Bauprojekte im Lyoner Quartier (Bürostadt Niederrad)

  • Insgesamt ist das eine sehr erfreuliche Entwicklung für die Bürostadt im besonderen und Frankfurt allgemein. Zum einen wird dringend benötigter Wohnraum geschaffen, das Viertel lebendiger und die Monostruktur beseitigt. Zum anderen ziehen (oder sind es bereits) einige Unternehmen, die von den zahlreichen Umwandlungsprojekten betroffen sind, in andere Bürobauten in der Nachbarschaft oder - noch besser - in zentraler gelegene Objekte um (womit sich die Leerstandquote bei Gewerbeimmobilien im Viertel weiter reduzieren dürfte). Beeindruckend ist auch die Dynamik/Geschwindigkeit, mit der sich das Viertel wandelt. :daumen:

  • [FONT=&quot] Wahrnehmung 1
    Wahrnehmung 2
    [/FONT]

    [FONT=&quot]Bauprojekte im Lyoner Quartier (Bürostadt Niederrad)[/FONT]

    [FONT=&quot]Ganz gleich wie die individuellen Wahrnehmungen zu der Umgebungssituation im Lyoner Viertel auch wiedergegeben [/FONT]
    [FONT=&quot]werden, die teilweise auch Abhängig von der Uhrzeit sind, man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass sich die [/FONT]
    [FONT=&quot]Investoren, die Käufer und die Mieter vorher selbst vor Ort von der Situation überzeugen und ihre Entscheidung danach [/FONT]
    [FONT=&quot]ausrichten.[/FONT]
    [FONT=&quot]Dessen ungeachtet kann derzeit in Frankfurt ohnehin jede Art von Wohnung spielend leicht vermietet werden. Dieses [/FONT]
    [FONT=&quot]Areal mit seiner großzügigen Weitläufigkeit und Mischnutzung, der Nähe zum Stadtwald, zur S-Bahn, zum Stadion usw. [/FONT]
    [FONT=&quot]hat aber schon seine Reize und seine Anziehungskraft.


    [/FONT]

  • Bürostadt Niederrad war gestern...

    Seit heute ist es amtlich: die Bürostadt Niederrad heißt jetzt offiziell "Lyoner Quartier", nachdem der Magistrat die Umbenennung im Amtsblatt bekannt gemacht hat (Amtsblatt 2017, S. 957); der OBR 5 hatte das schon im März beschlossen.

  • Umbau Hahnstraße 48 geplant

    Auch das Bürohaus Hahnstraße 48 soll zu einem Wohngebäude umgebaut werden (TD). Das ist die Absicht der Nassauischen Heimstätte, die das 1997 erbaute Gebäude mit knapp 8.000 m² Mietfläche auf neun Geschossen erworben hat. Zur Hahnstraße 48 mit dem zu dieser Zeit modischen halbzylindrischen Anbau ein Exposé, eine Ansicht bei Street View und ein Foto von Ende 2016:



    Und eines von Juli 2017 als Nachtrag, offenbar ist das Bürogebäude aktuell noch in Nutzung:



    Bilder: Schmittchen


    Nachtrag: Zum Areal gehört auch ein altes Rechenzentrum. Dieses soll auf jeden Fall abgerissen werden.

  • ^ Das Expose ist lesenwert. Momentan werden bzw. wurden für den Quadratmeter rund 12 € (inkl. NK) zzgl. MwSt verlangt. Erscheint mir bei diesem Objekt doch sehr günstig, weshalb ich mich frage, wieso die oberen Etagen nicht belegt sind.
    Sofern das Gebäude tatsächlich in ein Wohnobjekt verwandelt werden sollte, werden die Zuschnitte der Wohnungen sehr interessant sein; die Zimmer in der runden Ecke bieten sich als lichtdurchflutete Wohnzimmer geradezu an.

  • Baufortschritte (1/2)

    Ende der vergangenen Woche wurde eine 500-Kilo-Fliegerbombe bei Bauarbeiten in der Colmarer Straße gefunden. Nach der Evakuierung von 2.500 Menschen und stundenlanger Sperrung der A5 wurde die Bombe in der Nacht von Freitag auf Samstag entschärft. Um welches Grundstück es sich handelte, wurde in den entsprechenden Medien-Meldungen zwar nicht genannt, aber gleich habe ich an das uns noch unbekannte Vorhaben nördlich der Weishaupt-Niederlassung aus #192 gedacht. Und so ist wohl auch, denn es ist aktuell die einzige Baustelle in diesem Bereich:



    Dem Bauschild zufolge wird ein "Büro- und Lagergebäude mit Tiefgarage und einem Beherbergungsbetrieb im 4. und 5. OG" gebaut. Mit dem genannten Bauherrn war die Frankfurter Niederlassung von Prinzing Elektrotechnik als künftigen Nutzer zu finden. Der "Beherbergungsbetrieb" dürfte für Handwerker sein, die gerade für das Unternehmen tätig sind. Ende Mai wurde Spatenstich gefeiert (mehr). Zum Entwurf war weder auf der Prinzing-Website noch auf der des tätigen Stuttgarter Architekturbüros Lechler Burger etwas zu finden. Die Bauarbeiten übernimmt Implenia Hochbau, wie Bilfinger seit ein paar Wochen heißt. Klick vergrößert:


    Bild: http://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/3679_lyoner_quartier_update.jpg


    In der Nähe hat die französische Louvre Hotels Group vor vier Wochen ihr erstes "Première Classe" in Frankfurt eröffnet. Mehr in der IZ. Das Ergebnis (passender wäre "Dernière Classe") entspricht den Erwartungen.



    Bilder: Schmittchen


    Weiteres folgt in einem zweiten Teil.

  • Baufortschritte (2/2)

    Bald beginnen dürfte der Abbruch des früheren Gebäudes der Deutschen Postgewerkschaft (Fotos in #82). Gestern waren mehrere ausgehobene Gruben um die Rhonestraße 2 herum zu sehen, wahrscheinlich wurden Hausanschlüsse getrennt. Zum Projekt "Living Lyon" zuletzt Beitrag #178.


    Noch nichts zu erkennen ist von Bauarbeiten für das "Green Gate" an der Lyoner Straße (sollen Ende 2017 beginnen) und vom erwarteten Abriss des Bestands Hahnstraße 54-60. Für die das Vorhaben "Wohnbebauung Herriotstraße 5-19" steht immerhin schon eine Tafel samt Visualisierung:



    Zwei weitere Projekte mit Beteiligung der ABG-Holding sind bereits in der Bauphase. Noch nicht weit ist der "Wohnpark Lyoner Straße" ...



    ... während das früher gestartete Wohnbauprojekt Hahnstraße 37-41 in Kooperation mit Max Baum gut vorangekommen ist. Beeindruckende Dimensionen:



    Beim ziemlich spektakulären Projekt zur Umnutzung der "Blue Towers" tut sich noch nichts. Gelegenheit für ein Foto der hier noch nicht gezeigten Westseite samt des an der Fassade verbliebenen Rests des IG-Metall-Logos.



    Erwartungsgemäß noch nichts geht auch beim Hochhaus Lyoner Straße 40, früher Sitz der Steigenberger Hotel Group. Hier ist ebenfalls der Umbau zu einem Wohnhochhaus geplant. Die Lyoner 40 einmal gerahmt von die Bürostadt prägenden Ikonen, den Olivetti-Türmen von Egon Eiermann:



    Bilder: Schmittchen

  • Eurohaus (Lyoner Straße 24-26)

    Stefan Forster will das Eurohaus zu einem Wohngebäude umbauen. Siehe hierzu auch #49-#52 sowie #105. Im Erdgeschoss soll eine Kindertagesstätte entstehen. Zuvor soll der 12-geschossige Bau komplett entkernt ("bis auf die Tragstruktur") und eine Lochfassade mit starker horizontaler Betonung auf einem verklinkerten 2-geschossigen Sockel errichtet werden. Die oberen beiden Geschosse bilden dann mit Loggien einen ordentlichen Abschluss des Baukörpers. Bilder von der Projektseite:




    Visualisierungen: Stefan Forster Architekten, Frankfurt


    Wenn ich den letzten Satz der Projektinfo richtig deute, hängt die Umsetzung von der erfolgreichen Suche nach einem Endinvestor ab.

  • Lyoner Straße 13 (Ex-IBM-Deutschlandzentrale)

    Auf dem Grundstück Lyoner Straße 13 stand die Deutschlandzentrale von IBM. Seit dem Abbruch des Hochhauses im Jahr 2009 ist das über 10.000 Quadratmeter große Areal unbebaut.


    Heute ist in der Immobilien-Zeitung ein Artikel zu finden, wonach in Betracht gezogen wird, dort ein Hotel der Marke Hampton by Hilton zu errichten.


    Womöglich soll das Hotel nur auf einem Teilstück des sehr großen Areals entstehen. Oder als Teil eines größeren Projektentwicklung, denn der erst im November 2016 in Kraft getretene Bebauungsplan Nr. 872 "Lyoner Straße" lässt hier den Bau eines Hochhauses mit bis 90 Metern Höhe zu. Mehr dazu in Beitrag #169.

