Hines-Hochhaus am Alexanderplatz (150 m | Planung)

  • In dieser Woche wurde begonnen, die ersten Scheiben an der West- und der Südseite einzusetzen. Von weiteren Fassadenelementen gibt es jedoch noch keine Spur. Ich habe es heute mal geschafft anzuhalten, leider nur mit "supertollem" Telefon bewaffnet. Aber für die Dokumentation sollte es genügen.




    Das letzte Foto zeigt eine Großaufnahme des Bauschildes. Da sieht man auch mal die beabsichtigte Ausführung der Element-Fugen. Auf den bisherigen Visualisierungen, die im Netz zu finden sind, war das stets nur zu erahnen, da die Auflösungen viel zu gering waren.


    Die gelblichen Streifen an den Rändern der Stützen und Brüstungsfelder, die man von Weitem für messingfarben-eloxierte Alu-Profile halten könnte (für einen Moment war ich positiv überrascht), entpuppten sich aus der Nähe leider nur als entkoppelnde Abstandhalter für die künftigen Vorhangelemente.


    Der Innenausbau schreitet auch zügig voran. Einige Decken und Wände sind bereits gespritzt, gemauerte Abtrennungen gem. der Mieter hochgezogen und sogar die Fahrtreppen scheinen bereits installiert. Man fragt sich unweigerlich, was die bis Frühjahr 2009 noch machen wollen.

  • Klar interessiert das! Inhaltlich ähnelt der Artikel aber sehr etwas schon einmal gelesenem . . . wahrscheinlich schrieb die Berliner Zeitung aus dem gleichen Verlagshaus darüber!?


    Willkommen im Forum!

  • Ich bin gespannt auf diesen Bau, frage mich aber, was sich der Metrokonzern dabei denkt, seine zwei Elektronik-Riesen in Sichtweite zu positionieren. Einmal Mediamarkt (der größte in Berlin?) im Alexa und direkt gegenüber einen Saturn Flagshipstore. Stichwort Kanibalisierung.


    Nun ja... interessant wird sicherlich auch, was mit dem aktuellen Standort von Saturn passiert. Vielleicht zieht dort MediMax ein ;-).

  • Mittlerweile wurden die ersten Natursteinelemente montiert. Wie man sieht, werden sie einzeln, statt als komplett vorgefertigte Scheiben aufgebracht, was zwar gut für die spätere Instandhaltung ist, aber das übliche unattraktive Fugenbild mit sich bringt.



    So weit ich das aus der Entfernung beurteilen kann, handelt es sich hierbei nicht um den mittlerweile am Platz üblichen Travertin, sondern um einen leicht rötlichen Sandstein (die Farbwiedergabe auf dem Foto ist einigermaßen korrekt). Gut, aus der Fernwirkung nimmt sich das vermutlich bei Schlechtwetter nicht viel mit den anderen Bauten, zumal hier auch ein sehr hoher Glasanteil vorhanden ist.


    Apropos Glas: der Berliner Mob hat wieder mal zugeschlagen :nono:. Das folgende Bild stammt auch von der Hines-Baustelle. Der Splitterhaufen dürfte bis vor kurzem noch ein komplettes Fenster gewesen sein.


  • Wieso werden die denn nie verfugt? Diese farbl. angepassten Fugen beim Ritz-Carlton z.B. sehen echt gut aus.

  • Natürlich kann das Glas durch alles Mögliche zersplittert sein. Wußte ja nicht, dass sich jemand derart persönlich angegriffen fühlt und dass man die Berliner Vandalismuskultur hier nicht erwähnen sollte. Aber zur Info: Mit einer Schaufel zerstört sich das Sicherheitsglas nicht so leicht. Der "rheinländische Tourist" stellt im Verhältnis zum systemkritischen Mob am Alex die absolute Minderheit dar und - was man auf dem Foto nicht unbedingt erkennen kann - der Standort ist genau an der Stelle, an der man von aussen am nächsten herankommt und die dort als einzige nicht von einer geschlossenen Wand, sondern nur von einem Bauzaun gesichert wird. Aber bleibt natürlich alles Spekulation.



