Leipzig: Hotels in der City - Bestand und neue Vorhaben

  • ^ Danke für die Fotos. Wir sollten uns glaube ich vergegenwärtigen, dass wir es bei dieser Kette mit einem (Low) Budget Hotel zu tun haben, das sich um architektonischen Firlefanz sonst wenig kümmert. Standard von B&B sind Banalitäten wie das da. Dass es hier nicht so weit gekommen ist, lag natürlich am Architektenwettbewerb, der für die Innenstadt verpflichtend ist. So haben wir jetzt eine wertige und wohlproportionierte Fassade sowie eine auf ein gesundes Maß reduzierte Anzahl an Fenstern. Und die komplett verglaste EG-Zone finde ich für eine belebte Geschäftsstraße auch passend. Einzig, wie schon geschrieben, gefällt mir die Dachzone nicht. Im Vergleich zum überbordenden Dach von Steibs Hof (siehe 2. Bild von Rundling) ist das Ergebnis katastrophal. Aber als Passant in der Nikolaistraße fällt das glücklicherweise kaum ins Auge.

  • Wie ich soeben in der Online-(Nacht-)Ausgabe der LVZ laß, könnte es doch noch oder besser wieder einmal, Hoffnung für das Astoria geben. Leider steht nicht im Artikel, was der Investor, der auch den Fürstenhof Betreibt, plant, nur dass er als Investor bereit stünde.


    Ob der jetzige Besitzer, das Astoria verkauft, wage ich dennoch zu bezweifeln...

  • ^ Hinter der Bezahlschranke steht geschrieben, dass das Interhotel-Paket, zu dem auch das Westin, das Radisson Blue und das ehemalige Astoria in Leipzig zählen, an Gläubiger der in finanzielle Nöte geratenen Blackstone Group 2013 verkauft und jetzt von der EU kartellrechtlich positiv beschieden worden sei. Damit, so die LVZ weiter, würden die Chancen auf Weiterverkauf an einen investitionswilligen Neueigentümer steigen.

  • Ich hatte am Wochenende mal die Gelegenheit, den Neubau bei sonnigem Wetter zu betrachten (leider keine Kamera dabei) und muss nochmal die farbliche Gestaltung loben - wirkt sehr freundlich, insbesondere im Zusammenspiel mit den kupfernen Fenstereinfassungen, und harmoniert gut mit dem Rest des Strassenzugs. Auch das auf den Fotos störende Dach fällt beim Vorbeilaufen kaum negativ auf. Insgesamt also ein die (meine) Erwartungen deutlich übertreffendes Ergebnis. Das Hotel hatte übrigens bereits geöffnet.

  • Ich hatte am Wochenende mal die Gelegenheit, den Neubau bei sonnigem Wetter zu betrachten (leider keine Kamera dabei)

    ( :nono: )


    Das Hotel hatte übrigens bereits geöffnet.

    Stimmt (zum Glück hab ich immer eine Kamera dabei :D )


    Der Eingangsbereich is nu auch fast fertig...



    und drinnen schaut es so aus:




    Trotz der geringen Breite des Hauses gibt es einen Innenhof:




    Daran vorbeischlendernd erreicht man die Rückseite mit Blick auf die künstlerische Ausgestaltung...



    ...und den Hinterhof:




    Noch ein Blick auf die Flaneure in der Nikolaistraße...



    und *schwupps* schon sind wir selber wieder welche.


  • ^ Danke für die Fotos, die zum einen verdeutlichen, dass der Lückenbau recht ansprechend geworden ist und zum anderen die Nikolaistraße alles andere als ein vergessener Boulevard oder Schandfleck ist, wie die Bild hier und da zu kolportieren versuchte.

  • In der Leipziger Hotelbranche herrscht Jubel-Euphorie. Im heutigen LVZ-Artikel (Bezahlartikel) kommen Silvia Horn von der Leipziger BBE-Niederlassung sowie Leipzigs Dehoga-Chef Holm Retsch zu Wort. In den letzten fünf Jahren kamen 14 Herbergen mit 850 Zimmern hinzu, so dass die Gesamtzahl der Zimmer bei reichlich 4000 liege. Weitere 2000 Zimmer befinden sich bereits im Bau oder in sehr konkreter Planung. Sie sollen in spätestens 3 Jahren auf dem Markt hinzukommen. Silvia Horn sieht darin einen positiven Trend, weil dadurch die Nachfrage bedient werde und die City durch Übernachtungsgäste vor Ort vielfältiger und attraktiver sein würde.


