Was ich noch zu sagen hätte ... quer durchs Beet


  • Mir scheint es, diese komische Forderung nach einem "Wir-Gefühl" rührt aus einer piefigen etwas veralteten Heimatromantik her, die man vielleicht noch bei den nationaldenkenden Land- und Kleinstadtbewohnern und älteren Großstadtbewohnern findet, aber in dem oben angesprochenen Milieu nur für eine hochgezogene Braue sorgt.


    Das deckt sich überhaupt gar nicht mit meinen Erfahrungen. Nach meinem Empfinden haben die Einwohner in Frankfurt von allen Städten in denen ich bisher gelebt habe (Köln, Mannheim, Mainz, Frankfurt) den mit Abstand geringsten Lokalpatriotismus, wenn man das so nennen will.


    Ich nehme mal Köln als Beispiel: Köln ist die Studentenstadt schlechthin, aber jede Menge junger Leute bleiben nach ihrem Studium dort hängen. Wieso ist das so? Ich glaube es liegt vor allem an den Menschen dort die ihre Stadt verdammt geil finden (trotz allem) und das färbt einfach ab, weil Köln auch objektiv gesehen einige Vorteile hat (gerade städtebaulich: das gesamte Korsett der Stadt mit Parks und Stadtteilen in den es sich gut wohnen und leben lässt), allerdings auch Nachteile (Köln ist hässlich, teilweise auch total verbaut). Diese Leute sind also nicht einfach nur irgendwelche Provinzeier deren Begeisterung man als Spinnerei abtun kann. In Mannheim dagegen kam mir das immer etwas suspekt vor wenn sie sich über Ludwigshafen lustig gemacht haben.


    Was ich sagen will: Ja natürlich kann so ein Wir-Gefühl den Unterschied machen und der geht nun mal von den Alteingesessenen aus. Letztendlich geht es darum sich zu Hause zu fühlen. Und das hängt meiner Meinung nach etwas stärker von weichen Faktoren ab. Jemand der weiß dass er in zwei Jahren wieder weg ist will sich aber auch gar nicht zu Hause fühlen, weil das seinem Plan im Weg stehen könnte.

  • ^^ ??? :headscratch:

    "Nagelfäule" im Bereich von an Bahndämmen gebauten Schiefer-Dächern

    Nee, nee, nee - davon hab ich auch noch nie was gehört. Jedenfalls nicht derart, dass der Bahndamm in irgendeinem Zusammenhang mit der Nagelfäule stünde. Aber ich bin auch kein "großer Immoprofi". :nono:


    Jetzt fehlt nur noch ein Chemtrailer ...

  • die man vielleicht noch bei den nationaldenkenden Land- und Kleinstadtbewohnern und älteren Großstadtbewohnern findet, aber in dem oben angesprochenen Milieu nur für eine hochgezogene Braue sorgt.


    Das ändert sich spätestens, wenn man Kinder hat und diese Kindergarten oder Schule besuchen. Da bekommt man einen ganz anderen Blick auf seine Umgebung und das "Heimat-Gefühl", weil man ganz anders verankert ist.


    Auch bekommt man einen ganz anderen Blick auf die vermeintliche Piefigkeit der Altvorderen. Da hat vieles gar nichts mit Piefigkeit zu tun sondern mit dem Status "Eltern sein".


    Oder man zieht halt ins Umland.

  • Baufrosch


    Der korrodierende Eisenstaub von Bahnanlagen ist sehr aggressiv und greift allerei mögliche Gegenstände an (z.B. auch Autolacke).
    Bei der sog. "Nagelfäule" werden von diesem Eisenstaub (Zink)nägel von Schieferdächern angegriffen. Hier kann es über die Jahre zum Bruch der Nägel und dem Herabfallen von Schieferplatten kommen - obwohl das Schieferdach "normalerweise" noch viele Jahre halten müsste. Das hat mir ein Bauingenieur mal (von sich aus) erklärt und meinte, meine Immobilie (Richtung Schweizer Platz) sei aber schon weit genug von den Bahnanlagen weg, als dass das bei mir noch ein Aspekt wäre (ich meine, er nannte damals einen Radius von ca. 100 Meter zu den Bahnanlagen als tendenziell kritisch).
    In jedem Falle wird es schon seinen Grund haben, weshalb diese Bahndamm-Grundstücke über 100 Jahre lang nicht (für Wohnungen) bebaut wurden, oder ?!