    Ben, die Konstruktion ist leider nicht für eine Verfugung vorgesehen. Die horizontalen Kräfte in den Ankern vertragen sich nicht ohne Weiteres mit den vertikalen Kräften, die bei einer Verfugung zusätzlich wirken. Da würden bei unserem Klima bald Risse entstehen. Es gibt auch Befestigungsmethoden, die für das spätere Verfugen vorgesehen sind. Die sind aber aufwändiger, da dann zum Beispiel zusätzliche Hinterlüftungen zu gewährleisten sind und das Ganze schwimmend gelagert werden muss. Ausserdem verursacht ein solches System, bei dem die verfugten Platten an wenigen, dafür stärkeren Ankern befestigt sind, mehr riskantere Kältebrücken. Die üblichen fugenlosen Methoden sind auch hilfreich, wenn später mal ein Element ausgetauscht werden muss. Bei Klinkerverblendungen sieht das wieder anders aus. Die kann man durchaus verfugen (was ja auch üblich ist), schon da hier durch das Steinformat ganz andere statische Voraussetzungen existieren. Bei Halfen-Deha, einem der gängigsten Anbieter für solche Ankersysteme, erhältst Du dazu weitere Infos.


    Beim Hines-Bau, dessen Fassade ja aus vielen unabhängigen rechteckigen Scheiben mit begrenzten Abmessungen besteht (wobei man nicht weiß, wie das bei der Ostseite aussehen wird), hätten sich sicher auch andere Varianten angeboten, etwa eine komplette Vorfertigung (die man dann auch hätte verfugen können). Keine Ahnung, warum hier trotzdem "konventionell" vorgegangen wird. Vielleicht wollte man die ortsübliche Plattenbau-Anmutung vermeiden?

  • So, nun soll eine Gestaltungssatzung für die historischen Mitte geben. Die Historische Mitte wäre nach dem Pariser Platz und der Straße Unter den Linden das dritte Gebiet, in dem eine Gestaltungssatzung festgesetzt werden soll. In der Regel legen solche Satzungen fest, wie hoch beispielsweise die Häuser sein dürfen und welche Fassadenmaterialien zu verwenden sind.


    Dagegen ist der Chef der Architektenlobby Meier-Hartmann: "Falls das Ergebnis hinterher etwas vom Muster abweicht, muss das eine Stadt vielleicht einfach aushalten." Das Alexa müssen wir also aushalten.


    http://www.berlinonline.de/ber…g/berlin/107149/index.php

  • Kannst Dir ja aussuchen, ob Du eher ein paar fragwürdige Gebilde à la Alexa in der Landschaft stehen stehen sehen willst, oder lieber für alle Zeit auf interessante Architektur verzichten magst, indem Du Dir eine allumfassende Satzung von ein paar Bürokraten aufzwängen lässt, deren Inhalt von der heutigen Retromode oder irgendwelchen subjektiven Urlaubserlebnissen geprägt ist. Darüber würde ich mal ernsthaft nachdenken!



    Wenn die Alexa so sehr auf Wiederstand stößt wäre es naheliegend, den Hebel dort anzusetzen, statt Machtmißbrauch zu betreiben und pauschal jedem einen Maulkorb verpassen zu wollen, der selbst bestimmen will, wie er sein Geld verbaut. Es gibt schon genügend Regularien - auch ohne Gestaltungssatzung kann längst nicht jeder bauen, wie er gerne möchte (Gebäudehöhen werden z. B. nicht in solchen Satzungen festgelegt; im Rahmen vorhabenbezogener Baugenehmigungen wird deren Erteilung üblicherweise eh von der äußeren Gestalt abhängig gemacht). Im Falle Alexa ist das Kind leider schon in den Brunnen gefallen und es böte sich bestenfalls an, mit den bestehenden Mitteln entsprechenden Druck auszuüben (will man nicht warten, bis das Gebäude irgendwann aufgefrischt wird).


    Ich wäre auch froh, wenn es verbindliche Satzungen geben würde. Aber wer ist heute legitimiert, die zu erlassen? Schon Stimmann war manchen zu restriktiv, anderen wieder zu lachs. Ich hätte erhebliche Angst, dass am Ende irgend so ein zeitgeistiger Volkswille näherungsweise zum Zuge kommt, der alles verbietet, was nicht mit Säulen, Putten und dem ganzen Gedöns daher kommt. Und in zehn Jahren, wenn sich der Geschmack wieder geändert hat und wir die Früchte dieser Art Investorenfeindlichkeit ernten, will's keiner gewesen sein. :(

  • Neue Ansichten von "die Mitte", nichts besonderes passiert. Die Steinplatten haben ungefähr die Farbe der Behrenshäuser, der Neubau passt also relativ gut zum Platz. Voll mit Menschen ist der Alex auch...



