Sanierung von Plattenbauten

  • Im Vergleich zu was? Berlin war nicht enger bebaut als andere Vorkriegsstädte in Deutschland. Allein die Anzahl der Mietskasernen war gewaltig aber deshalb wurden diese nicht enger gebaut als anderswo.


    Bei zu dicht bewohnt kann man durchaus mitgehen, dass ist aber kein Problem der Bebauung sondern der sozialen Lage der Arbeiter gewesen. Auch wenn große Teile der Quartiere nicht eingeebnet worden wären, würden heute nicht 30 Mann in einer Wohnung hausen wie vor 100 Jahren.

  • ^ Allein die Tatsache, dass in Berlin in einem Block meist zwei bis drei Hinterhöfe hintereinander lagen, wird für eine größere Dichte gesorgt haben. In anderen Städten ist das m.W. eher unüblich.

  • Hinzu kommt die geringe Grundfläche der Höfe, die so knapp bemessen werden konnten, dass nur eine Feuerwehr-Spritze darin gewendet werden konnte. Bei 22 m Traufhöhe ergaben sich in den am dichtesten bebauten Quartieren Höfe, die eher Entlüftungsschächten glichen. Auch dies war in anderen deutschen Großstädten in dieser Ausprägung meines Wissens nach nicht anzutreffen.

  • Im Vergleich zu was? Berlin war nicht enger bebaut als andere Vorkriegsstädte in Deutschland. Allein die Anzahl der Mietskasernen war gewaltig aber deshalb wurden diese nicht enger gebaut als anderswo.


    Bei zu dicht bewohnt kann man durchaus mitgehen, dass ist aber kein Problem der Bebauung sondern der sozialen Lage der Arbeiter gewesen. Auch wenn große Teile der Quartiere nicht eingeebnet worden wären, würden heute nicht 30 Mann in einer Wohnung hausen wie vor 100 Jahren.


    Das Grauen des "steinernen Berlin" kannst du dir hier anschauen. Chaotisches Straßenraster, viel zu große Blöcke mit tiefen Hinterhöfen. Wozu sollte ich das mit anderen Städten vergleichen wenn das bei dieser Draufsicht schon so offensichtlich ist?
    Richtig schön wird es wenn man sich vorstellt, dass die meisten Gründerzeitler in den 30er/40er Jahren ja auch schon wieder über 50 Jahre alt und in einem nicht unbedingt ansehnlichen Zustand waren (kein Vergleich zu einem heute sanierten Gründerzeitler).

  • Zum Wohngebiet Karl-Marx-Allee 2. Bauabschnitt will ich ergänzen, dass es am 19.12 in der Kongresshalle eine Informationsveranstaltung zur Bereichsentwicklungsplanung für dieses Gebiet gab. Bemerkenswert an dieser Veranstaltung war, dass sich die Einstellung zu diesem Gebiet in den letzten Jahren fundamental gewandelt hat. Während das Gebiet in den 90er und 0er Jahren noch als städtebaulicher Problemfall galt, so übertrafen sich am Montag die Vertreter des Bezirks und des Senats in Lobliedern auf dieses Wohngebiet. Manfred Kühne von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bezeichnete das Gebiet gar als "eine der bedeutendsten städtebaulichen Leistungen nicht nur Deutschlands". Übereinstimmend wurde festgestellt, dass dieses Gebiet extrem beliebt wäre und dass zunehmend auch junge Leute in das Gebiet ziehen würden.


    Folgerichtig spielen Planungen für eine Wiederherstellung historischer Strassenzüge heute keine Rolle mehr. Ziel der Planung ist stattdessen die Erhaltung des Viertel als ein durchgrüntes Wohngebiet.


    Eine Anmerkung zu Kleist: Abrisse oder Teilrückbauten von Plattenbauten sind nicht geplant. Es gibt mittlerweile sogar die Einschätzung, dass zuviel abgerissen worden ist.

  • Langsam wird es Offtopic, aber ich möchte trotzdem darauf hinweisen:
    wenn ihr von dichter Bebauung und den anscheinend so katastrophalen Bedingungen der Mietskasernen redet, solltet ihr immer bedenken, wie hoch die Dichte in den meisten anderen Städten der Welt ist.