    Die Marktkennzahlen würden die immensen Investitionen rechtfertigen, die Umsätze steigen. Ebenso gestiegen sind die Netto-Zimmerpreise in der gehobenen Kategorie (3 bis 5 Sterne) im letzten Jahr um 3,6 Prozent auf 81,30 Euro. Bei den Tageseinnahmen pro verfügbarem Zimmer (also auch die leeren) habe Leipzigs Branche im ersten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugelegt, von 45,70 auf 47,70 Euro.


    Antreiber für die gestiegenen Investitionen im Hotelgewerbe seien ständig neue Rekorde im Tourismus- und Kongressgeschäft. Holm Retsch geht von erstmals 3 Mio Übernachtungen in diesem Jahr sowie von 3,2 Mio Übernachtungen im nächsten Jahr aus. Vor zehn Jahren zählte Leipzig nur 1,77 Mio Übernachtungen. In der letzen Dekade sind die Übernachtungszahlen um 60 Prozent gestiegen, die Zahl der Betten hingegen nahm nur um 30 Prozent zu. Die Zimmerauslastung liege damit fast gleichauf mit Frankfurt am Main und Köln.


    Im ersten Quartal 2015 gab es bei den Übernachtungen einen Zuwachs von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

  • ^Wenn man überlegt, dass noch einmal 50% der gegenwärtigen Hotelbetten in den nächsten drei Jahren gebaut werden, ist das schon allerhand. Und trotzdem gehen Durchschnittspreise nach oben. Der Markt wird es hier schon wissen - Lücken füllen diese Hotels allemal. Der Arbeitsmarkt der Stadt fragt auch immer mehr nach Hotelangestellten nach - ist mir erst aufgefallen.


    Bei den beiden Hotelwinkel am MdbK arbeitet man sich mittlerweile in das 5. und vorletzte Geschoss hoch. Hier rechne ich mit einer Rohbau-Fertigstellung in den nächsten Wochen. Beim Aderhold scheint man fast im Rohbau fertig!

  • Beim Aderhold scheint man fast im Rohbau fertig!


    Der Rohbau ist schon seit einigen Wochen fertig. Danach begann der Fenstereinbau, der schon zur Reichsstraße sichtbar ist, und der Innenausbau. Allerdings hätte man hier ruhig die Fassade zuerst fertigstellen können. Genauso wie bei der Hainspitze, bis auf das Erdgeschoss. So sehe es zumindest äußerlich fertig aus.

  • Auch von mir noch mal ein paar Fotos vom B&B-Hotelneubau in der Nikolaistraße. Im Prinzip ist schon alles gesagt worden. Meiner Meinung nach sind die Kriterien an einen Füllbau in innerstädtischer Lage übererfüllt worden. Einzige Einschränkung ist das Blechdach. Da wäre Kupfer wie bei den Fensterumrandungen die bessere Wahl gewesen.





    Die Spiegelung der Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite kommt gut.



    Bilder: Cowboy

  • Hotel-Neubau Johannisgasse/Nürnberger Straße


    Bekanntlich wollte der großartige Investor "Humbeck" das Grundstück an Johannisgasse, Nürnberger Straße und Grimmaischer Steinweg für ein Hotel und Parkhaus kaufen. Da aber Stadt Leipzig und Humbeck sich nicht für einen Kaufpreis einigen konnten, landete der Fall vor Gericht. Laut Bild will die Stadt aber nicht an Humbeck verkaufen (nachvollziehbares Argument :D). 440.000 € sollten die beiden Grundstücke anfangs kosten, später standen im Kaufvertrag 560.000 €. Irgendwann wollte der Investor dann 1,5 Millionen Euro Schadenersatz (vermutlich, um Geld einzutreiben). Nach 90 Minuten Gerichtsshow erklärt sich Humbeck bereit, doch die 560.000 € zu zahlen. Das Ding ist aber, die Stadt Leipzig will nicht. Aber, bis 31. August 2015 kann sie sich noch überlegen, ob sie es nicht doch tut. Schön wäre es ja, aber wir wissen ja alle, dass ... .

