Stadtgespräch

  • Kooperation Rheinland

    Das Leben scheint behördliches Zelebrieren des Ehemalige-Gruben-und-Zechen-Folklores (die sog. "Metropole Ruhr") weitgehend wegzuwischen - die Duisburger RP veröffentlichte heute das Interview mit dem Duisburger OB und dem Landrat des Kreises Neuss über die regionale Zusammenarbeit, u.a. mit Düsseldorf. Einige Teile wurden bereits in der Düsseldorfer RP veröffentlicht, hier wird umfassend u.a. die Kooperation der Häfen (Neuss-Düsseldorf, Krefeld und Köln) sowie IT-Kooperation Rheinland besprochen. Duisburg brauche den Flughafen als wichtigen Standortfaktor genauso wie Düsseldorf. Da etwa für die Chinesen Duisburg als Logistikstandort viel zu klein sei, benötige man die regionale Zusammenarbeit.

  • Jahresrückblick 2014

    Es ist die letzte Nacht des Jahres, also Zeit noch einmal auf 2014 zurück zuschauen. Vor einem Jahr habe ich prognostiziert, dass 2014 nach Jahren des Stillstandes ein gutes Jahr für die Stadtentwicklung werden könnte. Doch so rosig wie erhofft war dieses Jahr dann doch nicht. Die Gewerbeentwicklung wurde mit Sicherheit durch die Anhebung des Gewerbesteuersatzes behindert. Immerhin gab es innerhalb eines Jahres 600 Firmen weniger in der Stadt. Bezeichnenderweise sanken die Einnahmen durch die Gewerbesteuer im 1. Halbjahr 2014 trotz der Erhöhung der Hebesätze um 3,1 auf 151 Millionen Euro. Die Stadt hat allerdings nicht die Zeichen der Zeit erkannt und wird den Satz der Grundsteuer 2015 von 695 auf 855 Punkte anheben.
    Ein Marker für die Stagnation in der Stadtentwicklung ist der Duisburger Büromarkt. 2013 wurde mit einem Flächenumsatz von 48.000 Quadratmetern das schlechteste Ergebnis seit vielen Jahren eingefahren. Im 1. Halbjahr 2014 lag der Flächenumsatz zwar bei 28.500 Quadratmetern, die reine Vermietungsleistung übersprang gerade einmal knapp die 10.000 Quadratmetergrenze. Die Neubautätigkeit beschränkte sich in diesem Jahr hauptsächlich auf Eigennutzer. Das Zugpferd der Duisburger Wirtschaft bleibt hingegen auch in diesem Jahr der Hafen. 2014 konnte die Duisport-Gruppe den Güterumschlag von 62 auf 65 Millionen Tonnen steigern, der Containerumschlag stieg um 13% auf 3,4 Millionen TEU. Im Frühjahr eröffneten Yusen und VW große Logistikkomplexe. Die Firmen Benteler und Satellite Industries begannen 2014 damit, ihre europäischen Zentrallager im Duisburger Hafen zu errichten bzw. einzurichten. Eine weitere Wachstumsbranche ist vielleicht etwas überraschend der Tourismus. Zum zweiten Mal in Folge registrierten die Hotels bei den Übernachtungszahlen zweistellige Wachstumsraten. Auf dem Hotelmarkt scheint jedoch der Aufschwung (noch) nicht angekommen zu sein. Marken wie Motel One, Holiday Inn oder B&B-Hotels machen einen Bogen um Duisburg. In diesem Jahr sollten das Stadthotel am Hauptbahnhof und das H2-Hotel im alten Ordnungsamt eröffnen, allerdings ist derzeit nicht einmal ein Baustart in Sicht.


    Pleiten


    Doch die beiden nicht eröffneten Hotels sind nicht die einzigen Baupleiten des Jahres. Gegenüber des alten Ordnungsamtes sollte eigentlich das Marientor-Carree entstehen. Nach zuletzt leeren Versprechungen trennte sich die Stadtverwaltung im Sommer vom Investor. Seitdem sucht die Stadt vergebens nach Ideen für eine Nutzung des Areals und einem neuen Investor. Halt machte das leidige Thema Investoren auch nicht vor dem Innenhafen. Die Hoffnung, dass das Eurogate doch noch bald entwickelt werden könnte, zerschlug sich im November. Auf die neuerliche Ausschreibung meldete sich schlichtweg nicht ein Interessent. Für ein weiteres Projekt am Innenhafen wird gar nicht mehr nach einem Investor gesucht. Lange wurde - auch hier im Forum - auf die Pläne für ein Bürogebäude am Calaisplatz gewartet, jedoch zog sich im Herbst überraschenderweise der Projektentwickler zurück. Investiert hat hingegen die Metro und zwar in die Sanierung der Kaufhoffassade. Eigentlich eine erfreuliche Meldung, denn im vergangenen Jahr wurden wenige Projekte umgesetzt. Doch die Art und Weise der Sanierung ist alles andere als erfreulich, erinnert der Kaufhof heute doch eher an einen Hochbunker als an ein Kaufhaus.


