Potsdam: Wiederherstellung historische Mitte - Diskussionsthread

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    Nicht? Der Duktus des Geschreibsels spricht eine andere Sprache. Aber ich versteh schon: wenn in 2O Jahren der Kommunismus obsiegt haben sollte, dann bist Du für die Reko der FH. Deswegen kannst Du auch grundsätzlich nicht gegen Rekos sein...


    Im Übrigen werden bereits seit rund 70 Jahren Teile der Neuen Palais - Schlossanlage genutzt. Zu DDR-Zeiten waren die Communs Teil des Lehrerbildunginstituts, welches seit der friedlichen Revolution '89 als Potsdamer Uni weiter in Nutzung ist. Ach ja ich bestätige: lesen hilft. Noch besser ist neutrales Informieren, bevor man Stuss posted.


    Aber kann es sein, dass für Dich nur Zweck zählt? Und dass Dir Schönheit und Komposition am ... vorbei geht? Das allerdings, würde Dich jeder Diskussionswürdigkeit disqualifizieren. Denn darum geht es hauptsächlich in der hier stattfindenden Stadtreparatur. Oder geht es vielmehr nur um Ideologie?


    Luftpost


    Unabhängig davon ob einem Postings eines anderen Users passen oder nicht sollte man zumindest soviel Souveränität besitzen sich nicht auf persönliche Diffamierungen herabzulassen. In diesem Sinne bitte die Forenrichtlinien beachten und einen sachlichen Ton anschlagen. Danke
    Bato

    so besser? Sachlicher kann ich leider nicht mehr nach diesem wiederholten Unsinn. Man kann doch nicht behaupten. für etwas zu sein, um im gleichen Post die unsinnigen "Argumente" grundsätzlich und gegen alles und dagegen zu formulieren. Dann geht es um nichts anders als um Provokation und nicht mehr um Diskussion.

    6 Mal editiert, zuletzt von Luftpost ()

  • Ich verstehe Baukörper nicht, beim besten Willen.


    Was hat denn der ggf. in 20 oder eher 25 Jahren erforderliche Anstrich des Potsdamer Stadtschlosses mit der Form notwendiger Neubauten in Potsdam zu tun? Was bitte die Nutzung des Neuen Palais? Die z. Zt. stattfindenden Maler- und Reparaturarbeiten am Brandenburger Tor?


    Jeder Bau muss gepflegt und repariert werden. Ob modern oder traditionell - einerlei. Es kommt nur auf die Kosten an. Hier zeigt sich überall, dass die traditionell erstellten Bauten (im Potsdamer Fall Ziegel/Putz) folgende Vorteile haben: a) längere Haltbarkeit, b) bessere klimatische Bedingungen sowie Klimabilanz und c) höhere Akzeptanz in der Bevölkerung und damit bessere Wirtschaftlichkeit.


    Warum, frage ich mich, soll man nach dem offensichtlich erfolgreichen Konzept der Leitbauten am Alten Markt damit aufhören? Es spricht noch nach einem fulminanten Effekt, der in Potsdam zudem nicht der erste ist, alles dafür den beliebten Weg weiter zu beschreiten...

  • ...wir reden doch von Rekonstruktionen, oder?


    Du bist es der sich an diesem Begriff so festgebissen hat und dabei Sarnierungen (ob von staatlichen Stellen oder Stiftungen oder Privaten), Fassadenrekos (ebenfalls von staatlichen Stellen oder Stiftungen oder Privaten) und bereits bestehende und noch entstehende Leitbauten (auch alle von verschiedenen Stellen finanziert) in einen Topf wirft, kräftig umrührt um daraus dann die einzige Formel zu basteln.


    Herr Jauch wird sicher weiter seinen privat erworbenen Straßenzug sarnieren und diese Wohnungen vermieten.


    Die "Konstantins" in Potsdam werden auch in Zukunft rein privat ihre "Kellertorwachen" errichten und das so historisch wie möglich.


