Königsbau-Passagen (fertig)

  • Die Attraktivität der Königstraße ist ungebrochen: Im Juni wurden in einer Stunde an einem Messpunkt mehr als 8100 Passanten gezählt. Das Bild der Einkaufsstraße wird jedoch immer stärker von Filialisten geprägt. 61 Prozent der Geschäfte gehören mittlerweile Handels- und Modekonzernen. 2002 waren es 52 Prozent. Der Trend hält an: In den Königsbau soll auf 500 Quadratmetern das Mode- und Einrichtungshaus Strauss Innovation einziehen.


    Quelle: http://www.stuttgarter-nachric…tn/page/detail.php/944757

  • Die Kö wird immer attraktiver. Bei den Königsbau-Passagen geht es auch ganz gut voran. Kann kaum erwarten, bis das Dach draufkommt. :)

  • ^ yep, das wird Klasse und dieses Jahr wahrscheinlich auch noch das Fachwerkparkhaus über die Autobahn :)
    2006 Mercedes-Welt
    2007 Messe fertig und Porsche-Museum
    2008 dürften dann die "Twin-Towers", BaWüs höchste Häuser stehen


    Fehlt nur noch eine verbesserte EnBW-City.

  • Ich war am Montag mal wieder in Stuttgart.
    Schon hammer: Obwohls am Mo. über 30°C hatte, war die Königstraße nachmittags ziemlich voll.


    Irgendwann hat's mir gereicht, dann habe ich die U-Bahn genommen (Ba-Wü-Ticket eben ;) ). Und habe noch einen herrlichen Abend in der Wilhelma genossen.


    Was soll eigentlich das mit dem Pflasterstein-Verkauf von 107,7???

  • Der Pflasterverkauf dient einem guten Zweck.


    Mit dem Verkauf der Platten der unteren Königstr. sollen neu Spielgeräte für Kinder gekauft werden. Die am Pavillion beim P&C später installiert werden. Ist nee Idee vom OB.


    Find ich nicht schlecht, spornt die Leute an die Platten zukaufen.

  • Stimmt. So eine Platte kann man schön in eine Vitrine stellen oder als Kopfkissen benutzen. Sie eignet sich auch hervorragend als Wurfgeschoss. *Ironie*

  • Schon hoch:




    Da fällt mir die typisch Stuttgarter Bruddlerunterhaltung von Halbhöhenlage ein, der ich beiwohnen durfte, sinngemäß:
    "Schrecklich, die Passagen verstellen den Blick auf den herrlichen Friedrichsbau"


    Vermutlich betrachteten selbige den Friedrichsbau bis dato seinerseits als Bausünde...


    Merke: In Stuttgart kommt immer was Schlechteres nach.

  • Mal wieder etwas Bruddelei:


    Einkaufszentren als Quartiers-Killer


    "In der Politik brauchen Einsichten länger. Während die Politiker vielerorts noch darauf bauen, sich mit überglasten Palmenhainen und Einkaufsparadiesen ein Denkmal setzen und als "Modernisierer" in die Geschichte ihrer Kommune eingehen zu können, bekommt der heimische Einzelhandel zunehmend kalte Füße. In Münster, Cottbus, Würzburg setzten die Geschäftsleute den Eindringlingen mit Hilfe findiger Juristen den Stuhl vor die Tür. In Hameln und Oldenburg prozessieren sie noch.



    Die ungeheure Lukrativität innerstädtischer Standorte für Centerbetreiber erweist sich daran, daß diese im Gegenzug zu den ihnen unvermutet entgegenstarrenden Blockaden ihre Projekte zu wahren Paradegäulen aufzuzäumen begannen. In Braunschweig, Potsdam und Frankfurt/Main wurde den Stadtvätern versprochen, daß in Kombination mit dem beantragten Center ganze Schlösser wiederauferstehen könnten - im Zweifelsfall auch mal nur ein renovierungsbedürftiger Königsbau, womit sich Stuttgarts Parlamentarier zufrieden gaben. Gleich mehrere Projekte wurden in symbiotischer Verknüpfung zu bestehenden Kaufhof-Warenhäusern konzipiert, offensichtlich um ihre Marktmacht zu stärken und mächtige innerstädtische Türöffner für das Einschleusen der chrom- und glasblitzenden Trojanischen Pferde in das Getto der ortsansässigen Händlerschaft zu gewinnen.
    ...
    Andernorts hilft man sich mit Gegenstrategien, die in Windeseile abfangen sollen, was die Stadtväter der heimischen Geschäftswelt eingebrockt haben. In Hamburg und Frankfurt, wo die Politiker ihren Segen zu neuen monströsen Center-Projekten geben, wird über "Business Improvement Districts" nach amerikanischem Vorbild diskutiert. Geschäftsleute und Hauseigentümer sollen sich - notfalls per Zwangsmitgliedschaft und Grundsteueraufschlag - in Interessenverbänden zur Aufwertung der City organisieren und in solchem Verbund den Centern Paroli bieten. Dahinter steht die Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland, die derartige Zusammenschlüsse inzwischen bundesweit propagiert.



