Fürths Neue Mitte

  • Ich finde es sehr gut daß dieses Projekt gestorben ist. :daumen:


    Hallo? Denkmalgeschützte historische Bausubstanz für minderwertige Investorenarchitektur opfen? Gehts noch?


    Und "minderwertig" betrifft dabei sowohl die architektonische Qualität der Entwürfe als auch die tatsächliche Baususführung. Solche Protzbauten werden nie das selbe Alter erreichen wie die dafür vernichteten historischen Häuser. Hauptsache schnell und billig, damit der Rubel rollt...


    Was Fürth braucht ist eine umfassende Innenstadtsanierung, bei der die bestehende Substanz zum 100% erhalten bleibt.


    Mehr noch: unpassende Nachkriegsgebäude müssen entweder umgebaut oder durch Neubauten im traditionellen Stil ersetzt werden.


    Und das bedeutet auch daß modernisitische Neubauten vermieden werden müssen. Das bedeutet auch daß man den Entwurf für den Anbau des jüdischen Museums in die Tonne treten und durch einen angepaßten, traditionellen Entwurf ersetzen muß. So einen Schuhkarton mit verkorkster Fensteraufteilung können sie ja von mir aus in Langwasser bauen, aber in der historischen Fürther Innenstadt hat so ein Bauhausgerümpel nichts verloren - und schon gar nicht neben einem der schönsten Fachwerkhäuser der Stadt!


    Allerdings ist dieser Anbau das kleinere Übel, da durch ihn keine historische Bausubstanz zerstört wird, wie dies beim EKZ geschehen wäre, denn er soll ja auf einer derzeit als Parkplatz genutzten Brachfläche entstehen.


    Von einer Stadt, die sich mit dem Titel "Denkmalstadt" schmückt, sollte man jedenfalls mehr Fingerspitzengefühl erwarten!


  • Fürth hat schon mehr als genug restaurierte Häuser. Zum Beispiel nur mal die Fußgängerzone. Und finde es einfach nur schade, dass man so ein großes und zukunftswürdiges Projekt wie die Neue Mitte einfach nicht fördert, sondern nur wieder dagegen arbeitet. Ein paar Einwohnern mögen die Altbauten ja gefallen, aber der größte Besucherteil kommt nicht wegen alten Gebäuden, sondern wegen Neuem. Malls, Sehenswürdigkeiten u. Ä. durch die das Stadtbild geprägt wird fehlt in ganz Nordbayern einfach. Angefangen hat es ja mit dem Businesstower, aber seit dem ist nichts mehr dazu gekommen.
    Was ich sagen möchte ist einfach, dass, wenn man sich nur auf die alten Sachen konzentriert, nie etwas Neues entstehen wird. Alleine wirtschaftlich wird sich das immer wieder längerfristig beweisen.
    Und "minderwertig", wie du die Planungen der Neuen Mitte bezeichnest, war sie ganz sicher nicht.
    Aber so werden wohl nie größere Projekte entstehen, weil es immer wieder Leute geben wird, die sie wie eine Horde Tiere niedertrampeln werden.

  • ^ Es ist gelinde gesagt naiv, zu vermuten, dass eine "Mall" heutzutage noch jemanden hinterm Ofen vorlockt. Außerdem ist das Projekt keineswegs wegen der Größe gescheitert, insofern sind deine Schlussfolgerungen nicht nachvollziehbar.

  • Mit keinem Wort habe ich geschrieben daß ich moderne Architektur als solche prinzipiell ablehne.


    Aber ich denke man darf doch prinzipiell fragen, was Denkmalschutz und der Titel „Denkmalstadt“ überhaupt wert sind, wenn dann plötzlich ein Investor kommt und trotzdem die Abrißbirne schwingen darf?


    Wer sich einen solchen Titel zulegt, sollte dann auch dementsprechend handeln, wenn es um die bauliche Weiterentwicklung des historischen Zentrums geht.


    Moderne Architektur kann ja in Fürth ruhig gebaut werden – aber halt nicht innerhalb eines weitgehend geschlossenen historischen Essembles!


    Der Großteil der Bevölkerung schätzt nun mal harmonische Stadtbilder und lehnt die Sichtweise vieler Architekten ab, die möglichst mit jedem Neubau "Kontraste" zur bestehenden Bebauung setzen wollen. Das neue Gebäude soll schließlich nicht so aussehen, als wenn es schon immer dagestanden wäre...


