Duisburger Freiheit [der Diskussionsthread]

  • Man muss bedenken, Krieger rechnet mit einem sehr knappen Ergebnis und dieses Filmchen richtet sich in erster Linie an die, welche sich noch unschlüssig sind, wie sie abstimmen und versucht auch die Kritiker umzulenken. Es steckt Kalkül dahinter, auch wenn es ausgesprochen positiv ist, die Geschichte der Stadt mit Industrie und Hafen in die Gestaltung einfließen zu lassen, ist jedoch nicht gewährleistet, dass dies letzlich auch so geschieht, Krieger bzw. Neinver haben sich da abgesichert, dass es sich nicht um konkrete Pläne handelt.
    Es spricht sicherlich vieles dafür, das Outlet im Bezug auf das, was die Menschen im Einzugsgebiet mit der Stadt assoziieren zu gestalten, sowie dem Gedanken etwas uniques zu schaffen, eine brand, was Sinn macht, da man den Leuten keinen weiteren 0815 Tempel bieten, sondern ein Erlebnis beim Konsum verkaufen möchte, was gerade in Zeiten des Onlinehandels immer mehr an Bedeutung gewinnt.


    Es ist sicherlich auch positiv, dass man mit dem DOC in naher Zukunft, das riesige Areal auf einen Schlag nutzbar macht. Seitens der Stadt hat man den Masterplan nie wirklich konkret versucht umzusetzen, da man lediglich das gesamte Areal an einen Investor verkaufen wollte.
    Das Investoren nicht Schlange stehen, um Kriegers Argument aufzugreifen, zeigt das nördlich gelegene Q1 von Aurelis.
    Daher sollte man auch bedenken, mit Krieger und Neinver, welche das Areal vergöttern, finanzstarke Partner mit entsprechenden Willen gefunden zu haben, die sich noch nicht mal vergraulen lassen, egal wie sehr man es versucht. Selbstverständlich nicht weil sie an der Zukunft der Stadt interessiert sind, sondern an die Zukunft ihrer Bankkonten.


    Damit wird vor allem eins deutlich, nämlich die Tatsache, dass das DOC aufgrund seiner Lage und des Einzugsgebietes zweifelsohne funktionieren wird und auch zweifelsohne eine Menge Menschen in die Stadt lockt, die sonst nicht gekommen wären. So ein Center hat eben überregionale Bedeutung und weist enorme touristische Anziehungskraft auf. Die Stadt läuft jedoch Gefahr, auf das Outlet-center beschränkt werden, im Gegensatz zu den auch viel kleineren Outlet-Städten hat sie jedoch noch eine Menge mehr Anziehungspunkte zu bieten (z.B. Zoo, Innenhafen, Lapano...).


    Der entscheidende und bedeutenste Kritikpunkt bleibt die Anbindung an die Innenstadt, sowie die drohende Verödung dieser.
    Man sollte hervorheben, dass wir mit einem zentral, unweit der Innenstadt liegendem Center noch einen Vorteil haben, dem entgegen zu wirken.
    Es ist nicht mit dem damals geplanten Center in Norden zu vergleichen, sowie auch nicht mit sonstigen Centern "auf der grünen Wiese".
    Es ist jedoch sehr fraglich wie man eine entsprechende Verbindung herstellen möchte, da die vorhandenen Verbindungen (Mercatorstraße westlich der A59, Wuhanstraße östlich) völlig unzureichend und unattraktiv dafür sind. Auch wenn die Investoren ein Interesse an einer guten Anbindung bekräftigt haben, ist dies aufgrund dieses ausschlaggebenden Streitpunktes und des daraus überhaupt resultierenden Bürgerentscheides, schlichtweg einen glatte Lüge, das Outlet läuft so oder so, denen ist das völlig egal sowie außerhalb ihrer Handlungsmöglichkeiten.
    Denn diese öffentlichen Wegverbindungen unterliegen der Stadt und wurden quasi kürzlich erst neu angelegt. Realistisch betrachtet wird hier überhaupt nichts passieren.
    Eine vernüftige Anbindung, wie auch immer, wird es nicht geben können.


