Straßenbau & -planung

  • Ich glaub kaum das die Finanzierung im Zuge der Konjunkturpakete ein Problem darstellen dürfte?! Aber trotzdem nochmals die Frage: welche realisierbaren Alternativen gibts denn zum Tunnelbau? um die Ampeln zu umgehen, wäre es doch genauso realisierbar, die Rothenburgerstr. / Schwabacherstr. im Bereich der Eisenbahntunnel ins Erdreich zu verlegen! Das würde doch um einiges günstiger kommen... Allerdings würden Entwicklungschancen für das Quartier gekappt...

  • Möglichkeiten gäbe es sicher viele. Nur leider haben alle neben Vorteilen auch immer Nachteile. Nur eine kleine stichpunktartige Aufzählung (ohne Vor- und Nachteile, sonst wird es zu lang):
    Direkt im Bereich "An den Rampen"
    - Ausbau betehende Kreuzung

    - mehr Spuren
    - längere Aufstellspuren


    - Führung von einigen Strömen auf Direktrampen (sprich einzelne kleine Über- und Unterführungen)
    - größere Über- und Unterführungen (ähnlich wie in München an einigen Stellen des Mittleren Rings)
    - alle möglichen Kombination aus den obigen


    großräumig
    - Ausbau Umfahrungen
    - Ausbau Alternativen (ÖPNV)
    - ...


    langfristig bzw. "weiche" Maßnahmen
    - Verhaltensänderungen / Reduzierung MIV
    - Telearbeit
    - Mautsysteme
    - ...


    und natürlich wiederum alle möglichen Kombinationen.
    In der Verkehrsplanung spricht man von den drei großen "V"

    Vermeiden
    Vermindern
    Verlagern


    Es gibt eigentlich noch ein viertes "V"

    verträglicher Abwickeln.


    und genau das versucht man seit vielen Jahren hier zu erreichen, weil die drei "V" bisher auch nicht so richtig geklappt haben. Nur ist das auch nicht so einfach...;)

  • Der Tunnel für den Frankenschnellweg nimmt bald eine erste Hürde: Im Januar wird der Stadtrat die Entwurfsplanung absegnen. Danach kann mit konkreteren baulichen Planungen begonnen werden. Baukosten können daher dann ebenfalls besser ermittelt werden.


    Ebenfalls im Januar wird OB Maly bei seinem Besuch bei Ministerpräsident Seehofer dann über Nürnberger Bauprojekte und deren Finanzierung verhandeln. Es bleibt also spannend.


    Sollten die finanziellen Fragen zu einem positiven Abschluss kommen (die Zahlen für das Bauvorhaben liegen zwischen 260 und 500 Millionen Euro) wird eine Bauzeit bis über die Mitte des nächsten Jahrzehnts veranschlagt.


    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=943791&kat=11


    D.

  • Es wird konkreter. in ihrer heutigen Ausgabe berichtet die "nn" detaillierter über die nun 1,8 Kilometer lange "Röhre", für die 2010 der erste Spatenstich erfolgen könnte. Bilder sind in der online-ausgabe auch drin, leider etwas sehr klein, daher ist alles doch nur sehr grob einzusehen. In weiten Teilen scheint es eher eine Einhausung mit Grünflächen und kleinen Straßen oben drauf zu geben, allerdings ist ab der Sandreuthbrücke der Frankenschnellweg ohnehin recht weit unter Bodenniveu im Einschnitt, so könnte zumindest dort die Straße vollständig aus der Wahrnehmung verschwinden.


    Die Verkehrsströme auf der Oberfläche sollen übrigens "neu geordnet werden". Was auch immer das heißen mag. An der Rothenburger Straße/Schwabacher Straße werden die gerade aus Richtung Fürth fahrenden im Tunnel unterwegs sein, die Abbiegenden verlassen diesen und Fädeln sich in die Straßen ein.


    Wie es nun finanziert wird ist noch immer die Frage. Für das mindestens 260 Millionen schwere Projekt hofft man auf kräftige Unerstützung des Freistaates. Ob das Gespräch zwischen OB Maly und MP Seehofer diesebzüglich schon stattgefunden hat erfährt man nicht.



