Leipziger Kaffeeklatsch

  • Die Sparpolitik der Bahn wird zum Standortnachteil für Leipzig.


    Keine Sorge, die Bahn verursacht überall Chaos und investiert andernorts auch nicht bedarfsgerecht. Die Bahn wird also wenn dann zum Standortnachteil für Deutschland. Dringend benötigte Reformen will sich in Berlin kein Mensch eingestehen, lieber sollen Lutz und Pofalla weiterwurschteln und hier und da neue WLAN Hotspots verkünden. Privatisierung? Welche Privatisierung?

  • Wie die LVZ heute berichtet, hat die Region Leipzig im Freistaat Sachsen mittlerweile den höchsten Output an produzierten Automobilen. Mit rund 400.000 produzierten Autos, hat man die Region Zwickau/Chemnitz längst als führenden Standort abgelöst.


    Was aber, meines Erachtens, immer noch fehlt ist die Verknüpfung der hiesigen Produktion mit einer wissenschaftlichen Infrastruktur. Auch bei den permanenten Standorteinschätzungen wird darauf verwiesen, dass die technisch-akademischen Ausbildungen einfach zu gering sind. Da macht sich immer wieder das Fehlen einer TU bemerkbar. Hier muss die Stadt wirklich daran arbeiten, dieses zu ändern.

  • Es gab ja bereits Überlegungen die HTWK in eine TU umzuwandeln. Allerdings sind Hochschulen ja Landessache und eine Umwandlung müsste demnach wahrscheinlich vom Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst abgesegnet werden.
    Ich kann mir aber vorstellen, wenn Leipzig und HTWK in Dresden vorstellig werden würde, würde vom Ministerium auf die TUs in Dresden, Chemnitz und Freiberg verwiesen werden und das diese ausreichend für Sachsen seien. Entsprechend bezweifle ich, dass Leipzig in absehbare Zeit eine TU bekommen wird (zumindest was eine staatliche TU angeht).

  • ^ ich sehe das auch eher schwieriger. Ja, es müsste vom Freistaat abgesegnet werden. Dabei ist es aber nicht nur durch das Staatsministerium schwierig, sondern auch von den anderen drei TUs. Die wollen ausdrücklich keine Konkurrenz in Leipzig. Außerdem gibt es auch bei der Universität das Problem, dass man dort denkt Gelder würden dann innerhalb Leipzigs verteilt und nicht aufgestockt. Auch bei der HTWK ist man nicht vollends zufrieden mit dem Szenario einer TH/TU, um nicht komplett zu einer MINT Universität zu werden.


    Es stehen aber grundsetzlich zwei Varianten auf dem Möglichkeiten-Tablett. Zum Einen die Umwandlung der HTWK in eine TH/TU mit dem so dringend gebrauchten Promotionsrecht. Das wollen - wie gesagt - die anderen TUs nicht und bieten dazu Zusammenarbeit an. Also Studieren an der HTWK und den Promitionsvorgang an den TUs erhalten. Zum Anderen gibt es in Deutschland eine Initiative der Hochschulen, das Promotionsrecht zu bekommen. Davon ist vor allem der gegenwärtige MP ein Fan. Das wollen wiederum die Universitäten in Deutschland nicht. Da sie eine qualitative Verschlechterung der deutschen Promotion befürchten.



    Ich könnte mir eher noch eine dritte Variante vorstellen. Eine gemeinsame Gründung eines Instituts (Insitut of Technology etc.). Dieses könnte auch mit einer stärkeren privaten Initiative gefördert werden. Also eine Finanzierung durch Freistaat, Universität, HTWK, (ggfs. HHL) und privaten Geldgebern bzw. Drittmitteln. Diese wäre in der Anzahl der Studenten beschränkt und damit ungefährlich für die TUs. Aber hätte das benötigte Promotionsrecht, was die HTWK nicht hat.


    Der Standort zumindest, braucht eine solche Insitution.

  • ^ Winter '87 war der Winter in der dahinsiechenden DDR schlechthin gewesen. Jede Menge Schnee und Nächte mit Temperaturen weit unter 20 Grad. Keine Ahnung, wie sehr der Bahnverkehr eingeschränkt gewesen war, aber der Hauptbahnhof war wie auf deinem Bild zu sehen nicht gleich komplett gesperrt. ;)

  • Die aktuellsten Luftbilder Leipzigs scheint derzeit die über GEarth erreichbare Satellitenansicht zu bieten, zumindest in der 90°-Variante. Geschätzt von September 2017. Diese ist übrigens auch in der DAFmap hinterlegt. Beim Reinzoomen mit Wechsel in die Schrägansicht ergibt sich dann manchmal eine interessante Zeitreise.

  • ^
    Die Bodenpreise habe ich auch bewusst nicht weiter erwähnt, da eine Fassade sicher keine Millionen verschlingt und die Rendite auf 0 setzt. Man kann auch mit heutigen Mitteln sehr gute Fassaden schaffen (z.B. Atrium in Leipzig oder die meisten von LM), aber anscheinend denken viele Architekten und Bauherren nicht weiter als KISTE und weiß. Es ist egal wo man ist, überall sieht man die gleichen belanglosen Bauten, die vielleicht so nun 30, 50 oder 100 Jahre rumstehen. Würg.
    Woanders baut man historische Gebäude wieder auf, gleichzeitig baut man zu oft banales Zeug. Das geht besser!