    Einmal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • ^ Ich kann dich beruhigen: die Neubauten entlang der südmainischen Bahnstrecke haben durchwegs keine Schieferdächer. Und dass die Grundstücke entlang der Bahn nicht bebaut gewesen seien, ist falsch. Fast alle waren baulich genutzt oder Bahngelände, teils gewerblich genutz in den Hofbereichen. Drohende Nagelfäule war weder hier noch anderswo je ein Siedlungs- oder Bauhindernis. Wenn Schienenabrieb korrodiert, läuft ein Oxidationsprozess ab, eisenhaltiger Staub reagiert mit Sauerstoff, es entsteht Eisenoxid; was daran soll aggressiv sein? Nagelfäule, zu deutsch rostige Nägel, gibts überall, das hat mit Bahnstrecken nichts zu tun; so ein Unsinn. :nono:


    Und von wegen nicht bebaut: ich sag nur Waidmannstraße, Hedderichstraße, Heimatring, Tiroler Straße, Mühlbruchstraße, Mörfelder- und Offenbacher Landstraße, Wohnbebaung im Abstand von 30-50 m, teils weniger noch.

  • Mod: Beiträge aus dem Thread zum "Porsche Design Tower Frankfurt" hierher verschoben.
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    Mal ein kleiner Vorschlag, vielleicht liest ja jemand mit. ;)


    Wie wäre es denn die benötigten Wohnungen in das Nebengebäude zu verlegen. Es ist zwar ein und der selbe Gebäudekomplex, aber zwei voneinander getrennte Eingänge.


    PS: Typisch Frankfurt, typisch Deutschland. Günstiger Wohnraum wird benötigt, aber man sollte etwas realistisch bleiben.

  • @ Schmittchen


    "Nebengebäude" war einfach schlecht ausgedrückt. Es bleibt das gleiche Gebäude.
    Ich rede von dem Gebäudeteil, der in Richtung Osten gebaut wird und nur 7 Stockwerke aufweist.

  • Folgende Beiträge verschoben, da kaum Bezug zum Thema "Brexit und die Folgen für Frankfurt".


    M.E. täte jedoch die EU gut daran, hier eindeutig Farbe zu bekennen und dem freien Marktzugang britischer Banken nach dem Brexit die Schranken zu verweisen.


    Ja,das verstehe ich auch überhaupt nicht.Die EU müsste ganz klar sagen,dass ohne "freedom of movement" und "ECJ" es keinen Marktzugang mehr gibt.Und es dazu keine Hintertür gibt.


    Aber es ist auf der anderen Seite klar,dass die Banken und GB allgemein hofft,dass sie alles bekommen werden.War die EU doch immer ein Selbstbedienungsladen und ist es heute noch.Selbst wer die Regeln nicht einhält,kriegt nicht mehr als eine sinnlose Drohungen(siehe Osteuropa heute).


    Bei 10.000 Jobs sollten vielleicht 4000 nach Frankfurt gehen!?Kann man schwer schätzen.


  • M.E. täte jedoch die EU gut daran, hier eindeutig Farbe zu bekennen ....


    Dafür wird Herr Macron schon sorgen. Es ist gar nicht so schlecht, dass mittlerweile Frankreich in der EU das Heft in die Hand genommen hat.
    Merkel hat wirtschaftspolitisch weder Ahnung noch Profil und verschwindet in 2018 sowieso.
    Und wenn Frankreich beim Brexit sein Gewicht einbringt, dann wird zwangsläufig auch Deutschland davon profitieren.
    Speziell mit einem politisch (wieder) starken Frankreich sehe ich keine Gefahr für "faule Kompromisse" gegenüber GB - ganz im Gegenteil.