    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=948283&kat=10&man=3



    auch in der "NZ" findet sich das Thema, dort ist nochmal das Thema Lärmschutz im Bereich der Werderau am südlichen Ende des Tunnels im Mittelpunkt.
    Interessant hier: Der verkehrspolitische Sprecher der SPD Fraktion (derzeit ist die Partei stärkste Kraft in Nürnberg) hofft auf eine 80& Förderung durch Bayern. Ausserdem geht er davon aus, das der Ausbau nun so weit gediehen sei, das er verwirklicht werde. Na mal sehen...


    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=948770&kat=11



    D.

  • Die nach oben offene Halbschalige-Lärmschutzwand... sollen die so aussehen wie in München im Endbereich der A9?

  • Über welches Architekturbüro läuft die Planung? Ich hab im netz leider keine größeren Visualisierungen finden können... :(

  • In den NN stand heute, das das Projekt von der Stadt nun beschlossen wurde! Nun geht es an konkrete Planungen und es wird über die genaue Bezuschussung verhandelt!
    Von der Stadtgrenze bis kurz vor die Tunnelmündung an der Rothenburgerstr. werden ja die großen Lärmschutzwände hochgezogen... das könnte doch schon bald gemacht werden!?! Denn ich denke der Verkehr wird ja über den Ring oder die Fürtherstr. umgeleitet... aber bis zum Ring würden die Bewohner ja schon vom Lärm entlastet?! (Auch vom Baustellenlärm)

  • Horst Seehofer stattet Nürnberg derzeit einen Besuch ab. Natürlich stehen dabei nun die vielen Projekte, die die Stadt nur mit finanzieller Hilfe des Freistaates schultern kann, im allgemeinen Interesse. Wieivel Zuschüsse gibt es beim Frankenschnellweg?

    Sehhofer weicht diesbezüglich noch aus und verweist darauf, dass er bei derartigen Summen für ein echtes Großprojekt nicht eben mal aus dem blauen heraus genaue Angaben für Zuschüsse machen kann.

    Allerdings signalisiert er Zuversicht. Er rechne mit einer Dauer des Planfeststellungverfahrens - das nun offiziell eingeleitet wird - von etwa 2 Jahren, sofern keine Klagen gegen das Projekt auflaufen.

    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1006467&kat=10&man=3

    D.

  • ein paar Bilder für die Presse, ein paar Sprüche für das Radio, ein paar Szenen für das Fernsehen...
    Mehr war das wohl nicht.


    Für den Ausbau des FSW sehe ich inzwischen weniger Chancen. Wäre es anders und in München wäre Geld bereit gestellt, H. Seehofer hätte es entweder stolz verkündet oder deutlich angedeutet. Seine Ansage klingt aber sehr nach (indirekter) Absage.

  • Bauarbeiten Maximilianstr./Fürtherstr.

    Die alten Tramgleise werden entfernt und somit die Fahrbahn verbreitert! Hat jemand genauere Pläne? Konnte weder beim Straßenbauamt noch beim Tiefbauamt Pläne finden :( Richtung NÜrnberg wurde anscheinend der Radweg weg gelassen! *ganztoll* Man könnte an dieser Stelle eine Allee hochziehen!?


    Gruß


    Mattes

  • Es scheint, als wären die langen Mühen um den Um/Ausbau des Frankenschnellweges in Nürnberg nun bald von Erfolg gekrönt.


    Die "nn" berichtet, das die Pläne nun bis ins Detail ausgearbeitet seien. Die Investitionskosten für den 1,8 Kilometer langen Tunnel und weiterer Maßnahmen liegen bei 260 Millionen Euro mit leichter, aber überschaubarer Streungen nach oben (Sprecher der Stadt).
    Es wäre damit das größte Bauprojekt in Nürnberg seit Jahrzehnten schreibt die Zeitung.
    Wenn nun am 15. Oktober die Stadträte den Plänen zustimmen (im Grunde sicher) beginnt die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens bei der Regierung in Mittelfranken.


    im Projekt beinhaltet:


    - 3 spuriger Ausbau zwischen Jansenbrücke und Anschlussstelle Nürnberg/Fürth
    - Einahausung/Untertunnelung ab etwa 500 Metern vor der Rothenburger Straße bis kurz vor die Otto-Brenner Brücke
    - Kreuzungsfreie Ein- und Ausfahrten in die Südstadt
    - Die neue Kohlenhofstraße als Zufahrt zur Altstadt
    - diverse Lärmschutzmauern entlang der nicht-untertunnelten Strecke


    Baubeginn kann frühestens im Frühjahr 2011 erfolgen (sollten keine Klagen den Termin verzögern), die Bauzeit betrage etwa 7 (so schreibt die "nn") bzw. 8 (so die "NZ") Jahre bei Aufrechterhaltung des Verkehrs.


