Areal „Haus der Statistik“

  • ^ Welcher Bau ist denn dann interessant :confused: Es sehen doch alle ziemlich gleich aus.


    ^ Welcher Bau ist denn dann interessant :confused: Es sehen doch alle ziemlich gleich aus.


    @ Rotbewerter ... es wird nicht besser davon!

  • Es gibt einen erhellenden Artikel in der TAZ: http://www.taz.de/Initiative-f…s-der-Statistik/!5270060/


    Danach sieht es eher so aus, als würde das Rathaus Mitte in den Komplex umziehen. Der Bezirksbürgermeister finde den angestrebten Mix faszinierend, jedoch die Finanzverwaltung sieht eher die Berzirksverwaltungen, welche in bald aus dem gemieteten Rathaus Mitte ausziehen müssen, umsiedeln.


    Schade.


    Vielleicht geht es der Finanzverwaltung auch nur darum, die eigene Verhandlungsposition gegenüber dem Eigentümer des Rathauses Mitte zu verbessern. Das Gebäude dürfte allerdings anderweitig nur als Hotelumbau vermarktbar sein.


  • Die städtebauliche Planung für das Areal finde ich eigentlich nach wie vor ganz gut. Die Ecke schreit nun nicht wirklich nach Kleinteiligkeit. Architektonisch könnte man ruhig was ausprobieren und die Verengung der KMA dürfte auch die Urbanität an der Ecke erheblich steigern:



    (C) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt


    Das Eckhochhaus könnte m.E. auch gerne noch etwas höher gebaut werden.


    Das hat sich wohl erledigt. Wie mehrere Medien berichten, so auch der RBB, wird das HdS tatsächlich saniert. Da die Sanierung über zwei Jahre dauern wird, kommt das Areal als Flüchtlingsunterkunft wohl nicht in Frage. Auch Wohnungsbau scheint nicht realisiert zu werden, da der Kaufpreis somit um ein Vielfaches höher werde.
    Es soll vornehmlich für Verwaltung genutzt werden.


    Das spricht alles nicht für ein architektonisches Highlight an diesem Ort. Letztlich wird durch die Sanierung des Blocks,ähnlich wie beim HdE, dieser für Jahrzehnte erhalten bleiben, befürchte ich.

  • Sicher war das Projekt für ein Künstlerhaus / Flüchtlingswohnhaus faszinierend, und es schade, dass es nun wohl doch nicht kommt. Dennoch sehe ich die Entwicklung positiv. Entscheidend ist doch, dass das Haus der Statistik nicht abgerissen wird. Das ist eine ganz tolle Entwicklung, die vor einem Jahr noch niemand erwartet hätte. Berlin zeigt damit, dass es sich von der tabula-rasa-Methode immer mehr verabschiedet und stattdessen auf Nachhaltigkeit setzt. Daher wiederhole ich noch einmal: Ich bin stolz auf meine Stadt!

  • Durch den Erhalt und die Sanierung der Gebäude bleibt dann leider die städtebauliche Fehlplanung der DDR bestehen. Der Straßenraum der Otto-Braun-Str. ist viel zu breit. Der riesige Parkplatz vor dem Gebäude bleibt eine innerstädtische Betonwüste. Von hinten sieht das ganze aus wie im Industriegebiet. Daran wird sich auch nicht viel ändern.

  • Auf der anderen Seite wird aber eine neue städtebauliche Fehlplanung verhindert. Die Verschälerung der Otto-Braun-Straße hätte ich befürwortet, aber die Einschnürung der KMA zum Alex hin wäre m.E. falsch gewesen. Auch die Parallelstellung des geplanten Hochhauses dort zum Haus des Lehrers war nicht ausgewogen und hätte durch dessen vordringen in die Sichtachse KMA deplatziert gewirkt.

  • Stadt Berlin hat nicht die Kohle für das Projekt allein zu finanzieren. Wenn der Stadt *wirklich* das Gebäude sanieren & einziehen möchte, es wird Schweineteuer.


    Was für Geldverschwendung für Stadt Berlin.


    Ich habe keine Mitleid für Berlin wenn es schreit das es Pleite ist, und Entscheidungen genauso wie das machen. Es gibt Investoren ohne Ende, die das Areal kaufen möchten, Steuer zahlen, und etwas neu bauen.


    Selber Schuld.

  • Nein; ich denke aus Sicht von Berlin macht die Planung gerade ökonomisch Sinn. Man braucht den Behördenstandort, bekommt die Liegenschaft verbilligt vom Bund und saniert für einen gut kalkulierbaren Betrag. Besser als der Leerstand ist es allemal. Der Standort eignet sich gut für eine Behörde, das Haus sowieso und das Umfeld wird durch die Nutzung aufgewertet.