    Außerdem sind da ja nicht nur die Fragen nach der Architektur, sondern auch nach Wirtschaftlichkeit sowie nach vorhandener oder nicht vorhandener Kaufkraft. Was nützt ein immer größeres Angebot an Läden, wenn gleichzeitig die Kaufkraft nicht steigt? Die wird dann halt aus anderen Bereichen wie der Fußgängerzone abgezogen. Oder halt aus anderen „Malls“, die dann leerstehen.


    Außerdem ziehen in solche Passagen ja meistens große Ketten ein, die mit ihren Filialen in mittlerweile fast jeder Stadt präsent sind. Wer in so einen Laden möchte, fährt halt schnell in die Nürnberger Innenstadt, wo diese Art von Geschäften auch schon massenhaft verbreitet ist. Ob das aber unbedingt eine große Anziehungskraft auf Besucher von außerhalb ausübt, mag dahingestellt sein.

  • ^^
    volle Zustimmung!
    "modern" bauen müsste eigentlich bedeuten, maßvoll im Bestand zu bauen. Mal als revolutionäre Avantgarde-Idee, mit der man bei seinem Alt-Sponti-Prof und seinen stromliniengeformten Komilitonen ordentlich auf Ablehnung stößt. Abrissbirne und Kontrastbauten , für viele Architekten und Städteplaner seit den 50ern, bei den "Original"-Bauhausarchitekten schon seit den 20ern envogue, sind eigentlich so was von konservativ, langweilig und abgestanden. Frechheit, sowas "modern" zu nennen.
    Vor allem - zum an die Nase fassen der beiden Gegnerparteien in dieser Grundsatzfrage: Gibt es denn immer nur zwei 105%ige Möglichkeiten? Billig-Kontrast-Sch*** ODER ästhetisch zweifelhafter Neuhistorismus?
    GIBT ES DENN NIX DAZWISCHEN???
    Einer These kann man als vernünftiger Mensch jedoch m.E. nach nicht widersprechen - In einem Altstadtensemble ist es wichtig, zweimal, besser dreimal zu überlegen, was hinkommt. Schließlich lässt sich eine vorhandene Bebauung besser schön und stilvoll weiterführen als das Rad immer neu erfinden zu wollen.

  • Ich meine ein guter Architekt zeichnet sich doch gerade dadurch aus, daß er variabel auf verschiedene bauliche Situation reagieren kann und eben nicht auf eine einzige, feste Schiene festgefahren ist, daß er die vorhandene Situation genau analysiert, und anschließend einen der jeweiligen Situation entsprechend einen maßvollen Neubau entwirft, der gut mit dem Bestand harmoniert.


    Denn Gebäude die nebeneinander stehen sollten auch irgendwie zusammenpassen, sich architektonisch sinnvoll ergänzen – das gilt für ein historisches Viertel ebenso wie für moderne Bauten.


    Ansonsten kommt es zu einem Ergebnis wie in den zahlreichen Eigenheim-Neubaugebieten, wo jeder nach seiner Facon glücklich werden darf. Da möchte der eine seinen Traum von der heilen Welt im Häuschen auf dem Lande (mit Sproßenfenstern, Türmchen, Erkern, und einem Jägerzaun außen rum) verwirklichen, während der Nachbar auf Bauhaus setzt. Wirklich zusammen paßt nichts. Für Architekten, die auf Kontraste setzen, aber vermutlich das Paradies auf Erden.

  • der gescheiterten Mitte weine ich keine Träne hinterher. Eher banale Architektur, Entwidmung und Privatisierung öffentlichen Raums, Zerstörung gewachsener Strukturen, Vernichtung stadtbildprägender und identitätsstiftender Gebäude (und Ansichten). Daneben wäre das City-Center dem Verfall preisgegeben gewesen.


    Die neue Lösung, Sonera saniert und wertet das City-Center auf, ist zweifellos die deutlich bessere. Einziger kleiner Wermutstropfen aus meiner Sicht bleibt die "falsche" Lage in der "City" (Am äußersten Rand der Fußgängerzone, weit weg vom Hbf, sich versteckend und wegduckend)




    DS-17
    zu einer neuen "Mall" mögen die Leute strömen, allerdings max. so lange bis der "Neu-Faktor" verbraucht bzw. eine neuere Mall woanders eröffnet hat. Dann bleiben Leere und Abstieg.


