Stadtbahn Hamburg [in Planung]

  • Midas, wie stellst du dir diese Streckenführung vor? Den Aspekt, die U 1 zu erreichen verstehe ich und ist in meinen Augen sehr sinnvoll. Aber Sengelmannstraße scheint mir etwas ab vom Schuss.


    Midas hätte hübscher gemalt, aber im Wesentlichen stelle ich mir die so vor.

  • Upps.... ich dachte das Zitat war von dir Midas. Da hab ich mich wohl versehen :D


    Die Umsteigebeziehungen an der Sengelmannstraße würden meines Erachtens aber alles andere als optimal sein. Ohne es zu wissen fehlt doch glaube ich eine Unterführung zum Halifaxweg. Und wenn man mit der Tram nicht die Schleife in und aus dem Halifaxweg fahren will (schätze ziemlich zeitaufwendig), dann hat man 200 Meter Fußweg bis zum Überseering.
    Hier kann man das ganze sehen.


    In meinen Augen ist das zu weit, um Anschlussbeziehungen zu erstellen und um einattraktives Angebot anbieten zu können.
    Alternative wäre direkt durch die Sengelmannstraße zu fahren, wobei das wohl auch nicht das gelbe vom Ei wäre.

  • Nach neuesten Überlegungen soll der Rathausmarkt aufgewertet werden, indem die Bushalte in die Bergstraße verlegt werden. Ein weiteres Argument für eine entlang der Mö verkehrende Stadtbahn, aber wem erzähle ich das.

  • Ich poste es mal hier, weil es nirgednwo so 100%ig passt und am ehesten noch im Zusammenhang mit der Stadtbahn steht.


    Im Abendblatt steht ein Artikel / Kommentar zum schwachsinnigen Bus-Bekasperkungs-Programm des Senates.


    Hier der Artikel.


    Ich teile die Sichtweise (siehe mein Schluss-Satz hier), wundere mich aber schon, dass soetwas ausgerechnet in Springers Abendblatt steht, die doch noch vor gut einem Jahr keine Gelegenheit ausgelassen haben die Stadtbahn mit billiger Stimmungsmache mit kaputtzuschreiben...

  • Vielleicht gab es ja einen Wechsel in der Chefredaktion...Aber das Hamburger Abendblatt ist doch mittlerweile für seine Fähnchen-im-Wind-Haltung bekannt. Oder da hat jemand was gegen die Entscheidungsträger im Senat und dem HVV und schreibt schon deshalb gegenan, selbst, wenn man sich gegenüber älteren Aussagen widerspricht.

  • Soweit ich weiß gab es in der Tat einen neuen Chefredakteur, dies ist ein paar Monate her. Obs damit zusammen hängt, bleibt aber dennoch fraglich.

  • Ich denke es ist schlichtweg populär und einfach gegen bestehende Vorhaben zu rebellieren. Ob diese sinnvoll sind oder nicht, ist da erst einmal egal.
    In diesem Sinne ist es wohl ganz aufklärend.
    Vor einem Jahr hat die gleiche Zeitung mit anderen Argumenten und einer anderen Haltung zum gleichen Thema berichtet.... und wenn die Stadtbahn jetzt kommen würde, bin ich mir ziemlich sicher, dass auch das Abendblatt wieder dagegen berichten würde.
    traurige Realität

  • Laut "Welt"-Überschrift steht Hamburg nun kurz vor der fünften Stadtbahnplanung: Die Rückkehr der Stadtbahn. Im Wesentlichen kommen aber nur ein paar Oppositionsstimmen zu Wort.


    Interessant sind ja eher die Stimmen von Seiten der SPD, die sich für die Rückkehr aussprechen. Wobei fraglich bleibt, ob sich zwei sinnvolle Strecken (Steilshoop zur U1 sowie die M5) auch dann lohnen, wenn man sie wie von Herrn Domres vorgeschlagen über Groß Borstel verbindet. Die ursprüngliche Argumentation in den Planungsunterlagen, der Winterhuder Marktplatz sei für die Route schwer verzichtbar, müsste man dann schon etwas "uminterpretieren".

  • Aha, der größere Teil der Verantwortlichen sind dafür, aber die Mehrheit dagegen. Ich verstehe... ähh... gar nicht mehr. :confused:


    Martina Koeppen, Sprecherin für Verkehrspolitik in der SPD-Fraktion, lehnt die Neuauflage der Stadtbahn ab: Höchstens wenn die Fahrgastzahlen tatsächlich weiter steigen und es der Haushalt zulässt, könne man von 2020 an darüber nachdenken.


    Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe frühestens auf 2020, weil Hamburg bis dahin sicher einen ausgeglichenen Haushalt hat. :klo:


    Politik ist doch keine Kleinkinderziehung: "Nicht heute, morgen vielleicht. So, Bäurchen, mach dasselbige und ab ins Bett."

  • Ja das ist wirklich eine tolle Aussage. Das die Fahrgastzahlen seit einigen Jahren zeigen ist ja inzwischen nichts Neues mehr. Wie lang wollen die denn noch warten?
    Naja... es ist einfach: wenn man etwas nicht will, dann findet man auch irgendwelche fadenscheinigen Begründungen...

  • Die GAL wirft Olaf Scholz "Stadtbahn-Luege" vor. SPD hatte Verkehrssystem als unfinanzierbar bezeichnet. GAL rechnet vor, es sei nicht teurer als das Programm zur Busbeschleunigung. Hier der Bericht im Abendblatt.


    Einerseits: Hat die GAL recht. Das Busbeschleunigungsprogramm der SPD ist Schwachsinn und sollte so schnell wie moeglich gestoppt werden. Hier wird Geld fuer ein veraltetes und (angesichts der Passagierzahlen in Hamburg)nicht mehr zielfuehrendes Verkehrssystem zum Fenster herausgeschnissen, nur um dem Waehler zu zeigen, dass man (also der SPD-Senat) 'etwas tut'.


    Andererseits: Sollte man auch noch einmal ganz klar sagen, dass es die GAL war an deren machtgeilem Verhalten die Stadtbahn damals gescheitert ist. Haette die GAL nicht aus rein opportunistischen Gruenden die Koalition mit der CDU unter Buergemeister Ahlaus gekuendigt, dann waere die Stadtbahn heute unumkehrbar und quasi im Bau. Nur weil die GAL so blind war zu glauben, dass sie bei Neuwahlen mehr Sitze in der Regierung bekommt hat sie der CDU die Brocken vor die Fuesse geschmissen und sich damit (da sich die GAL grandios verschaetzt hat) selbt in die Opposition katapultiert. Dass es unueberwindbare inhaltliche Differenzen zwischen den Parteien gab halte ich fuer eine Luege der GAL. Wenn dies der Fall waere, dann haetten sie die Koalition platzen lassen muessen als von Beust ging, und nicht erst als Ahlhaus' Umfragewerte in den Keller gingen.

  • Andererseits: Sollte man auch noch einmal ganz klar sagen, dass es die GAL war an deren machtgeilem Verhalten die Stadtbahn damals gescheitert ist. Haette die GAL nicht aus rein opportunistischen Gruenden die Koalition mit der CDU unter Buergemeister Ahlaus gekuendigt, dann waere die Stadtbahn heute unumkehrbar und quasi im Bau. Nur weil die GAL so blind war zu glauben, dass sie bei Neuwahlen mehr Sitze in der Regierung bekommt hat sie der CDU die Brocken vor die Fuesse geschmissen und sich damit (da sich die GAL grandios verschaetzt hat) selbt in die Opposition katapultiert. Dass es unueberwindbare inhaltliche Differenzen zwischen den Parteien gab halte ich fuer eine Luege der GAL. Wenn dies der Fall waere, dann haetten sie die Koalition platzen lassen muessen als von Beust ging, und nicht erst als Ahlhaus' Umfragewerte in den Keller gingen.


    Mit Machtgeilheit hatte das nichts zu tun. Da die Umfragen damals schon eine mögliche absolute Mehrheit seitens der SPD hergegeben haben, wäre man ja auch schön blöd gewesen. Sicherlich mag der Wunsch zu Rot-Grün (mit stärkerer Beteiligung der Grünen) im Hinterkopf mitgeschwebt haben, aber vordergründig hat man erst einmal richtig erkannt, dass die CDU nach dem liberalen Herrn von Beust nicht mal mehr hinter eigenen gemeinsamen Beschlüssen (Schulreform) gestanden hat und als nächstes auch die Stadtbahn torpediert hätte. (Und das erkennt man nicht direkt mit Ausscheiden einer Person.)