    Es bleibt also eine einzige Frage der Hoffnung, dass Besucher des Outlets an der Autobahn entlang in die Innenstadt gehen. Sollte dies so eintreffen, was ich pauschal nicht ausschließe, profitiert die Innenstadt natürlich. Nur wird diese große Frage erst mit bzw. nach der Eröffnung des Outlets beantwortet werden können. Und bis dahin vergehen noch mindestens 3 Jahre und der zwischenzeitliche Trading-Down ist unter Umständen dann auch nicht mehr zu stoppen, sodass die Innenstadt schon bei Eröffnung des Outlets, auswärtigen Gästen keine Attraktivität mehr bieten kann. Das wäre der worst-case dieses sozial-kapitalistischen Experiments.


    Zu erwähnen sind auch noch, dass durch vermutlich längere Öffnungszeiten, sowie generelle Öffnung an Sonntagen, der Konkurrenzdruck und Schaden auf die Innenstadt nicht wegzureden ist. Die Duisburger Bevölkerung wird natürlich nach wie vor das gastronomische Angebot, die kulturellen Einrichtungen und Feste, Elektronik-, sowie Haushaltswarengeschäfte der Innenstadt besuchen. Auswärtige Besucher, die in erster Linie im Outlet shoppen wollen, kommen wegen den Bekleidungsgeschäften, die anderweitig sich wiederum nie in Duisburg angesiedelt hätten.


    Das wichtige und schwierige ist, wenn es zu einer Mehrheit für das Outlet kommt, gezielt Impulse zur Stärkung und Attraktivität der Innenstadt zu setzen.
    Im Gegenzug zum aufgezeigten worst-case-Szenario kann es bestenfalls auf eine Win-Win-Situation hinauslaufen. Wer nach Duisburg kommt um bei Gucci günstig einzukaufen geht auch vielleicht noch danach ins Casino, nur wird die Verödung der City nur abgewendet wenn sich auch weitere hochwertige Marken außerhalb der Outlets ansiedeln.
    Dies ist wiederum jedoch nicht im Interesse der Investoren, denen ist die Verödung nicht nur egal, sondern sogar gelegen, solang das Geld im Outlet bleibt.
    Wie und mit welchen Mitteln man die Stadt also attraktiv genug macht, bleibt auch eine offene Frage. Konkurrenz belebt auch das Geschäft und wenn es sich wirklich ausschließlich um Designerwaren handelt, so wird es auch weiterhin Geschäfte im mittleren Preissegment geben können.


    Die oftmals vorgeschlagene Idee das Outlet in die City bzw. Altstadt zu integrieren, wäre sicher wünschenswerter aber aufgrund von Eigentumsverhältnissen und der Parkplatzsituation eine Unmöglichkeit.



    Eine Lösung, welche ich für sinnvoll erachte, um die Innenstadt bestens anzubinden, um somit die Verödung auszuschließen, habe ich bereits im Ideenthread angedeutet.
    Hier: http://www.deutsches-architekt…um/showthread.php?t=13148
    Die im Masterplan Innenstadt von Foster vorgesehene Einkaufspassage im Nordflügel des Hauptbahnhofs. Wenn der erste Bauabschnitt des Outlets das Areal um die Güterbahnhofshallen umfasst und die südliche Fläche, erschlossen, wie geplant mit eigenen Autobahnanschluss die künftigen Parkplätze, dann könnte der geplante zweite Bauabschnitt des Outlets theoretisch nördlich entlang der Bahnstrecke (momentan befindet sich dort das LANUV im Bau), direkt neben bzw. durch den Hauptbahnhof bis zum Harry-Eppstein-Platz verlaufen. Statt Solitären eine Passage, statt nur Designerware ein Mischkonzept.
    Die Innenstadt wäre bestens angebunden der Hauptbahnhof ebenso, das Outlet wäre so eine wirkliche Ergänzung der Innenstadt. Bei Bedarf kann ich auch eine Skizze erstellen und hochladen.