    Fertigstellungen und laufende Projekte


    Große Projekte wurden in diesem Jahr nicht fertiggestellt. Dafür wurden aber einige interessante Projekte gestartet. Erst vor knapp einem Monat fand der erste Spatenstich für die neue Firmenzentrale von Kühne Messtechnik in Duissern statt. Für 250 Mitarbeiter errichtet der Weltmarktführer der Messtechnik ein siebengeschossiges Bürogebäude mit 8.195 Quadratmetern Geschossfläche. In ähnlicher Größenordnung bewegt sich der Erweiterungsbau der Targobank, der im Schatten des 72 Meter hohen Targobank-Hochhauses entsteht. Ende des Jahres wurden die Arbeiten am Rohbau abgeschlossen, sodass der geplanten Eröffnung im Sommer nichts mehr im Wege steht. Ebenfalls fertig ist der Rohbau des Stadtfenster an der Steinschen Gasse. Im Juni wird an dieser Stelle die Stadtbibliothek einziehen, zum Wintersemester nimmt außerdem die VHS ihren Betrieb im neuen Bildungshaus auf.


    Ausblick auf 2015


    Anstelle des alten Bibliothekgebäudes an der Düsseldorfer Straße wird ab dem 2. Halbjahr 2015 das House of Fashion errichtet, Primark wird als Ankermieter gehandelt. Nächstes Jahr sollen ebenfalls am Bahnhofsplatz die Bagger anrollen. Voraussichtlich im Frühjahr beginnen die Bauarbeiten für das InterCity-Hotel. Ob nächstes Jahr ein Investor für das andere Baufeld am Hauptbahnhof gefunden wird, ist allerdings mehr als fraglich. Fragezeichen stehen außerdem hinter dem geplanten Möbelzentrum auf dem alten Güterbahnhofsgelände. Möglicherweise kann dagegen im Januar der erste Ansiedlungserfolg im Quartier 1 gefeiert werden. Dann will das Landesumweltamt bekannt geben, ob es seinen Düsseldorfer Standort auf das Freiheitsgelände verlagern will. Duisburg gilt derzeit als Favorit. Vorgestellt werden im nächsten Jahr definitiv die detaillierten Pläne für den Erweiterungsbau des Museums Kuppersmühle, dessen erster Entwurf erst vor Kurzem präsentiert wurde. Ob die überarbeiteten Pläne für das Mercator-Quartier 2015 veröffentlicht werden, ist jedoch noch unklar. Während einige Großprojekte weiterhin unsicher sind, werden spannende kleinere Projekte anlaufen. Beispielhaft hierfür sind das Wohnquartier Wilhelmshöhe oder die überfällige Sanierung des Wedauer Bahnhofes.


    Ob das kommende Jahr ein Gutes für die Duisburger Stadtentwicklung wird, mag ich angesichts der schlechten Rahmenbedingungen kaum zu bewerten. Ich würde allerdings wünschen, wenn der Abwärtstrend endlich gestoppt wird.
    In diesem Sinne wünsche ich allen Nutzern einen guten Rutsch und ein erfolgreiches, gesundes neues Jahr 2015! :)


    Quellen:
    Sämtliche Threads des DAF
    Entwicklung mit angezogener Handbremse (Rheinische Post vom 27. Dezember 2014)