    So hat man nun ein Projekt aufgegeben, um die Glaubwürdigkeit der Partei - sei es in der Regierung, sei es in der Opposition - zu retten. Die Stadtbahn gegen aufkommende Bedenken und mangelnde Rückendeckung des Koalitionspartner und gegen die nächste heranziehende Volksabstimmung zu riskieren grenzt an Altruismus, und den kann man keiner politischen Partei attestieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Affensohn () aus folgendem Grund: Zitat gekürzt

  • ^ Deine Sichtweise in allen Ehren, aber ich glaub dass Du da etwas zu milde mit der GAL bist. In meinen Augen hatte man sich bei der GAL sicher gewaehnt, dass man im Aufwind von rot und gruen die ungeliebte CDU loswerden konnte und man war ueberzeugt, dass es nach den Neuwahlen eine rot-gruene Koalition mit der GAL als gestaerktem Partner geben wird. Man hatte sicherlich nicht ersthaft auf dem Zettel, dass die SPD so stark wird, dass sie die GAL nicht mehr braucht und alleine regieren kann. Der Schuss ist also schoen nach hinten losgegangen. Alle anderen Gruende sind meiner beschiedenen Ansicht nach nur vorgeschoben, da man ja schlecht zugeben kann: Wir haben und grandios verzockt und uns damit letzendlich selbst abgeschossen.


    ...und als nächstes auch die Stadtbahn torpediert hätte.


    Das Gegenteil ist der Fall. Das Verbleiben der GAL in der Koalition haette (Stichwort Koalitionsvertrag!) sichergestellt, dass die CDU keine Moeglichkeit gehabt haette das Projekt zu torpedieren. Inzwischen waere das Projekt quasi unumkehrbar und vielleicht schon im Bau. Zum Abschuss freigegeben hat die GAL die Stadtbahn mit ihrer vorzeitigen Kuendigung der Koalition, weil somit naemlich die CDU nicht mehr an die Vereinbarung gebunden war.


    PS: Musst Du unbedingt meinen kompletten Beitrag zitieren? Das blaeht den Thread so auf. Ein einfaches "^^" oder "Mit Bezug Beitrag 433" reicht doch auch...

  • ^ Deine Sichtweise in allen Ehren, aber ich glaub dass Du da etwas zu milde mit der GAL bist. In meinen Augen hatte man sich bei der GAL sicher gewaehnt, dass man im Aufwind von rot und gruen die ungeliebte CDU loswerden konnte und man war ueberzeugt, dass es nach den Neuwahlen eine rot-gruene Koalition mit der GAL als gestaerktem Partner geben wird.


    In so einer Situation hilft sicherlich ein Verweis auf Quellen wie die damaligen Umfrageergebnisse: Einen potentiell gestärkten Koalitionspartner geben die 10 bis 12 Prozent vor dem Regierungs-Aus am 28.11.2010 jedenfalls nicht her.


    Stichwort Koalitionsvertrag!


    Dass ein Verweis hierauf nicht ausreicht, hat schon das Projekt "Längeres gemeinsames Lernen" gezeigt. Offiziell hat sich die CDU auch dort nicht vertragswidrig verhalten. Torpedieren kann aber auch schon bedeuten, in Zeiten einer Gegenkampagne in Form eines Volksentscheids sich nicht klar für das Projekt auszusprechen bzw. indirekt über kleinere Köpfe in der Partei sogar Gegenargumente zu streuen. Dasselbe hätte sich aus Angst vor dem Winterhuder Wähler auch beim Thema Stadtbahn wiederholt.

  • Einen potentiell gestärkten Koalitionspartner geben die 10 bis 12 Prozent vor dem Regierungs-Aus am 28.11.2010 jedenfalls nicht her.


    Oh doch sehr wohl! Der Vergleich der Umfagen vom...


    > 12. November 2010 (SPD 40%, GAL 12% = rot-gruen zusammen also 52%)
    vs
    > 01. Dezember 2010 (SPD 41%, GAL 21% = rot-gruend zusammen also 62%)


    ...gibt sehr schoen den Anti-CDU Trend (bzw die Anti-Ahlhaus-Stimmung) und den kurzfristigen Aufwind der GAL wieder. Auch wenn natuerlich Prognosen immer mit Vorsicht zu geniessen sind. Um die 'Probleme' (Vergangenheit in 'rechten' bzw 'extrem-konservativen' Studentenorgansationen) mit Ahlhaus hat die GAL alle schon lange vor dessen Wahl zum BGM gewusst aber diese nach kurzer Pro-Forma-Empoerung dann zwecks Machterhalt alle brav geschluckt. Dass laesst vermuten, dass Ahlhaus als Grund letzlich nur vorgeschoben war.


    Erst nachdem die Stimmung in der Stadt der GAL nahelegte, dass man (also rot-gruen) bei einer Neuwahl nur gewinnen kann liess die GAL die Koalition platzen und machte den Weg frei fuer das Ende der Stadtbahn, welche die die CDU (nehme ich an) ueberwiegend nur als Zugestaendnis an die GAL mitgetragen hatte. Verschaetzt haben sich die Gruenen eben nur darin, dass sie nicht an die Moeglichkeit einer absoluten Mehrheit der SPD geglaubt hatten (selbst die SPD war ja ueberrascht).