  • Die LVZ will vorab erfahren haben, dass das neue Fernstraßen-Bundesamt, das dem Bundesverkehrsministerium angegliedert werden soll, nach Leipzig kommt. Offizielles dazu soll heute auf der Verkehrsministerkonferenz in Nürnberg bekannt gegeben werden. Die LVZ weiß noch nicht, wie viele Jobs die neue Superbehörde begleiten sollen. Im Stern stand vor einem Jahr dazu, dass vom Start weg 1.300 Mitarbeiter samt Präsidenten eingesetzt werden sollen.


    Neue Superbehörde: Fernstraßen-Bundesamt kommt nach Leipzig

  • Die LVZ weiß noch nicht, wie viele Jobs die neue Superbehörde begleiten sollen. Im Stern stand vor einem Jahr dazu, dass vom Start weg 1.300 Mitarbeiter samt Präsidenten eingesetzt werden sollen.


    Mein lieber Schollinski - 1300 ist eine ordentliche Hausnummer. Sollte Leipzig den Zuschlag erhalten bin ich auf den Standort gespannt. Laut MDR soll die Behörde 2021 die Arbeit aufnehmen:


    https://www.mdr.de/nachrichten…undesamt-leipzig-100.html

  • ^ Leuschnerplatz und Matthäi-Kirchhof sehe ich als zeitlich problematisch - bei beiden dürften die bauvorbereitenden Arbeiten deutlich umfangreicher sein als auf der alten Messe und eine Realisierung bis 2021 schwieriger. Zumal es wohl am WLP nur anstelle einer Markthalle ginge.


    Wäre auf jeden Fall eine schöne Sache für Leipzig.


    *Spekulationsmodus aus*

  • Zumindest brauchen wir über den Standort nicht mehr zu spekulieren. Inzwischen vermelden es auch andere Zeitungen aus erster Hand: Leipzig wird Sitz des neuen Fernstraßen-Bundesamtes.


    Die Realisierung eines Neubaus für eine Bundesbehörde mit mindestens 1.300 Beschäftigten bis 2021 halte ich für eigentlich unmöglich, es sei denn, es war schon vorher klar, dass Leipzig den Zuschlag erhält und man sich entsprechend über den Standort Gedanken gemacht hat. Vielleicht wird es Interimslösungen geben oder der Start der neuen Bundesbehörde verschoben.


    An den Leuschnerplatz dachte ich auch als erstes. Der Vorteil wäre, dass die Realisierung zügiger vonstatten geht, weil ich glaube, dass uns sonst die Brache mitten in der Stadt noch 10 Jahre erhalten bleibt. Der Nachteil wäre, dass das Gebäude schon einen ziemlich großen Teil in Anspruch nehmen würde und evtl. der Bebauungsplan zugunsten der Monsterbehörde geändert werden müsste. Und freitags ab 13 Uhr wäre der Platz verwaist.

  • ^ Weiß jemand, für wen Baufeld 6b auf der Alten Messe (schon seit einiger Zeit) reserviert ist? Das hat mich ursprünglich auf meine Vermutung gebracht.

  • Die Realisierung eines Neubaus für eine Bundesbehörde mit mindestens 1.300 Beschäftigten bis 2021 halte ich für eigentlich unmöglich, es sei denn, es war schon vorher klar, dass Leipzig den Zuschlag erhält und man sich entsprechend über den Standort Gedanken gemacht hat. Vielleicht wird es Interimslösungen geben oder der Start der neuen Bundesbehörde verschoben.

    Die Stadt war in dem Prozess in soweit involviert, dass Möglichkeiten einer baulichen Ansiedlung schon durchgespielt wurden.



    Ein Pappenstiel ist das natürlich nicht. 1.300 Mitarbeiter müssen schon auch untergebracht werden. Es ist auf jeden Fall eine gute Nachricht für die Stadt. Solche administrativen Jobs gibts in Leipzig kaum, aber auch diese braucht man für eine ausgewogene Wirtschaft.

  • Die LVZ hat ihren Artikel von gestern (siehe oben #1071) aktualisiert und spricht jetzt auch von 1.300 Beschäftigten. Weiter heißt es, dass auch Halle von der Entscheidung profitieren würde. In der Saale-Stadt wird es eine Niederlassung Ost der Infrastrukturgesellschaft Autobahnen geben, die für Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zuständig sein wird.


    Meinen ersten Gedanken an den WLP verwerfe ich wieder, weil ich denke, dass die Kapazität für so viele Mitarbeiter auf dem Leuschnerplatz nicht ausreichen wird. Wie dem auch sei, die allermeisten der 1.300 Beschäftigten werden von außerhalb kommen, zum Großteil mit Kind und Kegel. Eine große Herausforderung für neue Wohnungen, Kitas, Schulen, ÖNV etc.

  • ^ Die Frage ist ja, wie viele der MA tatsächlich in Leipzig arbeiten werden. Wenn man den verschiedenen Artikeln glauben kann, so wird die neue Behörde insgesamt in Leipzig und den Zweigstellen 1300 MA haben. Wie auch immer, klasse Nachricht.


    Wenn ich mir einen Standort frei aussuchen könnte, würde ich das Ding in ein Hochhaus auf die große Brache am Wilhelm-Liebknecht-Platz packen. Und ja, ich weiß, die Wahrscheinlichkeit dafür geht gegen Null.


    Ansonsten fällt mir noch als möglicher Standort der Bereich neben dem MDR-Gelände ein, der zum Projekt Bayerischer Bahnhof gehört.

    Einmal editiert, zuletzt von Birte () aus folgendem Grund: Schwachsinnigen Satzbau berichtigt

  • ^ Stimmt. Die LVZ aktualisiert ihren Artikel ständig. Jetzt ist von rund 1.300 Jobs die Rede, die in der "Zentrale und ihren Zweigstellen" entstehen werden.