage in Stuggi (Das, Landtag, Dorotheen-Quartier): Sätze mit ganz vielen x.

  • Der Verband der SchishaBar- und Wettbürobetreiber hat sich an den Kosten vielleicht beteiligt und muss nun entsprechend gewürdigt werden... Einstmals das stolze Wilhelmspalais, heute nur noch das Warzenschwein.

  • Die drei Warzen auf dem Dach versprechen eine interessante Lichtführung im Innern, aber davon scheint man mir hier nichts zu verstehen.

  • Die drei Warzen auf dem Dach versprechen eine interessante Lichtführung im Innern, aber davon scheint man mir hier nichts zu verstehen.


    Sicher dass dafür nicht die 9 Pickel zuständig sind?! Die 3 Warzen sehen mir gar nicht danach aus. Und selbst wenn, könnte man eine "interessante Lichtführung im Innern" auch ohne diese äußerliche Beeinträchtigung erreichen!

  • @ Silesia: Aufnahmen eines aufklappbaren Modelles gibt es hier. Sowohl die Glaskuppeln, als auch die drei Höcker scheinen Oberlichter zu sein.

  • Optisch sind die kleinen Kuppeln?, Zylinder?, Kamine? etwas gewöhnungsbedürftig. Da sie aus Kupfer zu sein scheinen wird sich aber zumindest deren Farbe rasch ändern und im Endstadium wohl recht dunkel sein.

  • Ich halte es durchaus für nicht ausgeschlossen, dass es sich bei dem Etwas x 3 um die Spitzen dreier Faultürme handelt. Bei dieser Stadtspitze sicher nicht ganz abwegig. Architektur und Ästhetik spielt da erfahrungsgemäß keine große Rolle.

  • Hm, geil, Touristendampfer-Schlote auf dem Dach, tote leere Fensterlöcher die ohne Sprossen die Fassadenwirkung komplett ruinieren und eine dekonstruktivistische Leerstelle nach "Stadt_______________" über dem Eingang (bleibt aber nicht wirklich so oder?). Anno 1970 hätte man das evtl. zum "Bruch zwischen Alt und Neu" hochjazzen können. Heute: einfach nur peinlich und provinziell. Hat denn die Vernichtungswut der Bauhaus-Erben nie ein Ende? Nur noch eine Erinnerung an ein nobleres Stuttgart: http://www.stadtmuseum-stuttga…lmspalais_06_ehrenmal.jpg

  • Sorry, aber das ganze klingt einfach nach einem Stück aus dem Tollhaus. Wo waren denn bei dieser Zerstörung eines stadtbildprägenden Baudenkmals die Wutbürger, für die Stuttgart solche Berühmtheit erlangte?

  • Ich muss leider gestehen, dass ich die Meinung hier überhaupt nicht teile. Mir gefällt der Umbau, bzw. das was ich bisher sehe sehr gut. Auch die drei Lichtschächte nach oben finde ich spannend. Das fehlen der Sprossenfenster zeigt den modernen Inhalt nach außen und erzeugt so auch Spannung. Dazu gehören auch die filigranen Glasfassaden hinter den Säulen vor allem an der Rückseite. Es erinnert mich an großartige andere Bauten ähnlicher Art wie den Reichstag in Berlin und die Neue Galerie in Kassel von Staab Architekten.


    Gespannt bin ich auf die Innenräume, erst dann lässt sich das Gebäude in seiner Gesamtheit beurteilen.






  • Bitte erst beurteilen, wenn aus den drei Schornsteinen weißer Rauch aufsteigt, und Euch der neugewählte Bürgermeister hinterm Panoramaglas zuwinkt! :hallo:

  • @ Silesia: Aufnahmen eines aufklappbaren Modelles gibt es hier. Sowohl die Glaskuppeln, als auch die drei Höcker scheinen Oberlichter zu sein.


    Danke, schlauer werde ich in dem Fall dennoch nicht. Sowohl bei den Glaskuppeln, als auch bei den drei Höckern bin ich mir nicht sicher. Und wenn ich mir die Bilder hier anschaue, die den Baufortschritt dokumentieren, sind das im besten Fall Oberlichter für die 2 obersten Geschosse, oder gar nur das oberste Geschoss. An Tageslichtflut bis ins Erdgeschoss glaube ich nicht. Und wie gesagt, selbst wenn es doch so kommt, hätte man es optisch anders lösen können, ohne Einbußen bei der Wirkung. Meine ich. Zeit der Sache auf den Grund zu gehen.

  • Wenn ich die Modell-Querschnitte richt lese (wobei sie nicht unbedingt den letzten Planungstand zeigen müssen) wird über die nebeneinander liegenden Glaskuppeln der doppelstöckige obere Ausstellungsbereich (2. und 3. OG) zusätzlich von oben belichtet. Die drei anderen Lichtschächte führen quasi durch das nicht zugängliche Dachgeschoss auf die Räume der obersten Austellungsebene (3.OG) und belichten dies indirekt von oben. Zu den beiden unteren Ebenen mit dem Foyer scheint es keine offene Verbindung zu geben. Die große Offenheit innerhalb von Gebäude ist heute auch durch Brandschutzvorschriften nicht mehr so möglich, wie es früher einmal ging.

  • und das in der stadt der lichtaugenfanatiker ;-). Also ich find diese 3 Schornsteine, Kuppeln oder halt Lichtschächte eigentlich ganz interessant.

  • Interessant ist ja bekanntlich die Schwester von...


    Die Baumarkt - Lichtwarzen sieht man ja wenigstens nicht von Street Level. Ein kleiner Trost. Wer wird denn dieses Etwas von Lokalmatador LRO mit den preisgekrönten Lichtaugen unseres Weltarchitekten aus Ddorf vergleichen.

  • Lichtaugen benutzt man außerdem heutzutage eigentlich nicht mehr. Sie schaffen ungünstige und starke hell/dunkel Kontraste im Inneren und machen eigentlich jede Planung eines Beleuchtungskonzept unmöglich, weil sich diese Kontraste mit dem Sonnenstand auch noch im Tagesverlauf (und je nach Bewölkung) verändern. Konservatorisch können Ausstellungsstücke Tageslicht auch nicht "gebrauchen". Da soll ja immerhin ein Museum einziehen. Und schließlich sind Oberlichter für das Raumklima ungünstig. Im Winter entweicht deutlich mehr Wärme als durch gut gedämmte Dächer, im Sommer knallt die Hitze in die Räume und erhöht den Energieaufwand zur Klimatisierung (oder verringert den Komfort für Besucher, falls das Prinzip "Kippfenster" zur Klimatisierung genutzt wird und verschlechtert die konservatorischen Bedingungen für die Exponate zusätzlich). Es ist also auch nach einem nüchternen "form follows function" Verständnis nicht nachvollziehbar, was hier geplant wurde. Selbst wenn man einmal mehr so tut, als sei Ästhetik total subjektiv und als könne man sich über Geschmack nicht streiten und folglich ästhetische Kritik ignorieren.


    Sowohl der "selbstbewusste" Umgang mit dem historischen Erscheinungsbild wie auch das Konzept mit den Lichtaugen erscheint mir wie ein Retro-Beitrag von Anno 1975. Fehlt nur noch ein neuer Schriftzug über dem Eingang, konsequent in Helvetica Minuskeln und ein Anbau mit Flachdach und brauner Fassade und man kann gedanklich schon ABBA "SOS" singen hören.