Oper und Schauspiel: neuer Standort / Alternativlösungen?

  • Ha, es geht weiter mit Ideen und Privatmeinungen! Der Kulturpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Römer, Thomas Dürbeck, kommt mir schon, wie ich find sehr nah. Er ist ja schon ein "verrückte Kerl" nicht war(?) wenn er in der FNP meint das Raab-Karcher-Gelände nahe der EZB sei möglicherweise geeignet! Meine "Idee" ist ja hier in #255 zu finden.

  • Dürbeck macht geschickte Öffentlichkeitsarbeit für seinen Vorschlag, heute hat er die komplette Seite eins des Lokalteils der FR bekommen. Darin wird auch der neue Leiter der kommunalen Stabsstelle Städtische Bühnen, Guntersdorf, zitiert, dass ein Umzug der Bühnen in den Osthafen "keine dumme Idee" sei.
    Artikel in der Rundschau

  • Keine dumme Idee, allerdings. Die Bedenken des kulturpolitischen Sprecher der Grünen bezüglich der öffentlichen Verkehrsanbindung ließen sich zerstreuen, denn neben dem Ostbahnhof und der Tram auf der Hanauer ist eine erstklassige Schienenverbindung in die Innenstadt vorhanden. Die Gleise liegen bereits, sie führen unmittelbar zum Raab-Karcher-Areal, sie sind abends immer und am Wochenende an den meisten Tagen ungenutzt. Die Hafenbahn!


    Zusätzlich oder alternativ wäre eine Anbindung auf dem Wasserweg möglich. Zwischen der Innenstadt und dem Raab-Karcher-Areal gibt es keine Schleuse und die Lage gleich an der Einfahrt zum Hafenbecken wäre perfekt.

  • ^^^ Ich finde den Platz am Hafen auch gut mit Reminiszenz an Oslo oder Sydney.


    Damit hätte man aber nach dem Opernplatz auch den Theaterplatz in der Stadt preis gegeben.


    Der Theaterplatz hat nach dem Krieg sicherlich an Standortqualität verloren, aber ich denke die geopferte Grünfläche im Anlagenring sollt nicht für schnöde Bürobauten verschwendet werden.


    Zudem würden der Innenstadt zahlungskräftige Abendgäste fehlen.

  • Das Philosophieren über den Standort einer neuen Oper hatten wir hier auch bereits im Bezug auf das Raab-Karcher-Areal. Und die Idee in Richtung Osthafen zu gehen ist wachsend manifester, wenn auch noch lange nicht fest.
    Ich denke jedoch, dass es nur um die Ansiedlung der Oper dort gehen kann, denn letztlich ist nicht genügend Platz für zwei grosse Bühnen auf dem Areal.
    Es wird auch nachgedacht über eine Art Brückenbauwerk, aber das könnte etwas schwierig werden, weil die Gegenseite nicht wirklich optimal liegt.


    Auf jeden Fall halte ich diese Variante für die Wahrscheinlichste. Es sei denn man wird sich mit der Rentenversicherung einig und nutzt das Gelände gegenüber der Skyline.

  • Ich habe mir das ganze nochmal länger auf google maps aus der Luft angeschaut und muss sagen, dass ich das Raab Karcher Areal alles andere als geeignet finde.
    Ja, es liegt am Wasser, allerdings nur am komplett öden Hafenbecken des Osthafens.


    Wenn man für viel Geld die Oper oder Oper und Schauspiel ins Ostend verlegen sollte, dann doch bitte auf das Gebiet des Hafenparks, und diesen dann meinetwegen auf das Gelände von Raab-Karcher verlegen. Dann, und nur dann, hätte man ein "Ensemble" aus EZB, Oper und ggf. Molenspitze und zwar sichtbar, direkt am Fluss.


    Bei Raab-Karcher hätte man einen Standort in der zweiten Reihe, sichtbar nur vom Hafenbecken aus (ansonsten verdeckt von den Bäumen und Gebäuden links und rechts der Franziusstraße), und gegenüber malerisch ein paar Silos und Sand- oder Kiesberge.


    Ich habe es jetzt nicht nachrecherchiert, aber ich gehe davon aus, dass auch der Hafenpark im Besitz der Stadt Frankfurt ist.

  • ^^Das Gelände der Rentenversicherung ist doch auch zu klein für Oper und Schauspiel. Oder verstehe ich hier etwas falsch?

