Bahnhofsviertel: Sanierung, Um- und Neubau

  • ^ Du meinst wahrscheinlich folgendes Gebäude (Aufnahme von Juni 2007, leider schon verhüllt gewesen):



    Passiert auch was in Hinblick auf die konsequent vernachlässigte Nachbarbebauung?


    Fotos von mir

  • Das ist allerdings ein düsteres Kapitel. In dem 1961 erbauten Gebäude Gutleutstraße 14 und in dem Gebäude mit neobarocker Fassade Gutleutstraße 8-12 war früher die Staatliche Landesbildstelle Hessen sowie die Stadtbildstelle. Ende 2002 zogen diese Dienststellen aus, das Land hat die leer stehenden Gebäude dann wohl anschließend verkauft.


    Einer Vorlage des Ortsbeirats aus dem Jahr 2005 zu Folge besteht für die Gutleutstraße 8-12 Denkmalschutz. Eine aufwändige Sanierung sei geplant gewesen, Projektname "Gutleut-Palais", jedoch gescheitert. Inzwischen werden die Räume in diesem Gebäude vom Verein "basis" als Künsterateliers genutzt (Info). Bleibt zu hoffen, dass der Aufschwung im Bahnhofsviertel demnächst doch die Sanierung ermöglicht. Die Chancen dürften nicht schlecht stehen. Besonders zu wünschen wäre natürlich eine Wiederherstellung des ursprünglichen Dachgestaltung. Bei der Gutleutstraße 14 wird wohl nur Abriss und Neubau in Betracht kommen.

  • @ cowboy:


    exakt das Gebäude meine ich. Mittlerweile ist es teilweise unverhüllt.
    Das Nachbarhaus sieht aber leider immer noch so trostlos aus wie auf dem Bild.

  • Bei dem Eckhaus handelt es sich um einen der wenigen Jugendstilbauten im Bahnhofsviertel. Der nach dem Krieg nicht wieder errichtete Dachstuhl wurde wieder hergestellt. Die Fassade wurde gereinigt und die fehlenden Ornamente ergänzt. Sofern ich die Bauarbeiten überblicken kann - und ich laufe jeden Tag an dem Gebäude vorbei - wurde allerdings der teilweise zerstörte Eckerker nicht originalgetreu wiederhergestellt. Er wurde in einfacher Putzausführung ergänzt und nicht in Naturstein. Vielleicht ändert sich das ja noch.


    Der historische Altbau in der Gutleutstraße stand lange Zeit zum Verkauf, ob dies erfolgreich war kann ich nicht sagen. Aufgrund des Tunnelmundes ist die Vermarktung des Gebäudes schwierig, so steht der Bürobau auf der gegenüberliegenden Straßenseite (neben Chicago Meatpackers), in dem die griechische Nationalbank eine Niederlassung hatte, weitgehend leer und verwahrlost zunehmend, trotz guter Bausubstanz.


    Das Gebäude würde sich hervorrragend als Hotel eigenen mit Gastronomie in dem weitgehend in Ursprungszustand verglasten Erdgeschoss. Das Dach müsste selbstverständlich wieder hergestellt werden, dies kann auch modern geschehen.

  • Das Gebäude hatte kein ausgebautes Dachgeschoss sondern nur ein flaches Notdach. Die Fassade wurde gereinigt und deren Reliefs restauriert. Die meisten Veränderungen wurden an der Ecke über dem Erker vorgenommen. Dort war auch das letzte Vollgeschoss kriegstbedingt zerstört und nur notdürftig gesichert. Der Erker hat wieder einen Kuppelaufbau, wenn auch in moderner Form.

  • Neues Crown Plaza in der Taunusstraße?

    Das Frankfurter Büro Köhler Architekten hat eine Planung für ein neues 4-Sterne-plus-Hotel an der Taunusstraße erstellt.


    Umgenutzt werden soll ein Bestandsgebäude, offensichtlich handelt es sich um das Gebäude Taunusstraße 52-60. Dieses wurde bisher als Bürogebäude genutzt, vor allem Fluggesellschaften und Unternehmen aus der Reisebranche haben bzw. hatten dort ihren Sitz. Ein Foto konnte ich auch finden. Einen Lageplan gibt es hier.