  • 2014 war erneutes Rekordjahr für Hoteliers

    Bei den Übernachtungszahlen konnten die Duisburger Hotels wie im Vorjahr einen neuen Rekordwert vermelden. Die Zahl der Übernachtungen stieg um 6,8% auf 459.092 (2013: 430.052), während sich die Anzahl der Gäste um 5,9% auf 214.766 erhöhte. Im Vergleich zum Vorjahr sank allerdings die Anzahl der ausländischen Gäste um 2,4% auf 40.849, die der Übernachtungen von ausländischen Gästen sogar um 4,4% auf 82.946. Als Ursache hierfür wird die Kanu-WM 2013 angeführt, als zahlreiche Gäste aus dem Ausland für mehrere Tage in Duisburg verweilten. Die mittlere Aufenthaltsdauer lag im letzten Jahr bei 2,1 Tagen, bei ausländischen Gästen bei genau 2 Tagen. Die Bettenkapazität der 51 Duisburger Hotels erhöhte sich minimal von 3.321 auf 3.332 Betten. Die mittlere Auslastung der Hotelbetten sank von 38,8 auf 37,7.


    Der Begriff "Rekordzahlen" soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Übernachtungszahlen im Vergleich zu anderen NRW-Städten auf einem niedrigen Niveau befinden. Dennoch wird erwartet, dass die Zahlen in den nächsten Jahren weiter steigen werden. Als Gründe werden der geplante Neubau des InterCity-Hotels und der Eigentümerwechsel im Theater am Marientor genannt, wodurch Duisburg wieder zur Musical-Stadt wird.


    Quellen:
    2014 war erneut ein Rekordjahr für Duisburger Hoteliers (Der Westen vom 24. Dezember 2015)
    Beherbergung im Reiseverkehr in Nordrhein-Westfalen 2013 und 2014 (IT.NRW)

  • Sparkasse vor radikalem Umbruch

    Die Sparkasse wird ihr Filialnetz in Duisburg stark ausdünnen. In den nächsten Jahren soll sich die Zahl von 42 auf 21 Standorte verringern. Künftig soll es in jedem der sieben Stadtbezirke ein großes Kundencenter geben. Dies erfordert jedoch auch Neubauten. Im Stadtbezirk Süd soll am Sittardsberg der zweitgrößte Sparkassenstandort der Stadt entstehen. 40 Mitarbeiter sollen dort später ihre Arbeit aufnehmen. Auch im Stadtbezirk Rheinhausen will die Sparkasse einen Neubau realisieren. Die Investitionssumme liegt zwischen 20 und 30 Millionen Euro.


    Ein Großteil der Sparkassenfilialen wurde von einigen Jahren an ein Münchener Immobilienunternehmen verkauft und angemietet. Nach Auslauf der Mietverträge will die Sparkasse dem Unternehmen bei der Suche nach einer Folgenutzung helfen.


    Quelle: Sparkasse Duisburg halbiert bis 2022 ihr Filialnetz (Der Westen vom 22. Mai 2015)

  • Duisburgs Bevölkerung nimmt bis 2040 um ca. 5 % ab

    Nach einer Prognose des Landesbetriebes Information und Technik Nordrhein-Westfalen wird die Bevölkerungszahl der Stadt Duisburg bis 2040 um fünf Prozent abnehmen. Damit fällt der Rückgang in Duisburg stärker aus als im Bundesland. Bis 2040 soll die Bevölkerungszahl Nordrhein-Westfalens von 17,57 auf 17,49 Millionen abnehmen, was einem Rückgang von 0,5% bespricht. Für Duisburg sehen die Zahlen für den 1. Januar des jeweiligen Jahres wie folgt aus:
    2014: 486.855
    2020: 484.265
    2025: 480.069
    2030: 474.854
    2035: 468.558
    2040: 462.988
    Zunahmen wird es in den Altersklassen der 65-80-Jährigen (+ 14,2%) und der über 80-Jährigen (+ 33,2%) geben. Starke Rückgänge gibt es dagegen bei den 19-25- (- 18,2 %) und bei den 40-65-Jährigen (- 13,3 %)


    Interessanterweise wird bis Ende des Jahrzehnts ein moderater Rückgang erwartet. Die stärkeren Rückgänge aber für die Zeit zwischen 2020 und 2030. Dies ist genau der Zeitraum, in dem große Neubaugebiete wie das Mercatorquartier (ca. 250 WE), Güterbahnhof Wedau (ca. 1.800 WE) oder Rheinort (ca. 3.600 WE) entwickelt werden sollen. Die größten Herausforderungen der Stadtentwickler werden darin liegen, genügend Arbeits- und Ausbildungsplätze für die junge Generation zu schaffen un den natürlichen Saldo mit dem Wanderungssaldo auszugleichen. Der derzeitige Bevölkerungsrückgang der Stadt Duisburg (ca. - 0,3%/a) resultiert in erster Linie aus dem hohen Sterbeüberschuss, der sich durch die Zuzüge (noch) nicht ausgleichen lässt.