    Vergleiche Wohnviertel, die zwischen 1850 und 1900 gebaut wurden:


    Madrid:
    http://g.co/maps/yr27q


    Paris:
    http://g.co/maps/6w54p


    Berlin:
    http://g.co/maps/wh7hm


    Der in Berlin gezeigte Ausschnitt ist der Teil Berlins mit der höchsten Bevölkerungsdichte der Stadt. Die Ausschnitte Paris und Madrid sind willkürlich gewählte pre-1900 Quartiere.


    Die Enge ist also sehr subjektiv. Ich habe in allen drei Städten gelebt und bin immer noch erstaunt darüber, wie leer sich Berlin manchmal anfühlt (sogar in Prenzlauer Berg), und vor allem: wie leise es ist und wie wenig Verkehr hier fährt.

  • ^^
    Hallo erstmal!
    wir als Arbeitsgemeinschaft Schillingstrasse kennen die Situation der Karl-Marx-Allee natürlich ebenfalls, obwohl wir als Verein wie auch einige Anwohner diese Gegend nicht als Wohnlich (vom Aufbau der Wohnungen, sprich: Verbaute Zimmer) empfinden , da müssen wir Klarenbach schon ein wenig widersprechen.


    1: wurde auf der VerAnt nichts vom Zu zug neuer junger Menschen erwähnt
    2: geht es den Menschen um das Grüne Umfeld, die Anwohner wollen einfach kein II. Manhattan vor der Haustür
    3: das die Gegend Attraktiv geworden kann man so auch nicht erkennen, es ergibt sich einfach von selbst, da es einfach "Innenstadt" Lage ist!


    es gibt aber auch viele Menschen gerade die Älteren die ihrer alten DDR nachtrauern, was natürlich auch dazu beiträgt.
    wir vom Verein begrüssen natürlich den Erhalt, aber es geht den Menschen eher darum: das Grün die Ruhe und das man den Gebäudebestand erhält , sprich es nicht zu Baut mit neuen Hochhäusern, und das denken wir ist doch auch etwas Positives im Sinne der Anwohner. Was wir übrigens nur Begrüssen, denn immerhin geht es hier nicht nur um das nachtrauern einer Epoche sondern einfach um den Erhalt Deutscher Geschichte + Kultur


    Anmerkend an Klarenbach:

    Abrisse oder Teilrückbauten von Plattenbauten sind nicht geplant. Es gibt mittlerweile sogar die Einschätzung, dass zuviel abgerissen worden ist.


    -
    also das wurde so nun auch nicht direkt erwähnt, aber man möchte diese Strenge Struktur der Karl-Marx-Allee einfach erhalten, und die Gebäude sollen nach und nach Aufgewertet werden.
    wem es Interessiert die Berliner Zeitung hat sich ebenfalls den Alexanderplatz bzw. sich der KMA befasst:
    http://www.berliner-zeitung.de…ts,10809148,11341598.html


    Allen einen schönen Tag und Morgen ein besinnliches Weihnachtsfest.!

  • Das Grauen des "steinernen Berlin" kannst du dir hier anschauen. Chaotisches Straßenraster, viel zu große Blöcke mit tiefen Hinterhöfen. Wozu sollte ich das mit anderen Städten vergleichen wenn das bei dieser Draufsicht schon so offensichtlich ist?
    Richtig schön wird es wenn man sich vorstellt, dass die meisten Gründerzeitler in den 30er/40er Jahren ja auch schon wieder über 50 Jahre alt und in einem nicht unbedingt ansehnlichen Zustand waren (kein Vergleich zu einem heute sanierten Gründerzeitler).


    Dann vergleiche Quartiere in Chemnitz oder im Ruhrpott mit der Berliner Situation. In Gera sind ähnliche Komplexe mit massenhaften Hinterhöfen bekannt.
    Ich weiß nicht genau was du mit deiner Argumentation bewirken willst. Eine Rechtfertigung weshalb man die urbanen Räume für Konzeptionssprengende 10 Geschosser abgerissen hat? Klar war etliches zerstört und niemand hat behauptet, dass die Gründerzeitquartiere zu ihrer Entstehungszeit ein Paradies waren. Das waren zahlreiche herrliche Fachwerkbauten in Altstädten auch nicht. Aber die Möglichkeiten der Sanierung samt des Wertes eines geschlossenen (und von Zubauten befreiten Hinterhofes) kann dir heute jeder der dort wohnt bestätigen.