    Kurz: Ohne GAL haette es einerseits die letzte Stadtbahnplanung wohl nicht gegeben. Andererseits: Ohne das kurzfristig opportune Verhalten der GAL waere das Projekt jetzt nicht tot.


    Dasselbe hätte sich aus Angst vor dem Winterhuder Wähler auch beim Thema Stadtbahn wiederholt.


    Vllt einigen wir und darauf, das weder Du noch ich letztendlich wissen was am Ende passiert waere. Eines ist zumindest sicher: Ohne den Koalitionsbruch der GAL haette der "Winterhuder Waehler" fuer's erste gar keine Gelegenheit bekommen seine Stimme abzugeben - es standen ja regulaer keine Wahlen an.

  • Oh doch sehr wohl! Der Vergleich der Umfagen vom...


    > 12. November 2010 (SPD 40%, GAL 12% = rot-gruen zusammen also 52%)
    vs
    > 01. Dezember 2010 (SPD 41%, GAL 21% = rot-gruend zusammen also 62%)


    ...gibt sehr schoen den Anti-CDU Trend (bzw die Anti-Ahlhaus-Stimmung) und den kurzfristigen Aufwind der GAL wieder.


    Das kann ich so nicht stehen lassen, da die zweite genannte Prognose erst nach dem Koalitionsbruch erstellt wurde und der Effekt beim Wähler nicht abzusehen war. Generell werden koalitionsbrüchige Parteien vom Wähler eher abgestraft als belohnt. Dies hätte auch hier geschehen und die Grünen weit von der Macht wegbringen können.


    Ansonsten hast du tendenziell recht, vernachlässigst bloß leider komplett den Beitrag der CDU zum Stadtbahn-Aus.

  • ^^ Okay, akzeptiert. Wir werden hier wohl nicht mehr den jeweils anderen von unserer jeweiligen Meinung zur speziellen damaligen Situation ueberzeugen koennen. Beide Bewertungen bzw. Ansichten sind denke ich zur Genuege ausgetauscht.


    Von daher sollten wir diesen Nebenkriegsschauplatz ruhen lassen - ich bin sicher es langweilt den Rest des Forums auch schon - und uns lieber den aktuellen Entwicklungen rund um den Hamburger OePNV widmen. Auch wenn es aktuell leider zur Stadtbahn nichts zu berichten gibt, denn trotz der Aktuellen Diskussion in der Presse scheint die Tram fuers erste mausetot.

  • Das kann ich so nicht stehen lassen, da die zweite genannte Prognose erst nach dem Koalitionsbruch erstellt wurde und der Effekt beim Wähler nicht abzusehen war.


    Durch den ganzen S21-Heckmeckkram (und weiteres) waren die Grünen bundesweit auf einem Hoch, während man in Hamburg von Ahlhaus alles andere als erfreut war. Auch die Grünen, die gegen Ahlhaus als Senator stets gewettert haben, aber nach von Beusts Rücktritt ihre warmen Sitze dann doch behalten wollten -- bis es in den Umfragen gut aussieht, um mehr Prozent zu erhalten. Das ist nichtmal bei der GAL ein offenes Geheimnis. Von ihrem Ergebnis im Februar waren sie deshalb auch sehr enttäuscht, obwohl sie gegenüber der vorherigen Wahl an Prozenten gewannen. Mit so einem Verhalten, inkl. all dem Hin und Her bei Schulreform, Moorburg usw., macht man sich halt nicht nur Freunde. Und Mitte November waren die Grünen bundesweit bei deutlich über 20% (http://www.wahlrecht.de/umfragen/dimap.htm). Taktisch nachvollziehbar, aber im Endeffekt nicht sonderlich klug, um seine Ziele durchzusetzen. Der Zeitpunkt (Stadtbahnfinanzierung, Haushaltsfragen, ...) war ziemlich unverantwortlich gewählt, genau wie die Forderung, jetzt, wo es gut steht, überstürzt eine Neuwahl zu wollen. Sprich, Koalition auflösen, fix ein paar weitere Plätze ergattern und schnell weitermachen. Bloß da sind selbst grüne Hochburgen in Hamburg ziemlich eingebrochen. Selbst Fukushima brachte viele Stammwähler nicht zurück.


    (so, mußte auch mal meinen Senf nochmal dazugeben, tut mir leid;))