    Folgt man Kerstin Lehmann, Partnerin beim Beratungsunternehmen OC&C Strategy, ist dies purer Katastrophenschutz. Denn die vermeintlich "neuen Handelsstrukturen" schlagen inzwischen auf das Gefüge der Städte zurück. Unter dem Druck der sich mitten in den Städten festsetzenden Konkurrenz brechen bestehende Handelsstrukturen zusammen. Und das hat Konsequenzen für die Entwicklungschancen der Stadt: "Die stetig steigende Zahl leerstehender Läden zeigt, daß immer mehr Grundeigentümer Schwierigkeiten haben, mit ihren Immobilien noch Renditen zu erzielen." Mit anderen Worten: Laden-Leerstand führt zu schleichendem Verfall von Grundbesitz und zum Abrutschen ganzer Einzelhandelslagen und Quartiere.



    Daß es sich dabei nicht um die Quittung für falsches Management, sondern um eine geradezu gesetzmäßige Folge der Centeransiedlung handelt, hat der Fachanwalt für Verwaltungsrecht in Münster und Leipzig, Norbert Große Hündfeld, schon 2001 als Prozeßvertreter klagender Geschäftsleute in Cottbus nachgewiesen. Denn eine Mall dieser Größenordnung - den benachbarten Kaufhof eingeschlossen, errechnete der Jurist eine Verkaufsfläche von 35 000 qm - werde der Innenstadt "soviel Kaufkraft entziehen, daß mit einem drastischen Rückgang des Anteils privater Finanzierungsmittel zur Deckung der Sanierungskosten" für die Innenstadtquartiere gerechnet werden müsse.



    Artikel erschienen am Mo, 11. Juli 2005, Die Welt



    http://www.welt.de/data/2005/07/11/743999.html?s=1

  • Wagahai, ist doch völlig normal, daß Interessengruppen sich artikulieren.
    Entscheidend ist, ob die Politiker darauf reinfallen.


    - Erst ist man gegen grüne Wiese.
    - Dann sollen die Center schön in die City und nicht an den Rand (Königsbau vs. Ventuno)
    - Ist das geschafft, gehen die Forderungen weiter: Am besten in das Center kommt überteuerter Kruscht, damit der werte Kunde weiterhin im kleinen Fachgeschäft einkauft. Nicht aus Überzeugung, sondern aus Mangel an Alternativen.


    Erinnert mich an den Weg wie man Leute von der Straße auf die Schiene bringen will. Der deutsche Weg eben, der das Land zwangsneurotisch regulatorisch versaut und dafür verantwortlich ist, daß es andernorts voran geht während hier nur gebremst wird.


    Gegen Großtrends wie grüne Wiese und Filialketten kann man sich nicht wirklich stellen, sie höchstens etwas verzögern. Diese Verzögerung hat dann aber selbst Nachteile, ohne letztlich etwas gebracht zu haben.


    Man könnte natürlich mit entsprechendem Ideenreichtum die qualitative Nische besetzen. Einfacher und einträglicher jedoch ist, Wettbewerb durch Vorschriften zu verhindern.

  • Der Rohbau der neuen Königsbau-Passagen ist mittlerweile im zwölften und damit obersten Geschoss angelangt und überragt damit bei weitem den an der Königstraße gelegenen Königsbau.


    "Im August soll das Glasgewölbedach aufgesetzt werden", sagt Projektleiter Harald Schaar. Die komplette Verglasung der neuen Königsbau-Passagen will man Ende des Jahres fertig gestellt haben.


    Quelle: http://www.szbz.de/ueberregional/stuttgart/Artikel139935.cfm