Leipzig: Neubaubedarf und -potential

  • so wie sich die Aufzählung anlässt, ist man doch entgegen zahlreicher Beteuerungen dabei, ziemlich peripher und vermutlich dementsprechend "dünn" zu bauen. Damit können durchaus einige Hundert WE entstehen, sicher auch mit gewünschten Gärten, EFH o.ä., aber 50.000 Wohnungen lassen sich so nicht ins Stadtgebiet difundieren. Auch lässt die Formulierung "bedarfsgerechter" ÖPNV schlimmes vermuten. Der Bedarf wird mit einer stündlichen Krümelbuslilnie meistens als gedeckt angesehen. Denn erstaunlicherweise sind solche Busse selten voll. So wird das nichts mit der wachsenden Stadt.


    Zwar prozessseitig richtig, jedoch gefährlich trödelnd ist es, Grundsatzfragen durch Verweis auf die nächsten Abstimmungen auf die lange Bank zu schieben. Die Zeit rennt! Gnadenlos.

  • ^ Der Vorteil vieler dieser Gebiete ist ja, dass bereits periphär ÖPNV vorhanden ist, oder das Gebiet an sich recht zentral liegt. Schade ist allerdings wirklich, dass man wie du schon sagst (wenn überhaupt) nur reagiert, anstatt, wie andere Städte europa- und weltweit erst den ÖPNV zu bauen, und dann dort entsprechend gut angeschlossene Wohn- und Geschäftsgebiete zu erschließen.


    Das "Potenzialgebiet" Bremer Straße wird übrigens bereits seit knapp 2 Jahren beplant, in einem Zukunftsorientierten Stadtentwicklungskonzept hat so etwas dann m.E. nicht mehr wirklich was zu suchen (wenn, dann eher im Bereich ÖPNV/Verkehrserschließung).

  • Natürlich ist es reine Spekulation, ja fast schon Unterstellung, aber ich würde mich nicht wundern, wenn in der für erste Hälfte 2018 angekündigten Bauflächenpotenzialanalyse dann deutlich mehr als nur eine oder zwei potentielle Bauflächen auftauchen werden, die zu dem Zeitpunkt bereits bebaut sind oder es zumindest werden.


    Man hört ja immer mal wieder aus der Verwaltung zu verschiedenen Ortsteilen (Connewitz, Lindenau, Altlindenau, ...), da seien ja noch so viele Brachen als künftige Bauflächen. Wenn man erstaunt darauf hinweist, wie viele bereits jetzt bebaut sind oder werden bzw. beplant/beworben werden, dann erntet man nicht selten ungläubiges Staunen.


    Brachflächenkataster (Stand 2014/15) der Stadtverwaltung Leipzig:


    Brachflächenkataster IKOBRA, Amt für Stadtgrün und Gewässer (ASG)
    https://www.leipzig.de/fileadm…inLeipzig_Indikatoren.pdf


    Das Amt für Stadtgrün und Gewässer führt für das Gebiet der Stadt Leipzig ein Brachflächenkataster (außer Wohnbrachen).
    http://www.gruene-fraktion-lei…ng-von-brachflaechen.html

  • Bis 2018 wird der STEP Wohnbauflächen fortgeschrieben

    Aus dem Verwaltungsstandpunkt des Dezernats Stadtentwicklung und Bau zum Antrag der CDU-Fraktion "Flächenvorsorge für innovative Konzepte kostengünstigen Wohnungsbaus"


    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1006851



    Sucht man nach "STEP Wohnbauflächen", so stößt man unter anderem auf die Pressemitteilung zum "Monitoringbericht Wohnen 2016/2017: Trends und Tatsachen in Leipzig" vom 22.03.2017:



    Und der Wohnungsbau braucht Flächen: Bis Anfang 2018 wird die Stadt Leipzig den neuen Stadtentwicklungsplan Wohnbauflächen im Entwurf fertigstellen. Strategisch werden kooperative Baulandentwicklung - Beispiel: Eutritzscher Freiladebahnhof - und Konzeptvergaben eine wachsende Rolle spielen.


