Wohnungsbau (Sammelthread)

  • Gut Ding will Weile haben. Die Tüftlerhochburg Stuttgart erfindet gerade alles neu: Mobilität durch Stau, Wohnraum durch Kaltluftschneise, ...
    Die Menschen, besonders Investoren sind nur einfach noch nicht reif für eine derart intelligente Stadtpolitik.


    Bald ist wieder MIPIM. Dann werden Investoren und Städtekonkurrenz wie Frankfurt, Zürich oder Duisburg endlich kapieren, wo es künftig langgeht.

  • Bauamt außer Rand und Band

    http://www.stuttgarter-zeitung…22-8d87-e601470a5549.html


    Wer Nachverdichtung will, versteht folgenden Rechtsstreit nicht mehr. Wie kann es sein, das man sich hinter Baugesetzgebungen unserer trübsten Zeit versteckt.


    Zuversichtlich stimmt folgender Satz der Eigentümer:

    Die Eigentümergemeinschaft sieht durch ihr Bauvorhaben außerdem die Chance, einen Grundstein zu setzen, damit Stuttgart am Ortseingang von Kaltental wieder ein Stück schöner wird.


    Wer die Ecke von Kaltental kennt, kann bei so einem vernünftigen Ansatz eines Bauherren, gar nicht mehr verstehen warum man als Stadt bis zum Bundesverwaltungsgerichts geht.

  • Später Sieg über die Nazis... eine in jeder Hinsicht gute Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts. Selbst bei einem Brand hätte nichts Neues errichtet werden dürfen. Hoffen wir auf etwas schönes Neues!

  • Unfassbar eigentlich. Jetzt wird mir so einiges klar. Der Stadt sind im Wohnungsbau also die Hände gebunden weil noch die Bebauungspläne der Nazis gelten? Man weiß echt nicht ob man weinen oder lachen soll. Eine deutsche Großsstadt darf sich im Jahr 2016 also nicht entwickeln weil man den Bebauungsplan von 1935 für bindend hält? Eine Lachnummer sondergleichen!

  • Später Sieg über die Nazis... eine in jeder Hinsicht gute Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts. Selbst bei einem Brand hätte nichts Neues errichtet werden dürfen. Hoffen wir auf etwas schönes Neues!

    Wenn die Nazis architektonisch-städtebaulich so verbohrt bzw. ideologisch gewesen wären, hätten Kaufhaus Schocken oder Weissenhofsiedlung jene nicht überlebt. Wäre der Stadt anzuraten, auch etwas pragmatischer zu werden oder gar jenseits von Lastenfahrrädern mit der Zeit zu gehen.

  • Klar, und jetzt glauben wir noch daß dort J... drin gewohnt haben, dann passt alles perfekt.
    Flakstellungen gab es angesichts des Luftkriegs unzählige und natürlich werden diese nicht in S-West in Stellung gebracht (vermute ich einfach mal). Es reicht offenbar nicht, wenn 80% schlecht war, es müssen 110% gewesen sein!

  • jetzt entspann dich doch mal:confused:. Fakt ist wohl, dass die Siedlung nur durch Glück/Zufall noch steht, und nicht durch "pragmatischen, unideologischen Nazi-Städtebau".


    Die Pläne, die Siedlung zu schleifen, waren weit gediehen, finde allerdings den Entwurf des Generalkommandos auf die schnelle nicht online.

  • zurück zum Städte- und Wohnungsbau: in der Hinsicht kann das NS-Regime in Stuttgart natürlich punkten: neue Stadteile wie Neuwirtshaus, Wolfbusch, Büsnau, Quartiere in Rot, Luginsland, Zuffenhausen, Vogelsang, Killesberg, noch heute steinere Zeugen der damaligen Baupolitik (auch wenn die Planungen teilweise in bis in die 20er zurück gehen).
    Ich habe keine genauen Zahlen, dürfte aber eine der bauaktivsten Zeit in Stuttgart gewesen sein (vermutlich direkt nach dem Gründerzeitboom.


    Zum tosenden Beifall kann ich mich aber trotz allem nicht hinreissen lassen, Millionen von Toten, Massenvernichtung und zerstörte Innenstädte kann ich persönlich einfach nicht völlig ausblenden, man möge es mir nachsehen (oder auch nicht).