    Und im Bereich (am alten Markt) der Fachhochschule und Staudenhof wird auch keine Altstadt rekonstruiert.
    Hier sollen Wohnungen auf annährend historischem Grundriß entstehen, davon einige wenige Leitbauten.
    Die Finanzierung der Wohnungen ist hauptsächlich privat bzw. genossenschaftlich vorgesehen.


    In allen Beispielen geschieht das unabhängig vom Erhalt des Bestandes der Stiftung Preußischer Kulturbesitz bzw. zum Glück parallel.
    Oder anders gesagt würden die beschriebenen Beispiele nicht stattfinden, hätte das keinen Einfluß auf den Preußischen Kulturbesitz.


    Man kann demnach nicht die kühne Formel basteln, erst das eine zu tun um das andere zu lassen, weil das eine nichts mit dem anderen gemeinsam hat außer vielleicht einer (oder zum Glück) Stadtreparatur.



    Gruß, Jockel

  • Danke Jockel,
    durch Deine präzise Darstellung hast Du mich auf einen Denkfehler meinerseits hingewiesen. Die unterschiedlichen Finanztöpfe machen natürlich eine parallele Entwicklung möglich, da die Kosten verteilt sind und die privaten Investoren schon auf die Wirtschaftlichkeit achten werden.


    Dennoch irritiert mich und missfällt mir in Potsdam, (ohne mich wiederholen zu wollen)
    - dass einige Baudenkmäler selbst 28 Jahre nach der Wende weder fertig saniert sind, noch eine sinnvolle Nutzung absehbar ist,
    und es bleibt für mich eine Fehlentwicklung, dass, weswegen auch immer, auf der einen Seite kräftig aufgebaut wird, wärend auf der anderen Seite Gebäude verfallen,
    - dass an manchen Stellen die Öffentlichkeit bzw. Zugänglichkeit fehlt,
    - und dass bislang in der Innenstadt zuwenig guter moderner Neubau realisiert wurde.
    Grüße zurück

  • Abriss FH - Vorbereitungen

    Noch geht es dem Gebäude nicht wirklich an den Kragen, aber es laufen anscheinend Vorbereitungen. Schuttcontainer werden angeliefert und ein Holzgerüst zum Landtag und zur Friedrich-Ebert-Str. aufgebaut (vermutlich kommt da ein größerer Bau- bzw. Schutzzaun dran), rechts im Bild zu sehen:


  • Na ja, Mitte April ist jetzt vorbei und der für gestern avisierte Abrissbeginn muss vertagt werden, weil der Bagger zu groß war uns noch nicht an der FH angekommen ist. Vielleicht geht es ja (endlich) heute los oder allerspätestens am Montag. Hier der Bericht des RBB.

  • Sagt Ihr Beschein, wenn der Diesel geliefert wird? Und wann der Baggerfahrer Montag von der Toilette kommt...

  • Da es im Forum zur Potsdamer Mitte sehr ruhig geworden ist, wollte ich einmal kurz auf die Abrissarbeiten verweisen, denn es wird nicht mehr lange dauern und die FH ist Geschichte.


    http://www.maz-online.de/Thema…Fachhochschule-in-Potsdam


    Wie man sieht, sind bereits alle drei "Würfel"-Module der FH gefallen, es fehlt nur noch das Modul direkt zum Stadtschloss hin. Wenn es in dem jetzigen Tempo weiter geht, sollte die FH oberirdisch in 3 Wochen vollständig abgerissen sein, etwas früher als gedacht.


    Damit umgeht man vermutlich Proteste zu diesem Projekt in der heißen Wahlkampfphase und beräumt die Fläche in den Sommerferien. Für den Frieden in der Stadt nicht die schlechteste Entscheidung!

  • ^ Der Streit ist Geschichte – von symbolischen Akten abgesehen. Bei der anstehenden Wahl des Potsdamer Oberbürgermeisters geht es nicht mehr um die FH. Das Minsk und das Rechenzentrum spielen noch eine Rolle.