  • ^^
    Jaa eine Skizze wäre echt gut :)
    Ich finde die Frage der Anbindung ist wirklich die wichtigste.
    Wenn man bedenkt das man die Mercatorstraße als Verbindungsachse nehmen will, müsste man jedes gebäubde dort sanieren und von außen deutlich umgestalten, die Mietverträge mit allen Einzelhandelsbetrieben dort kündigen, da es dort nur Ramschläden gibt. Und letztendlich neue Mieter finden (Vllt schon Outlet läden als "Eingang".
    Ansonsten finde ich die Idee sehr gut .
    Aber deine Idee Reelo, den bahnhof mit einzubinden gefällt mir auch sehr gut ich weiß nur nicht genau welchen teil vom hbf du meinst deswegen wäre eine Skizze toll:)


    Ich denke ich werde für das doc sprechen. wenn man sich die internetseite von dem Outlet in Zweibrücken ansieht, welches ebenfalls von neunter geführt wird, und sich die vertretenden marken anschaut, sind gerade mal 10 davon bereits in der Duisburger Innenstadt vertreten. mehr als 100 nicht. deswegen selbst wenn einige Geschäfte schließen würden, wären die außmaßen noch überschaubar.


    Gucken wir trotzdem mal für die anderen gründe gegen das DOC;
    Das averdunk center hat tatsächlich einen Investor gefunden, welcher das center umbauen und neue Mieter gewinnen will. dieser investiert jedoch nur, wenn das doc nicht kommt.
    Genauso sieht es wahrscheinlich beim Neubau an der Düsseldorfer/ Börsenstraße aus, von dem man auch lange nichts mehr gehört hat. leider.
    Auch haben es die centermanager jetzt schon schwer, neue Mieter zu finden. Wie man aus dem Citypalais hört, war es schwierig Nutzer für die letzte freie fläche (planet Hollywood) zu finden. (jetzt soll es aber mehrere Interessenten aus dem Einzelhandelsbereich geben)..


    Schwierig dieses Thema :(

  • Seitens der Stadt hat man den Masterplan nie wirklich konkret versucht umzusetzen, da man lediglich das gesamte Areal an einen Investor verkaufen wollte.



    Insgesamt ein sehr guter Post, aber in einem Punkt muss ich dir widersprechen. Denn das Gelände gehörte Aurelis der DB Tochter und war daher von Anfang an in 2 Teile geteilt, das Gelände wo heute B&B sowie das LANUV sind und das Geländer südlich der Koloniestraße.


    Die Stadt erfuhr vom Verkauf des gesamten Geländes auch erst 2-3 Tage vorher, da kein Vorkaufsrecht bestand.

  • Ruhri:
    Danke für deine Anmerkung, hatte das nicht mehr ganz auf dem Schirm, sind ja schon einige Jahre vergangen. Nichtsdestotrotz bleibt ein Gefühl, der Masterplan wurde nie weitergedacht.


    DesignDuisburg:
    habe nur eine schnelle Skizze entworfen, das Gebiet umfasst das Areal zwischen dem Hauptgebäude des HBF's und der Gleisüberdachung, dort befindet sich derzeit lediglich eine Güterzugstrecke, man kann das gut von Gleis 1 des Hauptbahnhofs erkennen. Am Harry-Eppstein-Platz nördlich (U-Bahn-Zugang) befindet sich das ehemalige SoundGarden. Hoffe es ist soweit verstndlich.


  • Sollte das DOC kommen (bin weiterhin dagegen), wäre das sicher eine Möglichkeit die City anzubinden. Das würde dann ein weiteres mal die Statik der gesamten Innenstadt völlig verändern. Das Averdunk wäre dann plötzlich in einer ganz attraktiven Lage. Leider wird es sehr schwer das Averdunk wettbewerbsfähig zu machen. Die Besitzerstruktur mit den Eigentumswohnungen macht, eine nötige, komplett Sanierung schwierig.
    Für mich wäre der Idealfall: Man kooperiert mit dem benachbarten Hochhaus und zieht den nach hinten springenden Teil das Averdunks bis auf die Höhe des Hochhauses nach vorne. So würde das Center viel näher an die Königstraße rücken und man könnte auch, eine wichtige, offene, Transparente Eingangssituation schaffen.

  • ^^
    Reelo;
    wirklich eine sehr gut Idee.
    Aber ich denke leider werden die Investoren nur auf dem güterbahnhofsgelände bauen, da man auch in dem video keine Verbindung zum hbf sieht. zudem wird auf dem Gelände das quartier 1 ja schon gebaut..


    zum averdunk; wie meinst du das den hinteren teil nach vorne verschieben?