    (eigene Bilder)

  • ...kann bloß hoffen, dass Hines möglichst bald mit dem Bau des Turmes beginnt und diese Nordwand uns nicht ewig erhalten bleibt.

  • ich komme tagtäglich daran vorbei und muß feststellen, das das ganze teil langsam aber sicher wie ein sanierter plattenbau aussieht. der gute wowi hat schon recht, wenn er bei so nem bau gewisse magenprobleme bekommt...hatte mir das ganze auch zumindest nen hauch besser vorgestellt....

  • Ich finde schon, dass etwas 'Besonderes' passiert ist :). Inzwischen scheinen nämlich die Fugen- bzw. Platten/Stützenverblendungen zumindest auf der Westseite fast vollständig angebracht zu sein. Auf deren Montage war ich besonders gespannt. Leider zeigen Deine Bilder das nur aus der Ferne, paderwan. Gibt's davon vielleicht noch Nahaufnahmen oder nützliche Ausschnitte aus den Originalbildern? Ich war vor zehn Tagen das letzte Mal dort. Da hatten sie damit gerade erst begonnen. Sah allerdings zu dem Zeitpunkt noch nicht sehr vielversprechend aus, eher wie irgendwelche Profile von Halterungssystemen auf blanker PU-Bahn (so wirkte der schwarze Untergrund jedenfalls auf den flüchtigen Blick).


    Ausserdem finde ich die Nordseite recht interessant. Vor kurzem wurde die ja erst weiß getüncht. Jetzt hängt schon ein vollflächiger Druck in Fassadenoptik davor. Das lässt mich zumindest hoffen, dass Hines selbst vom temporären Charakter dieser 'Brandwand' überzeugt zu sein scheint.

  • ich stelle mir den alex als mischung aus gotham city und broadway vor.
    dafür bräuchte man nur noch ein paar hochhäuser und große werbebildschirme, die man aber nicht will, um "den schönen platz nicht kaputt zu machen". und dann sollte man noch daür sorgen dass sich das ganze ein wenig belebt, auch abends.
    dann fühlt man sich vielleicht bald nicht mehr wie am marktplatz einer mittelgroßen ostrussischen stadt...

  • ich stelle mir den alex als mischung aus gotham city und broadway vor.
    dafür bräuchte man nur noch ein paar hochhäuser und große werbebildschirme, die man aber nicht will, um "den schönen platz nicht kaputt zu machen". und dann sollte man noch daür sorgen dass sich das ganze ein wenig dann fühlt man sich vielleicht bald nicht mehr wie am marktplatz einer mittelgroßen ostrussischen stadt...


    :D Gut gesagt!


    Ich denke aber schon, dass der Alex an sich Fortschritte in Bezug auf den Besucherandrang und die Belebtheit (vor allem auch abends!) gemacht hat. Komme dort jeden Sonntagabend gegen 22.15 vorbei und habe schon das Gefühl, dass wenigstens ein bisschen was los ist. Das allerdings auch nur im Vergleichrad mit dem Andrang vor einigen Jahren - noch immer kann man mit der Gesamtsituation nur unzufrieden sein. ;)


    P.S.: Wo wir gerade bei Wunschträumen sind: Ich stelle mir den Alex nachts als Zentrum des Clublebens vor, mit mehreren dutzend Restaurants, Bars, Clubs und Ausgehmöglichkeiten. Das wäre doch mal nett. :D

  • Und ich wette, so etwas in der Art wird auch kommen. Irgendwann sind die Kinder nämlich erwachsen, deren Eltern sich an den Kollwitz- und Helmholtz-Plätzen oder in der Simon-Dach-Straße tummeln (von den auswärtigen Touri-Rentnern gar nicht erst zu reden). Die wollen dann etwas Neues ausprobieren und nicht zwischen ihren Alten hocken. Und als rebellischer Gegenentwurf zum bio-beschaulichen Wohlfühl-Ambiente von heute bietet sich der - dann schon wieder etwas runtergekommene - Alex m. E. geradezu an. :D

  • Na wenn die Wolkenkratzer mal stehen, einfach auf jedes Dach nen Weekend-Club setzen und dann haste nachts schon mal mehr Leben :)