^ Da muss ich leider widersprechen. Die Wendemöglichkeit aus Hellerau kommend am Abzweig ist die einzige, die planmäßig gebraucht würde, nämlich durch die Pendel-8 Hellerau - Infineon Süd, die nachts und am Wochenende vormittags im Anschluss zur Linie 7 verkehrt. Bislang wendeten die Wagen am Diebsteig, nun ist der Einsatz von Zweirichtungswagen dringend erforderlich oder man dreht umständlich über das Gleisdreieck am Abzweig, da die neu geschaffene Wendemöglichkeit am Abzweig Hellerau (Infineon Süd), nämlich die Gleisschleife, im Gegensatz zum Diebsteig eben nicht von Hellerau kommend befahrbar ist. Das finde ich schon merkwürdig, zumal es nur eines weiteren Gleisbogens mitten im Busch bedurft hätte.
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Ich mach hier gleich einmal weiter und hänge noch ein paar ganz frische Bilder an, da mich die obige Diskussion zu einer Selbstbesichtigung inspiriert hat. Ich konzentriere mich dabei auf Motive, die Chris noch nicht dargeboten hat, quasi als Ergänzung.
Haltestelle "Infineon Süd (Abzweig nach Hellerau)" der Linie 8 in Richtung Innenstadt.
Blick aus dem Dreieck in den Busch zur oben gezeigten Ersatzhaltestelle für den norddresdnerischen Inselverkehr. Dass dieser oft stattfindet ist aber eher unwahrscheinlich, denn es gibt in Klotzsche ja keinen Straßenbahnhof (mehr). In den letzten Jahren wurde bei Bauereien stets für beide Linien ab Albertplatz Ersatzverkehr gefahren. Operative Umleitungen aufgrund von Störungen sind da schon wahrscheinlicher.
Operativhaltestelle mit Schleifeneinfahrt.
Einfahrtsweiche und die Strecke nach Hellerau. Am Bahnkörper ist immer noch deutlich zu erkennen, dass die Strecke einst zweigleisig durch den Busch führte. Seit dem Rückbau des zweiten Gleises wird nur noch das ehemals landwärtige Gleis in beiden Richtungen befahren.
Das Schleifengleis kreuzt einen mit Andreaskreuzen gesicherten Forstweg. Deutlich erkennbar auch die ganz beträchtliche Steigung.
Blick zurück mit einer dem Busch entfliehenden Acht.
Einschnitt mit gesicherten Böschungen und Infineon im Hintergrund.
Schleifenausfahrt auf die Königsbrücker Landstraße und Ausfahrtsweiche der Schleife. Im Hintergrund die in Chris' Beitrag gezeigte Haltestellenanlage der Linie 7.
Eine solche (also eine 7) hält auf dem Weg nach Weixdorf und kommt mit passender Eigenreklame daher.
Der als Neuerung nunmehr doppelgleisige Abzweig aus Weixdorf in Richtung Hellerau.
Zum Abschluss langweile ich euch selbstverständlich noch mit etwas Bahnhistorie...
Der früher eingleisige Abzweig von Klotzsche nach Weixdorf war beidseitig befahrbar und diente vor allem Aus- und Einrückefahrten vom und zum nahe gelegenen Straßenbahnhof Klotzsche. Mitunter wurde es auch als Wendedreieck für Umleitungen genutzt, so auch 1998, als der Neubau der Autobahnbrücke Hellerau die Wendeschleife am Kiefernweg abschnitt. Die "8" endete am Abzweig nach Hellerau, wie die heutige Haltestelle "Infineon Süd" jahrzehntelang hieß, und drehte über das Dreieck. Der Straßenbahnhof Klotzsche war zu dieser Zeit schon stillgelegt.
Das gezeigte Umleitungsschild war zugleich das letzte überhaupt der alten Coschützer Strecke über die Tharandter Straße, die im Herbst 1998 eingestellt wurde. Nur ein dezenter Hinweis weist am Abzweig auf die Weiterfahrtmöglichkeit nach Hellerau hin: eine mit Zweirichtungswagen bestückte Linie 48 übernahm bis zum Brunnenweg, wo sie vor der Brückenbaustelle endete. Die 48 war dabei sowohl mit den damals noch brandneuen Zweirichtungs-Stadtbahnwagen als auch mitunter mit den letzten zu unechten Zweirichtern umgebauten Tatrawagen bestückt.
Nach der Einstellung der Coschützer Strecke fuhr die 8 zum Bahnhof Mitte. Auch dieses Schild ist also doppelt historisch, denn die Wendemöglichkeit über Schweriner Straße, Könneritzstraße und Jahnstraße besteht seit der Umlegung der Ost-West-Achse aus der Schweriner Straße über die Jahnstraße zum Bahnhof Mitte im Jahre 2002 nicht mehr. Der Anschluss zur 48 ist nunmehr "idiotensicher" dargestellt. Fälschlicherweise kommt das Schild im Standardgelb statt im Umleitungs-Orange daher...
Aber auch durchgehenden Inselverkehr von Weixdorf nach Hellerau gab es im Baufall, so beim Neubau der Brücke am Industriegelände 1983. Der eingleisige Abzweig wurde dabei in beiden Richtungen genutzt. Leider besitze ich kein Schild einer solchen "7/8" mehr.
Später endeten die Insel-7 und 8 aber am Diebsteig. Zwei Schilder vom Ende der 1980er Jahre, nicht genau datierbar.
1983 war der genannte Brückenneubau Anlass für eine Streckenunterbrechung am Industriegelände. Im Norden gab es die besagte "7/8", und von Stadtseite fuhr bis zur Paul-Schrader-Straße (heute Heeresbäckerei) eine Pendellinie 38, die mit Heck-an-Heck-T4D bestückt war. An der kleinen Gleisschkleife am Bahnhof Neustadt (Schlesischer Platz) herrschte damals Hochbetrieb, denn hier endeten auch die aus Wölfnitz und Leutewitz kommenden Linien 7 und 8. Wollte man also von Leutewitz nach Weixdorf durchfahren, musste man 3x (in Worten: dreimal!!!) umsteigen: Zuerst am Platz der Einheit von der 7 in die 38, an der Paul-Schrader-Straße in den SEV, und am Abzweig nach Hellerau dann vom Bus in die 7/8. Da wor mer doch mit Loofen schnällr...