Dom-Römer-Areal: Bau-Thread

  • Diese anspruchsvolle Statik untermauert meine Befürchtung, dass diese Gebäude nicht, wie Vorgängerbauten, Jahrhunderte durch moderate Instandhaltung im Kern solide überstehen werden. Da hätte man sich wohl entscheiden müssen, diesen archäologischen Garten erhalten (den ich bei Frankfurtbesuchen ehrlich gesagt reichlich banal fand?!) oder eine detailgetreue Rekonstruktion. Ehrlichgesagt bin ich, als ich das erste Mal davon hörte, ohnehin selbstverständlich von einer handwerklich originalnahen Rekonstruktion ausgegangen. Kommen auch weiße Kunststoffisolierglasfenster rein? Würde mich jetzt auch nicht mehr überraschen. :confused:

  • In den letzten Beiträgen geht es um das Stadthaus. Das ist ein Funktionsbau, keine Rekonstruktion, denn größtenteils gibt es kein Vorbild. Mit dem Bau der 35 Altstadt-Häuser, bekanntlich teils Rekonstruktionen, teils Neubauten nach Maßgabe einer recht strikten Gestaltungssatzung, wurde doch noch gar nicht begonnen. Hiermit geht es voraussichtlich im Herbst los.

  • Die herausragenste Eigenschaft am Stadthaus sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben!
    Wie man an der Visualisierung (Luftbild von Blick Domturm) sehen kann, scheint dort die Sonne von Norden... :lach:

  • [...] Mit dem Bau der 35 Altstadt-Häuser [...] wurde doch noch gar nicht begonnen. Hiermit geht es voraussichtlich im Herbst los.


    "Oktober" hört man; manchmal auch "September".


    Gleichwohl wurde - wie die Webcam auf dem Dom zeigt - im Bereich der Neubauten Markt 40 und Markt 38 bereits mit dem Aushub begonnen. Diese beiden Gebäude werden teilweise auf der Tiefgarage, teilweise auf gewachsenem Boden oder auch in der Verfüllung oberhalb der U-Bahn stehen. Ein Live-Blick in die Baugrube zeigt mächtige alte Verbau-Träger, die dann wohl aus der Zeit des U-Bahn- oder Tiefgaragenbaus stammen.

  • U-Bahn-Zugang im Osten

    Am Montag, 17. Februar, wird der neue U-Bahn-Zugang im Osten des Areals in Betrieb genommen. Zunächst nur mit einer Treppe, die Rolltreppe des alten Zugangs (Foto) wird später noch an den neuen umgesetzt. Sodann wird der alte Ausgang abgebrochen (Q).


    Über dem neuen Zugang wird bis 2016 das Gebäude Markt 8 nach dem Entwurf von Jordi & Keller Architekten errichtet. Der U-Bahn-Zugang hingegen wurde von Schneider + Schumacher geplant. Er erhält einen Terrazzo-Boden und abgerundete Fliesen. Der Zugang zur U-Bahn soll ansprechend und hell wirken, schreibt die FAZ heute.

  • Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten ...


    Hell ist er, der neue U-Bahn-Zugang, dank der weißen Fliesen. Aber bisher - so ganz ohne Leben - erscheint er mir auch reichlich kahl und erinnert mich zuerst an eine Großraumtoilette; auch das dank dieser "abgerundeten Fliesen". Spätestens am Montag werden wir ja dann auch Fotos hier haben. Bin sehr gespannt auf weitere Kommentare.

  • U-Bahn-Zugang im Osten

    Dazu gibt es jetzt eine offizielle Information der VGF, welche ein neues Detail insofern preisgibt, als darin von einer neuen Zwischenebene die Rede ist. Die Neuen Rolltreppen führen demnach künftig nicht mehr in einem Rutsch von der B-Ebene ins Freie, sondern in eine Zwischenebene und von dort gehen zwei weitere Rolltreppen ins Freie.


    Damit wird für mich auch die Beauftragung von Schneider + Schumacher plausibel, deren Job wohl wesentlich die Gestaltung dieser Zwischenebene betreffen dürfte.

  • Also erstmal haben wir von der VGF gelernt, dass die "Rolltreppe" eigentlich "Fahrtreppe" heißt.


    Wie andere hier im Forum auch, hatte ich bisher das "Umsetzen" oder "Verlegen" der alten Rolltreppe so verstanden, dass die vorhandene alte Treppe nur an eine neue Stelle umgesetzt (also wiederverwendet) wird.
    Wie tunnelklick aber schon richtig erkannt hat, wird die lange alte Rolltreppe offenbar durch zwei neue kurze ersetzt. Man fährt dann von der B-Ebene zunächst zur neuen Zwischenebene (die A1-Ebene heißt). Diese erste Rolltreppe dürfte in ihrer Lage mit der alten identisch sein, nur eben kürzer. Auf der A1-Ebene wechselt man dann von "alt" in "neu" und fährt mit der zweiten Rolltreppe nach oben (A-Ebene).
    Wer dagegen zu Fuß die Steintreppe benutzen will, wechselt schon auf der B-Ebene von "alt" in "neu". Und nur dieser Weg wird dann ab Montag schon zur Verfügung stehen.


    Und Schneider + Schumacher sind wohl für alles unterhalb der Gründungsebene der Altstadthäuser zuständig, also auch hier.

