Nürnbergs Makro-Entwicklung

  • Aber gerade das Schuldenthema könnte doch einen Anreiz bieten, dass sich die Städte vereinigen. Wie viel höher als Nürnberg sind Erlangen/Fürth pro Kopf verschuldet?


    Erlangen empfinde ich persönlich als zu weit abgetrennt von der urban area Nürnberg. Aber als Vergleich: die Entfernung Stadtzentrum Fürth - Stadtzentrum Nürnberg entspricht ziemlich genau der der Stadtzentren von Pasing und München.

  • Die großen Eingliederungen fanden doch meist um die Jahrhundertwende (19./20. Jhd) statt und danach erst wieder durch die Gebietsreform in den 1970er Jahren. Wäre ein solches Szenario denn überhaupt noch realistisch?

  • Hier eine Grafik, die die Schulden je Einwohner darstellt.
    http://www.sgipt.org/politpsy/…schuldp/S5SV_Ges06-09.gif
    Quelle: http://www.sgipt.org/politpsy/finanz/schuldp/erlang2.htm


    Fürth hat also fast eine gleiche Pro-Einwohner-Verschuldung wie Nürnberg. Finanziell steht Erlangen bei der PEV noch am besten da.


    Erlangen ist zwar vom Nürnberger Stadtzentrum ca. 18 km entfernt, wenn allerdings zuerst Fürth eingemeindet werden würde, würde die Stadt Erlangen mit Eltersdorf direkt an Nürnberg angrenzen. Und dann wäre die Entfernung vom Erlanger Zentrum bis zur Nürnberger Stadtgrenzung nur noch ca. 8 km. Außerdem könnte man die Eingemeindung dazu nutzen den Nürnberger Norden dichter zu besiedeln. Großgründlach, Boxdorf, Sack, Höfles und Poppenreuth würden dann entscheidende Rollen spielen. Durch das gesamte Gebiet könnte man Wohngebiete für mindestens 100.000 - 140.000 Einwohner realisieren.


    Soweit ich mich erinnern kann gab es in den 70ern oder 80ern mal eine Umfrage in Fürth, wie viele Fürther Einwohner denn überhaupt für eine Eingliederung nach Nürnberg sind. Es war also tatsächlich schon einmal in Planung. Wie genau die Umfrage ausgefallen ist kann ich aber nicht mehr sagen.


    Grafik verlinkt und nicht mehr direkt eingebunden

    Einmal editiert, zuletzt von DS-17 ()

  • Naja steht dem städtischen Zusammenwachsen in Form von Verdichtungen nicht irgendwie der Flughafen im Weg, der ja immerhin genau zwischen Erlangen und Nürnberg seine Einflugschneisen hat? Ich könnte mir da eher eine zunehmende gewerbliche und wissenschaft-hochschulische Entwicklung vorstellen.


    Grundsätzlich glaube ich (noch) nicht, dass sich der Zusammenschluss realisieren lässt. Der Druck ist dafür viel zu gering. Die Wettbewerbssituation, die hier besteht, wirkt ja auch belebend. Immerhin finden in diesem Ballungsraum nahezu ununterbrochen irgendwelche Märkte, Kirchweihen, Volksfeste oder Straßenfeste statt. Zeitlich so aufeinander abgestimmt, dass sie sich nicht gegenseitig die Besucher wegnehmen.

  • Von den Entfernungen her wäre ein Zusammenschluss von Nürnberg, Fürth und Erlangen völlig problemlos. Schließlich sind es vom Zentrum Nürnberg nach Katzwang auch ein paar Kilometer.
    Aber es wird keine Vereinigung kommen. Erlangen hat kein Interesse, steht es doch besser da und hat bessere Perspektiven als die Nachbarstädte. Und Nürnberg und Fürth sind sich nun mal traditionell nicht grün.

  • In DIESER Studie der Universität Bayreuth geht es zwar nicht vorrangig um Nürnberg. Aber Nürnberg wird mehrfach zum Vergleich herangezogen, kommt dabei gut weg und wird als Vorbild gezeigt.

  • Wie heute in der Presse zu lesen ist, steigen die Immobilienpreise in weiten Teilen Nürnbergs in den nächsten Monaten weiter an. Auwärts gehts in der gesamten Innenstadt, Johannis, Maxfeld, Thon, Mögeldorf und Erlenstegen.



    Zwei Gründe werden für diese Entwicklung genannt:


    - In den A-Lagen (Städte wie Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf) sind die Renditen inzwischen weitgehend ausgeschöpft, höhere Preise gibt der Markt nicht her. Es kommt nun verstärkt zu einer Nachfrage in B-Lagen (wie Nürnberg).


    - Der Trend nah am Arbeitsplatz zu wohnen führt zu verstärkter Nachfrage in Nürnberg. In den letzten 10 Jahren hat die Zahl der Arbeitsplätze im Stadtgebiet um rund 9 Prozent zugenommen.