  • Mut wird gebraucht im Bauamt, gerade wenn alte (wertlose) Gebäude abgerissen werden, wird es spannend...
    In der Gründerzeit wurden durchweg größere Gebäude errichtet, die den Bestand wesentlich überragten.


    Ich würde z.B. in Möhringen anfangen, zu erlauben anstatt des maximal 3-Stöckigen Bestandes, Stadthäuser mit 5-6 Geschossen zuzulassen. So dass es sich lohnt, wenig ansehnlich Häuser abzureisen, die dann durch Gebäude ersetzt werden die 50% mehr Wohnraum haben.
    Möhringen ist vom Erscheinungsbild immer noch ein Dorf und sollte langsam den Schritt zu einem richtigen städtischen Vorort wagen.
    Die wertvollen alten Gebäude kann man ja vorher noch alle auf kompletten Denkmalstatus hochheben.


    So Vaihingen, Teile von Degerloch und viele andere Vororte...


    Hier traut sich jedoch keiner, aus welchen Grund auch immer....


    Bei dem Bedarf von Heute, reicht die Erlaubnis und es geht los....

  • ^Zustimmung! Allerdings dürfte Möhringe zur Zeit der Stadtteil mit der regsten Bautätigkeit sein. Zu erwähnen sind hier das Wohngebiert Seepark (wo ich übrigens wohne), die Neubauten am Fasanenhof, sowie der baldige Baustart des Wohngebiets auf dem Hansa-Gelände. Zudem enstehen am Bahnhof Möhringen momentan einige größere Neubauten und einige alte Gebäude im Möhringer Stadtkern wurden in jüngster Zeit abgerissen und werden jetzt durch Neubauten ersetzt. Aber generell wäre es Wünschenswert wenn gerade an den Rändern der Stadt eine Nachverdichtung erfolgen würde um den dörflichen Charakter zu ändern. Es ist schon etwas albern wenn man in einer 600.000 Einwohner-Stadt wohnt, aber meint man würde in der tiefsten Provinz leben.

  • jetzt entspann dich doch mal:confused:. Fakt ist wohl, dass die Siedlung nur durch Glück/Zufall noch steht

    Hans, bin gaaaanz entspannt :)
    Fakt ist, was die DDR alles ideologisch abgerissen/zerstört hat, v.a. Kirchen, und natürlich die Nazis Synagogen. Darüber gibt es keine Zweifel.
    Fakt ist aber auch, daß das "Araberdorf" oder Kaufhaus Schocken die Nazis unbeschadet überstanden haben. Trotz deren doch so symbolischer, rücksichtloser Vorgehensweise. Als wäre der Abriß dieser paar Häuser für derart Fanatische ein Problem gewesen... Hätten sie geschickt eingefädelt sogar die "Strasse" erledigen lassen können, glaubt man Berichten über Volkes Stimmung.


    Doch es muss wirklich alles ohne Ausnahme maximal böse gewesen sein. Wurde etwas zerstört -> klar. Wurde etwas nicht zerstört -> hätten sie aber gerne, kamen nur nicht dazu.
    Ok, lassen wir die Diskussion. Wir können am Ende eh glauben, was wir wollen :cheers:

  • @max_BGF: Bier angenommen. Und nur um evtl. Recht zu behalten durchforste ich jetzt nicht die Archive um irgendwas zu finden. Da trink ich lieber noch mal eins :)

  • Bier ist keine Lösung! Weder für politische & gesellschaftliche Fragestellungen, noch für die überbordende Problematik hinsichtlich des Wohnungsmangels, insbesondere in Schduegert. Reden dagegen hilft, auch wenn gerade nicht die Zeit der Kompromisse und des Konsens ist, zumindest hilft es die Position und die Beweggründe des Gegenübers objektiv bewerten und somit nachvollziehen zu können (so man denn will). Das ist heute schon sehr viel wert... Überdies sehe ich keinen Vorteil darin das Gesprächsklima hier (in der Sektion Stuttgart) zu vergiften.

  • Bier ist keine Lösung!

    doch :)


    Bezüglich Wohnungsmangel, würde ich eher, bevor man die Stadtteilkerne platt macht und ihnen die Identität raubt (sofern noch vorhanden), auf Lückenschlüsse setzen. So spontan aus dem Bauch geschossen z.b. zwischen Sonnenberg/Möhringen bzw. Möhringen und LE, da fährt die Stadtbahn minutenlang durchs Nichts.