  • @ Bato: was heisst denn "viel zu dicht bebaut"? die in Rede stehenden Geschossflächenzahlen von etwa 3,5 bis 4, die Du als "Steinernes Grauen" beschreibst, sind in London und Paris sowohl vor 100 Jahren wie auch heute üblich. Über beide Städte sind mir keine Klagen über "Grauen" bekannt, im Gegenteil: die europäische Stadt hat eine steinerne Tradition.


    Deshalb habe ich ja bewusst Quartiere angeführt, die seit den dreissiger Jahren schon um ca. 50 Prozent "gelichtet" wurden und sch heute der ununschränkten Begeisterung der Berliner wie der Zuzügler erfreuen, wie z. B. Prenzlauer Berg rund um den Kollwitzplatz, dem Bergmannkiez oder dem Savignyplatz.


    Die Quartiere der 70-er-Jahre-Moderne, für die ich die KMA, 2. Bauabschnitt, pars pro toto anführte liegen aber bei Geschossflächenzahlen, die nochmals bei einem Drittel weniger als die "gelichteten Altbauviertel" liegen.

  • Dann vergleiche Quartiere in Chemnitz oder im Ruhrpott mit der Berliner Situation. In Gera sind ähnliche Komplexe mit massenhaften Hinterhöfen bekannt.


    Kannst du die uns bitte kurz zeigen? In Gera und Chemnitz ist ähnlich wie in Leipzig mehr als ein Gartenhaus (wnen es überhaupt eins gibt) in Gründerzeitwohngebieten die absolute Ausnahme, in Berlin die Regel.


    Ich weiß nicht genau was du mit deiner Argumentation bewirken willst


    Du hats behauptet, Berlin wäre nicht dichter bebaut gewesen als andere Städte im Vorkriegsdeutschland. Das stimmt so schlicht und ergreifend nicht.

  • Äpfel und Birnen

    Die Bevölkerungszahlen einzelnener Gebiete sind natürlich gesunken. Hauptursache ist die Verringerung der Haushaltsgrösse.In jedem zweitem Berliner Haushalt wohnt nur eine Person,dass war vor 70,80 oder mehr Jahren ganz anders.


    Natürlich gibt es dass steinere Grauen,diese engen Hinterhöfe gibt es in Deutschland sonst nirgends.Die Enge wird auch durch die Höhe der Bebauung erzeugt.Wo bitte sonst in Deutschland gibt es denn grossflächige fünfgeschossige Bebauung mit Vorder Seiten und Hinterhaus ? Nicht in Chemnitz,Gera und auch nicht im Ruhrgebiet,nicht in München,Köln,Frankfurt oder HH.


    Ich weiss auch nicht,was an einer enormen Verdichtung attraktiv sein soll ? Wenig Grün,keine gute Aussicht, Parkplatzmangel.Ich finde es gut,wenn Städte nicht so stark verdichtet sind.Wir haben in Berlin und Deutschland im Allgemeinen kein Platzproblem,so dass wir uns eine grosszügigere Bebauung
    auch leisten können.


    Mir gefallen die Platten wahrlich nicht besonders,aber dieser Zwang,alles wieder in "alte Bahnen" lenken zu wollen,geht mir auf den Keks.Hinterhöfe nein Danke.

  • Natürlich gibt es dass steinere Grauen,diese engen Hinterhöfe gibt es in Deutschland sonst nirgends.Die Enge wird auch durch die Höhe der Bebauung erzeugt.Wo bitte sonst in Deutschland gibt es denn grossflächige fünfgeschossige Bebauung mit Vorder Seiten und Hinterhaus ? Nicht in Chemnitz,Gera und auch nicht im Ruhrgebiet,nicht in München,Köln,Frankfurt oder HH.