    Die Daten laut Website der Architekten:


    185 Zimmer, Wellness- und Fitnessbereich
    2 Restaurants, Konferenzetage
    Kategorie: 4-Sterne plus Hotel
    Bruttogeschossfläche: ca. 9.000 m²
    Garage mit 128 Stellplätzen
    Bauherr: KPE GmbH & Co. KG, Wiesbaden



    Grafik: Köhler Architekten


    Übrigens ist das zweite Frankfurter 25hours-Hotel in der Niddastraße, Info oben ab #61, nun online zu finden. Dort gibt es ein Datenblatt und unter "Das Schreiben der Anderen" einige Presseartikel zu dem Projekt.

  • Tja, da weiß man nicht, ob man sich freuen soll oder nicht. Einerseits natürlich eine tolle Aufwertung für die Taunusstraße, andererseits auch Ffssadentechnisch eine vertane Chance. Ganz egal welches Material verwendet werden soll. Es fehlt sowohl an einer gelungenen Fassadengestaltung als auch einen dem Bahnhofsviertel entsprechenden Abschluss - ein Dach.

  • Schmittchen. Ich glaube beim Bestandsgebäude handelt es sich um einen verkleidten Altbau aus dem frühen 20. Jahrhundert, der unmittelbar an das Schumanntheater grenzte. Jedenfalls die lässt die Fassadenstruktur drauf schließen. Wäre jammerschade, wenn man diese Fassade nicht freilgen würde. Ansonsten auf jeden Fall eine Bereicherung des Bahnhofsviertel

  • Ich sehe auf der Ansicht keine Veränderungen zum Zustand auf dem von Schmittchen mitgeposteten Foto, außer, dass das Erdgeschoss monotoner genutzt wird.
    Bei vier Sternern+ müsste eine Fassadenreko oder wenigstens Renovierung möglich sein. Selbst die Fenster scheinen aber die gleichen zubleiben!
    Das anscheinend neue Dachgeschoss finde ich dabei besonders arm. Ich mag ja Dachterrassen und für die Hotelgäste wird das bestimmt toll. Aber warum sooo langweilig und unkreativ? Muss von mir aus ja bestimmt kein Mansarddach sein, aber eine modellierte Dachlandschaft aus Glas, ein Zeltdach...Irgendwas! Bitte!


    Sry, aber hier gibt es nicht wirklich ne Verbesserung :Nieder:

  • Da ziehts einem ja die Schuhe aus. Scheinbar muss man sich jede Verbesserung des Stadtbildes mit neuerlichen Katastrophen an anderer Stelle erkaufen, zieht sich wie ein Faden durch die frankfurter Nachkriegsgeschichte.
    Ich meine auch, dass das tatsächlich ein verkleideter Altbau ist. Umso bedauerlicher. Und die Gestaltungssatzung fürs Bahnhofsviertel gilt wohl auch nicht mehr... (die schreibt u.a. Walmdächer vor) :nono:

  • 1.Das Levis-Hauptquartier in der Nidda-Strasse wird das Hauptquartier von Levis und Dockers für Deutschland, die Schweiz und Österreich. Einzug ist im Juni geplant.


    2. Eine Sanierung in der Elbe-Strasse (zwischen Kaiser- und Münchener Strasse) wurde fertiggestellt. ME sehr schön geworden.


    3. Es deutet sich eine weitere Sanierung an: auf der Weserstrasse zwischen Kaiser- und Münchener Strasse.


    4. Die Bautätigket am Eckgebäudes Weser/Kaiserstrasse (das Gebäude gehört Asset) ist völlig zum Erliegen gekommen. Nicht die kleinste Änderung ist zu beobachten.

  • krugolf


    zu 4. das kann ich bestätigen. am hinterhaus wurde schon das baugrüst angebracht. zur straße hin sperrte man das haus bereits vor ca. 2 wochen mit nem bauszaun ab. die vorderfront sieht, wenn man mal von einigen fehlenden fenstern absieht, eigentlich ganz passabel aus. der hinterhof wirkt dagegen katastrophal.
    werd mal schauen, ob ich von dem treiben nicht mal nen foto mache

  • ...einen verkleidten Altbau aus dem frühen 20. Jahrhundert, der unmittelbar an das Schumanntheater grenzte.


    Ich habe hier http://www.altfrankfurt.com/Sp…ter/fbSchumanntheater.htm ein nachcoloriertes Foto des früheren Zustands gefunden, auch dieses Haus passte eigentlich nicht recht dort hin.


    So gesehen, bin ich zwiegespalten:


    Pro: Jede noch so kleine Änderung in der Taunusstraße ist Gold wert
    Con: Muss es denn so öde sein?