    Die Daten zur Immobilienentwicklung in Nürnberg stammen von der Zeitschrift Capital. Eine Immobilienblase können die Experten in der Noris aber nicht erkennen.


    http://www.nordbayern.de/nuern…en-immer-teurer-1.2078664


    d.

  • Nachhaltig bergauf scheint es mit der Nürnberger City, also dem südlichen Teil oder besser der Lorenzer Altstadt zu gehen.


    Wie eine Analyse von Engel & Völkers ergibt, gehört Nürnberg zu den attraktivsten Einkaufsstädten der Republik. Zwar wäre Nürnberg schon heute mit 2,1 qm Verkaufsfläche pro Kopf theoretisch überversorgt (im Durchschnitt liegt dieser Wert in Deutschland bei 1,4 qm). Allerdings wird hier so gut Geld verdient das dies nicht negativ ins Gewicht falle. Im Gegenteil.
    Die Nachfrage nach 1a Lagen übersteigt daher inzwischen deutlich das Angebot.


    So gäbe es keinen Leerstand in Nürnbest besten Ecken. Bei Abschlagszahlungen werden durch Filialisten inzwischen oft mehrere 100 000 Euro pro Laden registriert. Nürnberg liegt gemessen am Filialisierungsgrad ohnehin schon bei 71% (Platz 3 in Deutschland), was innerhalb der Einzelhandelsbranche als Zeichen für hohe Umsätze pro qm gilt.


    Zwischen 1993 und 2012 hat sich so die Enzelhandelsfläche innerhalb der gesamten Stadt mehr als verdoppelt (von 717000 auf 1,6 Millionen Quadratmeter), während der Umsatz von 2,86 Milliarden auf 3,55 Milliarden Euro stieg und die Zahl der Geschäfte von 2600 auf 3000 zunahm. Der Trend zu mehr Verkaufsfläche geht indes weiter. So glaubt man an eine weitere Erhöhung von 3000 bis 6000 qm bis 2020.


    http://www.nordbayern.de/nuern…oom-in-der-city-1.2101042


    d.

  • Nürnberg kam in einer Studie des IT-Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen IDC auf Platz 9 (von 52) bezüglich der "smartesten" deutschen Großstädte, d.h. einer Stadt mit intelligenter und zukunftsorientierter Organisation und diesbezüglichem gesellschaftlichen Klima.
    Stärken der Stadt liegen in den Feldern Verwaltung, Mobilität und Dienstleistungen.


    Besonders effizient und modern seien Nürnbergs Verwaltungstrukturen. Daten zur Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur flossen auch in die Bewertung mit ein.


    http://www.nordbayern.de/nuern…artesten-stadte-1.2113686


    http://www.idc.de/consulting/mc_smartcities2012.jsp


    d.

  • Kleiner Beitrag in den Nürnberger Nachrichten zu der Situation auf dem Büro-Immobilienmarkt:


    Link: http://www.nordbayern.de/nuern…erg-zu-schaffen-1.2331947


    Kurz zusammengefasst beschreibt der Artikel, weshalb es in Nürnberg in absehbarer Zeit keine Bürotürme, bspw. am Plärrer oder am Milchhofareal geben wird. Der Markt stagniere und es gibt einen, wenn auch im Vergleich zu FFM oder MUE moderaten Leerstand. Die in Nürnberg erzielbaren Büromieten seien zu niedrig, um es für Investoren interessant zu machen Neubauprojekte in Angriff zu nehmen.


    Desweiteren wird das Thema Umnutzung von Büroetagen zu Wohnungen angesprochen. Wenn man den Thread Kleine und Resonanzarme Projekte verfolgt, erkennt man leicht dass es diesen Trend hier sehr deutlich gibt. Die vor 50 Jahren und mehr erbauten kleinen Fabrikgebäude wurde irgendwann oftmals zu Büros und nun steht eine Umnutzung zu Wohnraum an. Beispiele hierfür das Fleischmanngelände, Ardiewerke in Gostenhof oder das Heumanngelände, Spielwarenkonto Auge usw usf.
    Ich finde diese Entwicklung sehr erfreulich, und sie entsprecht ja auch dem Marktgeschehen.


    Dagegen habe ich bspw. nie verstanden, weswegen an so unattraktiven Standorten wie hier in der Hugo-Junkers-Straße so ein riesiger Bürokomplex entstanden ist, der ganz offensichtlich nicht voll vermietet ist.

  • Neuen Wohnraum braucht die Stadt!

    Die NN hat einen interessanten Artikel zur Wohnungsnot in Nürnberg veröffentlicht:


    http://www.nordbayern.de/nuern…e-enge-meistern-1.2536805


    Was andere etwa als fehlenden großstädtischen Faktor bemängeln sehe ich als absolutes Plus Nürnbergs: eine flächenmäßige kompakte Großstadt. Man könnte Nürnberg sogar als positives Beispiel, den flächenfressenden englischen Metropolen entgegensetzen!


    Wo seht ihr denn im Innenstadtbereich noch Möglichkeiten, Leerstände in Wohnbebauung umzuwandeln?


