Wolfsburg: Phaeno - dekonstruktivistisch?

  • Ich hab leider in letzter Zeit wenig Zeit, um eine gute Diskussion zu führen. Die Zeit kommt aber sicher, wenn die Abgabenphase vorbei ist. Dann auch mit einem eigenen Werk.
    Zum Zeichen meines schlechten Gewissens habe ich heraus bekommen, wie der Architekt hieß, der Pate für den Dachausbau in Wien stand und in den Kreisen der Dekonstruktivisten ja ohne Ende verehrt wird. Lebbeus Woods sagt dir vielleicht was. Speziell für dich AeG hier einer der oberirdischen Teile des Berliner Tunnelsystems. Du wirst den Ort erkennen, wenn er der ist der ich denke das er ist! Vom unterirdischen Teil hab ich im Netz nichts gefunden.

  • @dvorak...bin beeindruckt, du scheinst ein student mit leib und seele zu sein, (auch ich war im zweiten semester..in 3 wochen dann im dritten (karlsruhe)). Euer Lehrkonzept hört sich interessant an *neid*; unsere Fakultät ist da technischer ausgerichtet. Eher aus der künstlerisch-musikalischen Ecke kommend muss ich mich da schon manchmal "zwingen", nicht zu sehr "Objekte" zu entwerfen. Klar, dass man da schnell beim Dekonstruktivismus landet. Hier in Karlsruhe dominiert halt das Eiermann´sche Denken, wobei ich das mittlerweile gar nicht schlecht finde. Aber hier ist halt dann Schluss und das Entwerfen aus dem Bauch heraus wird oft als unnötig betrachtet, aber ich kenne bisher auch noch wenig Institute.


    Kennst du Christopher Alexanders sehr mystisch angehauchte Architekturvision? Er skizziert gedanklich ein Neues Jerusalem, das (nicht nur) in und mit der Architektur auf der Erde landet, eine globale Symphonie der gefrorenen Musik.
    Zu den religiösen Zügen kann man stehen wie man will, aber auch ohne diese ist sie sehr interessant und ich glaube der Dekonstruktivismus ist der Schlüssel dazu, wenn man einmal von den wirtschaftlichen Ursachen der heutigen Architektur absieht. Um Ensembles zu schaffen, die keinen der heutigen Stile ausgrenzen, bräuchten wir erst eine Überhöhung des heutigen Stilwirrwars. Ich glaube, dass der Dekonstruktivismus das in Ansätzen liefert. Rein formal gesehen ist der Dekonstruktivismus die Befreiung aus eben diesen Zwängen. Betrachet man das ganze rückwärts, manifestiert sich der rechte Winkel aus der formalen Vielfalt, er ist also ein Ausschnitt dieser Vielfalt. Er hat auch sicherlich seine logischen Gründe (hier haben wir jedesmal wieder die Manifestation, die bei den meisten Architekten wohl unmerklich und blitzschnell abläuft), aber die Welt scheint mehr zu wollen. Sind nicht gerade deswegen die Dekonstruktivisten marketingtechnisch bevorzugt? (siehe Abu Dhabi). Aber das wurde ja schon alles ausreichend diskutiert.


    Viel Spaß weiterhin beim Studium