    Gute Altbauten dagegen locken immer ein Publikum. Bessere Neubauten ebenfalls, werden sie doch irgendwann auch gute Altbauten!

  • Fürths Neue Mitte

    Es rührt sich wieder was bei dem Thema Neue Mitte.
    Hab das alles gar nicht mitbekommen .. aber heute in der der NN bin ich auf folgende Artikel gestossen.



    http://www.nordbayern.de/regio…n-votum-fur-mib-1.1376876


    http://www.nordbayern.de/regio…aufsschwerpunkt-1.1351129


    also ich bin auch eindeutig für den MIB Vorschlag .. der z.B. einen angemessenen Ersatz für das Parkhotel liefert.


    Wußte aber gar nicht daß dieses Projekt weiter verfolgt wird... dachte die Hauptinteressen wurden auf den CityCenter verlegt.. Sanierung und so

  • Ich hoffe nur, dass die Entwürfe von Fondara genommen werden. Die anderen sehen aus als hätte man historischen Gebäuden ein Glashäubchen aufgesetzt und sind langweilig wie immer. Von Fondara hingegen möchte ich nicht unbedingt von etwas weltbewegendem sprechen, aber für Fürth ist es dann eben doch mal ein bisschen gewagter. Außerdem sieht mir das vielversprechender aus als der Glashäubchenentwurf.
    Mal sehen für was sich entschieden und was dann auch schließlich umgesetzt wird. Immerhin gab es ja schon mal einen gewagteren Bauentwurf.

  • Ich würde eher Fondora als langweilig bezeichnen. Die Legosteinarchitektur findet man heutzutage bei sehr vielen neuen Einkaufszentren. MIB hingegen ist der einzige Entwurf, der auf die historische Bebauung Rücksicht nimmt.


    Generell halte ich den Bau eines neuen Einkaufszentrums jedoch immer noch für eine Schnappsidee, aber wenn es die Stadt so will, erscheint mir der Entwurf von MIB als akzeptabelste Lösung.

  • pagmamahal
    seh ich genau so
    passend dazu ein schöner film vom bayrischen rundfunk


    kulissen für den komerz
    http://www.bessere-mitte-fuerth.de/Medien.htm




    zudem ist zu sagen das sich die stadt bereits auf die MIB festgelegt hat
    weil hier das konzept am besten war und weil man besonderen wert auf die erhaltung von historischer architektur legt


    http://www.nordbayern.de/regio…einkaufszentrum-1.1391703


    man darf wohl aufatmen und sich freuen das die stadt zumindest optisch nicht durch dieses einkaufszentrum verschandelt wird :daumen:

  • Hierfür räumt das Kino nun sein Inventar aus. Heute stauten sich die Schnäppchenjäger auf der Rudolph-Breitscheid-Straße um für ein Taschengeld massenweise Kinobestuhlung abzustauben. Der Ausverkauf des Inventars wird noch eine Weile andauern. Da das Kino bald verschwindet einfach mal ein paar Bilder:



    Treppenhaus:




    Einer der beiden Kinosäle:


    "Hinterhof":

  • In Fürth wird momentan mächtig über die neue Mitte gestritten.
    Besonders intensiv nachdem die Ergebisse des Architektur Workshops vorgestellt wurden.


    Hier mal eine kurze Zusammenfassung


    Die ersten Entwürfe sahen noch so aus.
    Der Neubau sollte sich ganz klar am historischen Erscheinungbild des Parkhotels orientieren und historische Bausubstanz in den Neubau so gut wie möglich integrieren.



    1060087892 von Danko.Green auf Flickr

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    Nach langem hin und her und einem Architektur Workshop zu dem es klare Vorgaben hinsichtlich der Gestalltung gab wurden folgende 2 Entwürfe gewählt.
    Wobei sich keiner von Beiden an die, zumindest nach außen hin kommunizierten Vorgaben gehalten hat.