  • Habe es mal ganz grob eingezeichnet:
    Gelb sind die Umrisse des Averdunk-Centers
    Rot sind die Umrisse vom angrenzenden Bürohochhaus


    Wenn jetzt beide Besitzer zusammenarbeiten würden oder beides ein und dem selben gehört, könnte man die beiden Gebäude quasi kombinieren und das Averdunk um die blau schraffierte Fläche erweitern. Dadurch würde sich eine wesentlich besserer Anbindung an die Kö ergeben.

  • Es steckt Kalkül dahinter, auch wenn es ausgesprochen positiv ist, die Geschichte der Stadt mit Industrie und Hafen in die Gestaltung einfließen zu lassen, ist jedoch nicht gewährleistet, dass dies letzlich auch so geschieht, Krieger bzw. Neinver haben sich da abgesichert, dass es sich nicht um konkrete Pläne handelt.


    Erst einmal muss ich sagen, dass mir deine Post ziemlich gut gefallen hat, vor allem das Abwägen von Vor- und Nachteilen! Der Entwurf von Krieger bzw. Neinver hat mich auch positiv überrascht, da anstatt der oftmals austauschbaren Architektur der Outlets, hier ein konkreter Bezug zur Region hergestellt wird. Besonders gut gefällt mir die Idee mit der Bar, die an einem Hafenkran schwebt. Sollte das Outlet nicht realisiert werden, könnte die Idee ruhig an anderer Stelle aufgegriffen werden.:daumen: Wobei ich es ansonsten ähnlich sehe und es nicht ausschließe, dass am Ende andere Pläne realisiert werden.


    Das Investoren nicht Schlange stehen, um Kriegers Argument aufzugreifen, zeigt das nördlich gelegene Q1 von Aurelis.


    Soweit ich weiß soll die Vermarktung der Grundstücke erst im nächsten Jahr starten. Aurelis arbeitet derzeit an der Realisierung des Landesumweltamtes und des Parkhauses. Im Anschluss daran sollen die übrigen Baufelder in Angriff genommen werden. In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen rund um den Hauptbahnhof kann ich mir allerdings nicht vorstellen, dass die Grundstücke zu Ladenhütern werden. Zumal Aurelis kein kleiner Projektentwickler ist, sondern ein Unternehmen mit bundesweiten Referenzen. Daher traue ich ihnen grundsätzlich eine erfolgreiche Vermarktung zu.


    Und bis dahin vergehen noch mindestens 3 Jahre und der zwischenzeitliche Trading-Down ist unter Umständen dann auch nicht mehr zu stoppen, sodass die Innenstadt schon bei Eröffnung des Outlets, auswärtigen Gästen keine Attraktivität mehr bieten kann. Das wäre der worst-case dieses sozial-kapitalistischen Experiments.


    Bis zur Eröffnung wird es wahrscheinlich sogar wesentlich länger dauern. Sollte beim Bürgerentscheid das Votum pro Outlet ausfallen, würden seitens der Stadt zunächst Gutachten zur Verträglichkeit des Outlets in Auftrag gegeben. Parallel würde der Investor einen städtebaulichen Entwurf sowie ein Konzept für sein Vorhaben ausarbeiten, was nach eigenen Angaben 2-3 Jahre dauern würde. Dieser Entwurf würde gleichzeitig als Grundlage für die weitere verbindliche Planung dienen. Diese würde aber eine längere Zeit in Anspruch nehmen, da die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen für ein Outlet am alten Güterbahnhof erst einmal geschaffen werden müssen. Das heißt, es bedarf eines neuen Bebauungsplanes für das Grundstück, auch muss das Einzelhandelskonzept der Stadt überarbeitet werden. Dazu müssen soweit ich weiß auch noch das Land Nordrhein-Westfalen sowie der RVR die planungsrechtlichen Voraussetzungen auf Landes- und Regionalebene schaffen. Das wird im günstigsten Fall sicherlich auch noch einmal mindestens 2-3 Jahre dauern. Da aber mit erheblichen Einwendungen - auch aus den Nachbarstädten zu rechnen ist - kann sich der Planungsprozess allerdings in die Länge ziehen. Erst wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, kann gebaut werden. Die Bauarbeiten selbst dürften bei einem Projekt dieser Größenordnung auch noch einmal zwei Jahre dauern. Mit einer Eröffnung rechne ich deshalb frühestens in 6-8 Jahren.


