Umwandlung der Gleisflächen zu Mega-Boulevard

  • Umwandlung der Gleisflächen zu Mega-Boulevard

    habs also doch noch geschafft, einen thread zu eröffnen.


    also: es geht um ein bereits zu zeiten des „3rd reich“ geplantes projekt von albert speer.


    vor ein paar jahren gabs hierzu eine diskussion im tv unter beteiligung von fachleuten. die meisten der anwesenden diskussionsteilnehmer wollten den boulevard. ein historiker war dagegen, weil’s ja eine idee des „3rd reich“ ist und dann war nix mehr zu hören. oder doch ?


    falls ihr irgendwelche infos, bilder zu diesem thema habt oder eure meinung dazu abgeben wollt, dann bitte jetzt………..5....4…3…2…1…


    :cool:

  • Die Details dieser Diskussion sind mir jetzt nicht bekannt, allerdings war damals ja vorgesehen den Bahnhof nach Pasing zu verlegen um so das ganze Bahn-Areal bebauen zu können. Was jetzt bebaut wird sind aber nur frei werdenden Flächen neben den Gleisen.


    Die komplette Bebauung ließe sich heute nur noch in Kombination mit einer Untertunnelung realisieren - derartige Pläne wurden aber aufgrund der immensen Kosten nicht weiterverfolgt (ähnlich wie in Frankfurt).

  • Naja...Sinn koennte es schon machen, man will ja eh einen komplett neuen Hauptbahnhof bauen, also diese Kosten werden sowiso getaetigt.
    Wenn man den Bahnhof an den Anfang des Schienenringes welcher zum Ostbahnhof fuehrt setzen wuerde, koennte man einen Durchgangsbahnhof errichten.
    Also anstatt Birketweg zu errichten....Bahnhof hin. Man haette dann sogar einen mittleren Ringanschluss fuer den neuen Bahnhof.
    Diese Idee wuerde ich super finden.
    Einen Megaboulevard alias Speer zu errichten finde ich aber zu stark belastet durch die 3. Reich Geschichte, da sollte man sich lieber was anderes einfallen lassen.

  • Zitat von LugPaj

    Naja...Sinn koennte es schon machen, man will ja eh einen komplett neuen Hauptbahnhof bauen, also diese Kosten werden sowiso getaetigt.
    Wenn man den Bahnhof an den Anfang des Schienenringes welcher zum Ostbahnhof fuehrt setzen wuerde, koennte man einen Durchgangsbahnhof errichten.


    Und wohin kommt dann die S-Bahn? Diese Variante würde eine Verlängerung des S-Bahntunnels bis hinter die Donnersberger Brücke voraussetzen. Dazu kommt das Problem dass der Schienenring auch noch aufwändig ausgebaut werden müßte. Insgesamt ließen sich dann zwar mehrere Quadratkilometer Fläche erschließen, aber die Kosten dafür wären wirklich astronomisch (ich schätze mal so 2-3 Milliarden aufwärts).

  • Naja, auch wenn das hier eine Diskussion ueber ein Topic ist, was nie verwirklicht wird.
    - S-Bahn kann man auch oberirdisch lassen.
    - Den Suedring muesste man nicht ausbauen, denk ich mal, oder nur weil es nun einen Durchgangabahnhof gibt heisst das doch nicht, dass da mehr Verkehr existiert.

  • Zitat von LugPaj

    Naja, auch wenn das hier eine Diskussion ueber ein Topic ist, was nie verwirklicht wird.
    - S-Bahn kann man auch oberirdisch lassen.
    - Den Suedring muesste man nicht ausbauen, denk ich mal, oder nur weil es nun einen Durchgangabahnhof gibt heisst das doch nicht, dass da mehr Verkehr existiert.


    Eine oberirdische S-Bahn würde das Viertel dann aber 'durchschneiden' und keine durchgängie Bebauung ermöglichen - soweit ich weiß werden auch mehr als nur zwei Gleise von der S-Bahn benutzt, das wäre also schon störend.


    Beim Südring bin ich mir nicht so sicher - der war ja schon als Alternative bei der zweiten S-Bahnstrecke im Gespräch und ist dann wieder verworfen worden weil's fast genauso teuer wäre wie die Tunnellösung.


    München 21 sah übrigens auch Tunnellösung für den Fernverkehr zum Ostbahnhof vor - es ist sicher günstiger einen solchen Tunnel zu bauen, als den Bahnhof zu versetzen nur um dann den Südring benutzen zu können.


    Es gab übrigens auch schon Überlegungen den Ostbahnhof zum Hauptbahnhof auszubauen - der Vorteil der Tunnellösung wäre natürlich dass man den Verkehr auf zwei gleichwertige Bahnhöfe verteilen könnte.

  • man müsste ja doch lediglich die absolut geniale grundidee mit dem boulevard von damals wieder aufgreifen. der hauptbahnhof bleibt natürlich aber die gleisflächen werden in tunnels verlegt.


    1. eine vorbelastung durch das 3.reich ? aber dann dürften wir auch keine autobahnen bauen oder benutzen oder volkswagen kaufen.