    Weiß eigentlich jemand, was nun aus dem Ungebäude 'früheres Schumanntheater' wird - es steht nach der Varigpleite größtenteils leer. Dort wäre auch Raum für Verbesserung...

  • Ich frag mich auch, welche zusätzlichen Änderungen an der Taunusstraße nötig sind, damit diese attraktiver wird. Dazu gehört natürlich, das die Gebäude hübscher werden, aber auch der Strassenraum ansich muss meiner Meinung nach umgestaltet werden.


    Die Kaiserstraße ist breit mit grossen Bürgersteigen und Bäumen, in der Münchener Straße gibts die Strassenbahn und viele bunte Geschäfte, die die Strasse prägen, aber die Taunusstrasse hat einfach nur Hinterhofcharme. Was könnte man da eurer Meinung machen?


    Vorschläge meinerseits:
    -nur 2 Fahrspuren, damit breitere Bürgersteige mit Bäumen oder Fahrradwegen
    -Strassencafes, die zum verweilen einladen


    Edit: Wenn man sich die weiteren Pläne auf der Architekten HP ansieht, erkennt man, das vor allem im Erdgeschoss ein unterschiedliche Tiefe auftaucht. Der Hoteleingang und die Autovorfahrt sind komplett "im" Gebäude. Auch kann man erkennen, das die Fassade nicht komplette flach ist, sondern abgestuft ist und das ganze symmetrisch. Das könnte noch was werden

  • Die Vor- und Rücksprünge der Fassade gibt es heute noch. Auch die Durchfahrt zur Garage ist bereits vorhanden.


    Das Gebäude ist von 1926, im Jahr 1988 wurde es zuletzt modernisiert. Es gibt einige Fotos auf denen das Schumanntheater schon zu sehen ist, an der Taunusstraße aber noch eine Baulücke anschließt, beispielsweise dieses.


    Ein geradezu sensationell gutes Farbfoto, entstanden vor den Kriegszerstörungen, konnte ich finden. Bitte diesen Link klicken. Ferner ein weiteres s/w-Foto. Es wäre halt noch gut zu wissen, wie das Gebäude durch den Krieg gekommen ist. Nicht vergessen: Es handelt sich um eine Planung, um nicht mehr und nicht weniger. Es gibt bisher weder eine Meldung des Wiesbadener Entwicklers noch des potentiellen Betreibers. Vielleicht möchte sich mal jemand an den Entwickler wenden, hier dessen Website.

  • Es soll anscheinend tatsächlich nur das Untergeschoss äußerlich verändert werden. Sicherlich ist das Haus keine absolute Hässlichkeit. Aber sollte die alte Fassade tatsächlich noch erhalten sein, wär es eine vertane Chance. Kleiner Trost. Später kann es immer noch nachgeholt werden.


    Weiß jemand wie es sich im Gebäude verhält? Ist dort auch noch (ein Teil) des alten Gebäudes erhalten? Bspw. Treppenhäuser, Stuck etc.?

  • Ein Foto von 1950, das Schumann-Theater war zu dieser Zeit in den Händen des US-Militärs. Genutzt wurde es als Crossroads PX und Schumann Club. Zu sehen ist das bis auf die Dächer recht gut erhaltene Eingangsgebäude, der eigentliche Theater-Rundbau dahinter war zerstört.



    Bild: Charles Thompson


    Zurück zum offenbar weitgehend unbeschädigt gebliebenen Gebäude an der Taunusstraße: Es war wohl von Anfang an eher schlicht gehalten, für überbordenden Stuck war es zur Zeit der Erbauung 1926 schon zu spät (Ernst May begann in diesem Jahr mit dem Bau der Siedlung Römerstadt). Später, möglicherweise erst 1988, wurden diese rötlichen Natursteinplatten vorgehängt und das Format der Fenster sowie das Dach verändert. Es sollte kein Problem sein, dies wieder rückgängig zu machen.

  • Es will mir nicht in den Sinn kommen, wie man noch 1988 ein Vorkriegsgebäude so verhunzen konnte... :nono:


    Eine Wiederherstellung der (möglicherweise sowieso unter den Platten erhaltenen) Fassade sollte eigentlich das Minimum sein, soll die Gestaltungssatzung für das Bahnhofsviertel nicht zur Farce werden. Vielleicht wäre es doch mal ganz sinnvoll, sich an die zuständigen Stellen zu wenden...


    Schmittchen: Tausend Dank für die Fotos vom Schumanntheater, auch wenn sich bei mir unter die Freude vor allem Wut über die grenzenlose kulturelle Barbarei der 60er mischt....