    Die oftmals vorgeschlagene Idee das Outlet in die City bzw. Altstadt zu integrieren, wäre sicher wünschenswerter aber aufgrund von Eigentumsverhältnissen und der Parkplatzsituation eine Unmöglichkeit.


    Die Altstadt scheidet auch für mich aufgrund der Eigentumsverhältnisse als Alternativstandort für ein Outlet aus. Die gewünschte Entwicklung geht zudem weg vom Einzelhandel und hin zu einem urbanen Stadtquartier. Erste Impulse werden ja in naher Zukunft gesetzt (Krankikom-Neubau und Hotel am Innenhafen, Umbau des C-&-A-Gebäude, Marientor-Carree) und auf diesen sollte man weiter aufbauen. Wie an anderer Stelle schon einmal vorgeschlagen, ist in meinen Augen der einzige alternative Standort die ehemalige Stadtbibliothek an der Düsseldorfer Straße. Ich könnte mir dort ein reines Outlet-Center in Form eines Kaufhauses vorstellen. Parkmöglichkeiten könnten in diesem Bereich aber nur durch eine Tiefgarage geschaffen werden. Die Anbindung könnte über die Friedrich-Wilhelm- und die Vom-Rath-Straße erfolgen.


    Ich denke ich werde für das doc sprechen. wenn man sich die internetseite von dem Outlet in Zweibrücken ansieht, welches ebenfalls von neunter geführt wird, und sich die vertretenden marken anschaut, sind gerade mal 10 davon bereits in der Duisburger Innenstadt vertreten. mehr als 100 nicht. deswegen selbst wenn einige Geschäfte schließen würden, wären die außmaßen noch überschaubar.


    Man kann die Outlet-Standorte in Zweibrücken, Wertheim oder Roermond nur bedingt mit Duisburg vergleichen. Diese drei Orte sind Mittelstädte mit einem entsprechenden Einzelhandelsangebot. In Duisburg sind die Rahmenbedingung jedoch andere: Duisburg ist eine Halbmillionen-Stadt und vor allem als Oberzentrum ausgewiesen, weshalb das Einzelhandelsangebot im Vergleich mit den drei Outlet-Städten wesentlich größer ist. Hinzu kommen natürlich noch weitere Oberzentren in der Region. Um in dieser Region wettbewerbsfähig zu sein, muss das Konzept für das Outlet-Center breiter aufgestellt sein.


    Und an dieser Stelle kommt aus meiner Sicht ein Aspekt zu kurz: Der Investor plant an dieser Stelle kein reines Outlet-Center. In nicht geringem Umfang (bis zu 30 %) soll im DOC zentrenrelevantes Sortiment angeboten werden. Hierzu zählen Spielzeug, Schmuck und Ähnliches. Dadurch können potentielle Kunden aus dem Umland und vor allem die Kunden aus Duisburg Einkäufe im Outlet erledigen, für dessen Besorgung sie nicht mehr in die Innenstadt müssten. Somit kann gerade im Hinblick auf die Duisburger Kundschaft gezielt Kaufkraft aus der Innenstadt abgezogen werden und letztendlich entsteht so nicht nur für Bekleidungsgeschäfte Konkurrenz, sondern auch für weitere Segmente in der Innenstadt.


    Zunächst stellt sich für mich die Frage, ob sich zwei konkurrierende Zentren in der Stadt funktionieren? Ich befürchte, dass sich auf Dauer nur eines durchsetzen wird. Ob es die Innenstadt wird, hängt sicherlich auch von zukünftigen Investitionen ab.


    Der entscheidende und bedeutenste Kritikpunkt bleibt die Anbindung an die Innenstadt


    Die Konkurrenzsituation ist für mich auch der ausschlaggebende Grund, weshalb ich nicht glaube, dass der Investor ein wirkliches Interesse an einer Verbindung hat. Hier sehe ich es wie Reelo, eigentlich käme eine fehlende Verknüpfung sogar sehr gelegen. Wirkliches Interesse an einer Verbindung dürfte daher nur die Stadt Duisburg haben. Doch wie könnte diese aussehen?