  • ^ Wenn man sich die Herangehensweise von Humbeck an sein letztes Hotelbauvorhaben in Leipzig - die Ecke am Museumswinkel - anschaut, tut die Stadt hier recht daran. An dieser städtebaulich bedeutsamen Stelle darf es keinen auf Effizienz getrimmten Billigbau und ewiges Gezerre um finanzielle und architektonische Details geben. Das Grundstück wird die Stadt auch an einen anderen Investor los.

  • Der B&B-Hotelneubau in der Nikolaistraße ist nun wieder eingerüstet. Dabei wurde nicht unbedingt sehr schonend vorgegangen, das Gerüst wurde mit großen Bohrlöchern in der Außenwand befestigt. :confused:


    Naja, vielleicht hat einer der Bauarbeiter auch vielleicht nur einen Hammer auf dem Dach vergessen. :zunge:

  • Hotel Astoria hat neue Besitzer

    LVZ-online, 20. Januar 2016
    Blackstone Group trennt sich von früheren DDR-Interhotels
    Leipziger Hotel Astoria hat neue Besitzer
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…Astoria-hat-neue-Besitzer


    Wie bereits länger abzusehen war (Ende 2012/2013), hat die US-amerikanische Investmentgesellschaft Blackstone Group das Hotel Astoria im Paket mit anderen Hotels verkauft. „Neuer Eigentümer auch vom Astoria ist ein Joint venture aus Starwood Capital, i-Star und Brookfield“, erklärte Sprecherin Rebecca Flower gegenüber der LVZ. Das genannte Konsortium habe noch 2015 ein Paket mit zehn früheren DDR-Interhotels sowie dem ungenutzten Astoria übernommen. „Der Kaufpreis lag bei 600 Millionen Euro.“ Zu den Immobilien gehörten das Berliner Grand Hotel und Park Inn, in Dresden das Westin Bellevue, Ibis sowie Mercure Hotel, in Leipzig das Westin und Radisson Hotel, in Erfurt ein Radisson sowie noch jeweils ein Mercure in Potsdam und in Chemnitz.


    Jens Rometsch nennt seinen Leser_innen in aller Kürze ein paar Fakten zu den am Joint venture beteiligten Unternehmen:


    Zu Starwood Capital gehört mit Starwood Hotels & Resorts eine der größten Hotelgesellschaften weltweit, die in Leipzig bereits das Fünf-Sterne-Hotel Fürstenhof am Goerdelerring betreibt. https://en.wikipedia.org/wiki/Starwood_Capital_Group


    Die Firma iStar ist ein weiterer Ableger des US-Konzerns Starwood.


    Brookfield mit Sitz im kanadischen Toronto bezeichnet sich selbst als größter Immobilienvermögensverwalter der Welt. https://de.wikipedia.org/wiki/Brookfield_Asset_Management


    Zur jüngsten Geschichte hier noch einmal etwas ausführlicher:


    Das Astoria gehörte wie auch die Hotels Westin (436 Zimmer) an der Gerberstraße und Radisson Blue (214 Zimmer) am Augustusplatz zu einem Paket von 14 ehemaligen DDR-Interhotels, das deutsche Banken 2006 für 750 Millionen Euro an den US-amerikanischen Private-Equity-Fonds "Blackstone" verkauft hatten. Während die anderen beiden Hotels liefen, soll Blackstone zunächst kein Interesse gehabt haben, das Astoria wieder als Hotel zu betreiben, da das Marktumfeld als zu schwach galt. Gleichzeitig soll Blackstone 2006 einen Verkauf an die interessierte Hotelkette "Golden Tulip" verhindert haben, indem man zum Schutz der beiden anderen Hotels zur Bedingung machen wollte, dass es künftig keine Hotelnutzung mehr im Astoria gäbe.


    Später geriet die Blackstone-Tochter, die die Interhotels besitzt, in finanziellen Schwierigkeiten und konnte die Kredite für den Kauf nicht komplett bedienen. 2012 wurde angekündigt an, das Paket nun doch veräußern zu wollen. Der Verkauf wird von den Gläubigern betrieben, die von der US-amerikanischen Investment company "Starwood Capital Group" angeführt werden. Zu dieser wiederum gehört mit der "Starwood Hotels and Resorts Worldwide, Inc." einer der größten weltweiten Hotelbetreiber. In Leipzig betreibt Starwood seit 2000 das Hotel Fürstenhof (92 Zimmer) am Goerdelerring und tritt seit 2003 zudem als Franchisegeber für das Westin auf.