  • Umbau Ex-Steigenberger-Hochhaus, Lyoner Straße 40

    Der langjährige Sitz des Hotelkonzerns Steigenberger, ein rund 73 Meter hohes Bürohochhaus von 1974, soll bekanntlich im Auftrag der GWH Wohnungsgesellschaft mbH zu einem Wohnhochhaus umgebaut werden. Dazu bereits oben die Beiträge #197 ff. (mit Bestandsfotos). Die Planung übernimmt das Frankfurter Büro Stefan Forster Architekten. Entstehen sollen 150 Wohnungen auf einer Geschossfläche von 13.322 m².


    Der Baubeginn ist im März 2018 geplant. Beim Umbau soll die bisherige Vorhangfassade durch eine "Lochfassade mit liegenden Fensterformaten und durchgehenden Brüstungsgesimsen ersetzt" werden. Durch die Farbgebung der Hauptfassade, ein warmes Rot, ist eine Betonung der neuen Funktion als Wohngebäudes beabsichtigt. Zwei Ansichten, links die Westseite (der keilförmige Kern mit hell bekleideter Fassade wird unverändert nach Süden hin schmaler):


    ...
    Bilder: Stefan Forster Architekten / GWH Wohnungsgesellschaft

  • Zweites Großprojekt der Nassauischen Heimstätte

    An der Lyoner Straße will die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt gleich ein ganzes Wohnquartier bauen. Nach dem Areal an der Hahnstraße (oben #208) hat das Wohnungsbauunternehmen von einem Joint Venture der Dietz AG, Bensheim, ein weiteres Grundstück gekauft, etwa 26.000 m² groß und gelegen eben an der Lyoner Straße. Geplant ist der Neubau von insgesamt 40.000 m² Wohnfläche in etwa 520 Einheiten. Das neue Wohnquartier soll aus mehreren Gebäuden mit Innenhöfen bestehen, angeordnet in aufgelockerter Blockrandbebauung. Auch ein öffentlicher Grünzug am östlichen Rand des Areals ist geplant. Aktuell ist das Grundstück noch mit Bürogebäuden und einem Parkdeck bebaut. Der Bestand wird abgerissen. Der Baubeginn wird nicht vor 2021 erfolgen, erwartet wird eine Bauzeit von zwei Jahren. Die Investitionssumme wird mit rund 180 Millionen Euro beziffert.


    Dazu die heutige Pressemitteilung der Nassauischen Heimstätte. Angaben zur genauen Lage des sehr großen Areals findet sich nicht in der Meldung. Intern wurde hier über das Siemens-Areal und den VDMA-Sitz spekuliert, so richtig zur Mitteilung passen wollte aus verschiedenen Gründen bisher nichts. Aber sobald sich dazu etwas ergeben hat, wird es hier stehen.

  • Es handelt sich tatsächlich um das Siemens-Areal, Lyoner Straße 27. Das schreibt die IZ. Schon erstaunlich, denn das 1988 für Nixdorf gebaute und aktuell von Siemens genutzte Gebäude wurde dem Bebauungsplan Nr. 872 zufolge unter Denkmalschutz gestellt. Dazu oben #171 und die dortigen Links. Auch wurde die Lyoner Straße 27 erst kürzlich für den Zuzug von 1.000 Kollegen aus Rödelheim umgebaut. Darüber hinaus hatte Siemens sogar Neubaupläne, auf dem Areal sollte eine Lehrwerkstatt für 300 Auszubildende entstehen (Q). Ein Foto von Oktober 2014:



    Bild: Schmittchen


    Eine weitere Aufnahme, auf der auch die zugehörige große Freifläche im Nordosten sowie das erst vor drei Jahren sanierte Parkhaus zu sehen sind:



    Bild: Google

  • Das Gebiet wird zwar durchmischt, ich sehe aber nichts was auf Erdgeschossnutzung schließen lässt. Damit bleibt das Gebiet tot und unurban auch wenn es kein reines Gewerbegebiet mehr ist. Das ist schade, weil architektonisch hat es einiges zu bieten.


    Eine längerfristige Erwägung wäre, dass Kraftwerk welche den Zugang des Quartiers zum Main und somit zu einer höheren Aufenthaltsqualität blockiert, zu verlegen und so neues Bauland für Wohnungen am Wasser zu schaffen. Bei den Immobilienpreisen im Moment müsste sich das rechnen.