    Wo lägen denn abgesehen von den bekannten Arealen (Tiefes Feld, Bruneckerstr. etc) noch Flächen, in die sich die Stadt ausdehnen könnte?

  • Sehe ich auch so, Nürnberg ist eine kompakte Stadt der kurzen Wege. Es gibt ein deutlich erkennbares Stadtzentrum, das kaum Verödungstendenzen zeigt. Das meine ich jetzt nicht architektonisch sondern von der Nutzung der Flächen her gesehen.


    Bauflächen? Habe ich doch schonmal geschrieben.
    1. Die Bahnhofstraße ist voller potenzieller Bauflächen. Gewerbe, Hotellerie oder öffentliche Gebäude.
    2. Äußere Bayreuther Straße ggü Mercado (Link Google Maps)
    3. Elbinger Straße hinter dem Mercado, für Gewerbe geeignet. Link Google Maps.
    4. Wieder Äußere Bayreuther Straße, ehemalige Aral-Tankstelle ggü Supol. Link Google Maps.
    5. St. Peter, zwischen Stephanstraße udn Peterstraße ggü Diehl. Link.
    6. Schweinau, das ehem. Industriegelände. Link. Es ist vielleicht noch nicht fertig saniert, aber ich finde es nicht überzeugend sich über mangelnden Platz zu beschweren, solche riesigen Flächen aber nicht fertig vorzubereiten und zu vermarkten. Ob nun Gewerbe oder Wohnen ist nach dem NN-Bericht wohl auch nicht relevand, weil alles gebraucht würde.
    7. und nicht zuletzt: Das Quelle-Gelände. Link.


    Ausdehnung? Da sollte man sich vor allem an der Belastbarkeit der bestehenden Infrastruktur orientieren. Also entlang der U-Bahn und Straßenbahnlinien, also Richtung Thon, Gebersdorf, Eibach und, ganz wichtig, der Bereich Stadtgrenze.

  • Platz gibt es schon noch genug hier.
    Abgesehen von freien Innenstadtflächen ist ja noch viel Spielraum in Kornburg/Worzeldorf/Katzwang. Allerdings müsste da mit der Verkehrsanbindung etwas geschehen.
    Letztlich könnte man ja auch noch das Knoblauchsland nutzen. Man muss ja nicht unbedingt solch eine Treibhauskolonie in Stadtnähe haben, oder?

  • Naja das Knoblauchsland hat schon seinen Reiz. Der Flughafen stört dort bestimmt ein bisschen was den Ausbau als attraktive Wohnlage angeht.
    Kornburg/Worzeldorf/Katzwang liegt schon zu weit außerhalb. Keine attraktive Nahverkehrsanbindung dorthin.

  • Kornburg und die anderen beiden liegen wirklich schon zu weit weg. Im Nürnberger Norden hätte man aber wirklich noch mehr als genug Platz. Wundert mich, dass hier noch niemand geschrieben hat, dass man das Knoblauchsland doch eigentlich schützen müsste. Im Übrigen ist es sowieso so, dass die ganzen Schadstoffe der Flugzeuge direkt auf das Knoblauchsland niedergehen.
    Hier sehe ich aber keine größeren Probleme wegen dem Flughafen. Sicherlich gibt es Fluglärm, aber auch in Autobahnnähen wird mittlerweile oft gebaut. Auch in Frankfurt, wo der Fluglärm noch sehr viel intensiver und ausgeprägter ist als in Nürnberg, wohnen viele in der Einflugschneise und dort gibt es sogar teilweise richtig gute Viertel mit sehr gehobenen Häusern.
    So lange das Flugzeug nicht fast das Haus berührt, zeigen andere Städte, dass viele Leute das wohl nicht mehr als Hauptgrund benutzen oder beachten, um ein Haus nicht zu kaufen oder zu mieten. Dafür ist der Kauf- oder Mietpreis dann ja auch dementsprechend günstiger.
    Ich denke mal, dass Buch hier schon schlechtere Karten wegen der Attraktivität hat. Wenn dann müsste man sich hier auch eher nach Boxdorf / Sack und von dort aus in den Süden orientieren. Südlich davon könnte man dann auch direkt an die bestehenden Ortschaften anschließen.

  • gewerbetechnisch fände ich es gut, wenn sich die flächen zwischen Euromed Klinik und Datev Sigmundstraße verdichten würden

  • Zum Knoblauchsland: Ja, Kraftshof/Neunhof z.B. haben ihren Reiz, aber ansonsten gibt es ja dort immer weniger Freiflächen, sondern immer mehr riesige und auch häßliche Gewächshäuser. Ich finde, da könnte man Wohnhäuser dann auch bauen ...
    Und der Fluglärm in Nürnberg ist bei dieser Verkehrsdichte doch eher überschaubar!

  • Mal ganz allgemein, egal welches Gebiet ausgebaut werden soll. Es müsste immer etwas verkehrstechnisch geschehen, und nicht nur ÖPNV, auch Straßen. Da hat sich leider in den letzten Jahrzehnten in Nürnberg gar nichts mehr getan - Beispiel Bamberger Straße.