    https://www.leipzig.de/news/ne…und-tatsachen-in-leipzig/

  • Die LVZ berichtet ausführlicher über Neubau-Offensive der LWB: 1.000 neue Wohnungen in den nächsten vier Jahren, knapp 3.000 neue Wohnungen bis 2026.
    Der OB fordert parallel aber von allen Akteuren 5.000 bis 6.000 neue Wohnungen pro Jahr, um "Münchner Verhältnisse" zu vermeiden. Dafür sollen Mittel für sozialen Wohnungsbau ausgeschöpft und auch große kommunale Flächen am Stadtrand bebaut werden - 14,8 Hektar in Böhlitz-Ehrenberg, 30,3 Hektar in Paunsdorf. Zur Planungsbeschleunigung wird die Verwaltung umstrukturiert.
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…-errichtet-3000-Wohnungen

  • Dieser Beitrag und nachfolgende Beiträge aus dem Stadtleben-Thread hierher verschoben.


    ^ Wer sich in anderen Sub-Foren mal die Threads durchliest, der merkt schnell, warum Großstädte deutlich weniger stark wachsen als noch vor ein paar Jahren: Irre Mietpreise (in München liegen die Erstbezugsmieten inzwischen bei 20 Euro/qm - im Durchschnitt!) in Folge von ideologisch aufgeladenen Debatten, wer, wo, wie dicht und wie hoch bauen darf statt überhaupt dringend benötigten Wohnraum zu schaffen und dadurch den Wohnungsmarkt zu entlasten. Dazu Verkehrsinfarkt, zu wenige Kitas und Schulen sowie Umweltprobleme infolge von verschleppten Infrastrukturmaßnahmen usw.


    Die Debatten um den "richtigen" Wohnungsbau werden wie hier in unserem noch kleinen, schnuckligen Messestädtchen in vielleicht fünf bis zehn Jahren auch führen. Mal ein Beispiel dazu: Leipzig hat deutschlandweit die höchste Schrebergartendichte, die irgendwann zur Disposition stehen wird, wenn es um neue Wohnungen geht. Auch hier wird dann sicher so getan werden, als ginge es um die heilige Kuh, obwohl es in Lindenau gefühlt mehr Schrebergartenparzellen als Wohneinheiten gibt, etwa ein Viertel davon liegt brach oder man fährt im Sommer höchstens zweimal pro Woche zum Gießen der Radieschen hin. In anderen Stadtteilen sieht es nicht anders aus.

  • Mal ein Beispiel dazu: Leipzig hat deutschlandweit die höchste Schrebergartendichte, die irgendwann zur Disposition stehen wird, wenn es um neue Wohnungen geht. Auch hier wird dann sicher so getan werden, als ginge es um die heilige Kuh, obwohl es in Lindenau gefühlt mehr Schrebergartenparzellen als Wohneinheiten gibt, etwa ein Viertel davon liegt brach oder man fährt im Sommer höchstens zweimal pro Woche zum Gießen der Radieschen hin. In anderen Stadtteilen sieht es nicht anders aus.


    Du unterschätzt völlig, welche Bedeutung ein Kleingarten für seine Nutzer haben kann. So kann nur jemand schreiben, der exakt 0 Bezug dazu hat. Viele Kleingärtner haben dort über Jahre Unmengen an Zeit und Liebe (zum Teil auch ordentlich Geld) investiert, der Garten nimmt einen wichtigen Teil in ihrem Leben ein. Gerade auch für junge Familien spielt er in einer zunehmend verdichteten Stadt eine immer größere Rolle. Wüsste auch keine Anlage, in der es noch nennenswerten Leerstand gebe. Ich höre eigentlich immer nur, wie schwierig es ist, überhaupt noch an einen Garten zu kommen. Von der ökologischen Funktion ganz zu schweigen - wir sprechen hier u.a. über 30 Prozent unserer grünen Lunge.
    Wenn Kleingärten in Frage gestellt werden sollten, wird das sicher nicht einfach ein bisschen Getue geben - das wäre absoluter gesellschaftlicher Sprengstoff für die Stadt. Politisch wäre es auch absolut töricht, sich mit den starken und organisierten KGV-Strukturen anzulegen. Dann lieber die Stadt nach außen wachsen lassen, als sie totzuverdichten und derartige gesellschaftliche Konflikte zu riskieren.