  • Saonestraße 1

    Das vorgelegte Tempo bei der Wandlung der Bürostadt zum gemischt genutzten Lyoner Quartier ist atemraubend. Wer angesichts der vielen neuen Projekte glaubte, das sei es erst einmal gewesen, der hat sich getäuscht. Ein weiteres Vorhaben gibt es offenbar an der Saonestraße, Hausnummer 1, gegenüber vom Hochhaus der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit. Das Gebäude ist derzeit u. a. Sitz der Krankenkasse DAK und Gegenbauer Facility Management.


    Bisher liegen wenig Informationen vor. Es geht um Wohnungen, teils frei finanziert, teils Mittelstandsprogramm, teils öffentlich gefördert. Zusätzlich ist Gastronomie geplant, eine Kindertagesstätte, eine öffentliche Promenade und eine Grünanlage. Ansichten gibt es bereits:



    Nordseite:



    Südseite:



    Bilder: Standort-Initiative Neues Niederrad / HHVision / FuP Marketing und Kommunikation


    Bestand Nordseite:



    Bestand Südseite, bis vor zur Hahnstraße ist noch einiges an Platz frei:



    Bilder: Schmittchen

  • Das Gebiet wird zwar durchmischt, ich sehe aber nichts was auf Erdgeschossnutzung schließen lässt. Damit bleibt das Gebiet tot und unurban auch wenn es kein reines Gewerbegebiet mehr ist.


    Naja, wenn das so weitergeht ist bald der Großteil Wohnnutzung mit punktuell mal hier mal da ein Bürogebäude.


    Dazu sehe ich die große Gefahr der Schräglage bei der sozialen Durchmischung der Bewohner. Sobald es sich um frei finanzierte Wohnungen handelt werden Preise aufgerufen wo sich die Leute mit dem passenden Gehalt schon fragen "bezahle ich in dem Umfeld soviel, oder nicht doch in einer besseren Gegend" - für 11,50 bis 19,00 €/qm jedenfalls gibt es auch (z. T. besser ausgestattete) Neubauten im Gallus, Riedberg usw. Sieht man schön bei der ABG auf dem ehemaligen Kleingartenareal gegenüber der ARAL Tanke - die 4+ Zimmer Wohnungen (mit Preisen bis über 2.000 € kalt bzw. über 2.600 € warm mit einem TG-Stellplatz) sind schon seit Monaten bei ImmoScout24 inseriert. Ich bin schon gespannt wie gut sich die 15 €/qm Wohnungen (z. B. 2 Zimmer zwischen 922 € und 1.250 € jeweils kalt) gegenüber der Polizei vermarkten.


    Diese Preise sollte den Verfechtern von "Innen vor aussen mit Umwandlang" zu denken geben, dass dabei eben kein günstiger Wohnraum dabei rauskommt. Im Gegenteil die Preise sind noch höher als auf der grünen Wiese, da ja schließlich noch der Abriss bezahlt werden muss, und der Spekulant (ehemaliger Grundstücksbesitzer) auch ordentlich Kasse machen will.


    Eine längerfristige Erwägung wäre, dass Kraftwerk welche den Zugang des Quartiers zum Main und somit zu einer höheren Aufenthaltsqualität blockiert, zu verlegen und so neues Bauland für Wohnungen am Wasser zu schaffen.


    Das viel viel größere Problem ist die je nach Windrichtung abartig stinkende Kläranlage.

  • Diese Preise sollte den Verfechtern von "Innen vor aussen mit Umwandlang" zu denken geben, dass dabei eben kein günstiger Wohnraum dabei rauskommt.


    Es ist eh illusorisch anzunehmen, man könne mit Neubauten billigen Wohnraum schaffen. Je mehr Wohnungsneubau desto höher das Mietniveau. Der gesamte Wohnungsneubau der letzten Jahre zieht mit der zeitlichen Verzögerung von einer Mietspiegelperiode, also etwa zwei Jahren, das gesamte Mietpreisniveau nach oben. Das ist unausweichlich und liegt in der rechtlichen Konstruktion des Mietspiegels. Und letztlich treiben die Vorschriften der "Mietpreisbremse" diesen Prozess noch an.

  • Das viel viel größere Problem ist die je nach Windrichtung abartig stinkende Kläranlage.


    zum einen das, zum anderen lässt die derzeitige Straßenführung zwischen der Querung A5 und der Eisenbahnbrücke am Ende der Hahnstraße ein Wohnen am Wasser ohne größere Umbaumaßnahmen praktisch nicht zu.


    Aber auf jeden Fall spannend, diese rasend schnelle Entwicklung quasi vor Ort mit zu verfolgen.