    Eigentlich ist diese Entscheidung keine schlechte Grundlage für ordentliche Investitionen am Alexanderplatz, auch weil die Grundstücke zunächst knapp werden. (Später kann man immer noch etwas auf den Markt bringen, da sehe ich viele Möglichkeiten im Umfeld.) Es muss jetzt mal etwas vernünftiges kommen, damit der Platz aus der Ecke des peinlichsten Platzes in Europa heraus kommt und zwar ein hoher Turm.

  • ... andererseits wird der vom Bundesinnenministerium angemietete Bau am Spreebogen bald frei. Da könnte die Verwaltung gute Rabatte beim Eigentümer aushandeln, wenn sie das ganze Haus mieten würden. Denn das doch recht große Moabiter Domizil des Innenministerium bekommt der Eigentümer nie wieder an einen einzigen Mieter vermietet.


    Gerade die großen Straßen machen doch den Reiz der Alexumgebung aus, nicht so sehr die Bebauung. Man könnte eine wirklich großstädtische Allee daraus machen, Fahrspuren beibehalten bzw. ausbauen und dafür die Parkplatzflächen eindämmen. Ein Parkhaus müsste dann natürlich entstehen um den Parkplatzverlust auszugleichen.


    Dass das HdS jetzt erhalten bleibt, finde ich absolut in Ordnung, auch wenn mir eine privatwirtschaftliche Entwicklung des Areal lieber gewesen wäre.

  • Für die von DDR Stadtplanung überplanten Bereiche ist die einzige echte Lösung die Abrißbirne. Alles andere ist und bleibt Flickwerk. Das muss man nach 26 Jahren Flickwerk langsam einmal eingestehen.


    Es passt einfach nicht in das Zentrum einer Großstadt, dass dort zB große Parkplatzbrachen anzutreffen sind. Man muss dazu nicht den Popanz der sog. "europäischen Stadt" bemühen, in aufstrebenden Weltregionen Asiens, Afrikas oder Lateinamerikas betreibt man auch keinen solchen Städtebau (mehr). Das ist tiefstes 20. Jahrhundert.


    Die Grundriße der Gebäude und Verkehrsflächen stehen am Anfang des Problems und daran kommt man ohne Abriß und Neubau nun einmal nicht vorbei. Von Tabularasa halte ich auch nichts, aber gerade dann, wenn sich eh der Bedarf zu Weichenstellungen ergibt, weil der Bestand sanierungsbedürftig ist oder leer steht oder sonstige Nutzungsänderungen anstehen, dann muss man diese Gelegenheit auch ergreifen.
    Es heißt ja nicht, dass dann in Folge die x-te Mall gebaut werden muss. Es kann gerne öffentliche Nutzung erhalten bleiben. Und: öffentliche Nutzung muss nicht zwingend immer in zweckmäßigen Wrackbauten stattfinden, die kann auch mal in modernen, einladenden und auf Nutzungen zugeschnittenen Neubauten stattfinden, die gleichzeitig ein Hinkucker und Identifikationspunkt für die Bürgerstadt sind. Man wagt in Berlin ja gar nicht mehr zu sagen, dass man als Bürger von den Behörden des Landes Berlin durchaus auch einmal perspektivisch mehr ertwartet, als Zweckbunker und Provisorien. Selbst für soziale Zwecke.


    In Süddeutschland lässt sich das doch auch finanzieren. Berlin kriegt alleine aus dem Länderfinanzausgleich ca. 1.000 € pro Berliner pro Jahr zusätzlich zugesteckt. Mir kann doch keiner erzählen, dass das alles für die Nichtausbesserung von Schlaglöchern und nichtpräsente Polizei draufgeht und nichts mehr übrig ist, auch mal was für den Bürger zu erschaffen, was über ausgetauschten Linoleum und in einer Anstrich mit weißer Farbe aus'm Baumarkt für olle DDR Bauten hinaus geht.

  • .
    Gerade die großen Straßen machen doch den Reiz der Alexumgebung aus, nicht so sehr die Bebauung. Man könnte eine wirklich großstädtische Allee daraus machen, Fahrspuren beibehalten bzw. ausbauen und dafür die Parkplatzflächen eindämmen. Ein Parkhaus müsste dann natürlich entstehen um den Parkplatzverlust auszugleichen.


    Der städtebauliche Fehler des Alex und seiner Umgebung sind die viel zu breiten Straßen aus einer Zeit als alles dem Autoverkehr (und hier auch den Aufmärschen) untergeordnet wurde. Deshab müssen hier nicht Fahrspuen ausgebaut sondern reduziert werden. Historisch wurden alle Straßen zu Alex hin schmaler. Dieses Prinzip hat man damals umgedreht.
    Inzwischen überlegt man weltweit wie man den Autoverkehr aus den Innenstädten fernhalten kann. Das geht jedenfalls nicht mit mehr Parkplätzen. Als Fußgänger oder Fahrradfahrer erlebt man auch keinen Reiz dieser autobahnähnlichen Schneisen.