    Platz 1



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    Platz 2



    1263375583 von Danko.Green auf Flickr


    Die Reaktion in der Bevölkerung war verheerend.
    http://www.nordbayern.de/regio…nkaufskomplexes-1.2376377


    Die Verantwortlichen haben sich daraufhin auf den ersten Entwurf festgelegt und versprochen ihn nochmal zu überarbeiten.
    Um weitere Verzögerungen zu verhindern hat man sich zudem was ganz tolles überlegt.
    Es sollten keine Zwischenergebnisse mehr presentiert werden.
    Die Verbesserungen sollten unter Ausschluss der Öffentlichkeit besprochen und vorgenommen werden.
    Anfang nächsten Jahres hätte es dann nochmal den finalen Etwurf zu sehen gegeben und der Abriss der alten Gebäude hätte zeitgleich angefangen.


    Jo.:cool:


    Auch hier waren die Reaktionen in der Bevölkerung erwartungsgemäß nicht besonders positiv.
    Der Verein „Wir sind Fürth“ hat zudem angekündigt ein Bürgerbegehren zum Erhalt des Parkhotels zu starten um so den Abriss zu verhinbern bzw zu verzögern.
    http://www.nordbayern.de/regio…otbremse-ziehen-1.2501429


    Diesen Montag hat der Investor dann doch die überarbeiteten Entwürfe gezeigt.


    http://www.nordbayern.de/regio…tation-in-furth-1.2518418


    Angeblich wird jetzt Bezug auf die umliegende Architektur genommen und für Fürth typische architektonische Merkmale verwendet :nono:


    http://www.nordbayern.de/regio…uen-mib-entwurf-1.2520893




    1111528210 von Danko.Green auf Flickr



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    So wie es momentan aussieht wird dieses Kaufhaus wohl so oder so ähnlich gebaut.
    Zeit für weitere Überarbeitungen und somit Verzögerungen gibt es kaum noch.
    Die Stadt will das Kaufhaus und der Investor will noch im Frühjahr mit dem Bau anfangen.
    Vorher müssen noch zahlreiche Gebäude auf dem Gelände abgerissen werden.
    Hier gelb markiert


    Das ganze Vorhaben ist meiner Meining nach eine ziemliche Schnappsidee.
    200 Meter entfernt steht das City Center welches so gut wie komplett leer steht. Gegenüber dem Parkhotel steht an der Fürther Freiheit der alte Markkauf welcher ebenfalls sehr groß ist und seit Jahren komplett leer steht und vor sich hingammelt.
    Anstatt das die Stadt hier ansetzt und hier neuen Raum für den Einzelhandel schafft lässt man beide Gebäude vergammeln und reist stattdessen mal wieder ganze Häuserzeilen an Altbaubestand ab.
    Ich werd da nicht schlau draus ....:nono:

  • Für Fürth ist das keine Gute Entwicklung. Man reisst mitten in der Stadt weitere Wunden auf, opfert wertvolle Bausubstanz und das für Spekulationen.


    Dabei sind unter den oben markierten Gebäuden einige richtig tolle Häuser dabei, vor denen ich selbst schon staunend gestanden habe. Und wozu man dort ein derart riesiges EKZ braucht ist unklar. Die Fürther Verwaltung geht da einem Spekulanten auf dem Leim.


    Eine kleinteiligere, differenziertere Entwicklung des Areals wäre erfolgreicher. Ebenfalls sollte man die angesprochenen Leerstände neu vermarkten.


    Aus meiner Nürnberger Sicht ist Fürth aber sowieso keine Einkaufsstadt und sollte dort auch nicht seinen Entwicklungsschwerpunkt legen. Das kann nur schief gehen wenn die Nachbarstadt 5 x so groß ist, einen Flughafen, eine U-Bahn, einen Hauptbahnhof der Kategorie 1 und Hochschulen hat. Fürth ist mir eher ein Begriff als stilvolle Wohnstadt. Böse Zungen mögen sagen "Schlafstadt", aber wer dort wohnt schätzt es. Die Innenstadt zu einer Monokultur aus Shopping zu machen muss zwangsweise scheitern. Es fehlt schon an den entsprechenden Zufahrten zur Innenstadt.

  • nothor > Dein Beitrag zeigt richtig schön, wie typisch kleinkariert man in Mittelfranken denkt. Oder war es vielleicht sogar in ganz Franken? Egal.



    Dabei sind unter den oben markierten Gebäuden einige richtig tolle Häuser dabei, vor denen ich selbst schon staunend gestanden habe. Und wozu man dort ein derart riesiges EKZ braucht ist unklar. Die Fürther Verwaltung geht da einem Spekulanten auf dem Leim.