  • Ob das Gelände städtebaulich geeignet wäre, habe ich mich - wie bridget - auch gefragt und mir vorhin ein Bild vor Ort gemacht. Der Standort erschließt sich am besten von Süden her, von der Gerbermühlstraße etwa und von der Osthafen- und Honsellbrücke. Das Panorama, das sich dann bietet:



    Aus dieser Perspektive käme eine Hafenoper tatsächlich perfekt zur Geltung. Noch einmal in klein von der Honsellbrücke und von der Franziusstraße:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A7727.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A7707.jpg


    Hier würde sich ein Ensemble mit der EZB, der Osthafenbrücke, der Molenbebauung und auch mit der neu entstehenden Wohnbebauung - insbesondere dem Hafenpark-Quartier - ergeben. Der Hafenpark selbst würde überhaupt erst die Sichtbeziehungen über die EZB zur Skyline ermöglichen. Ihn zuzubauen, wäre eher kontraproduktiv. Auch verträgt der EZB-Campus keinen dicht herangebauten Leuchtturm, wie der Opernbau es sein müsste.


    Der Blick in das Hafenbecken wiederum wäre deutlich verbesserungswürdig. Andererseits kann hier nicht einfach das Hafengewerbe verlegt werden. Aktuell:



    Der Blick zur EZB und Skyline ist bekanntermaßen genial. Dieser Ausblick bietet sich von der Honsellbrücke:



    Von der Hanauer Landstraße aus wäre ein Opernbau kaum wahrzunehmen, außer, er überragte sämtliche Blockbebauung rundherum deutlich. Vom Osthafenplatz gesehen läge der Bau dagegen auf dem Präsentierteller, nachfolgend etwas näher, nämlich von der Mayfarthstraße in Höhe der Honsellstraße:



    Nachfolgend noch zwei Ansichten der Nordseite des jetzigen Raab-Karcher-Geländes:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A7691.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A7684-Pano.jpg
    Bilder: epizentrum

  • dann sollte die Überlegung legitim sein, für einige Jahre den Betrieb komplett zu schliessen. So liessen sich locker 300-500 Mio € alleine durch eine "Pause" gegenfinanzieren.


    Und man fängt von vorne an, als Provinzoper, als hätte es nie eine Oper in ffm gegeben. Schauspieler und Sänger und noch mehr das Orchester sind ein gewachsenes Team mit Ruf und Anziehungskraft für neue talentierte Mitwirkende.
    Bis sich wieder eine Oper auf heutigem Niveau bildet, vergehen Jahre, falls es überhaupt gelingt. Das Gebäude ist nur eine Hülle und trägt wenig dazu bei - Ausnahme: eine gute Bühnentechnik. Die ist heute schon recht neu und angemessen. Auch die Akustik ist gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Lu-Mo () aus folgendem Grund: typos!

  • Ich finde den Neubau von Oper und Schauspiel am Osthafen eine interessante Idee. Aber wahrscheinlich müsste man sich dann auch entschließen, den Hafenbetrieb einzustellen und das östlich gelegene Gelände aufzusiedeln. In diesem Fall könnte man die U6 entsprechend verlängern und den Neubau anschließen.

  • Zahlenspiele

    Der Vergleich der Grundstücksgrößen brachte für mich eine Überraschung. Der Flecken am Hafenbecken hat sehr grob die Maße 260 m x 145 m x 255 m x 45 m, die Wasserfront ist etwa 260 Meter lang. Der Umfang des Grundstücks hat weniger als 700 Meter, die Fläche knapp 25.000 qm.


    Die jetzige Doppelanlage hingegen liegt auf einem etwas eingeknickten Quadrat mit jeweils nur 120 Metern Kantenlänge, hat also weniger als 480 Meter Umfang und gut 13.000 Quadratmeter Fläche. Der Hafen bietet einer Doppelanlage demnach reichlich Platz, auch wenn Freiflächen für einen Platz vor dem Haus einberechnet werden müssen.


    Der Fun-Fact-Vergleich mit der mehrmals genannten Elbphilharmonie: Sie liegt auf einem gerade einmal knapp 9.000 Quadratmeter großen Grundstück (Umfang < 450 Meter) mit Kanten von etwa 180 m x 10 m x 150 m x 100 m. Der Grundriss des Gebäudes selbst ist deutlich kleiner, dafür ist es aber 110 Meter hoch. Die Elphi spaßeshalber nach Frankfurt verfrachtet, würde dann in etwa wie folgt aussehen: (leicht gestreckt)



    Bild/Montage: epizentrum, Elbphilharmonie: --Nightflyer @ Wikimedia Commons unter der Creative Common Lizenz "CC BY 4.0"

  • ^ und ^^


    Im reinsten Sinne des Wortes "traumhaft" !