    2. der kostenfaktor: so ein projekt kann über jahrzehnte erfolgen, in teilabschnitten und die ulmer beweisen es: durch neue technik in der verkehrsabwicklung werden weniger gleise benötigt (von 16 gleise auf jeztzt 4 gleise). was so eine kleine stadt wie ulm kann sollte in münchen allemal möglich sein.


    3. wegen transrapid muss man die schienenwege sowiese neu überdenken.


    ulm setzt zeichen und schafft fakten, frankreich baut die größte brücke der welt, england baut einen tunnel im meeresboden, die schweiz untertunnelt die alpen………und das reiche münchen läuft vor seinen eigenen möglichkeiten davon…………bei so einem boulevard wären 10-stöckige fassaden sicherlich standard……so könnte münchen endlich mal eine neue dimmension erhalten und größstädtische stimmung aufkommen wie in berlin, paris oder madrid.


    münchen ist in den vergangenen 50 jahren enorm gewachsen und sich selbst zu klein und zu eng geworden aber so ein boulevard schafft die ultimative weite………..und kann wirklich als top-adresse bezeichnet werden.


    zserver.neu-ulm.de/content/ site/projekte/sub03/top010/faltblatt


    http://www.byak.de/architekten/service_ architektennetzwerk_neu-ulm.html

  • Zitat von xxfab

    man müsste ja doch lediglich die absolut geniale grundidee mit dem boulevard von damals wieder aufgreifen. der hauptbahnhof bleibt natürlich aber die gleisflächen werden in tunnels verlegt.


    Das würde nicht funktionieren, denn ein solcher Boulevard macht nur Sinn wenn er auch in der Innenstadt beginnt und nicht einen Riegel (=Hauptbahnhof) vorgeschoben bekommt. Die Verlegung des Hauptbahnhofs ist hier mehr oder weniger unumgänglich.

  • ^
    Auch ich leider ohne genaue Detailkenntnis zu den Speer-Plänen:
    Sicher interessant, sich mit der Historie auseinander zu setzen, aber den Nutzen eines solchen "Boulevards" habe ich noch nicht ganz verstanden.
    Ein solches Vorhaben anzustrengen, um großstädtische Stimmung zu erzeugen, kann ich als Mensch, der sich sehr für großstädtische Architektur begeistern kann, nachvollziehen, aber natürlich muss man realistischer Weise immer eine überzeugende Kosten-Nutzen-Analyse durchführen, mit reiner Geltungssucht wird man heute nur schwer Investoren überzeugen.
    Und ob aus der Bebauung eine großstädtische Stimmung folgt, weiß man nicht so genau ;) , denn die Menschen müssen sich auch damit identifizieren. Breite Boulevards gibt es ja auch in Pyöngyang.
    Ferner ist München nunmal nicht London oder Paris bzw. eine Stufe drunter Madrid oder Berlin, nämlich bedeutend kleiner bzw. traditionell bebauungstechnisch kleinteiliger strukturiert.
    Was die Top-Adressen angeht, braucht sich München aber zumindest auf europäischer Ebene wohl nicht zu verstecken.
    Den großen Druck, weitere Gleisanlagen zu Grundstücksverwertungszwecken zu reduzieren wird es wohl auf absehbare Zeit in München nicht geben (oder?).
    Wegen Vorbelastung 3. Reich: Soweit nicht dumpfes Imponiergehabe und Einschüchterungsarchitektur die Ziele sind oder es die Pläne offenkundig ausstrahlen, können städtebaulich sinnvolle Teile verwendet werden, wobei ich mich aber frage, ob dann eine Bezugnahme überhaupt sinnvoll ist, oder nicht vielmehr ein ganz neuer Plan vorläge.
    Es ist zwar Geschmacksache, aber eine kompakte quirlige Stadtstruktur mit Hochbauten an sinnvollen, konzentrierten Punkten ist mir lieber als eine Aneinanderreihung von flachen Mega-Riegeln (wie vermutlich von Speer angepeilt) weil oft bis meistens nicht besonders abwechslungs- und einfallsreich.

  • Eigentlich wundert es mich jetzt, dass für die Nazi-Bauten in München Albert Speer direkt zuständig war, denn wenn ich richtig unterrichtet bin, dann war Hermann Giessler für die Monumentalachse und diesen Monsterbahnhof dort zuständig und nicht Speer. Habe ich da was falsch verstanden, oder was ist da los?

  • Zitat von xxfab

    man müsste ja doch lediglich die absolut geniale grundidee mit dem boulevard von damals wieder aufgreifen. der hauptbahnhof bleibt natürlich aber die gleisflächen werden in tunnels verlegt.



    Dürfte ich an dieser Stelle nur einen entscheidenden Punikt erwähnen!! Die Albert Speer Lösung sah eine totale Überbauung des Geländes an der Friedenheimerbrücke vor für den neuen HBF. Wenn die Stadt sich einen guten HBF an dieser Stelle vorstellen könnte, müsste sie immer noch die Infrastruktur dafür errichten, und...und das ist das entscheidende, Grundstücke dazu kaufen!