    Bauliche Maßnahmen, wie etwa der Ausbau der Mercatorstraße oder die Schaffung zusätzlicher Geschäfte entlang eines möglichen Fußweges sind nicht die Lösung, denn fußläufige Verbindungen scheiden in meinen Augen aus. Zum einen sind sie wetterabhängig und zum anderen habe ich mal gelesen, dass die maximale Bereitschaft, eine Strecke zu laufen, bei etwas über einem Kilometer liegt. Mit Hin- und Rückweg sind es allerdings zwischen Königstraße (Forum) und Alten Güterbahnhof je nach Strecke zwischen 2,2 und knapp 2,5 km. Idealerweise könnte eine Verknüpfung zwischen Outlet und Innenstadt durch eine leistungsstarke ÖPNV-Anbindung sichergestellt werden. Alternativ könnte ich mir auch einen Shuttleservice als Ringlinie mit Haltestelle am König-Heinrich-Platz oder am Friedrich-Wilhelm-Platz vorstellen. Allerdings müssten die Kosten hierfür durch die DVV und damit letztlich durch die Stadt getragen werden. Ob das bei der angespannten Haushaltslage darstellbar ist, ist allerdings fraglich.

  • ^^
    Ich habe mich an Samstag mit den Planern des Docs am hbf unterhalten (Infotruck) und nach der Anbindung gefragt. Der Typ hat mir verraten das eine der Ideen eine Seilbahn wäre ähnlich wie in Köln Das wäre doch wirklich eine tolle Anbindung :)

  • ^^


    Die Idee mit der Seilbahn hat in der letzten Woche schon unser OB als mögliche Verbindung genannt. Im ersten Moment klingt die Idee zwar ziemlich nett und hätte wohlmöglich das Potential eine kleine Sehenswürdigkeit wie in Köln oder Koblenz zu werden.


    Momentan kann ich mir aber nur schwer vorstellen, wie eine solche Seilbahn realisiert werden kann. Die Innenstadt ist sehr dicht bebaut und der notwendige Platz, den man für die Errichtung einer Seilbahn braucht, ist ziemlich eingeschränkt. Für den Betrieb einer Seilbahn benötigt man ja Pfeiler, die man nicht ohne Weiteres entlang der Mercatorstraße errichten kann. Mir fällt leider auch keine alternative Strecke für eine Seilbahn ein.


    Abgsehen davon ist die Finanzierung ein weiterer Knackpunkt. Die Koblenzer Seilbahn hat z. B. zwölf Millionen Euro gekostet, sodass ein Neubau in Duisburg sicherlich auch einen zweistelligen Millionenbetrag ausmachen wird. Dazu muss der laufende Betrieb finanziert werden und diese Kosten sind auch nicht unerheblich. Damit sich eine solche Seilbahn rentiert, müssten schon höhere Fahrpreise veranschlagt werden. In Köln zahlen Erwachsene z. B. für Hin- und Rückfahrt 7, Kinder 4 Euro. Für eine vierköpfige Familie wären das mal eben 22 Euro. Dadurch würde die Nutzung nicht unbedingt attraktiver...

  • Warum ich letztendlich doch GEGEN das DOC stimmen werde

    Hey Leute ich war heute in der Innenstadt, da ja TK Maxx eröffnet hat und ich mir mal anschauen wollte wie der Laden so geworden ist.
    Also war ich heute Nachmittag mit Freunden dort die alle im Shopping Fieber waren. Danach waren wir noch bei Starbucks im CityPalais und anschließend im Forum bei TheSting. Und ich muss sagen, am ende das langen shopping Tages hat es sich nicht angefühlt wie sonst wenn ich in Duisburg shoppen gehe. Es hatte etwas von dem Gefühl das ich immer habe, wenn ich in Düsseldorf war.


    Was ich damit sagen will, wir sollten unsere Innenstadt eine Chance geben und die Stadt weiter stärken. Heute habe ich wieder gesehen, dass unsere Innenstadt gut funktioniert und auch ein cooles Shopping Erlebnis mit sich bringen kann.
    Ja, vielleicht lag es daran das extrem viele Menschen heute im CityPalais waren und es dadurch ein ganz neues Gesicht erhielt, aber trotzdem.
    Solche Neueröffnungen können eine Stadt so verändern und bereichern.


