AvD-Palais Leipziger Platz 16 [realisiert]

  • Im Internetauftritt des Projekts ist eine neue Fassadensimulation zu sehen.


    http://www.leipzigerplatz16.de/index.php?id=plaeneansichten


    Wenn das nun die Konsequenz aus der Beratung durch das Baukollegium sein soll, dann muss man sich fragen, wie hier beraten wurde... Ohne polemisch werden zu wollen, das ganze erinnert doch sehr stark an die dekorativen Betonfertigteile von Halle-Neustadt und anderen Neubaugebieten.


    Eine Einheit mit den anderen Gebäuden am Platze dürfte nun hergestellt sein. Es fragt sich nur, um welchen Preis.

  • Rallekoffskaja, ich muss dir recht geben... :( Das ist noch enttäuschender, als ich angenommen hatte. Hat der Patzschke Vorschlag die vom Baukollegium veranlasst alle jetzt komplett vor den Kopf zu stoßen? Ist das sowas wie ein Denkzettel für alle, die es wagen, nach etwas mehr Ästhetik und Eleganz in der Architektur zu fragen? Wirklich hässlich und öde dieser Entwurf. Für solche Fassaden braucht es meiner Meinung nach auch keine Architekten...

  • Unglaublich!


    Frau Lüscher hat ja schon einiges verbrochen, aber das schlägt dem Fass den Boden aus.


    Als Investor würde ich mich schämen, so einen Entwurf umzusetzen. Hier scheint die reine Profitgier im Vordergrund zu stehen. Dabei heißt es doch in Artikel 14 Abs. 2 des Grundgesetzes, dass Eigentum verpflichtet.


    An solch prominenter Stelle einen derartigen Anti-Entwurf zu präsentieren, macht mich schlicht sprachlos!

  • Der "Entwurf" schlägt dem Fass tatsächlich den Boden aus.


    Bonjour tristesse, sage ich da nur.


    Ich frage mich jetzt ernsthaft, welche unglaublichen juristischen und sonstigen Drohmittel dieses Baukollegium eigentlich hat, um einen Investor, von dem man weiss das er so etwas garantiert nicht will dazu zu bringen, genau das zu bauen????


    Ps: der Name "Palais" ist für das Vorhaben jetzt ja nun wirklich nicht mehr als ein schlechter Witz.
    Man sollte unbedingt einen neuen namen finden. Wie wärs mit "Avd-Hochbunker". oder "Schwerbelastungskörper am Leipziger Platz"?

  • Ach Jott, das erinnert mich an die Wohnanlage zw. Uhland- und Fasanenstraße aus den frühen 80ern (oder soghar später 70er?) oder eben ans Mosse-Palais aus den späten 90ern. Ja, es passt sich eben an. Oh ja, es gibt weitaus schlimmeres. Ganz unvoreingenommen betrachtet, ists ja eigentlich auch erträglich. Aber wie ralle schon sagte, um welchen Preis? Verglichen mit den anderen beiden Entwürfen, ist es einfach echt armselig. Vielleicht kann David Hasselhoff ja etwas bez. eines Baustopps für Frau Lüschers Vorstellungen bewirken!

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  • Also wenn ich ehrlich bin, habe ich so ein Entwurf erwartet und wäre echt erstaunt gewesen, wenn etwas Ästhetisches wie den Patschkeentwurf umgesetzt worden wäre.
    Hätte mich jedoch gefreut wenn am Leipziger Platz ein architektonischer Glanzpunkt gesetzt worden wäre, so ist es mehr als ernüchternd.


    Insbesondere wenn man die Entwürfe vergleicht fragt man sich ob es eine Intention gibt eine möglichst banale, austauschbare Stadtlandschaft zu präsentieren.
    Langsam aber sicher spiegelt Berlin den Zeitgeist schon wieder und ja, ein wenig Enttäuschung schwingt da schon mit, wenn man bedenkt was möglich wäre und was dann letzten Endes umgesetzt wird.


    Wenn jetzt noch das HGHI sich dem Niveau anpasst, haben wir ein homogenes Bild.


    Berlin soll alles sein, aber anscheinend nicht durch Ästhetik und Schönheit bestechen.


    Ich kann die Entrüstung von Knuddel Knutsch und DickesB nur allzu gut verstehen und mich dem bloss anschliessen!

  • "Rechtwinklig an Leib und Seele"

    Frau Lüscher will anscheinend unbedingt in die Stadtgeschichte eingehen. Aber als ein finsteres Kapitel. Mir fällt zu ihr mittlerweile nur noch das Nietzsche-Zitat "rechtwinklig an Leib und Seele" ein. So sehr ich mich für minimalistische und reduzierte Formsprachen begeistern kann (und so wenig mich der neureiche Schick à la Charleston oder Fellini-Residences anspricht) aber immer nur die gleichen Raster und Materialien, und das an Stellen, an denen ruhig auch mal geklotzt werden dürfte... Das ist das traurige Pendant zu dem, was am Schinkelplatz entstehen darf. Vergebene Chance, die 571.