    So ein Hafer, natürlich gibt bzw. gab es das in Deutschland. Ihr tut fast so, als wäre Berlin die einzige Stadt gewesen die förmlich explodiert ist.

  • off topic

    ^ Lies doch bitte mal richtig.Natürlich gibt es auch in anderen deutschen Städten Hinterhöfe.Aber nur ganz vereinzelt in fünfgeschossiger Bauweise.Und es ist nun mal ein Unterschied,ob ein 150m² Innenhof von 2-3 geschossiger Bebauung umgeben ist,oder von Fünfgeschossern.

  • ^ ich muss Kleist aber recht geben, es gibt Städte wie Köln,Düsseldorf , Rheinland allgemein, Ruhrgebiet und halt auch Berlin? wunderlich wie man auf solch eine Äusserung kommt? ;) und Hinterhöfe sind doch nicht verwerfliches? sie spenden Ruhe? also ist es doch nichts´schlimmes! ich persönlich würde sehr gerne auf solch einem Leben, statt auf einer Autobahn und das mitten in der Innenstadt! das ist bei weitem viel besser!

  • ^
    Die Autos fahren so oder so.
    Hier in Berlin kann man jetzt auch innenstadtnah wählen zwischen engen Straßen und Hinterhöfen oder anonymen Hochhausblöcken mit Bäumchen davor und weitem Ausblick. Jeder wie er mag. Ist doch schön.

  • Da hier immer wieder auch das Ruhrgebiet als Beispiel für hochverdichtete Bebauung angeführt wird: Gerade das Ruhrgebiet ist ganz im Gegenteil durch eine sehr dezentrale, wenig verdichtete Siedlungsstruktur geprägt; das historische Gegenstück zur Mietskaserne ist dort die gartenstadtähnliche Arbeitersiedlung mit Reihen- oder Doppelhäusern und jeweils zugeordnetem (und ausdrücklich zur Selbstversorgung bestimmtem) Garten gewesen.

    Eine Rechtfertigung weshalb man die urbanen Räume für Konzeptionssprengende 10 Geschosser abgerissen hat? Klar war etliches zerstört und niemand hat behauptet, dass die Gründerzeitquartiere zu ihrer Entstehungszeit ein Paradies waren. Das waren zahlreiche herrliche Fachwerkbauten in Altstädten auch nicht. Aber die Möglichkeiten der Sanierung samt des Wertes eines geschlossenen (und von Zubauten befreiten Hinterhofes) kann dir heute jeder der dort wohnt bestätigen.


    An dieser Argumentation fällt mir die völlige Negierung des jeweiligen historischen Bewußtseins auf. Man kann den Verantwortlichen von 1945ff nicht vorwerfen, daß sie die Situation nicht aus der Sicht und nach den Kriterien des Jahres 2011 bewertet haben. Man war damals im Gegenteil in der Regel froh, daß der Krieg das bewerkstelligt hatte, was im Frieden ökonomisch wohl nie machbar gewesen wäre, nämlich eine weitgehende Zerstörung der dichten, steinernen Stadt; die Tabula Rasa wurde im Osten wie auch im Westen als große Chance betrachtet, eine neue Lebenswelt für eine neue, bessere, gerechtere Gesellschaft zu bauen (ja auch wenn manche es hier kaum glauben mögen, es gab mal Zeiten da hielt man so etwas für möglich).
    Daß dieses Konzept heute obsolet erscheint, ist das Resultat von Erkenntnisprozessen und politischen Kämpfen, die sich in den 70er/80er Jahren zutrugen (Häuserkampf, behutsame Stadterneuerung etc.) und zur Rehabilitation der historischen Stadt führten, und mir scheint es manchmal daß dieser Prozeß mittlerweile selbst so weit zum Dogma geronnen ist daß die historische Stadt heute nicht nur rehabilitiert ist, sondern selbst zum unkritisch verklärten, unantastbaren Fetisch geworden ist.
    Ich bin mal sehr gespannt, wie spätere Generationen über das gegenwärtige "Zurück zum Gestern" urteilen werden, aber egal über welche Epoche man urteilt, es sollte immer der Kontext des jeweiligen historischen Bewußtseinsstandes berücksichtigt werden, sonst wird jede Bewertung nur zum beliebigen "das versteh ich nicht und gefällt mir auch nicht, also weg damit"...

