Wohnhochhaus Arabellastr. 26 "vertikaler Garten" 52m [in Planung]

  • Wow das begrünte Gebäude wäre ja ein Hammer, finde ich sehr schick. Bin sehr angetan von diesem Projekt.

  • Begrünte Hochhäuser finde ich als die derzeit schönste und spannendste Architektur. In dieser Größenordnung könnte man ganze Viertel aufziehen. Zum Wohnen und anschauen toll. Viel besser als die ganzen langweiligen Glas- und Betonkästen.


    Natürlich ist es erstmal schön und gut, dass dort überhaupt gebaut wird, die doppelte Höhe wäre aber ebenso problemlos drin gewesen, da keine Nachbarn und außenherum mit HVB-Tower der dritthöchste Super-Tall (:lach:) Münchens steht. Aber wenn der BA und die Stadt nicht aufwachen...

  • Begrünte Hochhäuser lockern alles auf, und machen die Stadt einfach lebenswerter! An der Form kann man noch arbeiten, aber prinzipiell der richtige Weg.

  • Ich hoffe, dass auch erfahrene Gärtner von Anfang an hinzugezogen werden. Damit das nämlich dauerhaft so hübsch aussieht, müssen die richtigen Pflanzen ausgesucht werden. Sowohl für Temperatur und Lichteinfall (auf der Sonnenseite gedeihen ganz andere Rankpflanzen als auf der Nordseite), als auch natürlich solche, die die Bausubstanz mit ihren Hafttellern nicht zerstören.


    Auf dieser "letzten Meile" scheitern leider viele schöne, grüne Entwürfe, weil man nicht darauf geachtet hat, dass Pflanzen sich nicht so hinbiegen lassen, wie man das mit totem Baumaterial machen kann, um solch eine Visualisierung zu verwirklichen. Beim Bau sind auch Details zu berücksichtigen, wie anständige Drainage der Balkone, damit es nicht ständig zu Zwist zwischen Nachbarn gibt, weil an der Entwässerung gespart wurde und darum dauernd das Blumenwasser dem Nachbarn darunter auf den Frühstückstisch tropft, usw.


    Ich weiss nicht wie es euch geht, aber für mich macht ein großer, gut nutzbarer Balkon 99 % der Lebensqualität einer Stadtwohnung aus. Mit reichlich Pflanzen, ich habe da einen richtigen grünen Dschungel (natürlich gepflegt). Und zürne immer wieder dem Planer, der mein Wohngebäude geplant hat, wo auf die Nutzbarkeit, für mehr als einen "Raucherbalkon", offensichtlich keine Rücksicht genommen werde. Und ich wundere mich auch deswegen immer wieder darüber, wie lieblos mit Balkonen in Planungen umgegangen wird, weil ein toller Balkon sowas wie das Aushängeschild einer Wohnung ist, das, was eine Sonderlackierung und Ledersitze für ein PKW sind, das ist ein toller Balkon für jede Eigentumswohnung. Da kann man die Kasse richtig "ka-ching" klingeln lassen, mit geringem Mehraufwand eine deutliche Wohnwertsteigerung und somit eine deutliche monetäre Wertsteigerung.


    Das Projekt hat aufjedenfall das Potential dazu, denn hier will man augenscheinlich von Anfang an sehr auf den Faktor "Balkon als Wohnwert" wert legen. Hoffentlich wird das so umgesetzt und gibt ein gutes Beispiel.

  • Dem kann ich nur zustimmen.


    In Bogenhausen gab es für deine Ausführungen ein gutes Beispiel: bei einem großen Kindergartenbau hatte man die Wände mit allerlei Pflanzen verkleidet ohne anscheinend auf die Licht- und Wärmeverträglichkeit einzugehen. Nach wenigen Sommerwochen waren sämtliche Pflanzen der Südseite vertrocknet und kahl, trotz ausreichender Bewässerung. Man kann sich vorstellen wie das an einem Hochhaus aussieht :D.


    Schade eigentlich, dass diese Bauform nicht öfter angewandt wird, so kann ein grüner Teppich um die Fassade diese bei falscher "Pflanzenauswahl" nicht nur schädigen, sondern diese bei richtiger Begrünung auch schützen.


    Z.B. für stark befahrene Straßen wie Landshuter Allee, Tegernseerlandstraße, Teile des Frankfurter Rings etc. könnten solche Bauten einiges bewirken.

  • Mehr noch, im großen Maßstab angewendet würde dies das Stadtklima enorm aufwerten und auch enorm Feinstäube in der Luft reduzieren. Was macht die "Ingenieursnation Deutschland" stattdessen gegen Luftverschmutzung? Irgendwelche teuren Bauwerke, Vorschriften, Fahrverbote - also ein rein "technischer" Ansatz. Mit Beton kennen wir uns gut aus in Deutschland...aber mit dem Grünzeug haben wir es nicht so, selbst unsere "Wälder" haben wir ja gerne "aufgeräumt" (bloß kein Unterholz als Nährboden und Habitat für Tiere und Pflanzen liegen lassen, dafür Monokulturen schön in Reih und Glied..).


    Was antwortest du mir, wenn ich dir außerdem verrate, dass im Rahmen der durchaus langen und komplexen Hochschulausbildung junger Architekten nicht auch nur eine einzige Vorlesung zum Thema Bepflanzung/Pflanzen zum Pflichtstoff gehört und auch die wenigsten Hochschulen dies wenigstens als freiwillige Zusatzveranstaltung anbieten?