    Als Standort für Oper / Schauspiel denkbar wäre ggf. auch das Gelände der Zementmühle (Areal westlich Franziusplatz bis zur Honsellbrücke). Dieses Grundstück wäre aber (nach meiner Schätzung) etwas kleiner.


    Wichtig:
    Die tollen Bilder-Impressionen von Epizentrum zeigen aber noch einen kleinen Wehrmutstropfen der Idee einer Oper im Osthafen:
    Sollte man tatsächlich am Osthafen die Oper planen (ich bin unbedingt dafür !), dann sollte man die Molenspitze NICHT mehr bebauen. Die Idee für ein kleineres HH auf der Molenspitze stammt aus einer Zeit, als man für den Osthafen noch keine wirkliche Perspektive hatte. Das hat sich aber bereits mit Ansiedlung der EZB faktisch geändert und würde mit Neubau der Oper in diesem Bereich komplett Makulatur.
    Sollte tatsächlich im Osthafen der Oper-Neubau ernsthaft in Erwägung gezogen werden (egal auf welchem konkreten Grundstück), dann würde die Gesamt-Optik durch ein Molen-HH dort geradezu ruiniert. Die ernsthafte Idee einer Osthafen-Oper müsste mMn ein sofortiges STOP für die Molen-planung zur Folge haben.

    Einmal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • Träume

    Ich wünsche mir ein sehr eindrucksvolles Gebäude für Oper und Schauspiel als Eyecatcher direkt auf der Kaiserstraße. Und zwar auf dem Abschnitt zwischen Gallusanlage und Neue Mainzer. So dass eine direkte Sichtachse zwischen Hauptbahnhof und neuem Gebüde entsteht. Am Hauptbahnhof ankommend soll einem das Ding direkt ins Auge springen und dazu einladen, durch die Fußgängerzone (!) Kaiserstraße dorthin zu laufen. Das würde der Kaiserstraße vom jetzigen erbärmlichen Zustand zu neuem Glanz verhelfen. Zurück zur Prachtstraße, die sie einst mal war.


    Dafür könnte als Ausgleich ein Teil des alten Baus nach dem Abriss quasi "renaturiert" werden. Zusätzlich bleibt seitlich zur Neuen Mainzer Platz für einen weiteren Turm.


    Vom dann neuen Oper/Theater-Gebäude östlich weiter Richtung Innenstadt, wäre man in wenigen Metern an der großen Springbrunnenanlage "Frankfurt Fountains" (!)am Roßmarkt, wo derzeit noch das Gutenberg-Denkmal steht. Nach Einbruch der Dunkelheit würde dort täglich die große Show starten, welche hunderte Besucher anlockt.

  • Wie gesagt: es müssen nicht beide Bühnen an eine andere Stelle, denn das alte Theater steckt ja noch in Teilen in der neuen Oper. Also müsste - wenn das Schauspiel zukünftig im alten Theater spielen sollte, nur eine ganz neue Oper gebaut werden.


    Eine Doppelanlage von beiden Bühnen ist allerdings auch eine Variante. Nur wäre dann die Frage, was aus dem alten Theater würde.


    Was den Standort Raab-Karcher am Osthafen betrifft: wenn die Oper dort gebaut würde, dann gäbe es noch die Möglichkeit auf einer der Molen ein Haus für das Theater zu erreichten und mit einer kommunikativen Brücke zu verbinden. Eine solche Doppelanlage über das Wasser hinweg wäre spektakulär.

  • ^Das was von dem alten Schauspielhaus noch in der heutigen Theateranlage steckt, ist ein Teil des Problems, nicht der Lösung.


    Stünde das gesamte alte Schauspielhaus noch, würde man dessen Fassade erhalten und dahinter alles rausreißen und durch eine Neukonstruktion ersetzen - bis runter zu den Durchgängen der Technikkeller.
    Nun ist das was von diesem Gebäude nicht mehr existiert, genau diese Fassade.


    Alles was sonst noch steht, und vielleicht das sachkundige Publikum vier mal im Jahr erfreut,Treppenhäuser, Wandelgänge, etc. steht noch, weil es Bestandsschutz genießt, wäre aber so heute nicht mehr genehmigungsfähig.


    Und jeder Umbau, der die technische Seite nach heutigen Maßstäben nutzbar macht und in die Publikumsseite soweit eingreift, wie eine Wiederherstellung der Fassade es erfordert, wird diesen Bestandsschutz aufheben.

  • Und man fängt von vorne an, als Provinzoper, als hätte es nie eine Oper in ffm gegeben. [...] Das Gebäude ist nur eine Hülle und trägt wenig dazu bei - ... .



    Also,
    dass ein vorübergehender Total-Stop einen massiven kulturpolitischen Einschnitt bedeuten würde, ist auch mir völlig klar.