  • BILD Leipzig hat sich an Brookfield gewandt. Ein Sprecher bestätigte gegenüber dem Blatt, dass der Kauf vollzogen sei. „Da das aber gerade erst über die Bühne gegangen ist, können wir noch nicht über Details sprechen.“ Nur soviel: „Wir werden uns das Potenzial des Hauses genau ansehen und dann entscheiden, wie es damit weitergeht."



    BILD, 20.1.2016
    Prachthotel steht seit 19 Jahren leer
    Neue Hoffnung für das Leipziger „Astoria“
    Nach dem Verkauf sagt der Eigentümer zu BILD, wie es jetzt weiter geht
    http://www.bild.de/regional/le…storia-44215358.bild.html

  • Zumindest besteht jetzt wieder die Chance, dass sich etwas bewegt. Da der Hotelmarkt in Leipzig weitere Ergänzungen vertragen kann, wenn man den Medien glauben kann, wird es vielleicht doch noch etwas mit einer Sanierung und Wiedereröffnung...

  • Ich bezweifle, dass sich an der Situation des Astoria in naher Zukunft etwas ändern wird. Starwood Capital und Brookfield werden das Astoria wahrscheinlich nun nur besitzen, weil es zwangsläufig in dem Paket enthalten war und sie sich für die anderen Hotelgebäude interessiert haben (und diese "günstig" zu haben waren). Ich kann mir nicht vorstellen, dass Starwood Capital oder Brookfield das Astoria als Einzelgebäude erworben hätten. Die Aussage vom Brookfield-Sprecher ist auch normales Pressesprecher-Blabla, was auf nichts hindeutet.

    Vielleicht
    ist es in 5-10 Jahren wirklich so, dass das Hotelgewerbe in innenstadtnähe so unter Druck steht (weiter steigende Touri-Zahlen, verdichtete Innenstadt + nähere Umgebung ergo mangelnde Neubauflächen bzw. umnutzbarer Altbaubestand), dass sich die Revitalisierung des Astoria wirtschaftlich rechnen wird. Aber wie gesagt, in naher Zukunft sehe ich das noch nicht kommen.


    Eine Umnutzung als Pendler- oder Studentenwohnungen wäre vllt. möglich, aber ob das die Investorengruppe möchte? Ich befürchte eher, dass es genauso wie bei der Blackstone Group ablaufen wird.

  • ^ sehe ich genau so. Ich glaube nicht, dass sich etwas an der Einschätzung ändert. Vor allem nicht wenn das 'Westin' und der 'Fürstenhof' nebenan auch zum Portfolio gehören. Zumal man auch einfach sagen muss; falls das 'Astoria' wieder in altem Glanz erstrahlen soll, dann müsste es zu einem sehr hochwertig hochklassigen Hotel werden. Und nachdem das Steigenberger Grandhotel erst vor wenigen Jahren aufgemacht wurde, glaube ich nicht an einen ungesättigten Markt im 5 Sterne Bereich in Leipzig. Wenn das 'Astoria' zu einem Motel One wird, wäre keinem geholfen. Dann lieber noch ein paar Jahre warten.


    Außerdem habe ich schon einmal auf die langen Betonriegel der LWB dahinter verwiesen. Ein umfassende Sanierung kann nur mit einer Neuplanung des gesamten Gebiets stattfinden. Und vielleicht sollte die LWB beim Gebiet bis zur Berliner Straße noch ein paar Jahre warten. Städtebaulich ist das dort ein Herzinfarkt der 1980er Jahre.

  • Am Brühl schließen demnächst die Hotels Ibis und Novotel Leipzig City. Hotelbetreiber und Immobilienbesitzer konnten sich nicht über den Anschlussmietvertrag einigen.





    Kommentatoren aus der Hotelbranche gehen davon aus, dass bald neue Betreiber gefunden werden. Renovierungsarbeiten stehen ohnehin an.