    Das Projekt wird von einer Investorengruppe finanziert. Investoren heißen sie, weil sie vorhaben ihr Projekt an einem Ort anzulegen und damit Gewinn zu machen, um somit ihr Geld zu vermehren. Ein ganz einfaches Prinzip aus dem Kapitalismus. Ich frage mich wie du auf die Aussage kommst, dass man solchen Investoren auf den Leim gehen sollte? Es liegt im Interesse dieser Investorengruppe das beste raus zu holen, denn nur wenn die Ladenflächen vermietet sein werden, dann werden sie Gewinn damit machen.



    Eine kleinteiligere, differenziertere Entwicklung des Areals wäre erfolgreicher. Ebenfalls sollte man die angesprochenen Leerstände neu vermarkten.


    Warum sollte ein solches Konzept erfolgreicher sein als das Anlegen eines großen Areals?



    Aus meiner Nürnberger Sicht ist Fürth aber sowieso keine Einkaufsstadt und sollte dort auch nicht seinen Entwicklungsschwerpunkt legen. Das kann nur schief gehen wenn die Nachbarstadt 5 x so groß ist, einen Flughafen, eine U-Bahn, einen Hauptbahnhof der Kategorie 1 und Hochschulen hat. Fürth ist mir eher ein Begriff als stilvolle Wohnstadt. Böse Zungen mögen sagen "Schlafstadt", aber wer dort wohnt schätzt es. Die Innenstadt zu einer Monokultur aus Shopping zu machen muss zwangsweise scheitern. Es fehlt schon an den entsprechenden Zufahrten zur Innenstadt.


    Du scheinst ein Fan von Zentralismus zu sein. Anders kann ich mir es nicht erklären, wenn deiner Ansicht nach die Nachbarstädte nur noch auf komplettes Wohnen ausgerichtet sein sollten. Richtig, Fürth ist eine Schlafstadt und das ist ein wirklich trauriges Bild, aber wenn man in der Stadt nichts ändert, dann wird sich das Image der Stadt auch nicht ändern. Ohne ein verändertes Stadtbild wird sich tatsächlich nie etwas ändern, aber genau das möchte man damit erreichen. Man möchte die Innenstadt, die selbst nach der Rennovierung der Fußgängerzone sehr ausgestorben wirkt, wieder revitalisieren.
    Die Zufahrten zur Innenstadt sollten nicht das Problem sein. Auch deine Argumentationen, dass Nürnberg einen größeren Bahnhof, U-Bahnen usw. besitzt, sind leere Argumente. Fürth hat ebenfalls einen Bahnhof - natürlich kleiner als der Nürnberger - aber braucht man denn für ein solches Projekt überhaupt einen solchen großen Bahnhof der Nürnberger Art? Ich bezweifle es.
    Einen U-Bahn-Anschluss? Ist ebenfalls da. Das Areal ist mit zwei U-Bahnstationen in unmittelbarer Nähe ausgestattet, einmal Hauptbahnhof und einmal Rathaus. Auch Buslinien verbinden das Zentrum mit allen anderen Verkehrsanbindungen.
    Das einzige Argument was du aufbringen konntest und was auch etwas beinhaltet, sind die Parkplätze. Hier gibt es den einzigen großen Kritikpunkt und das Projekt könnte tatsächlich, wenn diese Sache nicht mit dem Projekt mittels einer Tiefgarage o. Ä. in Angriff genommen wird, Schaden nehmen.


    Im Übrigen muss ich sagen, dass mir die Häuser, die abgerissen werden sollen, nicht im Geringsten etwas bedeuten. Das einzige Haus, das mir an dieser Stelle wirklich richtig gut gefällt, was aber dafür auch nicht abgerissen wird, ist das Gebäude vom Beck an der Ecke. Alle anderen sind heruntergekommen und werten das Bild der Straße meiner Meinung nach keinesfalls auf.


