Leipzig: Museumswinkel (realisiert)

  • Der dritte Museumswinkel, das kommunale Grundstück an der Ecke Brühl-/Reichsstraße, wird laut Stadtratsbeschluss vom 16.06.2010 an den Stuttgarter Investor Friedrich Humbeck verkauft, der mit 2,55 Millionen Euro das höchste Gebot abgegeben hatte.

  • Inzwischen ist die museumszugewandte Seite vom Katharinum enthüllt worden, und man kann schon erste Eindrücke der noch nicht ganz fertigen Fassade gewinnen. Wir können vermutlich innerhalb der nächsten Wochen eine vollständige Enthüllung erwarten, zu welchem Zeitpunkt die kameratechnisch besser ausgerüsteten Forumsmitglieder heranrücken können, doch vorerst einige Bilder vom derzeitigen Zustand:



    Der Stein hier (Abschnitt von Krier-Kohl) wirkt sehr hochwertig:













    (Quelle: Eigene Bilder)

  • KATHARINUM's Nordseite


    Die Nordseite des Katharinum hat sein Gerüst fallen lassen >>



    Blick vom Brühl auf das Katharinum.



    Die neue Fassade zwischen Museum der bildenden Künste und Kretschmann's Hof.



    Erker-Fassade an der Ostseite mit Blick auf's Bildermuseum.




    Zur Hof-Fassade, deren Gebäude sich am Böttchergässchen befindet.

  • nun hat man wohl doch auf die figuren, wie hier ursprünglich geplant, verzichtet


    Bild 1


    in #244 Bild 1 gut zu sehen.


    schade, die hätten mir sehr gefallen :nono:

  • ^ Wie in #147 berichtet, wird Rob Krier extra für das Gebäude zwei Skulturen anfertigen. Diese werden allerdings wohl erst ganz am Ende hinzugefügt, man sieht ja auch, dass an der Fassade noch gearbeitet wird. Ich hätte es allerdings als wichtig erachtet, die Ritzen zwischen den Natursteinen zu verfugen. Diese kleine Maßnahme hat oft große Wirkung aufs Gesamtbild. Auf den Visualisierungen sieht es jedenfalls verfugt aus.

  • ...irgendwie stimmt aber auch die Farbgebung der Fassade nicht mit dem Entwurf überein. Statt einem braunton kam ein grauton.

  • ^ Nun ja, auf meinem Monitor sieht die hochwertige Visualisierung (siehe Rangers Verlinkung) ebenfalls grau aus. Vielleicht etwas heller, aber doch recht ähnlich.

  • Nix da, Rochlitzer Porphyr. Der verwendete Naturstein wirkt sehr edel und stimmt m.E. auch sehr mit der Visualisierung überein. Die dunkle Erscheinung ist auf das starke Gegenlicht zurückzuführen, meine ich. Was die Verfugung angeht, so scheint das Sockelgeschoss komplett verfugt, während darüber drauf verzichtet wurde. Ich vermag noch nicht darüber zu urteilen, aber diese Praxis habe ich auch schon bei anderen Neubauten beobachtet, und das Resultat ist gar nicht mal so verkehrt. Ansonsten gilt hier, was auch drüben im Wohnungsbau-Thread gelten sollte: Erst die Fertigstellung abwarten, danach - konstruktiv! - kritisieren. Die Wirkung des Kopfbaus auf Daves 1. Bild ist in meinen Augen jedenfalls fantastisch. Da kann sogar der 4. Museumswinkel davor ob dieser Wirkung ruhig noch ein paar Jährchen auf sich warten lassen.

  • In der Tat! Daves erstes Photo vermittelt sogar den Eindruck einer auch städtebaulich nahezu perfekten Lösung: quasi eine Eingangssituation von der Katharinenstraße zum Markt. Darüber hinaus vermag freilich auch die Fassade des Gebäudes zu überzeugen.
    @ Cowboy: die Hoffnung wird wohl nicht vergebens sein angesichts der verstreuten Erbengemeinschaft!

  • Auf der Seite zur Katharinenstraße hin fallen auch die Gerüste. Bilder von vor einer Stunde, aus Zeitgründen ohne Kommentieren. Kurzes Fazit dennoch: Sehr geil!









    Fotos: Cowboy



  • Die Messlatte für ähnliche Projekte in der Innenstadt liegt nunmehr recht hoch. Andere Investoren und deren Architekten sollten sich hiervon inspirieren lassen.


    Am nördlichen Kopfbau sind die Podeste für die geplanten Statuen schon erkennbar. Wir dürfen weiter gespannt sein!