    Und ich bin mir nicht sicher ob ich in diesem Quartal schon "Fasanenhof" ins Forum getextet habe.

  • ^
    Vergleiche Heslach vor der Gründerzeit mit heute. Kaltental wurde vergessen, bzw war zu spät dran.... Die Gründerzeit hat dies geschaffen, was heute die meisten Interessenten anzieht, sie steht für das was Stadt ausmacht.


    Lückenschluss mit weiterhin zu niedriger Bebauung, die auch zu weit auseinander steht, steigert den Eindruck, dass ein Dorf, Möhringen ist nur ein Beispiel, zur Stadt wurde. Dann ist Dorf überall.


    Will meinen Möhringen würde nichts verlieren wenn es peu a peu zu einem richtigen Vorstädtle werden würde. Was soll Möhringen verlieren, wenn die wertvollsten Gebäude vollumfänglich geschützt werden.


    Ich sehe hier den sehr hohen Wohnungsbedarf als elegante Möglichkeit, mal wieder ähnlich mutig zu sein, wie in der Gründerzeit.


    Es wäre so einfach einfach.

  • update Ende August 2016

    Am Südhang Wohnpark in Zazenhausen entstehen u.a. weitere 79 Wohneinheiten.


    Die ersten 2 Stadtvillen am Hang zwischen Feuerbacher Bahnhof und Oswald-Hesse-Straße wurden bezogen.


    Das Projekt im Westen an der Silberburg-/Hölderlinstraße steht im Rohbau




    Dieses Gebäude "Im unteren Kienle" (geht von der Sonnenbergstraße ab) dürfte auch nicht so alt sein.


    Passt total zur Umgebung...




    Bilder: Silesia

  • Ost - Gellertstraße

    In der Gellertstraße, neben der Villa Kopp, entstanden diese 2 Neubauten.






    Schräg gegenüber, aber schon in der Gänsheidestraße, entstand dieser Neubau.


    In dem Bereich der Gänsheidestraße werden momentan einige der Villen renoviert. Ich vermag aber noch nicht abzuschätzen wohin dort die Reise geht...



    Bilder: Silesia

  • Ost - Stafflenbergstraße

    In bester Lage der Stafflenbergstraße werden und wurden zahlreiche Villen renoviert. 3 zeige ich. Sind auch noch Wohnungen zu haben ;)



    Das Gebäude erhielt noch einige Modifikationen, nachdem es erst kürzlich saniert wurde.


    Vorher



    Bei dem Gebäude gibt es schon deutliche Veränderungen zu sehen.


    Vorher



    Hier wurde eingerüstet




    Vorher



    Die 3 gezeigten Villen stehen nebeneinander




    Bilder: Silesia

  • Silesia, Viiielen Dank für Deine neuerlichen Rundgänge :applaus:


    Endlich auch mit architektonischer Freude, weil die gezeigten Wohnbauten überwiegend wertig und passend sind. Oder interessant wie bspw. dieses mit zwar ungewohnter Baumassenverteilung, dennoch gelungen. Man merkt daß es um Wohnen mit Qualität statt nur "Dach über dem Kopf" geht. Wobei hier auch noch die richtige Dachform gewagt wurde, was angesichts der enormen (modernistischen) Balkonarchitektur keine Selbstverständlichkeit scheint:


    Noch erfreulicher sind die gezeigten Altbau-Renovierungen, obwohl teilweise sogar mit charakterlicher Änderung. Man wünschte, es entstünden nun endlich auch in Stuttgart vermehrt Neubauten in diesem ansprechenden Stil.


    Einziger Wermutstropfen diese Bausünde:


    Passt total zur Umgebung...

    sowie der inflationäre Begriff "Stadtvillen" für Stangenware:

    Die ersten 2 Stadtvillen am Hang zwischen Feuerbacher Bahnhof und Oswald-Hesse-Straße wurden bezogen.

    Kann da weder besonders übles noch gehobenes erkennen. Da echte (Gründerzeit)villen meist in Städten liegen, heute häufig sogar in Innenstadtbereichen oder wie in Stuggi bisweilen moderner in HHL, ist der Begriff längst anderweitig und weitaus passender assoziierbar.