    Quelle: Zukünftige Entwicklung der Bevölkerung Duisburgs (Bürgerzeitung Duisburg vom 14. August 2015)

  • Sind fünf Hotelprojekte zu viele für die Innenstadt?

    Der derzeitige Hotelboom in der Innenstadt sorgt nicht nur dafür, dass die örtliche Presse den Überblick verliert.* ;) Er sorgt auch dafür, dass sich die Kritiker zu Wort melden. Der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Nordrhein, Thomas Kolaric, bezweifelt, dass Duisburg überhaupt neue Hotels benötigt und stellt daher die Hotelprojekte in der City in Frage (Anmerkung Neubauten: InterCity-Hotel, B&B-Hotel und Hotel am Buchenbaum, Erweiterungen: Hotel Conti und Hotel am Kantpark). Er spricht von Überkapazitäten, die zu Verdrängung, Preiskampf und Qualitätsverlusten führen. Kolaric wundert sich darüber, dass es angeblich nicht möglich sei, mit den vorhandenen 51 Hotels die 40-Prozent-Nachfrage zu bedienen. Die Auslastung der Hotels in Duisburg liege derzeit bei 38,9 % und damit knapp unter dem NRW-Schnitt von 40,4%. Nach Angaben von Duisburg Marketing seien einige Tagungen nicht in Duisburg abgehalten worden, weil es in der Stadt keine entsprechend großen Hotelkapazitäten geben würde. Durch die Neubauprojekte könnten die Nachfragen in Zukunft bedient werden. Außerdem verzeichne die Stadt durch ihre Lage und die Nähe zu Messestandorten im Bereich des Geschäftstourismus starke Zuwächse.


    Eine Studie des Wuppertaler Beratungsunternehmens Schollen unterstreicht die Bedenken des Geschäftsführers des Hotel- und Gaststättenverbandes Nordrhein. Im Hotelreport NRW belegt der Standort Duisburg den 14. Platz bei 15 untersuchten Städten. Als Kriterien flossen das Angebot und die Nachfrage sowie das Preisniveau, die Wettbewerbssituation, der Makrostandort und die Zukunftsaussichten in die Analyse ein. Die Gesamtbewertung erfolgte auf einer Skala von Triple-Plus bis Triple-Minus. Duisburg erhielt ein einfaches Minus, was für Investoren bedeutet, dass sie ihre Investitionen kritisch überprüfen sollten. Die Studie nennt einige Schwachpunkte. Besonders schlecht bewertet werden das Angebot und die Nachfrage, obwohl die Duisburger Hotels mit 459.000 Übernachtungen ein neues Rekordergebnis verzeichneten. Ebenfalls schlecht sei die Auslastung von 38%, womit Duisburg den 14. Platz belegte. Nachteilig wirkte sich auch die sogenannte Parahotellerie aus, die u.*a. Schulungsheime und Jugendherbergen umfasst. Mit einem Bettenanteil von 35% sei sie außergewöhnlich stark. Ein weiterer schwacher Indikator seien die Übernachtungen pro 1000 Einwohner. In Duisburg kommen lediglich 943 Übernachtungen auf 1000 Einwohner. Dagegen sind es im Mittel 2824 Übernachtungen pro 1000 Einwohner, in Düsseldorf sind es sogar knapp 7.500. Positiv wird hingegen die Wettbewerbssituation gesehen. Dies liegt daran, dass der Markt noch nicht durch große Hotelketten beeinflusst wird. Privathotels machen 57% aller Zimmer und 80% aller Betriebe aus.


    Nach Einschätzung des Beratungsunternehmens erhöhe sich zwar durch die aktuellen Hotelprojekte die Bettenkapazität, ein langfristiges Wachstum erwarten die Experten jedoch nicht. Dem Standort Duisburg würden ein größeres Tagungshotel und eine markengebundene Budget- bzw. Economy-Hotellerie weiterhelfen.