  • Ach, Architektenkind, das Minsk wird von vielen für erhaltenswert gehalten - von Mitteschön über Sozialdemokraten bis zu Linken. Trotzdem wird es wohl fallen.


    Die linken Parteien bzw. Wählergruppen thematisieren noch immer den Wiederaufbau der Garnisonkirche - bis September wird da noch nichts aus dem Boden gewachsen sein. Das Rechenzentrum bleibt für die nächsten 5 Jahre - da macht keiner mehr mit Wahlkampf.


    Allerdings spielt der Staudenhof noch eine Rolle, da hier bald die Entscheidung zu Abriß oder Erhalt ansteht.

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    Okey, die Ode an die Freude ist zwar etwas drüber, es handelt sich ja nicht um einen Teil der Mauer oder ein Stasigefängnis,
    aber es ist schon gut, dass dieses Kapitel endlich ein Ende findet.
    Damit kann hoffentlich auch der Riss durch die Stadtgesellschaft langsam wieder heilen, wenn an der Stelle was ordentliches entsteht.

  • Ein Gebäude, das weder seiner Architektur noch seiner Ostvergangenheit an sich zum Opfer fiel, sondern dem Geist, in dem es errichtet wurde.
    Wie auch der Palast der Republik waren beide Bauten durchaus interressante Zeugnisse der Moderne. Wenn man ehrlich ist, waren es vielleicht sogar zwei der herausragendsten Eigenleistungen der DDR, auch wenn sie deutliche Anleihen an der internationalen Moderne genommen haben. Für sich genommen, bin ich mir sicher, dass beide Bauten erhalten geblieben wären, wenn, ja wenn der Geist dieser Gebäude, in dem sie erreichtet wurden, nicht so destruktiv gewesen wäre und damit der Ort ein anderer gewesen wäre.


    Denn genau diese negierende Haltung, die zum Bau dieser Gebäude führte, hat letztlich für ihren Untergang gesorgt. Beide Bauten waren so geplant, dass man in den Herzkammern von Potsdam und Berlin Geschichte bewusst ausradieren wollte. Sie waren bauliche Zeugnisse des Traditionsburchs mit allem, was vorher war. Es ist diese Haltung, die letzlich dann auch jenen Bauten selbst ins Grab verholfen hat. Extreme provozieren irgendwann Extreme.


    Letztlich ist es auf der einen Seite schade, weil man durch diesen ideologischen Ungeist gerade die wenigen Bauten verliert, die wirkliche architektonische Qualitäten hatten. Auf der anderen Seite ist es aber nicht hinnehmbar, dass diese destruktive Haltung die letzte Antwort in einer langen und vielfältigen Entwicklungen in der Kernzonen beider Städte sein soll.


    Daher war der Abriss unumgänglich und eine historische Wiedergutmachung. Es bleibt zu hoffen, dass die Leute, die sich so vehement für den Erhalt der FH eingesetzt haben, sich mit genau dem gleichen Enthusiasmus auch zukünftig jenen Bauten widmen, die eine Koexistenz in den betreffenden Städten erlauben. So wäre es doch schön, wenn man seitens der neudenkenden Initativen die scheinbar zur Verfügung stehenden Finanzmittel, mit denen man eigentlich die FH kaufen wollte, nun ins Minsk stecken würde. Das wäre ein Erhalt von identitätsstiftender ostdeutscher Architektur, mit der alle Einwohner problemlos leben könnten!

  • So was nenne ich Tabula Rasa ... nun kann endlich etwas Neu-Altes entstehen. Mit Verlaub, es wird im Detail nicht einfach werden, aber die Frankfurter 'Neue Altstadt' wird jetzt gut angenommen und funktioniert. Irgendwann werden die ganzen Grabenkämpfe um die ex-FH hoffentlich vergessen sein.