Leipzig: Umgang mit Bauerbe

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    "die nicht bereit sind, für gleichen oder gar weniger Komfort im Waldstraßenviertel sowie in Gohlis-Süd 5 Euro oder mehr Miete auf den Quadratmeter auszugeben."


    Denkst du, die Wohnungen werden für >=5 Euro vermietet? Wohl kaum. Wenn L-Konzept schon Mieten von über 9 Euro kalt in Neustadt-Neuschönefeld aufruft, wird das "Marianneum" sicher bei Parkett Fußbodenheizung und Co. bei minimum 6,50 kalt starten - der "Luxus" muss sich dann doch irgendwo refinanzieren.

  • Erfreuliche Nachrichten von der Lützner Straße. Nr. 4 und 6?, direkt daneben, werden saniert - Gerüste und Schuttrutsche angebracht.

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    Am Wilhelm-Liebknecht-Pl. 6 (Immovaria) haben die Entrümpelungsarbeiten begonnen. Container steht da und billige Arbeitskräfte, vermutlich wie bei den anderen Objekten aus Osteuropa, schleppen Schutt aus dem EG.

  • Vorurteile? Sind Dir die Verrechnungspreise der dort angestellten Kräfte etwa bekannt? Wohl kaum.

  • Keine Vorurteile. Realität, die auf fast jeder Leipziger Baustelle zu sehen ist.


    Nur ein Link dazu:
    "Billigarbeiter aus Osteuropa verschärfen den Konkurrenzkampf am Bau: Arbeiter klotzen für nur ein paar Euro ran, Baufirmen unterbieten sich gegenseitig mit den Preisen."
    http://www.extratipp.com/aufre…mer-heftiger-4771756.html


    Denkst du, das ist bei Immovaria anders und die Arbeiter aus Osteuropa erhalten großzügige 15 - 20 Euro pro h? Nicht ausgeschlossen, aber ausgesprochen unwahrscheinlich.


    An der Eutritzscher Str. 41 geht's übrigens seit Wochen kaum voran, unabhängig von den Löhnen...

  • Am nördlichen und desaströsen Teil des Fliederhofs werden gerade Gerüste aufgebaut. Nachdem es im mittleren Teil einen Dachstuhlbrand gab, scheint nun doch eine Sanierung geplant. Die eigentlich schöne Wohnanlage aus den 1920er und '30er Jahren ist durch Abrisse und die Gestaltung des Umfelds mit kleinen Gewerbeeinheiten, absolut aus dem städtebaulichen Kontext gefallen. Dazu der Ausbau der Rackwitzer Str. als 4 spurige Einfallstraße. Hier gibt es dazu noch ein wenig Hintergrund.

  • Keine Vorurteile. Realität, die auf fast jeder Leipziger Baustelle zu sehen ist.


    Nur ein Link dazu:
    "Billigarbeiter aus Osteuropa verschärfen den Konkurrenzkampf am Bau: Arbeiter klotzen für nur ein paar Euro ran, Baufirmen unterbieten sich gegenseitig mit den Preisen."
    http://www.extratipp.com/aufre…mer-heftiger-4771756.html


    Und was ist jetzt genau der Kritikpunkt? Wen interessiert es denn, von wem die Arbeit erledigt wird? Solange das gut gemacht ist, mich jedenfalls nicht. Die Mehrzahl der Sanierungen in meinem Wohnumfeld (Eisenbahnstrasse) sind von fahrenden Roma-Bautrupps erfolgt. Das Eckgebäude Einertstrasse/Eisenbahnstrasse wurde sämtlich von einem äthiopisch/sudanesischen Trupp saniert. Mitten im Winter und die haben einfach in dem Haus gewohnt, das sie saniert haben. Das kann man beklagen oder verteufeln, so sieht aber die neue Realität aus. Was die jeweiligen Vermieter nicht davon abhält, saftige Mietsteigerungen zu verlangen. Offenbar wurde da gute Qualität geliefert.
    Im übrigen sollte man sich für die kommenden Jahre drauf einstellen, dass händische Tätigkeiten im Bauhandwerk zur Mehrzahl so ausgeführt werden. Der Bau ist nun mal traditionell die erste Branche, in der Migranten Fuß fassen.

  • ^ Mich dünkt, der gleiche äthiopisch-sudanesische Bautrupp saniert dann auch das Eckhaus Meißner Straße / Neustädter Straße, hier im ersten Bild zu sehen. Mich dünkt weiter, dass Migranten aus dem "Morgenland" in letzter Zeit vermehrt leerstehende Gebäude entlang der Eisenbahn- und Georg-Schumann-Straße kaufen, in Eigenregie sanieren und später bewohnen.