    Quellen:
    Duisburger Hotels profitieren nicht von Rekord-Gästezahl (Der Westen vom 22. Mai 2015)
    Braucht die Duisburger City wirklich vier neue Hotels? (Der Westen vom 7. Juli 2015)*

  • "Duisburg 2027"

    Unter #121 wurde bereits der Flächenverbrauch thematisiert - die NRZ berichtete heute, dass der BUND den massiven Flächenverbrauch im Konzept "Duisburg 2027" kritisiert. U.a. sollten dem Konzept nach 103 Hektar von Landschaftsschutzgebieten und 21 Hektar Wald zugebaut werden.


    Da die Einwohnerzahl ohnehin schrumpft, sehe ich nicht ein, wieso man zusätzliche Flächen zubauen statt eher freigeben sollte. Dass diese Neubausiedlungen in Außenbereichen überproportionale Infrastrukturkosten pro Einwohner und verschlechtete Verkehrsstruktur bedeuten würden, müsste den Verantwortlichen irgendwann mal endlich klar sein?

  • ^^


    U.a. sollten dem Konzept nach 103 Hektar von Landschaftsschutzgebieten und 21 Hektar Wald zugebaut werden.


    Malen sie bitte nicht den Teufel an die Wand. Die Wahrscheinlichkeit, dass Duisburg in den nächsten 10-12 Jahren zur Betonwüste wird, ist nicht so hoch wie im Artikel dargestellt. ;) Dazu sollte man vielleicht wissen, dass es sich bei Duisburg 2027 um einen Prozess handelt, dessen Ziel die Aufstellung des Flächennutzungsplan ist. In diesem Prozess wurden Flächennutzungen seitens der Stadt vorgeschlagen und anschließend in Dialogen diskutiert. Als Resultat aus den Gesprächen hat die Stadt schon einige Nutzungsvorschläge zurückgenommen. Da der Prozess noch nicht abgeschlossen ist, werden wahrscheinlich noch weitere Flächen gestrichen. Zudem handelt es sich um die Aufstellung des Flächennutzungsplanes, der lediglich die Richtung der Stadtentwicklung in den kommenden Jahren vorgibt. Das bedeutet, dass diese Flächen nicht zwangsläufig bebaut werden, sondern dass sie bebaut werden können. Der Artikel lässt sich so interpretieren, dass die angesprochenen Grünflächen definitiv bebaut werden, aber von einer verbindlichen Bauplanung ist die Stadt in vielen Fällen noch weit entfernt.


    Nichtsdestotrotz stimme ich ihnen zu, dass nicht unnötig Grünflächen für neue Bebauung geopfert werden müssen. In meinen Augen ist es besser, erst einmal die Kernbereiche der Siedlungsflächen zu stärken. Dies ginge durch das Schließen von Baulücken, die Erschließung von Brachflächen oder den Abriss von leerstehenden Gebäuden und anschließendem Neubau. Ähnliche Projekte gibt es bereits in Duisburg, siehe Beispiel 1 und Beispiel 2. Derzeit bereitet die Stadt Duisburg drei größere Neubaugebiete vor. Dabei handelt es sich um die Nachnutzung von Brachflächen. In Hochfeld soll das ehemalige Gelände von Arcelor-Mittal bebaut werden (ca. 3.600 WE), in Wedau der ehemalige Güterbahnhof (ca. 1.800 WE). Das Mercatorquartier (250 WE +) als innerstädtisches Stadtviertel soll auf dem Areal einer nicht mehr genutzten Schule entstehen. Dies sind Projekte, die ich in dieser Form unterstütze.



    Da die Einwohnerzahl ohnehin schrumpft, sehe ich nicht ein, wieso man zusätzliche Flächen zubauen statt eher freigeben sollte.


    Von ihrer Haltung bin ich etwas überrascht. Kürzlich haben sie in Bezug auf Düsseldorf sinngemäß geschrieben, dass man Bevölkerungsprognosen hinterfragen sollte. Aufgrund der Vielzahl von Immigranten sehen sie die Prognose für Düsseldorf zu niedrig angesetzt. Für Duisburg stellen sie die Zahlen jedoch nicht in Frage und nehmen sie kommentarlos hin. Warum setzen sie sich nicht hier kritisch mit den Zahlen auseinander?