  • Mein Beitrag passt nicht ganz zur Rolltreppen-Thematik, aber ich muss ein Foto loswerden. Es zeigt den neuerlichen Dom-Römer-Giebelzuwachs von schräg oben. Bald füllt sich die Freifläche links mit noch mehr Giebeln, die Kleinteiligkeit ergibt bestimmt zusammen mit den Römer-Fachwerkhäusern ein klasse Bild.


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    Und zwischen all dem liegt die Schirn wie eine Brechstange ... fürchterlich dieser Anblick (Schirn), der sich noch verstärken wird, wenn die anderen Häuser dann auch irgendwann mal stehen.

  • Neuer U-Bahn-Ausgang

    So sieht's aus - hier die Bilder von unten (B-Ebene) nach oben:


    Rechts die bestehende Rolltreppe, links der Zugang zur neuen Treppe - kurz vor Eröffnung.



    Die lange Treppe von der B- zur A1-Ebene.



    Die A1-Ebene. Von rechts wird man nach Abschluss des Umbaus von der Rolltreppe kommen.



    Die A1-Ebene. Das ist es, was ich bisher abschätzig Großraum-Toiletten-Atmosphäre nannte. Aber was so ein Farbtupfer in subaru-vista-blue (oder VGF-Türkis) doch schon ausmacht. Mal sehen, wann das erste Graffito dazukommt (Kameraüberwachung an den Decken).



    Die andere Blickrichtung. Hinten der temporär verschlossene Durchgang zu der noch umzubauenden Rolltreppe.



    Das letzte Stück Treppe von A1 nach draußen. Links davon wird die Rolltreppe eingebaut.



    Bilder: von mir

  • Gestalterisch finde ich das Ganze ja richtig schön. Da merkt man wieder einmal, was für Welten zwischen den Stationen mit DB-Anteil und den reinen VGF-Stationen liegen. Wenig generischer Baumarkt-Schrott, dafür ein roter Faden im Design, hier die Auflösung von Ecken und Kanten zugunsten gerundeter Linien.


    Nun das große aber: was um Gottes Willen hat Schneider + Schumacher hinsichtlich der Farbwahl geritten? Auch wenn es eine VGF-Station ist, die im Gegensatz zu den DB-Stationen ab und zu wenigstens mal grundgereinigt wird, sämtliche Oberflächen biedern sich geradezu wie eine Leinwand für Schmierfinken an. Die Freude an dieser Station dürfte leider von kurzer Dauer sein...

    Einmal editiert, zuletzt von RMA ()

  • Ich könnte mir vorstellen, dass hier Wandfliesen mit einer besonders versiegelten Oberfläche verwendet wurden, auf der Graffities nicht halten oder leicht zu beseitigen sind (ich glaube so was heißt Nano-Oberfläche). Ein Indiz dafür könnte sein, die Wände besonders glatt anmuten und selbst bei schwachem Licht stark spiegeln.

  • Mir gefällt es. Die abgerundeten Ecken sind gut, die Oberlichter ebenfalls passend und Details wie das gebogene Geländer: top.
    Zum reinigen kann ich nur sagen, dass das in Frankfurt generell zu wenig gemacht wird. Ich wohne z.Z. in Düsseldorf und fast jeden Tag wenn ich in die U-Bahn (Nordstraße) steige ist dort jemand und reinigt, dementsprechend sauber ist dort auch die Station. Würde man das mal so sorgfältig auch in Frankfurt machen sähen die meisten Stationen schon viel besser aus.

  • Ich finde das Ergebnis überhaupt nicht schlecht, ganz im Gegenteil.
    Das Design wirkt hell, freundlich und die Kombination aus abgerundeten Fliessen, Geländern und den runden Oberlichtern kommt recht futuristisch (oder retro/futuristisch) rüber. Mit dem einen oder anderen Farbtupfer (Netzpläne, Rufsäulen oder der Beschilderung) wird das Endergebnis sicher toll. Ich bin schon sehr gespannt.

  • ^ Schon lange nicht mehr so ein schönes Schild gesehen, es wiehert ja schon fast... Danke für den Fund aus Absurdistan!


    Offener Gegenvorschlag mit freundlichem Gruß an die VGF: "Wir bauen die Rolltreppe um! Bitte nutzen Sie das Treppenhaus hier rechts, den Aufzug (wo?) oder die Rolltreppe auf der anderen Seite der Baustelle. Die Umstände bitten wir zu entschuldigen."


    Es lebe das Verb, die Unschärfe und die Weglassung!


    Davon abgesehen, finde ich die Gestaltung von S+S durchaus gelungen, insbesondere den schönen Bodenbelag, die goldenen Alustreifen an den Treppenstufen und überhaupt, dass es eine Gestaltung aus einem Guss gibt. In natura - und insbesondere von oben betrachtet - wirken gerade der Boden und die organische Seitenführung edel. Farbliche Akzente werden mit der übrigen Ausstattung kommen. Wie RMA befürchte ich jedoch, dass die Fliesenflächen bald ihre Bestimmung als Leinwand finden werden.

  • Blick über den Bauzaun

    Wer den Hals genügend reckte, konnte heute dieses sehen:


    Im Hintergrund das wachsende Stadthaus, im Vordergrund arbeitet man daran, die Rolltreppe zu zerlegen und stückweise herauszuholen:


    Da hängt's am Haken; offenbar das Mittelstück:


    Und ab damit zum Recycling:

    Bilder: von mir