  • Von der ökologischen Funktion ganz zu schweigen - wir sprechen hier u.a. über 30 Prozent unserer grünen Lunge.

    'Cowboy' hat schon ganz recht. Die Funktion der alten Schrebergärten war früher auch von einer stark industrialisierten Stadtlandschaft wie Gesellschaft geprägt. Das gibt es so nicht mehr. Ich sehe auch hier und dort Potential, die nicht-gefragten Teile von KVG's bei Bedarf in Bauland umzuwandeln bzw. einzutauschen. Nur sind eben gerade die passenden Gebiete, wie z.B. die Kleingartenanalge zwischen Uniklinikum und Prager Straße, die gefragten Anlagen.


    Grundsätzlich ist aber der Schrebergarten auch ein Positivum für die Stadt Leipzig. Eng mit der Idee verknüpft. Und ich denke auch, dass eine gesteigerte Dichte auch mit den Schrebergartenanlagen zu schaffen ist. Wie gesagt, eine bauliche Dichte muss nicht das fehlen wichtiger grüner Strukturen beinhalten. Das verlangt aber auch ein Umdenken und dem Bauen in die Höhe mit z.B. 10-15 Obergeschossen.

  • Ist schwer vergleichbar, der Stadtkreis Stuttgart ist deutlich kleiner und zu Dresden gehört bspw. die riesige Heide. Überwiegende Neubauviertel wie die Johannstadt haben auch eine Einwohnerdichte von 6800 E/km².


    @Kleingärten
    Hier wird man tatsächlich eine Lösung finden müssen und es dürfte auch nicht im Interesse der Vereine sein, sich zu versperren. Es nützt keinem was, wenn etliche Gärten wie fehlende Zähne im Gebiss leer stehen. Das ist ungenutzte Fläche, die man sich irgendwann nicht mehr wird leisten können.

  • ^ Ich zog die rund 60 km² der Dresdener Heide schon mit in die Rechnung. Und dann stehen Stuttgart mit knapp 210 km² und Dresden mit rund 260 km² recht dicht zusammen. Und Johannstadt ist eben als zentrumsnahes Viertel recht weit gebaut worden.



    Die Südvorstadt in Leipzig liegt z.B. bei rund 10.000 EW/km². Entlang der Eisenbahnstraße kommen Werte zwischen 12.000 EW/km² und knapp 15.000 EW/km² zustande. Und da haben wir gerade mal einen hohen Anteil an geschlossenen Blockrändern. Dennoch klaffen auch dort Lücken und die Bauhöhe beschränkt sich auf 4-5 Geschosse.


    Es gibt in Leipzig, im sprichwörtlichen Sinne, noch sehr viel Luft nach oben. Deswegen sind Diskussionen um einen forcierten Flächenfrass am Stadtrand von Leipzig im Stil der 1960er - 1980er, eigentlich quatsch.

  • Wo soll es denn in Leipzig konkret noch KGV-Anlagen mit signifikantem Leerstand geben? Gerade in den zentrumsnahen Anlagen werden Wartelisten geführt, selbst an der Peripherie (z.B. hier in Stötteritz) gibt es auch in großen Anlagen kaum mehr Leerstand. Das wird auch nicht mehr anders - gerade bei jungen Familien liegen Kleingärten voll im Trend, wir sind mitten im Generationenwechsel. Dazu kommt die regional ohnehin schon eher geringe Kleingartendichte - mit LVZ-Zahlen von 2016 5,8 Prozent (32 479 Gärten zu 560 000 Einwohnern). Kleinstädte im Umkreis haben teilweise eine doppelt so hohe KGV-Dichte bei unvergleichlich schlechtere demographischer Situation, da gibt es dann teilweise wirklich ein Leerstandsproblem.
    http://www.lvz.de/Region/Wurze…nzept-gegen-Leerstand-vor


