Leipzig: Old Industry - Umgang mit Industriedenkmälern

  • ^ Geht es vielleicht noch etwas genauer? Entrümpelung und erste Entkernungen sind mir die Woche auch aufgefallen, aber was da jetzt genau passiert, dazu habe ich nichts gefunden. Denkbar, dass der Bahnhof von der DB verkauft wurde, zumal die Station L-Leutzsch seit Bestehen des neuen S-Bahnnetzes um ein paar hundert Meter verlegt wurde.

  • Ich war heute dort. Der Bahnhof wird mindestens entrümpelt. Es stehen mehrere Container da, die Gebäude sind von der Gleisseite her offen. Da es im Moment keine ordentliche Baustellensicherung und auch keine Schilder gibt, kann man sich das ansehen. Viel zu sehen gibt es aber nicht, der Zustand ist wie seit vielen Jahren.
    Ein Baustellenschild steht noch nicht da. Aber das ist üblich - zuerste wird aufgeräumt von einer Abbruchfirma, und dann kommt das Schild.

  • Das exVerwaltungsgebäude der Bleichertwerke zeigt die ersten gerüstfreien Fensterachsen, von der S-Bahn aus gut zu erkennen.

  • Update Bleichertwerke

    Der sog. Königsbau präsentiert sich jetzt ohne Gerüst. Von der Bahn aus wird er vom Neubau im Vordergrund bald wieder halb verdeckt sein.







    So sah das Gebäude im Sommer 2009 aus






    Im Vordergrund wird folgendes Gebäude saniert und nach historischem Vorbild vervollständigt.






    Weiter im Osten sind die Gebäude schon fertig und größtenteils bezogen.






    Ansicht vom Bahnsteig

    Bilder: Cowboy

  • Ein klasse Beispiel für hochwertiges Wohnen direkt an dicht befahrenen Bahnstrecken. Möglich auch durch die neuen und grundsätzliche leiseren Fahrzeuge. Das kann für Leipzig als Muster dienen, weitere unebabaute oder ungenutzte Areale nahe Bahnstrecken als verdichtete Wohnstandorte zu entwickelt. Gebraucht werden die Wohnungen ja!

  • ^ Das stimmt. Es ist noch gar nicht so lange her, da waren solche Lagen schlicht unvermittelbar. Heute gelten solche Lagen mit S-Bahnhaltepunkt vor der Nase als Standortvorteil. Und die Triebwagen sind so flüsterleise, dass man sie kaum noch wahrnimmt. Fährt überhaupt außer S-Bahn und die Saale-Elster-Bahn Richtung Saalfeld überhaupt noch was da lang? Manchmal sehe ich noch einen ICE auf dieser Strecke, obwohl sie seit der Neubaustrecke Leipzig-Erfurt eigentlich alle über Messe und Flughafen fahren.

  • Die Sanierung ist wirklich absolut super geworden! Die sehr großen Fensterzeilen und das frische Weiß geben dem Gebäude eine gewisse Offenheit, was den "Brick-Monsters" teilweise etwas fehlt.



    Und ja, man hätte hier auch den klassischen Bürokomplex an den Gleisen entstehen lassen können. Aber gehören nicht nur S-Bahn zur urbanen Struktur dazu, sind sie eben auch wahnsinnig praktisch. Diverser Schallschutz und neuere Techniken bei der Bahn machen es eben auch wesentlich besser.


    Z.B. in Berlin am S-Bahnhof Yorckstraße wird auch direkt neben den Gleisen mehr oder minder hochwertiger Wohnraum gebaut. Da gibt es in Leipzig auch noch etliche Flächen.

  • Ich weiß nicht, ob es hier schon erwähnt wurde, aber laut CG-Magazin plant die Gruppe, ab 2019 die Riesaer Str. 64 zu sanieren. Geplant sind 16 Gewerbeeinheiten mit insgesamt ca 14.000 m² BGF und 150 Stellplätzen.

  • Verkaufsstart für „Theaterfabrik“, Instone

    Die sogenannte „Theaterfabrik“ in der Hans-Driesch-Straße im Stadtteil Leutzsch wurde von Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die späten 1990er Jahre als Lack- und Farbenfabrik genutzt. Zwischen 2003 und 2015 diente das Haus als Veranstaltungsort für Theateraufführungen, Kabarettprogramme und Konzerte. Danach stand das denkmalgeschützte Objekt leer. Nun will Instone Real Estate das prominente Objekt wieder ins Leben rufen und es in attraktiven Wohnraum umwandeln.


    Insgesamt entstehen 75 Eigentumswohnungen und 54 Tiefgaragenstellplätze. Der erste Bauabschnitt wird plangemäß ab Mitte 2021 fertiggestellt sein. Der Vertrieb für das Projekt mit einem erwarteten Verkaufsvolumen von über 20 Millionen Euro ist ab heute gestartet.



    © Instone Real Estate Group AG

  • Hat da jemand beim Bau des Turms mit dem Art Deco gespielt oder sind das nur Farbgebungen aus der Nachwendezeit? Falls ersteres, wäre die Reco ja wirklich interessant!

  • Die Farbgebung entspricht dem Originalzustand von 1925. Bei einer Fassadenerneuerung im Jahr 1937 hatte man dann eine dezentere Farbgebung gewählt (gelb und grau). 1993 erfolgte dann nach denkmalpflegerischer Abstimmung der Rückgriff auf die urspr. Farbigkeit.

  • Black Triangle


    siehe auch: https://btle.blackblogs.org/



    Quelle: PM Stadt Leipzig

  • ^Die erwartbare Entwicklung wäre gewesen, dass die Bahn diese unbenötigten Immobilien irgendwann auf einer Auktion mit einem extrem geringen Mindestgebot angeboten hätte. Dort hätte dann jeder zugreifen können, der ein Interesse an einer Nutzung oder gar Sanierung hat. Ein Kauf durch normale Immobilieninvestoren dürfte längst ausgeschlossen sein, so dass als einzige realistische Möglichkeit ein ganz normales Kaufangebot durch die "Aktivisten" verbleibt. Die DB wird dort natürlich den Verkehrswert verlangen, wenn das Objekt aber die angeblich überragende Bedeutung für die linke Szene hat, sollte dessen Zahlung kein großes Problem sein.