Nbger Westen: Justizpalast, Akademie für Menschenrechte

  • Der Neubau des Justizzentrums schreitet voran. Das Gebäude erhält derzeit seine Fassadenverkleidung aus Kunststein:



    Das Kunststeinmaterial ist sehr hell geraten und passt so noch nicht so recht zum Altbau aus fränkischem Sandstein. Aber die Oberfläche ist recht porös und vielleicht entwickelt sie dadurch im Laufe der Zeit eine gewollte Patina.



    Mal sehen wie es aussieht wenn es fertig ist.

  • Das neue Justizzentrum an der Fürther Straße scheint ein ziemlich kompliziertes Bauvorhaben voller Fallstricke zu sein. Es ist schon beeindruckend zu sehen, wie die Chinesen in 8 Tagen ein Krankenhaus mit >1.000 Betten bauen, und ein Justizzentrum, das soweit ich weiss ohne komplizierte Luftfilteranlagen, Quarantänestationen und -Schleusen usw. usf. auskommt, zieht sich bald 5 Jahre und länger hin. Die letzte nennenswerte Neuigkeit hier im Forum wurde darüber vor über zwei Jahren verloren!


    Dennoch, heute, der Neubau: Äußerlich fertig. Durch die Fenster kann man imInnern auch bereits Austattung erkennen, die jedoch noch nicht einsatzbereit ist:


    IMG_9604.jpg


    Wird Zeit dass hier eröffnet wird, auch die Feuerwache ein paar Meter weiter ist ja fast fertig!

  • Ja, seltsam, dass das so lange dauert mit der Inbetriebnahme des äußerlich ja schon länger fertig wirkenden Gebäudes.


    Das Gute aber: Immerhin finde ich ihn recht gelungen. Nicht Spitzenklasse, aber doch weit überdurchschnittlich, angenehm transparent und hell wirkend sowie mit einer ausgewogenen Fenstergliederung. Gefällt mir.

  • Passend dazu berichtet die Printpresse heute oder gestern, dass der Pit-Stop vor dem Memorium Nürnberger Prozesse mittlerweile geschlossen und geräumt ist. Der Bau gehört nun der Stadt und das Kulturreferat ist nun in der Verantwortung, dort das gewünschte Besucherzentrum zu realisieren. Hierzu soll es einen Wettbewerb geben, um Besucherzentrum mit Café und Garderobe und möglicherweise Busstellplätze mit einem städtischen Platz und mehr Grün in Verbindung zu bringen.


    Leider habe ich dazu online nichts gefunden.

    Ich denke das Ergebnis dürfte wohl in jedem Falle besser kommen als der gegenwärtige Zustand.

  • zum Justizpalast: Bekannte, die in der Nähe arbeiten, haben schon seit Jahren Wetten laufen, was alles vorher in der Gegend fertig und bezogen wird. In der Tat kein Ruhmesblatt...


    zum Vorplatz:

    leider genauso wenig ein Ruhmesblatt für die Verwaltung. In der Zeitung stand auch, dass die ersten Planungen und Ideen zu diesem (Vor-)Platz vor etwa 10 diskutiert wurden und das Grundstück seit mehreren Jahren (!) der Stadt gehört (weiter vorne ist der Beitrag von 2016!). Seit mehreren Jahren ist eigentlich der Umzug der Justiz (s.o.) und die Freimachung des Gebäudes inkl. Saal 600 beschlossen und überfällig. D.h. Ideenfindung, Auslobung, Wettbewerb, Vergabe, Beschluss usw. hätten alles schon längst gemacht werden können. Aber der Baureferent will jetzt (irgendwann) anfangen lassen. Ich befürchte wieder 10 Jahre bis das fertig ist. Vielleicht auch noch länger, kommen jetzt doch Obstmarkt, Hauptmarkt und bestimmt noch 2 andere Plätze an die Reihe...

  • Sehe ich das richtig, dass die EIGENTLICHE Erweiterung erst noch bevorsteht? Der Anbau bringt ja kaum mehr Platz. Die Erweiterung die oben auf dem Geländer schräg hinter der Feuerwache hat aber mWn noch nicht mal begonnen.


    Ich finde den Flachbau zwar nicht schlecht, hätte den Entwurf, der die Formgebung des Justizpalastes aufgriff bevorzugt. So sieht es halt aus wie drangeklatscht.


    Der Justizpalast selbst ist auch derzeit eingerüstet, vermutlich wird die Sandstein-Fassade renoviert, die stellenweise schon flächig schwarz ist. Das Gebäude mit Saal 600 ist ja schon herausgeputzt.

  • ... nicht zu vergessen das Kulturhauptstadtprojekt, was dem Vernehmen nach weite Personalressourcen im Kulturbetrieb und sogar darüber hinaus bindet. Zusätzlich noch das Besucherzentrum zum Saal 600 planen? Na mal sehn...


    FranzFerdinand: Ja, die Sandsteinfassade des Altbaus wird Schritt fü Schritt aufgearbeitet. Auch der Flügel neben dem Neubau ist bereits gemacht. Der Neubau ist in der tat wenig beeindruckend, und scheint wohl auch eher etwas wie ein Zugangsgebäude zu sein, das lediglich zusätzlich die Räume kompensieren soll, die durch die Freimachung des Saals 600 erforderlich wurden. Eine echte Erweiterung des Gerichtskomplexes ist das wohl noch nicht. Aber was du ansprichst, sind denn noch weitere Neubauten am Gericht geplant? Mir ist da nichts bekannt?!?