  • Ich hatte es auch schon persönlich gesehen und stimme Stahlbauer zu. Die anderen Projekte in der Umgebung werden, wenn sie sich messen wollen, eine schwere Aufgabe vor sich haben. Leider hat der dritte Winkel den Vergleich schon verloren.


    Neben der Hochwertigkeit der Fassaden ist die leichte Krümmung in der Katharinenstraße ein großes Plus. Es gibt dem ganzen Komplex einen älteren Schein. Ausserdem macht die jetzt engere Straßenflucht der Katharinenstraße den Markt zu dem was er eigentlich ist - der einzige freie Raum inmitten des alten Straßenraster der Innenstadt.


    Alle diese Effekte die dieses Quartiers der nördlichen Innenstadt so interessant machen sind die eigentliche Entwicklung der MdBK und deren Winkel welche man so oft in der Öffentlichkeit abgelehnt hat. Nun wird sich die Meinung wahrscheinlich umkehren.

    Einmal editiert, zuletzt von hedges ()

  • Gerade die bossierten, gesimsartigen Einlassungen am Sockelgeschoss machen eine ganz besondere Atmosphäre aus und spannen einen Bogen zu der lokalen Bautradition der vorletzten Jahrhundertwende. Da wird nun mal tatsächlich ein traditionelles Gestaltungselement weitergedacht, ohne dass sich das Ergebnis irgendwie anbiedert. Außerdem wirkt die Materialität der Verkleidung an sich sehr gut (hab's auch schon in Natura gesehen). Mir gefällt auch die Variation durch den anschließenden, glatt verputzten Bereich. Wirklich einer der gelungensten Neubauten in der Innenstadt. Die geplanten Statuen sind nun freilich heikel, damit kann alles gewonnen und alles verloren werden.
    Der Nachbarbau punktet auch, hätte aber noch besser gewirkt, wenn die äußeren Fenstersegmente jeder Achse etwas einwärts geneigt gewesen wären (im Sinne des schon öfter zitierten Leipziger Fensters). Durch den Knick der Fluchtlinie bekommt dieser Hausabschnitt einen besonderen Pfiff.

  • zur zeit sind diese gesimsartigen einlässe am nördlichen kopfbau in der tat gewöhnungsbedürftig. allerdings ist zu beachten, dass sich dieses material (und in dieser beschaffenheit) auch am anderen kopfbau des katharinen-winkels wiederfinden wird, somit vermutlich als eine art visuelle klammer dienen soll.


    nachdem bereits feststeht, dass der dritte museumswinkel in bezug auf die qualität der fassadengestaltung deutlich hinter dem zweiten zurückbleiben wird, bleibt zu hoffen, dass sich eines tages der vierte museumswinkel wieder am - auch in meinen augen gelungenem - katharinum orientieren wird.

  • KATHARINUM


    Nachdem Cowboy erste Ansichten der neuen Fassaden in der Katharinenstraße zeigte, zeige ich nun Impressionen von der Sicht des Bürgers >> Cowboy sagt: Ich auch Bürger sein wie du *Zwinker*.



    Katharinenstraße in Richtung Brühl. Zwischen Fregehaus und Katharinum.



    In Richtung Marktplatz, Altes Rathaus. Zwischen Katharinum und Kretschmann's Hof.



    Blick auf die neue Straßenflucht, im Hintergrund das Alte Rathaus.



    Zwischen moderner und historischer Architektur.

  • Danke an Cowboy und DAvE für die Bilder. Wirklich sehr schön geworden, das Ganze, Zustimmung an Lipsius, was das Leipziger Fenster betrifft, das hätte ich eigentlich angesichts der Visualisierungen erwartet. Die braunen Einlassungen sind wirklich recht geöhnungsbedürftig, geben dem Ganzen aber etwas wirklich sehr einzigartiges. Jetzt bin ich gespannt auf die beiden anderen Fassaden, bin mir aber sicher, dass wir von denen ähnlich begeistert sein werden. Das Material am anderen Kopfbau wird sicherlich auch sehr hochwertig und vermutlich viel besser aussehen, als in den Visualisierungen. Ich bin mir auch sicher, dass die kleinen Details wie die Markisen dem Ganzen dann das i-Tüpfelchen aufsetzen.

  • Absolut sensationell. So gutes Bauen im Bestand habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen, auch wenn es gerade in dieser Stadt dafür, zumindest in der Innenstadt, ohnehin schon viele gelungene Beispiele gibt – tu felix Lipsia!