    Bevor wieder die Moralkeule bei privaten Immobilienunternehmen geschwungen wird, sie würden gern auf billige Arbeitskräfte aus dem Ausland zurückgreifen: Wenn die Stadt Leipzig baut, greift sie auch gern auf ausländische Arbeiter zurück, was wir als Steuerzahler mittragen.

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    Das wird ja im verlinkten Artikel erwähnt, Schlagzeile "Öffentliche Auftraggeber in der Kritik". Es betrifft Bund, Land, Kommune genau wie private Investoren. Ich habe damit also nicht nur eine Firma gemeint.


    Cowboy, in dem Gebiet um die Eisenbahnstraße ist dies schon länger der Fall, schon bevor der Hype ab 2012 richtig los ging, was wohl auch am allgemeine hohen Anteil von Migranten liegt ("gleich und gleich gesellt sich gern" sieht man bei Migranten wie Reichen wie Studenten in nahezu jeder Stadt). Bei Preisen von vor 5-8 Jahren noch teils 10.000 für einen ganzen Gründerzeitler hätte ich auch zugeschlagen, so lang das Haus nicht akut einsturzgefährdert ist kann die Sanierung schrittweise erfolgen ... Ich hab zumindest schon vor Jahren dort viel Eigenleistung von Migranten gesehen, wo das Viertel noch sehr leer war.
    Auf der Schumann ist das etwas geringer, da hier auch Profis wie DGG und Co. agieren und meinen das Wort "Gohlis" zieht auch an der Hauptstraße :). Scheint ja zu funktionieren.


    Martin
    Pfusch am Bau ist aufgrund Termindruck und/oder angelernter Kräfte durchaus nicht selten. Bei einigen Objekten kann man solchen Pfusch sogar ohne Bauingenieur- oder Architektur-Studium schnell sehen (ich nenne hier öffentlich keine Beispiele, falls hier entsprechende Sanierer mitlesen, wobei die meisten eh Pleite gegangen oder nicht mehr aktiv sind...). Gaga vor allem, wenn dann 7, 8, 9 Euro kalt verlangt werden. A) Haben die, die die Arbeit ausführen nix davon und B) die Mieter oder Käufer den Ärger.

    3 Mal editiert, zuletzt von Altbaufan_ ()

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    Ich hätte nicht gedacht, dass diese Häuser noch eine Chance auf dem "hochwertigen" Markt haben, d.h. wenn eher in Eigenleistung / Wächterhaus saniert worden wären. Wer dort Eigentum erwirbt und die (erahnbare) hochwertige Sanierung toll findet, kann nicht aus Leipzig stammen. Schön für die Substanz, schlecht fürs Preisniveau, wenn selbst in solchen D-Lagen schon hochwertig saniert wird, weil sich nix anderes mehr verkauft. :D

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    Ich hätte nicht gedacht, dass diese Häuser noch eine Chance auf dem "hochwertigen" Markt haben, d.h. wenn eher in Eigenleistung / Wächterhaus saniert worden wären. Wer dort Eigentum erwirbt und die (erahnbare) hochwertige Sanierung toll findet, kann nicht aus Leipzig stammen. Schön für die Substanz, schlecht fürs Preisniveau, wenn selbst in solchen D-Lagen schon hochwertig saniert wird, weil sich nix anderes mehr verkauft. :D

  • W.-Liebknecht-Pl. 6
    Das Objekt soll - in ruhiger, erholsamer, grüner, verkehrsgünstiger Lage (Achtung, Ironie) für 7,50 bis 8,80 Euro kalt an die Mieter gebracht werden.


    Wer DORT für den Preis einzieht, hat zu viel Geld, kein Gehör oder setzt "Citynähe" über alles andere. Vier Straßenbahnen incl. Gleiskreuz, Hauptstraße um die Ecke, Mini-Innenhof und kaum Grün. Da findet sich selbst im schönen Gohlis-Süd in so manch ruhiger Nebenstraße noch was günstigeres, nur eben kein Erstbezug ...
    Vor <5 Jahren hätte man das Objekt für maximal 6 kalt vermieten können.


    http://www.denkmal-immobilie-leipzig.de/ (direktes Verlinken nicht möglich, aktuell das 2.Objekt auf der Seite)


    Noch verrückter ist die Sanierung an der Dresdner Straße (erstes Objekt auf der Website) mit 9,80 bis 10,50 kalt in Reudnitz (!) an der Hauptstraße mit zwei Straßenbahnlinien schräg ggü. Kaufland mit Zufahrt vis a vis zum Sanierungsobjekt.


    GRK mit ergleichbar hochwertiger Sanierung teilweise noch für <7,00 kalt, bisher habe ich für die Unterschiede von teils 3 bis 5 Euro kalt /m² keine richtige Begründung gefunden.