    Ich möchte aber auch nochmal darauf zurückkommen, auf deine Aussage, dass im Stadtzentrum krampfhaft versucht wird, eine Einkaufsmetropole zu bilden. Richtig, es ist krampfhaft, aber immerhin versucht man das Stadtbild, das ich oben schon angesprochen habe, zu verbessern. Außerdem gibt es auch andere Städte, in denen solche Einkaufszentren perfekt funktionieren. Ich möchte dir nur mal ans Herz legen in die Erlanger Arcaden zu gehen. Du wirst dich wundern, wenn du siehst, dass mitten im Zentrum von Erlangen doch tatsächlich ein Einkaufszentrum existiert, was auch noch sehr gut besucht ist. Das letzte mal als ich dort war hab ich keine einzige leerstehende Ladenfläche gesehen.



    Außerdem hab ich in einem Beitrag vorher gelesen, dass viele die Stadtverwaltung kritisieren, weil das Marktkauf-Gebäude leer steht und man sich erstmal um eine Vermietung davon kümmern sollte.
    Leute, was soll die Stadtverwaltung denn hier bitte machen? Das Gebäude ist in der Hand einer ausländischen Investorengruppe (soweit ich mich erinnere) und es haben sich bereits in den letzten Monaten Interessenten gemeldet. Es haben Verhandlungen über die Miete des Gebäudes stattgefunden, allerdings sind alle Interessenten abgesprungen, weil der Mietpreis scheinbar alles andere als akzeptabel war bzw. ist. Was soll die Stadt machen euer Meinung nach?
    Wenn jemand von euch eine Wohnung hat und, hier als Beispiel, statt der durchschnittlichen Miete von 500 Euro jetzt 1.500 Euro verlangt, sollte der Vermieter dann unterstützt werden, damit er seine Wohnung vermietet? Nur damit die Wohnung nicht leer steht? Sollte hier die Stadt wertvolle Steuergelder rauswerfen, nur um unnötige private Personen zu subventionieren?

  • dankogreen


    Danke für die Fotos. Habe das ganze bisher nur am Rande verfolgt. Die Fotomontage mit dem Umgriff ist beeindruckend. So "groß" hatte ich das bisher nicht wahrgenommen.
    Umso blamabler was hinkommen soll. Der aktuelle Entwurf ist ja ein Witz. Da waren die ersten Entwürfe ja noch gut dagegen.


    Fürth hat sich in den lezten gut gemacht bzw. ist dort viel bewegt worden und entstanden (bspw. wlh-fuerth.de, Südstadtpark, Technikum). Mit dem Zentrum allgemein und dem "Einkaufen" scheint es dagegen die Seuche zu haben.

  • Ist ja gut, hier tauschen wir ja nur Meinungen aus. Allerdings beschleicht mich das Gefühl, dass es hier einige Franken gibt die sich tief gekränkt und von der Welt abgehängt fühlen, weil man hier nicht eher wenige Superprojekte hat wie Einkaufszentren und Hochhäuser. Man ruft immer nach großen Projekten und Wolkenkratzern, möglichst 20+ Etagen usw. usf.


    Ich habe dazu meine eigene Meinung, ich bin viel herum gekommen, habe viele Städte gesehen, auch in den USA, Städte abseits derTouristenströme.


    Weder eine Skyline, auf Nürnberg bezogen, noch eine Riseneinkaufszentrum auf Fürth bezogen bedeutet irgend etwas nachhaltiges. Im Gegenteil, wenn es schon nicht gelingt die brach liegenden Einzelhandelsflächen in Fürth gut zu vermarkten überzeugt mich das Konzept mit dem groß-EKZ einfach nicht. Die Fürther Innenstadt ist dazu nicht gemacht. Der Hbf liegt nicht in Sichtweite und keine der Straßen in der Gegend hat mehr als 2 Spuren. Also was soll diese Großmannssucht?

  • Ich habe schon beim erblicken des Thread Namens "neue Mitte" nichts gutes geahnt aber so einen Kahlschlag wie er hier illustriert wird hätte ich dann doch, gerade aus Franken, wo man sowas eher selten vernimmt, nicht erwartet.
    Ich maße mir nicht an die ökonomische Sinnhaftigkeit dieses Projektes zu bewerten aber allein die zum Abräumen vorgesehene Bausubstanz scheint mir doch enorm. Gerade die 2 Häuser mit steilem Dach müssten doch schon par Jahrhunderte alt sein oder? Sollte dem so sein, dann steht das was hier passiert nicht im geringsten dem nach was in Bautzen, Görlitz und Zittau derzeit angedacht ist.