    Aber bedenke:
    Der konkrete Kulturbetrieb ist maßgeblich von PERSONEN geprägt. Die "kommen und gehen" - wie das Leben nun mal so ist. Niemand weiss welchen Rang die Ffm-Oper in 5, 10 oder 15 Jahren haben wird (bei Fortsetzung der heutigen Verhältnisse).
    Ein spektakuläres GEBÄUDE hingegen BLEIBT - für sehr viele Jahrzehnte, sagen wir "für immer".


    Zum Gebäude:
    Mitnichten ist so ein Kulturgebäude "nur eine Hülle". Wenn es auf diese Weise gelingen würde das "Erste Haus Deutschlands" zu BAUEN, dann würden sich die Kulturschaffenden darum reissen schon wegen der "Location" unbedingt auch in Ffm. zu arbeiten. Das Gebäude würde schon aus sich selbst heraus eine Eigendynamik und Anziehungskraft entfalten - wenn man für dieses Projekt wirklich alle Register zieht. Es könnte ein "place to be" werden (ein Wort, das man bislang nicht wirklich mit Ffm. verbindet - in keinerlei Betracht).


    Grobe Kalkulation:
    700 Mio € durch 10 Jahre "Pause", zzgl. 500 Mio € die man als "Sowieso-Kosten" wohl ohnhein schon angedacht hat = 1,2 Mrd € Gesamtbudget.
    Das ist eine sehr sehr gute Basis für ein Opern-/Schauspielhaus, welches schon sich für sich als Gebäude ein Kulturprojekt ohne Beispiel in Deutschland werden könnte.

    3 Mal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • Bitte kein teures "Look At Me" im toten Winkel

    Angesichts der abeschiedenen Raab-Karcher Lage im Industrieviertel erscheint mir die Idee einer "Look At Me" Oper am Wasser als etwas zu abgedroschen und relativ überteuert. Was Sydney, Hamburg, Potsdam, Stockholm, Kopenhagen, Oslo oder Helsinki vorgemacht haben, sollen wir nun nachahmen. Das ist prinzipiell ok, aber nur wenn der Standort geeigneter wäre, denn das Raab-Karcher Areal würde ich bestenfalls als durchschnittliche 1b Lage bezeichnen. Im Vergleich zu den oben genannten Städten würde eine Raab-Karcher-Oper im Frankfurt eher im toten Winkel bzw. Industriegebiet der Stadt liegen. Das würde ich als klaren Downgrade zum Ist-Zustand empfinden, schließlich sind die ersten drei Regeln der Real Estate Branche: "Lage, Lage und nochmals Lage".


    Was gegen Raab-Karcher spricht:


    1.) "Krankfurt"-Live am Willy - Den Stadtkern nicht weiter schwächen
    Der Willy-Brandt-Platz würde ohne die Belebung des Oper- und Theaterpublikums weiter abgewertet werden und Gefahr laufen "abzudriften". Wer sich mal samstagabends am Willy-Brandt-Platz aufhält, wird schnell merken, dass sich der negative "Spillover" aus dem Bahnhofsviertel an allen Ecken breitmacht mit Rumlungerei, ekelhaftem Gestank, Drogenkonsum, Drogenverkauf und den sonstigen Anzeichen der Abwärtsspirale, die das ganze Viertel und seine Umgebung derzeit auszeichnet. Nach einem Besuch im English Theater ist es mir gestern nach der Vorstellung besonders negativ aufgefallen in was für einem schlechten Zustand sich der Willy-Brandt Platz befindet und immer mehr dem "hoffnungslosen Fall" Konstablerwache ähnelt.


    2.) "Look At Me" nicht möglich wegen "Cannot See"
    Rein geografisch ist Raab-Karcher sehr weit vom Stadtkern entfernt. Es fehlt an allem, Sichtbarkeit, Nahversorgung, Verkehrsinfrastruktur und fußläufiger Erreichbarkeit. Hier kann per Definition kein "Look at Me" entstehen, da hinter der Brücke fast in den Schatten gestellt.


    3.) Filetstücke am Main für die Oper sind weiterhin vorhanden
    Das Theater am Willy aus Belebungszwecken zu behalten und die Oper an eines der Filetstücke am Main zu verlegen, halte ich für eine weitaus bessere Idee. Neben der zu kleinen Osthafenmole, ist der dickste Fisch von allen am Main nach wie vor das Areal der Deutschen Rentenversicherung am Main, sicherlich eines der schönsten Office-Locations in der Bundesrepublik. Ähnlich wie bei Degussa konnte man sich lange nicht vorstellen, dass dieser Groß-Arbeitgeber eines Tages aus der Stadt auszieht, aber letztendlich entschied man sich doch für die ökonomische Vernunft und für den proftablen Erlös des Geländes. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts kann sich die Rentenversicherung Hessen über unverhoffte "Einnahmen" erfreuen, wenn man sich zu einem Verkauf entscheiden würde. Wer bei der Rentenversicherung nicht in diese Richtung denkt, handelt fahrlässig.