    Über die Fanzierung wird derzeit mit dem Freistaat noch verhandelt. Seehofer meinte ja kürzlich, Summen könnten erst nach Abschluss der Planungen genannt werden.



    einen Überblick verschafft dieser Artikel:
    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1097677&kat=10&man=3


    und jener in der "NZ"
    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1098166&kat=11


    Ein guter Kommentar:
    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1097771&kat=10



    D.

  • Wird echt langsam Zeit daß dort mit dem Bau begonnen wird.
    Nicht nur aus Verkehrstechnischer Sicht.. sondern auch wegen der Optik.
    Das ganze Areal zwischen McFit und den Rampen sieht aus wie hingeschis...;)
    es gleicht eher einer Wüste als einer Innenstadtnahen Lage.
    Noch dazu ist das ganze seit über 30 Jahren geplant.
    Riesige Freiflächen die für Tunnelabfahrten und neue Verkehrsführung an der Oberfläche freigehalten wurden verrotten und gammeln dahin.

  • Aktionismus, einfach dafür das überhaupt etwas passiert?


    Tut mir leid, aber mit 300 Millionen lässt sich besseres anstellen :nono:

  • Aktionismus, einfach dafür das überhaupt etwas passiert?


    Tut mir leid, aber mit 300 Millionen lässt sich besseres anstellen :nono:


    Wenn das Projekt nicht durchgesetzt werden würde, wären die 300 Millionen auch nicht 1:1 woanders hingekommen. Außerdem wird das ganze ja auch nicht nur von Nürnberg bezahlt, sondern das meiste wird mit Zuschüssen von Bund und Bayern gezahlt. Hört sich vielleicht viel an; ist auch viel wenn Nürnberg das alleine zahlen müsste, aber genau das ist eben nicht der Fall. In München hätte man da dann auch besseres mit dem Geld anfangen können, als den Ring zum größten Teil in den Untergrund zu legen.
    Wenn das wirklich in Nürnberg gebaut wird, kann die Verwaltung endlich mal stolz auf sich sein, sich für so ein großes Projekt durchgesetzt zu haben. Jetzt müssen sie nur noch an der Zeit arbeiten, weil 30 Jahre etwas zu lang sind, aber dann klappt das hier doch schon mal ganz gut.

  • das war sowas von überfällig!!! ich wohne zur zeit in münchen direkt am petuelpark, der auf dem tunnel des mittleren rings angelegt wurde. eine absolute bereicherung! ich finde die frankenschnellweg anwohner haben sich das verdient.
    wenn man noch länger wartet, wird es auch nicht billiger. ist hier jemand ernsthaft der meinung, man könne den frankenschnellweg und die dortige umgebung noch 50 jahre so belassen?

  • Auch da muss ich widersprechen: Das Projekt ist wesentlich älter als nur 30 Jahre ;)
    ... und gehörte seinerzeit zum (längst überholten) Konzept der "autogerechten Stadt". Damals sollte in Fortsetzung des FSW südlich des Hauptbahnhofs eine Stadtautobahn in Ost-West-Richtung entstehen.
    Das Projekt ist zum Glück tot, geblieben ist ein hilfloser Umgang mit den Resten.


    Es wird ein fataler Hochleistungsknotenpunkt erzeugt, der noch mehr Verkehr produziert und der Bevölkerung eine Verlagerung des Verkehrs unter die Erde vorgegaukelt, die im Bereich Gostenhof, St. Leonhard, (Nordkante der) Südstadt nicht im Ansatz stattfinden wird.


    Davor verschließen die Verantwortlichen in Stadtrat und Verwaltung jedoch bereitwillig die Augen, weil sie den Ehrgeiz haben, die endgültige Umsetzung dieses "Halbjahrhundertprojektes" für sich beanspruchen zu können, allen voran OB Maly scheint sich hier ein Denkmal setzen zu wollen. Zu Lasten von Vernunft und Sachverstand.