  • Die "tabula rasa" gab es ja so nicht oder nur in Einzelfällen. Vom steinernen Berlin war ja mehr übrig geblieben, als sich die "Verantwortlichen von 1945 ff." gewünscht hatten.


    Ich erinnere an den entsetzten Eiermann, als er erfuhr dass die Ruine der Gedächniskirche stehenbleiben sollte und er seine Bauten neu gruppieren musste. Abr auch in den heutigen innenstädtischen Plattenbaugebieten stand noch viel Altes.


    Der radikale Neuanfang war nur möglich, indem man weiter Altes abriss. Dass sogar noch heute (2011) bei den Verantwortlichen des Bezirks Mitte gefordert wird, Altbauten die der orthogonalen Struktur der Karl-Marx-Allee, 2. BA, entgegenstehen, abzureissen ist doch grotesk. Hier wird versucht ein 70-er-Jahre-Neubaugebeite ex post zu ästhetisieren und dem heutigen, verklärten Idealbild der Moderne anzupassen.

  • Dass sogar noch heute (2011) bei den Verantwortlichen des Bezirks Mitte gefordert wird, Altbauten die der orthogonalen Struktur der Karl-Marx-Allee, 2. BA, entgegenstehen, abzureissen ist doch grotesk.


    Davon daß Altbauten im Bereich KMA BA2 abgerissen werden sollen ist doch keine Rede; wer hat das wann gefordert?
    Es geht doch hier darum, daß dieses Gebiet behutsam weiterentwickelt werden soll, also auf eine zwanghafte Überformung entgegen der bestehenden Struktur verzichtet werden soll.

    Der radikale Neuanfang war nur möglich, indem man weiter Altes abriss.


    Das widerspricht ja nicht dem, was ich in meinem vorangehenden Artikel ausgeführt habe; es entsprach eben dem damaligen Bewußtsein und den damaligen Bedürfnissen, den durch den Krieg perforierten, entkernten, angeschlagenen Zustand der steinernen Stadt als Chance zu ihrer endgültigen Überwindung wahrzunehmen, und nicht daraus ein Gebot zu ihrer Wiederherstellung abzuleiten.
    Die steinerne Stadt war 1945ff vollkommen diskreditiert, in städtebaulicher, aber auch ökonomischer und moralischer Hinsicht.
    Soweit mir bekannt ist, war W. J. Siedlers "Gemordete Stadt" von 1964 (?) der erste Versuch im deutschsprachigen Raum überhaupt, die historische Stadt zu rehabilitieren, und mehrheitsfähig wurde dieser Diskurs erst während der 70er Jahre im Zuge der aufkommenden Postmoderne und Technokratiekritik.

  • Die Vertreter des Bezirksamtes Mitte haben auf der oben zitierten Veranstaltungen am 19. Dezemberber im Haus des Lehrers derlei angekündigt. Es geht wohl um einen Seitenflügel an der Alexanderstrasse sowie um die Gebäude dahinter, die noch vom Polizeipräsidenten enutzt werden. Letztere sollen in eine Grünfläche umgewandelt werden.


    @ Urbanist: Du wirst doch nicht das Planersprech einer "behutsamen Weiteentwicklung" übernehmen. Was derlei Ausdrücke bedeuten kannst Du doch an der "behutsamen Sanierung" der Staatsoper besichtigen: Vollentkernung und Abriss von Ergänzungsbauten.


    Deine Hinweis auf das Siedler-Essay ist richtig. Natürlich kann man Geschichte nur aus dem Zeitkontext heraus verstehen und nicht nur mit heutigen Augen beurteilen. Das ist ja der Fehler bei der heutigen Beurteilung von Stadtplanung und vor allem Architektur der Kaiserzeit, der Republik von Weima und des Nationalsozialismus. Nur müßte man heute soviel aus der Geschichte gelernt haben, das derlei Stadtvandalismus wie der flächendeckende Abriss von historischer, gewachsener Stadt unterbleibt.