    Die Anbindung an den Südring würde u.a. mir meine jetzige Behausung kosten!

  • Eigentlich war Speer nur für die Nord-Süd-Achse in Berlin sowie das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg zuständig.
    Das Vorbild für die Münchner Achse war allerdings die Nord-Süd-Achse in Berlin von Hitler und Speer (die beiden wichtigsten Gebäude der Achse - Triumphbogen und Große Halle - waren vom Gröwaz selbst entworfen worden; Speer kritisierte deren Größe).
    Die Achse sollte beim Stachus (Karlsplatz) beginnen. Hervorragende Bauten wie das Imperial oder der alte Hauptbahnhof hätten weichen sollen. Andere Gebäude (wie der Justizpalast oder das Zollamt), die durch ihr repräsentatives Äußere besser in die Vorstellungen der NS-Größen passten, wurden in diese Achse integriert. An der Stelle des ALten Hauptbahnhofes sollte eine von Hitler selbst entworfene Säule errichtet werden, die an die Ursprünge der NS-Bewegung erinnern sollte.
    Das neue Bahnhofsgebäude selbst sollte soweit ich weiß von Paul Bonatz erbaut werden.
    Paul Bonatz war bei Hitler in Ungnade gefallen, da er den Umbau des Könsigplatzes kritisiert hatte. Durch den Einsatz von Speer und der Witwe Troost (ihr Mann war der erste "Lieblinsgarchitekt" Hitlers. Er entwarf u.a. das Haus der Dt. Kunst oder die Parteibauten am Königsplatz) gelangte er wieder an Aufträge. Zuerst nur an Brückenbauten, später an bedeutendere, allerdings nie ausgeführte Aufträge (Münchner Hauptbahnhof, BAu der Kriegsmarine an der Berliner Nord-Südachse).
    Die Achse sollte indirekt bestehende Achsen und Viertel ergänzen. An der Prinzregentenstraße, an der Ludwigstraße und am Königsplatz waren dafür bereits Gebäude errichtet worden.
    Interessant ist, das Speer Junior an einigen Bauten (durch Verlagerung des Container- und des Rangierbahnhofes) in Laim und Passing beteiligt ist.


    Zum Abschluss noch ein paar Bilder:

    geplanter neuer Hauptbahnhof


    Der von Paul Bonatz errichtete Stuttgarter Bahnhof:

  • so ein großer boulevard hat natürlich auch immer einen praktischen nutzen. wenn in den nächsten jahren die projekte an den bahngleisen (nma) arnulfpark, birketweg, nymphenburg sued & laim, paul-gerhard allee und pasing stehen, werden die vielen leute in den neuen gebäuden auch eine verbesserte straßen-infrastruktur benötigen weil sonst chaos herrscht. Es wird eben viel mehr autos geben. das vorhandene straßennetz ist ja bereits ausgelastet. einen solche achse könnte da entspannung schaffen und auch für ein bisschen grün oder wasser sorgen.


    große projekte hinklotzen aber auf infrastruktur sch….. ….. das geht wohl nicht.

  • ^
    Man kann nicht alles haben.
    Der ÖPNV muss in den neuen Quartieren eine wesentliche Rolle spielen, sonst wird es auf Landsberger- & Arnulfstr. wohl tatsächlich eng.
    Einen Mangel an Grün bei "Hauptbahnhof-Laim-Pasing" kann ich nicht feststellen.

  • große projekte hinklotzen aber auf infrastruktur sch….. ….. das geht wohl nicht.


    Das stimmt so nicht - der Arnulfpark bekommt sogar eine eigene S-Bahnstation, genau wie das Areal am Birketweg (Friedenheimer Brücke). Dazu kommen noch die neuen Trambahnlinien (Westtangente) mit denen das Areal verkehrstechnisch erschlossen wird.


    Was die Straßen angeht... der Verkehr innerhalb des Mittleren Ringes ist ja ohnehin rückläufig. Das eigentliche Nadelöhr ist der Ring selbst, aber da wird schon fleißig gebaut.

  • Meines Wissens ist an der Paul-Gerhard Allee auch noch ein S-Bahnhof geplant


    => 3 neue S-Bahnhoefe und 1 Trambahnlinie,
    wenn ich nun richtig zaehlen kann.

  • Zitat von Jai-C

    der Arnulfpark bekommt sogar eine eigene S-Bahnstation


    ??? Es gibt die Donnersberger- und die Hackerbrücke, da kommt doch nichts dazwischen, oder?

  • Zitat von MartyMUC

    ??? Es gibt die Donnersberger- und die Hackerbrücke, da kommt doch nichts dazwischen, oder?


    Doch, die Planungen zum zweiten Innenstadttunnel sehen einen Haltepunkt 'Arnulfpark' vor. Der nächste Stop ist dann der Hauptbahnhof.

  • Ist das dann nicht ein halbes München 21 in Form eines Kopftiefbahnhofs?


    Dann kommt bald der Erste mit der Idee, man solle die Chance nutzen und einen unterirdischen Durchgangsbahnhofs bauen. Dann hat München auch sein Milliarden-Bahnprojekt.