  • Hallo nothor,


    ich dachte die Bauten hier in der Mitte (Bild von S.1) gehören als Stufe 2 zum Ausbau. War aber nur aufgrund dieser Grafik geraten. Was kommt denn da sonst hin?


    image.php?img=justizzentrum_2.preis36kcp.jpg

  • Ja, das sieht so aus als kämen auf dem Gelände der früheren Straßenbahnhallen weitere Gerichtsgebäude hin. Aber vor Ort ist davon ja noch nichts zu sehen. Für die Fußgängerbrücke, die die beiden neubauten dann verbinden müsste, würde die Fassade des gerade fertig gestellten Neubaus ja wieder geöffnet werden.

  • Tatsächlich gibt es hier in diesem Thread auf Seite 1 dazu etwas aus dem Jahr 2013 zu lesen - auch Bilder des Wettbewerbs und NN-Artikel

    Zwischen 2013 und 2016 ist nichts mehr geschehen - und als es endlich losging. ist diese größere Erweiterung bisher nicht mehr verfolgt/beobachtet worden. Hat man davon etwa von offizieller Seite her inzwischen Abstand genommen?

  • Eröffnung Strafjustizzentrum Nürnberg

    Durch die Corona-Pandemie ist es leider etwas untergegangen, aber Anfang Juni wurde der neubau des Strafjustizzentrums in der Fürther Straße in Betrieb genommen. Ich las auch etwas in der Presse von einem tag der öffenen Türe, an dem sich die Menschen auch das Innere des neubaus ansehen könnten. Wenn ich mich richtig erinnere soll das nun im Herbst stattfinden, dazu habe ich aber keine weiteren Informationen gefunden. Deshalb leider erstmal nur Fotos von außen, im fertigen, sommerlichen Zustand:



  • Der Stadtplanungsausschuss soll in seiner nächsten Sitzung einen Architektenwettbewerb für die Neugestaltung des Eingangsareals zum Saal 600 (dem Ort der Nürnberger Prozesse) auf den Weg bringen. Es geht um diesen, bisher von einer Autowerkstatt ge- bzw. unternutzten Platz vor dem Sitzungssaalgebäude im Hintergrund und neben dem eigentlichen Justizpalast:


    https://www.google.com/maps/@4…bfov%3D100!7i13312!8i6656


    Der Kollege nothor hat die derzeitige Situation weiter oben im Strang photographisch dokumentiert. Sehr viel prominenter könnte ein Vorhaben nicht sein, direkt an der Fürther Straße gelegen, und auch nicht sehr viel bedeutender angesichts des Ziels, den Saal 600 als UNESCO-Welterbe eintragen und schützen zu lassen. (Vor dem Hintergrund der Kriegsverbrechen in unserer östlichen Nachbarschaft ein Unterfangen mit erneuerter Aktualität.)



    Ziel der Aufgabe ist es gemäß Sitzungsvorlage, "eine städtebaulich angemessene und gleichzeitig identitätsstiftende Lösung für das Umfeld zu finden, die mit einer herausragenden Freiraumgestaltung, Architektur, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Nutzung überzeugt."


    Eckpunkte sind:


    • Städtebauliche Umgestaltung des Umfeldes am „Memorium Nürnberger Prozesse“ mit dem Bewusstsein für die Einzigartigkeit des Orts (im Hinblick auf die laufende Bewerbung als UNESCO-Welterbe) und unter Berücksichtigung der Belange des Denkmalschutzes - v.a. Justizpalast und Einfriedung Justizgelände.
    • Bauliche Ergänzung der musealen Nutzungen im Ostflügel durch den Neubau eines Besucherzentrums in hoher Architekturqualität.
    • Schaffung von repräsentativen Freiflächen im Umfeld des „Memoriums Nürnberger Prozesse“ mit hoher Aufenthaltsqualität und großzügiger Begrünung.
    • Erhalt der unter Denkmalschutz stehenden Einfriedung am Justizpalast als historisch überlieferter Eindruck.
    • Berücksichtigung einer offenen Sichtachse von der Fürther Straße zum Ostflügel des Justizpalastes („Memorium Nürnberger Prozesse“) und Erhalt des Gesamtbilds des historischen Umfelds des Justizpalasts.
    • Rückbau der Bärenschanzstraße zwischen Justizpalast und städtischem Areal der ehemaligen KfZ-Werkstatt.


    Der Wettbewerb soll Anfang April 2022 europaweit ausgeschrieben und Mitte November 2022 abgeschlossen werden.


    Ich bin äußerst gespannt, was dort entstehen wird!

  • Wenn das erste Bild auf der Seite des Baureferenten der 1. Platz ist, wie zu vermuten ist, empfinde ich das als eine gute Wahl! In seiner Schlichtheit und Klarheit nimmt das Gebäude sich zurück und verstellt damit im wahrsten Sinne des Wortes nicht den Blick auf das dahinterliegende eigentliche Gerichtsgebäude - weder vom Volumen noch von der Wirkung her. (Während ich mir sonst oft mehr Kreativität und Mut wünsche, ist die Simplizität hier genau passend.)


    Bei der umfangreichen Dachbegrünung wird man aber für ausreichend Bewässerung sorgen müssen, sonst wird der Baumbestand dort schnell verdörren.