    Wenn wir mal in die Zukunft schauen: Bald eröffnet auch Zara im Forum, was auch als Freuquenzbringer gilt. Zudem sollen die letzten 3 leerstehenden läden im citypalais neue Mieter aus dem Einzelhandelsbereich erhalten. Damit wird die stadt immer attraktiver.
    Und jetzt stellt euch vor wie es wäre, wenn auch die königsgaleire und das Forum (3 Leerstände) vollständig vermietet wären und weitere neue Läden in Duisburg investieren wie das geplante Primark. Duisburg kann Shoppingstadt, aber es muss noch einiges passieren. Was natürlich wunderbar wäre, wenn auch das Averdunk endlich umgebaut wird und als shoppingcenter ernstgenommen werden kann.


    Gebt Duisburg eine Chance und sagt nein zum Doc, denn Duisburg KANN wie ich heute gesehen habe.


    Was denkt ihr ? :)

  • Was ich damit sagen will, wir sollten unsere Innenstadt eine Chance geben und die Stadt weiter stärken.


    Was ich damit sagen will, wir sollten unsere Innenstadt eine Chance geben und die Stadt weiter stärken.


    Das ist für mich in deinem Posting der entscheidene Satz zur Innenstadtentwicklung: Unsere Innenstadt hat zwar ihre Defizite, aber die Neueröffnung von TK Maxx hat gezeigt, dass die Innenstadt auch gleichzeitig Potentiale besitzt. Ich bin auch der Meinung, dass man diese aufgreifen sollte, um damit die Innenstadt zu stärken. Das gelingt aber am ehesten, wenn direkt im Zentrum investiert wird und nicht vor den Toren der Innenstadt. ;)


    Vor allem ist es jetzt noch leicht, etwas auf den bestehenden Strukturen aufzubauen. Setzt ein Trading-Down-Prozess, wie im Bereich um die Münzstraße, ein, dann bedarf es meistens eines sehr langen Prozesses, bis ein Stadtquartier wieder revitalisiert ist. Alleine die komplexe Eigentümerstruktur macht es in einem gewachsenen Quartier schwer, den Abwärtstrend umzukehren. In der Altstadt sind zwar zum Beispiel mit dem Umbau des alten C-&-A-Hauses, der Krankikom-Zentrale, dem Hotel oder dem Marientor-Karree gerade vier größere Projekte in der konkreten Planung, allerdings hat es von der Eröffnung des Forums (womit die Aufgabe der Münzstraße als Einkaufsstraße verbunden war) bis zu Beginn der Planungen fast zehn Jahre gedauert. Anders ausgedrückt: Das DOC könnte im schlimmsten Fall die Innenstadtentwicklung um 15-20 Jahre zurückwerfen. In meinen Augen ist das ein sehr hohes Risiko...


    Aber erst einmal heißt es den morgigen Tag abwarten, dann haben wir die Gewissheit. Es scheint ein spanneder Wahlsonntag zu werden. Laut WAZ-Bürgerbarometer haben die Gegner die Nase deutlich vor, laut einer Umfrage von Kurt Krieger hingen die Befürworter des Outlets. Eine Prognose zu wagen ist daher echt schwer...

  • Duisburger Freiheit-Süd: Ergebnis des Bürgerentscheids

    Nach einer spannenden Auszählung stand das Ergebnis des Bürgerentscheids erst in der Nacht fest: 51,09 Prozent der Wähler - und damit eine hauchdünne Mehrheit - haben gegen das Outletcenter gestimmt. Da die Mindestzahl von 36.500-Ja-Stimmen erreicht wurde, ist der Bürgerentscheid bindend. Somit wird auf dem Güterbahnhofsgelände kein Outlet-Center gebaut.


    Wahlberechtigt waren 365.646 Duisburger, abgestimmt haben davon 219.126 Personen. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 59,93 Prozent. Mit "Ja" haben 110.343 Wähler gestimmt, mit "Nein" 105.644.


    Quellen:
    Knappe Mehrheit gegen Duisburger Designer-Outlet (Neue Ruhr Zeitung vom 25. September 2017)
    Bürgerentscheid Stadt Duisburg (Stadt Duisburg)

  • ^^
    spannend wird jetzt auch, wie es weitergeht..