  • ^ Altbaufan versteht die (Immo-)Welt nicht mehr. Derweil sind laute Hauptstraßen schon länger keine Preisbremsen in Leipzig mehr. Wo du bei der geplanten Sanierung in der Georg-Schumann-Straße 387 und 389 eine D-Lage ausmachen willst, bleibt für mich ein Geheimnis. Wahren punktet gleich mehrfach:


    • Kurzer Weg zu Porsche, DHL und Flughafen
    • Gute Anbindung mit ÖNV (S-Bahn, Straßenbahn, Bus) in die City
    • Naherholungsmöglichkeiten (Auensee, Auwald, Burgaue) kaum länger als 5 Minuten zu Fuß


    Über kurz oder lang wird Wahren eher zur A-Lage aufsteigen. Geht man dort durch die Straßen, parken einige VW und Porsche mit WOB und S-Kennzeichen. Die letzten maroden Gebäude befinden sich zumeist in der Projektierung. Als 2005 die LWB den Wahrener Rundling (hier ein älteres Luftbild) zum Abriss freigeben wollte, ahnte das kommunale Unternehmen wohl noch nicht, welch Zukunft mit der Ansiedlung von Porsche und DHL gerade für die bislang vernachlässigten nordwestlichen Stadtteile (Wahren, Lindenthal, Lützschena-Stahmeln, Möckern) bedeuten würde. Sehr klug von der GRK-Holding also, die Wohnanlage schnell gekauft und schick saniert zu haben, denn die Wohnungen gehen heute weg wie geschnitten Brot (falls dann mal wieder eine Wohnung frei werden sollte).



    Ich hätte nicht gedacht, dass diese Häuser noch eine Chance auf dem "hochwertigen" Markt haben, d.h. wenn eher in Eigenleistung / Wächterhaus saniert worden wären.


    Solche maroden Häuser wie die in der Georg-Schumann-Straße haben nur noch eine Chance, wenn sie teuer generalüberholt werden und die Wohnungen vorher von Kapitalanleger entsprechend teuer gekauft werden. Mit ein paar tausend Euro in die Hand nehmen ist diesen Gebäuden nicht geholfen.

  • Dies und Das

    Die Prager Straße 260 (?) hat wieder ein richtiges Dach und man kann sich schon mal darüber freuen.


    Etwas ganz Anderes: Der alte Bauernhof in der Russenstraße (lange Zeit für viel Geld im Angebot) wird intensiv bearbeitet.
    Man darf gespannt sein, was mit dem Rest des riesigen Grundstücks werden wird.


    Die Lange Reihe 11, fast fertig. (Ein Bauarbeiter nutzt nochmal die Gelegenheit das blaue Örtchen aufzusuchen).


    Zum Schluss ein Eckhaus in der Wichernstraße. Jedes gerettete Eckhaus macht Freude!


    Fotos von mir, bereits von Ende August

    Einmal editiert, zuletzt von CarlVictor () aus folgendem Grund: Bildfehler

  • Ein bisschen was aus Lindenau und Leutzsch:


    Die Wielandstraße 2 befindet sich auf der Zielgeraden. Die vereinfachte und ziemlich ungelenk wirkende Dachpartie wurde wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt. Sehr schön.



    Wielandstraße 2 vorher




    Wielandstraße 2 aktuell. Die alte Reklame wird lt. Visualisierung auch wieder aufgearbeitet.







    Die Georg-Schwarz-Straße 93 ist ebenso fast fertig. Keine weltbewegende Sanierung, aber in Bezug auf den maroden Zustand des um 1880 errichtete Eckhauses vorher schon beachtlich.






    Die Erich-Köhn-Straße 70 wird noch in diesem Herbst saniert, ziemlich nobel, wenn man der Beschreibung im Internet folgt.






    Hedges hat es schon verraten: Die Lützner Straße 4 und 6, oh Wunder, werden saniert. Und für mich sieht es fast so aus, als ob die Nummer 8 ebenso dran ist. Drei desaströse und sehr lange leerstehende Gebäude. Wird Zeit, dass hier endlich was passiert. Andere Gebäude müssen weiter ausharren.


    Absteigend von links nach rechts die Nummern 8, 6 und 4





    Lützner Straße 6





    Lützner Straße 8. Links angeschnitten bei der Nummer 10 ist es auch 5 vor 12.

    Bilder: Cowboy

  • Falls jemand in die Gegend der Dresdner Straße kommt, kann ein schönes Bild vom REGINA-Kino gemacht werden. Das Haus ist abgerüstet und macht aus dem flüchtigen Bick durch das Busfenster einen schönen Eindruck!

  • Ich konnte in der Nähe Elster-Passage (in den Seitenstraßen) auch einige Sanierungen aus der Bahn sehen, die noch nicht hier gezeigt wurden.


    Vielleicht wäre es sinnvoll, mal einen Thread aufzumachen, wer in welcher Gegend besonders viel unterwegs sein kann, da man aus manchen Ecken permanent, aus anderen fast nie, Beiträge sieht :)