  • Frau Lüscher glaubt möglicherweise, dass die kommenden Dekaden eine völlig andere Architektursprache hervorbringen wird, vor deren Anblick man auf die heutigen Bauten wehmütig zurückblicken wird. Und der Leipziger Platz würde in so einer Architekturwelt als einzigartige und herausragende Platzanlage des *Platzhalter für den gegenwärtigen Architekturstil*-Stil eine Perle sein....
    Ich lass das mal so stehen...

  • Ob der neue Entwurf auch so zerrissen worden wäre wenn man ihn vor dem Patzschke-Entwurf veröffentlicht hätte? ;)


    Ich finde ihn jedenfalls bei weitem nicht so schlecht wie er hier gemacht wird. Irgendwie mag ich diese strenge Geometrie in Kombination mit der modernen rationalen Fassadenstrukturierung - erinnert mich stark an KT Brenner.
    Hat zudem was Monumentales was den Dimensionen des Platzes angemessen ist.
    Den Sockelübergang find ich ebenfalls gelungen. Der Wechsel von horizontaler zur vertikaler Gliederung betont die architektonische Linie der Platzbebauung.

  • Das Problem ist doch aber Folgendes: Dem Gespräch von _flyn (post #60) mit Frau Lüscher ist zu entnehmen, dass sie versucht, die Architektur des Platzes einheitlich zu gestalten. An sich eine gute Idee. Nur machen wir uns doch nichts vor: Die Architektur reißt niemanden vom Hocker und ist streckenweise öde. Die letzten unbebauten Grundstücke in dieses Architekturkorsett zu pressen, kann aber nicht die Lösung sein. Seit wann muss sich das Gute dem Mittelmaß anpassen? Das ist das, was mir nicht in den Kopf will. Ich finde einfach den ganzen Ansatz falsch.

  • Eine gewisse Rückkehr zum 70er Jahre Betonbrutalismus kann ich hier schon erkennen. Besonders die Auskragungen über den Fensterstürzen erinnern mich leider stark an ein neulich gesichtetes Parkhaus in der Düsseldorfer Innenstadt. Die Verkleidung wird zwar offensichtlich aus Naturstein sein aber schön oder gar raffiniert ist eindeutig anders.


    Und sicherlich haben die vorab verbreiteten Alternativvorschläge dazu beigetragen, dass die Ernüchterung jetzt umso größer ist. Taktisch unklug nennt man sowas.

  • einfach nur peinlich, was hier passiert. Ich habe mir etwas gewünscht, was im Stil von Platzke entspricht. Sein Entwurf erinnert mich an New York, massiv, present und eine tolle Gliederung.
    Das ist hier ein Entwurf, der mich an mit dem USA-Kosulat am Brandenburger Tor erinnert, obwohl äußerlich anders, oder an die Bunker in der Zweiz. Beton, eckig, klobig und etwas kalt wirkend. Das ist öde und teils schrecklich!!

  • Durch die Süd-West-Ecke mit dem schwarzen und dem grauen Haus, ist die Einheitlichkeit des ganzen Sandsteins doch eh hin. Wozu also weiter daran halten.


    Ja, der Vergleich mit der US-Botschaft oder mit dem gewellten Haus, wo sie Steinplatten abfielen daneben passt gut.

  • Vor der Baustelle wurden kürzlich Visualisierungen angebracht, die eine andere Fassade zeigen, als die im Internetauftritt des Projekts. Zu sehen sind ornamentreiche Flächen, die zusammen mit den zahlreichen vertikalen Gliederungen ein schönes Bild ergeben. Was ist nun aktueller, die Visualisierung am Bauzaun oder die im Internet? Hoffentlich ist der Bauzaun das Maß aller Bautätigkeiten!


    Baustelle mit Containern und Visualisierungen:



    Detail:


  • @ Hobbyist
    Wenn du den Beitrag von Backstein vom 20.02.2013 (weiter oben) ansiehst, kannst du erkennen, dass die Visualisierungen am Bauzaun wahrscheinlich ca. zwei Wochen alt sind.

  • ^
    Es ist der erste von HGHI öffentlich präsentierte Entwurf. Mehrere andere geisterten derweil durch's Netz (siehe Vorseiten). Kann mir nicht vorstellen, dass man nach dem ganzen hin und her mit dem Baukollegium dieser lahmen Rastertapete den Vorzug geben wird.