  • Wenn das Projekt nicht durchgesetzt werden würde, wären die 300 Millionen auch nicht 1:1 woanders hingekommen. Außerdem wird das ganze ja auch nicht nur von Nürnberg bezahlt, sondern das meiste wird mit Zuschüssen von Bund und Bayern gezahlt.


    so weit ich weis, zahlt der Bund hier gar nichts. Der FSW ist als Gemeindestraße klassifiziert, auch und gerade um den Ausbau politisch durchzubringen. Für Gemeindestraßen gibt es aber keine direkten Bundeszuschüsse! Das sähe anders aus, wäre der FSW als Autobahn klassifiziert. Da Autobahnen aber dem Fernverkehr(!) dienen müssen, hätte eine Argumentation, dass es keinen bis kaum Durchgangsverkehr gibt, vor Gericht nicht standgehalten.


    Genauso wenig gibt es einen Rechtsanspruch auf eine Mindestförderung durch den Freistaat. Bis jetzt gibt es auch keinerlei schriftliche Zusage des Freistaats über die Höhe der Förderung. Es gibt einzig und alleine den Wunsch der Nürnberger Lokalpolitik nach Förderung und die Zusage diverser bayerischer Ministerpräsidenten bei Vorlage der Voraussetzung für eine Förderfähigkeit eine solche zu prüfen.


    =>Gäbe es aus München viel Geld, Seehofer hätte damit längst Wahlkampf gemacht und versucht die Franken vor der Bundestagswahl zu besänftigen. Da er das nicht gemacht hat, würde ich nicht allzuviel Geld erwarten...
    (die Stadt München übrigens hat die Kosten für die Tunnel überwiegend selbst zu tragen! Für den Tunnel Richard-Strauss-Straße beispielsweise 193 Millionen Euro von 321 Millionen Euro; http://www.muenchen.de/cms/pro…/30_projekte/pdf/mro2.pdf
    soviel nur zum Thema Zuschüsse; hier gilt auch wie bei der U-Bahn immer die Einschränkung der förderfähigen Kosten, die nur einen Teil ausmachen!)




    Zum Bauwerk, den Planungen und den letzten Verzögerungen:
    da vor ca. einem Jahr auch endlich unseren Stadträten auffiel, dass der Tunnel eigentlich nur im Bereich der Rampen / MVA / Heizkraftwerk geplant war, also die den Anwohnern versprochene Verbesserung kaum einträte, wurde beschloßen den Tunnel weiter nach Süden zu verlängern. Also dorthin wo auch etwas mehr Menschen wohnen. Dies führte u.a. zu den letzten Verzögerungen (neben der Abgasproblematik) und weiteren Kostensteigerungen. Da wo wirklich viele Menschen wohnen, gibt es maximal weitere oder höhere Lärmschutzwände, überwiegend aber gar nix!


    Da der Tunnel also in einem Bereich kommt, wo wenige Menschen wohnen und es dazwischen auch noch einen Bahndamm mit mind. 4 Gleisen gibt wird an dieser Stelle auch nicht viel zusammen wachsen.


    Profitieren wird überwiegend der Durchgangsverkehr...

  • Auch da muss ich widersprechen: Das Projekt ist wesentlich älter als nur 30 Jahre ;)
    ... und gehörte seinerzeit zum (längst überholten) Konzept der "autogerechten Stadt". Damals sollte in Fortsetzung des FSW südlich des Hauptbahnhofs eine Stadtautobahn in Ost-West-Richtung entstehen.
    Das Projekt ist zum Glück tot, geblieben ist ein hilfloser Umgang mit den Resten.


    .


    Stimmt .. damals war ja auch noch dieses absolut irre "Autobahnkreuz" an den Rampen geplant (gibt ein Bild davon im Buch "Nürnberg in den Fünzigern").
    Und an den Plänen der Ost-West Autobahn wurde scheinbar insgeheim ziemlich lang festgehalten.. oder wie kommt es das entlang der damals geplanten Strecke erst in den Neunzigern das erste Gebäude gebaut wurde (das Seniorenheim östlich der Tafelfeldstraße)?.
    Noch heute ist ein großer Teil der Fläche südlich der Bahnanlagen unbebaut.