    Leerstandszahlen für Leipzig konnte ich auf die Schnelle nicht finden. Aber wenn in gesamt Sachsen 12 458 von 220 500 Gärten leerstehen, werden davon nur sehr wenige in unserer Boomtown zu finden sein. Quelle unten, dort auch nochmal der Verweis auf die Wartlisten in Leipziger Gartenanlagen.
    http://www.lvz.de/Region/Mitte…gaerten-in-Leipzig-boomen

  • ^^ Ja, es ist derzeit noch Luft nach oben vorhanden. Aber ich denke auch, dass in spätestens 10 Jahren die in den Wohngebieten noch vorhandenen Baulücken und Freiflächen bebaut (und bewohnt) sein werden - Grünau vielleicht mal ausgenommen. Auch die schon avisierten Neubaugebiete werden gebaut und bewohnt sein. 60.000 Einwohner mehr, das ergibt - sagen wir mal aus dem Bauch raus - 40.000 Haushalte mehr.


    Erlaubt mir mal eine kleine Schätzung - entspricht vermutlich nicht hundertprozentig der Realität, aber die Richtung sollte schon stimmen:


    Ein Gründerzeitler (oder die entsprechende Baulücke) ergibt im Schnitt 12 WE. Sagen wir mal, in den Vierteln gibt es noch 1000 solcher Baulücken bzw. unsanierte Gründerzeitler - würde also 12.000 WE ergeben.


    Geplant sind am Bayrischen Bahnhof und Eutritzscher Verladebahnhof je 3000 WE, am Alten Zoll nochmal 700. Also insgesamt rund 7.000 WE.


    Macht insgesamt 19.000 - das ist noch nicht einmal die Hälfte des (von mir geschätzten) Bedarfs.


    Und da reden wir noch nicht einmal von der Schaffung günstigen Wohnraums, damit auch die Köche, Restaurantfachleute, Friseure, Pflegefachkräfte usw. - und nicht zuletzt die Studenten - weiterhin in der Stadt eine Wohnung finden können.


    Ja, derzeit gibt es noch kein großes Problem - aber es kann sehr schnell zu einem werden. Damit es hier nicht zu Verhältnissen wie in anderen Großstädten kommt, müsste JETZT eigentlich eine Planung her, wie man das in Zukunft gestalten könnte. Dazu müsste man sich die Wohnungsbaugenossenschaften und -Gesellschaften mit ins Boot holen, die teilweise noch auf größeren Grundstücken innenstadtnah relativ wenige WE bereitstellen. Wenn man für die einen Anreiz für eine Neubebauung schaffen könnte, würde das sicherlich dem Stadtbild UND der Anzahl der WE helfen.


    Zusätzlich wäre neben der notwendigen Förderung des sozialen Wohnungsbaus und der Erhöhung des KdU-Satzes eine Art Leitlinie zum Verhältnis Quadratmeter-Zimmeranzahl von Vorteil, damit mehr familien- und WG-taugliche Grundrisse im Neubau herauskommen. Im Moment hat man den Eindruck, dass die Neubauvorhaben zwar marktgesteuert sind, aber nicht durch den potenziellen Mietermarkt, sondern den ganz woanders sitzenden Investorenmarkt. Die finden 50 qm Wohnzimmer wahrscheinlich toll.


    Über ein- bis zweigeschossige Supermärkte und Kitas brauchen wir nicht mehr zu reden - geht natürlich gar nicht. Und ich stimme zu, dass an geeigneten Stellen auch etwas mehr in die Höhe gebaut werden sollte. Von größeren Hochhausgebieten halte ich allerdings nichts, aber ein paar Höhendominanten dürften es schon sein.