    Ich finde, dass man generell nicht zu sehr auf langfristige Bevölkerungsprognosen setzen kann. Noch vor rund zehn Jahren sollten nach den Prognosen die Einwohnerzahlen in Dortmund, Essen und Duisburg deutlich sinken. Doch wie sieht die Realität aus? In Dortmund und Essen steigen die Einwohnerzahlen mittlerweile wieder und selbst in Duisburg verläuft der Einwohnerrückgang deutlich gebremster. Für Duisburg wird die Bevölkerungszahl Ende des Jahres ca. 15.000 Einwohner über der Prognose von 2003 liegen und immerhin noch mehrere tausend über der von 2009. Die Bevölkerungsentwicklung ist von vielen Trends oder Ereignissen abhängig, sodass über einen längeren Zeitraum keine realistische Prognose möglich ist.


    Es steht noch die Frage im Raum, warum Duisburg aktuell im Gegensatz zu Essen und Dortmund immer noch leicht sinkende Einwohnerzahlen vorweist? Als Hauptursache kann der hohe Sterbeüberschuss genannt werden, der durch der positive Wanderungssaldo nicht ausgeglichen werden kann. Der Wanderungssaldo fällt aufgrund der hohen Anzahl an Fortzügen geringer aus als bspw. in Essen oder Dortmund. Hierfür gibt es drei Hauptgründe. Neben der wirtschaftlichen Situation und auch der allgemeinen (politisch bedingten) Unzufriedenheit ist einer der Hauptgründe das Fehlen von modernen Wohnangeboten. Das Angebot an Einfamilienhäusern und innenstadtnahen Eigentumswohnungen ist viel zu gering, um die Nachfrage zu bedienen. Es gibt genügend Familien, die in Duisburg ein Haus oder eine Wohnung suchen, aber nur in den Nachbarstädten oder am Niederrhein fündig werden. Letzteres gilt insbesondere für das Einfamilienhaussegment. Aus lokalpolitischer Sicht hat der Einwohnerverlust hohe finanzielle Folgen für die Stadt Duisburg. Zum einen gehen Einnahmen durch die Einkommenssteuer verloren, zum anderen zusätzliche Fördermittel des Landes durch Unterschreiten der 500.000-Einwohner-Marke. Ob der finanzielle Schaden höher ist als die überproportionalen Infrastrukturkosten pro Einwohner kann ich aber mangels Hintergrundwissen nicht abschätzen. Wenn man bedenkt, dass viele Fortzügler (mit dem Auto) vom Niederrhein in Richtung Duisburg pendeln, ist die Entwicklung auch regional-ökologisch kritisch zu sehen.

  • Duisburg hat wieder über 490.000 Einwohner

    Das Thema Bevölkerungsentwicklung holt uns schneller ein als gedacht. Wie die Stadt gestern gegenüber Radio Duisburg bestätigte, hat Duisburg seit August wieder über 490.000 Einwohner. Im Vergleich zum Jahresende 2014 ist dies ein Plus von 3.000 Einwohnern bzw. 0,6 %. Ursächlich für die Entwicklung ist ein starker Zuzug aus dem Ausland. Dagegen zieht es vor allem Personen mit deutschem Pass aus der Stadt. Dazu gab es gestern die Meldung, dass in Duisburg im vergangenen Jahr rund 4.400 Kinder geboren wurden. Das ist der höchste Stand seit über zehn Jahren. Auch in diesem Jahr wird von einem Babyboom ausgegangen. Das Klinikum Duisburg als größte Geburtsklinik hat in diesem Jahr schon über 1.000 Geburten registriert.

  • ThyssenKrupp baut neuen Stahlofen in Beeckerwerth

    PM: "ThyssenKrupp investiert 40 Millionen Euro für den Neubau eines Pfannenofens in Duisburg. Der Stahlhersteller will so seine Produktpalette um neue, sogenannte hochlegierte Stahlsorten erweitern. Diese Spezialstähle seien vor allem bei Kunden aus der Automobilindustrie zunehmend gefragt. Der Bau des neuen Ofens im Werk in Duisburg-Beeckerwerth soll im Herbst 2017 beginnen. Der Ofen dient hauptsächlich zum Aufheizen der Schmelze. 265 Tonnen sollen hier pro Behandlung bearbeitet werden können."