  • Also wer mal in einem Haus mit begrünter Fassade gewohnt hat kennt auch die Nachteile. Zugewucherte Fenster, Schäden an Fensterrahmen und Fugen durch Wurzeln, sowie massenweise Ungeziefer in der Wohnung! Von außen sieht es bei entsprechender Pflege natürlich nett aus, von Innen kann es auch zum Horror werden. Mal ganz davon abgesehen das manche Pflanze die zur Fassadenbegrünung eingesetzt wird, wie z.B. Efeu, Allergien auslösen kann. Ich würde niemals mehr in ein Haus mit begrünter Fassade einziehen und würde auch jedem davon abraten. Besser sind begrünte Dächer geeignet, die allerdings ihre eigenen Probleme mit sich bringen. So haben wir z.B. ein akutes Krähen Problem, da sich diese Pudelwohl auf den begrünten Dächern fühlen.

  • Darum sage ich doch, da muss man Pflanzenexperten hinzuziehen. Alleine Efeu würde ich zB niemals an eine Fassade pflanzen.
    Es gibt aber zahlreiche geeignete Arten, die der Allgemeinheit nicht bekannt sind und auch nicht so einfach im Baumarkt für 2,99 zu kaufen sind. Die sind pflegeleicht, nicht allergen, verursachen keine Bauschäden und sind sogar immergrün (d. h. auch im Winter, was besonders wohltuend für das Auge ist, hat man Grün um sich herum).


    Gibt es alles. Man muss sich nur ordentlich beraten lassen. Wenn jemand meint, sein Badezimmer selbst zusammen zu stümpern ohne Fachwissen hast du doch sicher auch kein Mitleid für ihn übrig, wenn es überall schimmelt, alles undicht ist, usw.? Aber genau so läuft es mit Pflanzen am Bau in Deutschland.

  • Begrünte Fassaden sind in Deutschland vor allem ein Politikum und passen natürlich zum Bild der grünen Stadt und Werten, wie Nachhaltigkeit und Ökologie, mit denen man sich hierzulande so gerne schmückt. Fakt ist auch das begrünte Fassaden in der Bautechnik niemals eine relevante Rolle gespielt haben und auch keinem Naturfolk jemals einen praktischen Nutzen geliefert hat. Die begrünte Fassade geht vor allem auf die Epoche der Romantik zurück und diente auch damals vor allem als Bildmotiv das die Sehnsucht der deutschen nach einer unberührten Natur wiederspiegelt.

  • Dein Einwand ist also im Kern "Das haben wir noch nie so gemacht, da könnte ja jeder kommen"?

  • Nein, meine Aussage ist das begrünte Fassaden deutlich mehr Nachteile als Vorteile bringen. Denk doch nur mal daran wie man die Pflanzen im 16 Stock zurückschneiden soll. Es ist nun aber einmal Schick und entspricht dem grünen Mainstream. Ob es auch einen Sinn macht interessiert Niemanden. In meinen Augen machen begrünte Dächer mehr Sinn, oder eben eine begrünung nur bei fensterlosen Fassaden.

  • Das ist auch nicht schwerer, als die im Erdgeschoss zurück zu schneiden. In die Horizontale muss man nichts zurück schneiden, da geeignete Rankpflanzen gerade nicht in die Horizontale wachsen können und wollen, sondern nur in die Vertikale, was man ja geradezu möchte. Auf den Dachabschluss wird man ja wohl mit einem üblichen Dachzugang kommen und dann 1-2 mal im Jahr den Dachabschluss beschneiden können.


    Ebenso die Bewohner im Rahmen des Fensterputzes an ihrem Fenster mal hier und da was abschnibbeln, was im Weg sein mag. Das ist natürlich ein Haus für Liebhaber von viel Grün, die das dann auch nicht weiter stört. Wer nur einen pflegeleichten, kahlen Raucherbalkon sucht, der zieht doch von vorneherein nicht in solch ein Gebäude.


    Die Kommentare dahin, dies als "Mode" abzutun, sind nun wirklich reichlich unsachlich. Darum mein Kommentar zuvor. Du magst dies ggf. nicht, aber man darf nicht immer von sich auf (alle) andere(n) schließen.

  • 52 Meter Grün


    Bild:
    http://polpix.sueddeutsche.com…vatives/860x860/image.jpg



    - Im Arabellapark soll ein neues Hochhaus entstehen, bei dem die Fassade von unten bis oben begrünt ist.
    - Bäume und Pflanzen wirkten bis ins oberste Stockwerk wie eine Klimaanlage, erklären die Architekten.
    - Architekturexperten in der Stadtgestaltungskommission haben ihre Zweifel an der Funktionalität.



    16 Geschossen und einer grünen Fassade von unten bis oben. Geplant ist ein Turm, 52 Meter hoch. In den unteren Etagen sind Büroflächen vorgesehen, in den darüberliegenden Stockwerken soll es rund 50 Wohnungen geben - und alle bekommen vertikale Gärten. Im zweiten Obergeschoss wird es eine große Terrasse geben, die von allen Hausbewohnern genutzt werden kann. Ganz oben ist ein Dachgarten für die Wohnungseigentümer geplant. Ein bemerkenswertes Konzept, das so bisher noch nicht in München realisiert wurde.



    http://www.sueddeutsche.de/mue…ark-meter-gruen-1.2577989

  • Das verlinkte Bild (der SZ) hat einen interessanten Hintergrund. Schaut man aus dieser Perspektive auf das Hypohochhaus müsste man genau auf´s Zentrum blicken. Hier schaut man direkt auf Wald und Berge :lach:


    Zu den 3 Gegenstimmen wird in der SZ als deren Argument einerseits angeführt, die Pflanzen seien Wind und Wetter schutzlos ausgeliefert. WTF? Andererseits könne das Haus im Arabellapark wie ein Fremdkörper wirken? WTF? Das sind, sry, die beiden schwachsinnigsten und erbärmlichsten Argumente die ich je aus irgendeinem Mund gehört habe. Zum Glück folgten diesen Argumenten nur drei Dumme.