    *wünschdirwas-Modus aus*


    Zum Thema Schrebergärten:
    Ich denke, dass es in Leipzig immer Schrebergärten geben wird. Aber ich bin auch der Meinung, dass da eine Konsolidierung nicht schlecht wäre - in den Luftbildern sieht man oft unbespielte Gärten und man darf nicht vergessen, dass da etliche Quadratmeter Fläche, manchmal sogar in bester Lage, für kleines Geld EINER Familie als Freizeit- und Erholungsgrundstück zur Verfügung gestellt werden.


    Teilweise hat sich auch die Unsitte eingeschlichen, dass rund um Garagenhöfe oder hinter dem Haus (da wo eigentlich der Blockrand geschlossen werden könnte), sich 20 - 50 Gärten angesiedelt haben. Solche Flächen sollten meiner Meinung nach schon zur Disposition stehen dürfen.

  • Zum Thema Schrebergärten:
    Ich denke, dass es in Leipzig immer Schrebergärten geben wird. Aber ich bin auch der Meinung, dass da eine Konsolidierung nicht schlecht wäre - in den Luftbildern sieht man oft unbespielte Gärten und man darf nicht vergessen, dass da etliche Quadratmeter Fläche, manchmal sogar in bester Lage, für kleines Geld EINER Familie als Freizeit- und Erholungsgrundstück zur Verfügung gestellt werden.


    Von städtischem Grün profitieren wir doch alle, nicht nur die direkten Nutzer. Davon abgesehen erfüllen die Kleingärten auch eine wichtige gesellschaftliche Funktion, weil sie den Menschen einen Garten ermöglichen, die sich eben z.B. kein eigenes Haus mit Garten leisten können/wollen.


    Was für Luftbilder sollen das sein? Google Maps-Aufnahmen sind nun häufig nicht gerade aktuell. Ich habe jetzt aber doch noch konkrete Zahlen gefunden:
    "In den 207 Kleingärtnervereinen (KGV) des SLK, die im ganzen Stadtgebiet verteilt sind, gibt es insgesamt ca. 1.000 freie Parzellen." http://www.stadtverband-leipzi…7-kleingartenanlagen.html
    Das wäre eine Leerstandsquote von unter 3 Prozent. Das ist gerade mal noch eine Fluktuationsreserve, aber alles andere als wirklicher Leerstand.

    Einmal editiert, zuletzt von PhilippLE ()

  • ^ Die Luftbilder bei GoogleMaps sind von September 2015 - sooo alt noch nicht. Und auch auf dem Luftbild von 2017, das beim Stadtplan auf der Leipzig-Seite abzurufen ist, sieht man in vielen Gartenanlagen offenbar komplett unbespielte Gärten (neben nicht wenigen nicht dem Schrebergartenstandard entsprechenden). Wie das kommt, weiß ich nicht - vielleicht langjährige Mitglieder, die den Garten nicht mehr betreiben können, aber die Pacht noch bezahlen?


    Ich stimme dir zu, dass für die entsprechende Familie der Freizeit- und Erholungswert vorhanden ist - und das ergibt ja schon eine Daseinsberechtigung.
    Für die Allgemeinheit würde ich das nicht unterschreiben. Viele Anlagen haben z. B. nur wenige und kleine Bäume. Da würde ich eine öffentliche Parkanlage vorziehen.


    Es wird der Punkt kommen, an dem man abwägen muss, ob es wichtiger ist, dass ich meine 200-300 qm Schrebergarten 500 m von Innenstadtring entfernt für sehr kleines Geld behalte, oder dass meine Kinder oder mein Friseur in Leipzig noch eine Wohnung bezahlen können. Noch ist dieser Punkt nicht erreicht, aber eine Konsolidierung würde, wie ich oben schon schrieb, sicher allen guttun - vorausgesetzt, das Grundstück wird dann nicht meistbietend an jemanden verkauft, der eine Villa draufstellt.