    Quelle: idr
    Infos: www.thyssenkrupp-steel.com

  • Messestandort Duisburg

    hallo,
    mich würde mal interessieren ob in Duisburg eig. ein Messegelände geplant ist.
    Ich finde wenigstens ein kleineres Messegelände würde Duisburg sicher gut tun :/

  • ^^


    Ein Messegelände ist nach meinem Kenntnisstand in Duisburg derzeit nicht geplant. Vor der Duisburger Freiheit gab es einmal mit dem Gate-to-Asia einmal Pläne für eine Art Messestandort für asiatische Produkte. Für ein reines Messegelände sehe ich angesichts der Konkurrenz in Düsseldorf oder Essen momentan keinen Bedarf. Allerdings hat sich der Landschaftspark Nord in den vergangenen Jahren als Messestandort für kleinere Veranstaltungen etabliert. Ggf. könnten die Verantwortlichen des Landschaftsparks dieses Engament weiter ausbauen. Der Landschaftspark ließe sich als einzigartige Location, die sich von den konventionellen Messestandorten abhebt, sicherlich entsprechend vermarkten.

  • Das City Palais soll noch in diesem Jahr umgebaut werden, meldet Radio Duisburg. Aus diesem Grund seien auch die Ladenlokale nicht neu vermietet worden.
    Weiß jmd etwas Näheres zum Umbau ?

  • Schön mag sein. Nur steht mittlerweile recht viel leer.
    Kann mir eigentlich nur vorstellen, dass die Zuschnitte der Ladenlokale vllt verändert werden . Oder man den hinteren Bereich auch für Einzelhandel frei gibt.

  • Was meinst du mit 'hinterer Bereich' ? Soweit ich Weiß befindet sich 'im hinteren Bereich' das Casino , oder nicht?


    Und ich denke das nicht nur die Zuschnitte von den Ladenlokalen geändert werden, wegen sowas würde radio duisburg nicht schreiben 'das city Palais steht vor einem Umbruch'. Zudem schreibt radio duisburg, das city Palais würde sich deutlich verändern. :lach:

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  • Meinte das ehm. Planet Hollywood, das ehm. Visitor Center und das was daneben oder dazwischen noch ist.


    Mal abwarten vllt erfährt man ja bald etwas mehr

  • Ideen für Duisburg

    wie ihr ja alle sicherlich wisst startet die Stadt gerade einen neuen Versuch Duisburg besser zu vermarkten und das Image zu stärken bzw. Zu verbessern. Dafür ist ein großer Leitbildprozess gestartet indem es darum geht, seine Ideen zu den Themen: Bildung, Freizeit und Sport, Umwelt und Image geht.
    auf der Internetseite dazu kann man auch seine Ideen einreichen, mich würde mal interessieren was ihr alle so für Ideen habt. :)

  • Ich will erst mal ganz allgemein was dazu sagen:
    Wir haben zur Zeit hier x verschiedene Ideen, Leitbilderbzw. Images die irgendwie bedient werden.
    Es muss aus dem ganzen Wust ein Leitbild entwickelt werden, dass dann auch konsequent durchgezogen wird. Dazu muss das ganze zu unserer Stadt passen.


    Ich will da gar nicht so viel zu sagen, aber:
    Jeder verbindet Duisburg mit dem Ruhrgebiet und das Ruhrgebiet mit Kohle, Stahl.
    Das dies aber nur ein bedingt gutes Image vermittelt sollte klar sein. Kaum ein interessantes Unternehmen will sich damit identifizieren.
    Daher sollten diese Bilder eine nur untergeordnete Rolle spielen. Man sollte sich endlich davon abkoppeln.

  • Zahl der Übernachtungen leicht gesunken

    Nachdem die Übernachtungszahlen 2014 noch um 6,8 Prozent zugelegt haben, verzeichneten die Duisburger Hotels im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang der Zahlen um -0,3 %. Im Jahr 2014 übernachteten in Duisburg noch 459.092 Gäste, 2015 waren es mit 457.668 rund 1.500 weniger. Damit ist es dennoch der 2. höchste Wert für den Duisburger Hotelmarkt. Stark rückläufig war vor allem die Zahl der ausländischen Übernachtungen, die um 7,7 % abnahm. Die mittlere Aufenthaltsdauer blieb dagegen sowohl bei allen (2,1 Tage) als auch bei den ausländischen Gästen (2,0 Tage) konstant.


    Die 51 Duisburger Beherbergungsbetriebe verfügten 2015 über 3.305 Betten, deren Auslastung bei 38,2 % lag (2014: 37,7%). Die gestiegene Auslastung resultiert aus der im Vergleich zu 2014 etwas geringeren Bettenzahl.

    Quellen:
    Radio Duisburg Lokalnachrichten vom 16. Juni 2016
    Beherbergung im Reiseverkehr in Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)