    Frank Oberpichler spricht bei Radioduisburg davon, das viele Investoren auf diese Entscheidung gewartet hätten.
    ich bin sehr gespannt was jetzt für unsere Innenstadt getan wird.


    Da das Outlet 100% nicht kommt ist es nun wirklich an der Zeit die Innenstadt voran zu bringen.
    Mal sehen ob wir nächste Woche auf der Expo real schon neue Projekte sehen werden.


    Zudem war ja die rede davon, dass es nun einen Investor für das averdunk center geben soll, dieser würde aber nur etwas machen wenn das doc nicht kommt.

  • Quartier 1: Baugenehmigung für Parkhaus übergeben

    Letzte Woche hat Aurelis auf der Expo Real wie angekündigt die Baugenehmigung für das Parkhaus im Quartier 1 erhalten. Am Rande der Übergabe wurde auch das Projekt näher vorgestellt:

    • auf einer 4.100 qm großen Fläche entsteht ein sechsgeschossiges Parkhaus
    • das Parkhaus soll über rund 600 Stellplätze verfügen (darunter ca. 250 öffentliche Parkplätze, weitere 150 mietet das LANUV an)
    • zunächst werden zehn Elektroladestationen installiert, später soll die Zahl auf 30 wachsen
    • fertiggestellt werden soll das Parkhaus noch vor dem Neubau des Landesumweltamtes, der im Dezember 2018 bezugsfertig sein soll
    • Visualisierung: Neues Parkhaus in Quartier 1 (Quelle: BZ Duisburg)


    Quelle: Parkhaus mit 600 Stellplätzen im Quartier 1 der Duisburger Freiheit wird Realität - Baugenehmigung auf der 'Expo Real' übergeben (Quelle: Bürgerzeitung Duisburg vom 4. Oktober 2017)

  • ^^


    Ja das ist richtig! Aurelis hatte dahingehend erst Anfang letzten Jahres eine Änderung des B-Plans beantragt. Das jetzt vorgestellte Parkhaus wird im Vergleich zu den vorherigen Plänen nun etwa doppelt so groß (600 statt 300 Stellplätze).

  • ^^


    vllt liegt das daran das es ein konkretes Interesse weiterer Investoren / firmen gibt die auch schonmal ihre plätze im Parkhaus haben wollen und vlld erst in den nächsten jahren im quartier 1 bauen

  • Duisburger Freiheit wieder in städtischer Hand

    Diese Nachricht kam gestern ziemlich überraschend:


    Die städtische Wohnungsbaugenossenschaft GEBAG hat das Güterbahnhofsgelände von Kurt Krieger abgekauft, womit dieses wieder in städtischer Hand ist. Gestern wurden die entsprechenden Verträge in Berlin unterzeichnet. Allerdings muss der Aufsichtsrat der GEBAG in einer Sondersitzung am 18. Oktober noch dem Kauf zustimmen.


    Bei der Entwicklung des Grundstückes wolle sich die Stadt nach Aussage des Oberbürgermeisters Sören Link an den ursprünglichen Plänen von Norman Foster orientieren, die ein multifunktionales Stadtquartier mit Wohnungen, Büros, Hotels und Freizeiteinrichtungen in bester Innenstadtlage vorsehen.


    Die GEBAG werde die Entwicklung des 30 Hektar großen Grundstückes begleiten, aber keine eigenen Bauprojekte realisieren. Zunächst werde sie ein städtebauliches Konzept erstellen und die Erschließung des Areals übernehmen. Anschließend werde die GEBAG federführend die Vermarktung übernehmen.


    Quelle: Neue Chance: Duisburg bekommt das Krieger-Gelände zurück (Neue Ruhr Zeitung vom 2. Oktober 2018)

  • Wirkloch eine sehr unerwartete Meldung, die mich aber auch ziemlich freut.
    Schön das jetzt doch wieder versucht wird Forsters Pläne zu verwirklichen.
    Ich kann mir auf dem Grundstück auch eig. nur ein Büroquartier mit einigen Wohnungen und ein paar wenigen Geschäften vorstellen; Vielleicht verbunden mit einem schönen großen Park mit kleinem See oder sowas.
    Also eigentlich wies Forsters Planungen auch vorgesehen haben