  • ^^ Wenn ein Großteil der Fläche mit einer Bude und einem Grillplatz versiegelt ist, kann man kaum vom Nutzen für die Allgemeinheit sprechen - erst recht nicht, wenn diese hinter Zäunen gehalten wird. Einen Teil der Schrebergärten bebauen, einen anderen in öffentliche Parks umwandeln - dann hat die Allgemeinheit etwas davon.
    In solche Parks kann jeder gehen, der mal etwas Grün erleben möchte, aber sich keinen Privatgarten leisten kann.


    Ich brauchte nur wenige Sekunden mit Google Maps bis ich das erste Areal gefunden habe, das man besser bebauen könnte - sehr zentral gelegen, wenige Schritte von der Jahnallee mit der Strab-Haltestelle (mehrere Linien).

  • ^ Oh, oh - zielgerichtet den allerersten (meines Wissens nach) erwischt. Der wird sicher nicht verschwinden :).

  • ^ Dort gibt es ein Kleingartenmuseum in einem alten Haus, dieses Haus sollte natürlich erhalten bleiben, gerne auch mit dem Museum darin. Ein Teil der Fläche könnte zum Park werden, etwa am benachbarten Freibad oder auch am Museum.
    Die Kleingärten direkt an der Jahnallee neben der Haltestelle sind mE bereits ein städtebaulicher Witz (die benachbarte Tankstelle könnte übrigens gerne ebenso mehrgeschossiger Bebauung weichen).


    Diese Kleingärten östlich von der City würde ich ebenfalls zum Teil dem nahen Park zuschlagen, zum Teil bebauen - aber auch die Fläche des benachbarten Autohauses würde ich als Wohnungsbau-Reserve betrachten.


    Hat jemand noch weitere Standort-Anregungen?

  • Zu den Kleingärten: Ich möchte jetzt gar nicht von Klimawandel und zunehmende Erwärmung in den Städten anfangen, denn das artet schnell in Metadiskussionen aus.
    https://www.leipzig.de/news/ne…zig-stellt-strategie-vor/


    Aber ich erlaube mir daraufhinzuweisen, dass es erstens so etwas wie bestehende Verträge mit den Kleingartenvereinen gibt, die zumeist nicht mal so nebenbei gekündigt werden können. Und zweitens auf bestehende Flächennutzungspläne, den Entwurf des INSEK Leipzig 2030 etc.



    https://www.leipzig.de/bauen-u…ntwicklungskonzept-insek/

  • ^^ Nochmal zur Klarstellung: Das ist die ALLERERSTE Schrebergartenanlage überhaupt. Sie steht unter Denkmalschutz. Inwieweit die Gärten an der Jahnallee dazugehören, weiß ich nicht.


    Viele Kleingartenanlagen sind ja schon recht alt und damals in der P-, also am Stadtrand gebaut worden. Manches mag da aus heutiger Sicht wie ein städtebaulicher Witz aussehen, ob man es auch so bezeichnen muss, möchte ich mal dahingestellt sein lassen - das nur mal nebenbei.


    Anders als in anderen Städten ist die Situation in Leipzig wie schon geschrieben DERZEIT noch nicht so, dass jetzt dringend über die Bebauung größerer Kleingartenanlagen nachgedacht werden müsste. Wenn eine entsprechende Konsolidierung stattfindet, haben die sicher noch sehr lange ihre Daseinsberechtigung hier in Leipzig.

  • Ich brauchte nur wenige Sekunden mit Google Maps bis ich das erste Areal gefunden habe, das man besser bebauen könnte - sehr zentral gelegen, wenige Schritte von der Jahnallee mit der Strab-Haltestelle (mehrere Linien).


    Das muss ein Scherz sein - das ist das Gelände des weltweit ersten Schrebervereins (1864). Die gesamte (!) Anlage steht unter Denkmalschutz, im Zentrum liegt das Deutsche Kleingärtnermuseum.


    EDIT: Sehe gerade, dass das schon andere Nutzer entsprechend kommentiert haben.