    2 Mal editiert, zuletzt von Golden Age ()

  • Der konkrete Kulturbetrieb ist maßgeblich von PERSONEN geprägt. Die "kommen und gehen" - wie das Leben nun mal so ist. Niemand weiss welchen Rang die Ffm-Oper in 5, 10 oder 15 Jahren haben wird (bei Fortsetzung der heutigen Verhältnisse).
    Ein spektakuläres GEBÄUDE hingegen BLEIBT - für sehr viele Jahrzehnte, sagen wir "für immer".


    Mir scheint, mit dieser Äußerung werden zwei sehr unterschiedliche Kunstformen gegeneinander ausgespielt, sowohl was die Arbeitsweise als auch was das Ergebnis betrifft.
    Es ist kein stichhaltiges Argument, dass niemand weiss, welchen Rang Frankfurter Oper und Schauspiel in einigen Jahren einnehmen werden, um zu sagen, jetzt ist mal geschätzte 20 Jahre Schluss mit Theater in Frankfurt (die von Ihnen veranschlagten 8-10 Jahre Vorlauf mit eingerechnet). Wie gut und spannend ein Theater ist, kann man immer nur dann beurteilen, wenn auch gespielt wird. Und auch nur dann können sich in allen Sparten und Arbeitsbereichen (ich rechne die Technik und die Werkstätten bewusst mit dazu) funktionierende Teams bilden.


    Es ist schon richtig, wenn Sie sagen die "kommen und gehen", diese geografische Fluktuation gehört zum Theater, genau wie die zeitliche Endlichkeit ihrer Produktionen. Sie beinhaltet aber auch, dass wie ein "guter Rang" sich auch ein schlechter jederzeit ändern kann - wenn denn die richtigen Leute an Theatern aufeinander treffen und in ihrer Zusammenarbeit miteinander wachsen können! Mit einer so langen Schließung der frankfurter Bühnen würde die gesamte Theaterlandschaft um einen dieser Orte ärmer - die Produzierenden wie auch das Publikum, auch ein nicht so geringer Teil der Frankfurter, die diese von Ihnen genannte "bürgerschaftliche Lösung" für ganz Deutschland mitzutragen hätten.


    Für das, was abends auf der Bühne stattfindet, ist ein "spektakuläres Gebäude" als Wert an sich von untergeordneter Wichtigkeit. Die wird von ganz anderen Interessenlagen bestimmt.

  • ^^


    Zu 3. Volle Zustimmung. Ich habe es schon ausgedrückt, möchte es aber noch einmal hervorheben. Wieso man diesen Standort nicht für zumindest eines der Häuser in Betracht zieht, ist mir unerklärlich. Die Lage ist top, es ergäben sich Synergien mit den anliegenden Museen, es ließe sich sogar das gesamte Museumsufer dann zu einem Kulturufer erklären und aufwerten, die öffentliche Verkehrsanbindung ist entweder über den Willy und die Untermainbrücke oder die Schweizerstraße so gut wie gesichert, es sind viele Parameter, die eindeutig für diesen Standort sprechen.


    Und wenn man sich vorstellt, im Café im zweiten oder dritten Geschoss abends nach/vor einer Veranstaltung zu sitzen, mit hervorragendem Blick auf den Main und die Türme der Stadt gegenüber, klingt diese Idee sehr verlockend.


    Ob Platz für beide Häuser da vorhanden ist steht auf einem anderen Blatt. Aber eventuell muss man sich da einfach konsequent von einer gedanklichen Vorbedingung trennen, die Häuser gehörten zusammen.

  • Koalition nähert sich dem Neubau der Bühnen

    Laut Frankfurter Rundschau vom 24.11. scheinen Neubauten immer wahrscheinlicher. Zitat: "In den zurückliegenden Wochen ist bei Führungskräften aller drei Parteien die Überzeugung gewachsen, dass sich mit architektonisch anspruchsvollen Neubauten Prestige für die Kulturstadt Frankfurt gewinnen ließe."


    http://www.fr.de/frankfurt/sta…bau-der-buehnen-a-1626678


    Im besten Fall ergäbe sich ein doppelter Bilbao-Effekt. Davon kann man (noch) träumen.