  • Für die von DDR Stadtplanung überplanten Bereiche ist die einzige echte Lösung die Abrißbirne. Alles andere ist und bleibt Flickwerk. Das muss man nach 26 Jahren Flickwerk langsam einmal eingestehen.


    Und wieder die alte Modernisten-Leier. Abriß was out, wer auch immer das warum auch immer bestimmt. Es sind immer noch Gebäude, diese haben minimum einen Rohbauwert der genutzt werden kann, sie können in ihrer Kubator erweitert werden. Die scheiß 60er Jahre Kahlschlagsanierungsmethode führt nur zu neuen unwirtlichen Gebieten die niemanden nutzen. Und ja wenn man nicht gerade z.b. aus einem Krieg [1870/71] unglaubliche gewinne hat kann man sich eben keine Abrißtransformation leisten, dann muss man eben einfach mal mit dem umgehen was da ist. Und die letzten Transformationen haben eben das hinterlassen. Punkt.Aus.Ende.

  • Nein; ich denke aus Sicht von Berlin macht die Planung gerade ökonomisch Sinn. Man braucht den Behördenstandort, bekommt die Liegenschaft verbilligt vom Bund und saniert für einen gut kalkulierbaren Betrag.


    Auch wenn ich mich schlecht mit abfinden kann, so muss man es wohl sehen. Ich hatte mich auf die neuen Stadtplätze zwischen den Blöcken gefreut, auch dass der Kiez zwischen KMA und Landsberger näher an die City heranrückt.


    Letztlich ist es eine strategische Entscheidung, die die Verantwortlichen treffen mussten-was man hat, hat man.

  • Wohncontainer für Geflüchtete auf dem HdS-Parkplatz

    Nachdem sich der Senat und die Bezirke in der vergangenen Woche auf eine Liste mit neuen Flüchtlingsunterkünften geeinigt haben, soll eine entsprechende Anlage mit Wohncontainern auch auf dem Parkplatz des Hauses der Statistik errichtet werden. Offenbar wird dies der erste der insgesamt drei Standorte im Bezirk Mitte sein, auf die man sich bislang verständigt hat, wie u.a. die Berliner Woche berichtet.

    2 Mal editiert, zuletzt von Mosby87 ()

  • Stellt sich nur die Frage welcher Parkplatz gemeint ist, vor oder hinter dem Haus. Ich denke mal davor ist auch zu "verkehrsgünstig gelegen".
    Die Fläche hinter dem Haus ist kaum einsehbar und jedenfalls besser als Turnhallen von Schulen zu belegen.

  • Chancen für die Künstlerinitiative? Bis Mitte März soll diese ein Konzept für eine Finanzierung für die Übernahme sowie die Sanierung des Areals vorlegen. Sofern bis dahin auch geklärt ist, wie das neue Zentrum betrieben werden kann wolle sich der Finanzsenator für die Initiative einsetzen.
    Der Kaufpreis beträgt schätzungsweise 20 bis 40 Mio Euro, die Sanierung nochmal rund 50 Mio.


    Artikel Berliner Zeitung
    Artikel Berliner Kurier

  • Beim Haus der Statistik sind die Würfel offenbar gefallen: Das Gebäude soll vor allem ein Behördenstandort werden. Hier sollen das Bezirksamt Mitte, das Finanzamt Mitte und die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) einziehen. 25 Prozent der Flächen sollen kulturell genutzt werden. 2017 soll der Kaufvertrag mit dem Bund abgeschlossen werden.
    http://www.berliner-zeitung.de…behoerden-nutzen-24752274


    Die Künstlerinitiative ist von dieser Wendung wenig begeistert. Ich denke aber, dass diese Lösung akzeptabel ist. In erster Linie ging es ja um einen Erhalt des Gebäudes und um ein Signal, dass die Phase der Kahlschlagsanierung vorbei ist. Und dieses Signal wird von dem Gebäude ausgehen, auch wenn es jetzt nur 25 Prozent für die Kultur gibt.



    Foto:Klarenbach

  • Ein weiterer Beitrag zur Musealisierung der Nachkriegsmoderne. Jedoch - es fällt mir schwer, das zu schreiben - muss ich im Kern Klarenbach Recht geben: besser und mit mehr Gestaltungswillen als jeder denkbare Neubau nach Wettbewerb unter der Ägide von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher.

  • Ich halte es auch für ein Armutszeugnis der Berliner Politik.
    Das Gebäude gehört abgerissen und die Standordentscheidung für eine Behörde an dieser Stelle halte ich auch für grundfalsch.
    Die Linken werden jubeln, weil sie wieder ein sichtbares Stück DDR für eine paar Jahre mehr gerettet haben. Naja für eine Partei, die sich ausschließlich diesem Erbe verpflichtet fühlt, eine gute Sache.
    Berlin verspielt halt wieder mal eine Chance.