  • Weniger Milchmädchenrechnung würde der Diskussion gut tun

    War die EU doch immer ein Selbstbedienungsladen und ist es heute noch.


    Woran machst Du das fest? Die EU ist vor allem ein hoch erfolgreiches Friedensprojekt und die Basis für eine stabile, wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft des europäischen Kontinents in Zeiten der Hyper-Globalisierung. Man sieht sehr schnell wie manche Staaten ohne EU-Zugehörigkeit schon wieder in Einzelteile wie Katalonien, Wallonien/Flandern, Korsika oder das Großherzogtum Hinter-Dorf-Felden zerfallen würden. Als Gegengewicht zu der entzückenden Ex-Weltmacht im Osten ist die EU auch deutlich effektiver als durch Vielstaaterei. Das haben wir alles schon als viel zu selbstverständlich eingepreist.


    Der Brexit wird nicht die "große Sause" für Frankfurt werden, die sich hier manche viel zu überschwänglich ausgemalt haben, da sich London als Finanzhauptstadt schlechthin sicher nicht so einfach verdrängen lässt. Dieses Anspruchsdenken können wir als fünftgrößte deutsche Stadt auch gar nicht haben. Stattdessen dürfte der Brexit vor allem die Befürworter des Brexits in Städten wie Newcastle, Liverpool, Manchester und Birmingham treffen. Besonders multinationale Unternehmen (aus Asien und USA) aus den herstellenden Branchen (d.h. außerhalb der Dienstleister-Branche), die England als Hub nutzen wollten, werden abwandern. Wer hiervon profitiert, ist vollkommen offen. Äußerst schlecht wäre das allerdings für die englische Mittelschicht und ist zudem keinesfalls ein lustiges Thema, sondern die Heraufbeschwörung von mehr Populismus, Isolationismus und Nationalismus.


    Merkt ihr nicht, dass diese Spekuliererei bzw. Nabelschau wie viel Konkursmasse wir diese Woche wieder absahnen eine hoch-neurotische Milchmädchenrechnung sondergleichen ist???

  • Man sieht sehr schnell wie manche Staaten ohne EU-Zugehörigkeit schon wieder in Einzelteile wie Katalonien [...] zerfallen würden.


    Das kann man auch genau andersherum sehen: Die EU als "verlässlicher Rahmen" fördert doch erst diese Regionalismen.
    Im Übrigen: Wäre es ein Nachteil, wenn (National-)Staaten wieder in ihre (viel älteren !) regionalen Bestandteile zerfallen würden ? "Regionen" führen keine Kriege, lieber Golden Age und ich in überzeugt: Ein solches "Europa der Regionen" könnte einen regelrechten Corps-Geist entwickeln - eine Art "Super-Schweiz" werden.
    Welche Rolle in einem solchen Konzept speziell Ffm. (oder auch die alte Hanse) wieder spielen könnten, hatte ich vor einiger Zeit schon mal angedeutet ... .
    "Europa" lässt sich eben konzeptionell unterschiedlich denken - nicht bloß als "Club der Nationen" [Zitat Juncker, vor ca. 6 Wochen ]. Und diese ungelösten Fragen sind schon deswegen sehr real, weil das Endspiel um die Finanzkrise noch gar nicht begonnen hat. Warten wir mal ab, wie der Kontinent politisch in 10 oder 20 Jahren aussieht, wenn der Finanz-Reaktor kerngeschmolzen ist.


    Die "Europa-Idee" jedenfalls wird definitiv bleiben - ob mit oder ohne Nationalstaaten - weil diese Idee eines "einen Reiches" bis in die europäische Antike zurückgeht.
    Grundsätzlich positive Aussichten für Ffm ! - ob mit oder ohne BRD.

    2 Mal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • "Regionen" führen keine Kriege, lieber Golden Age


    Selten so einen dümmlichen Quatsch gelesen! Was ist denn dann für dich bitte dann ein Bürgerkrieg, wenn nicht ein Krieg zwischen Regionen und Volksgruppen. Man hat in vielen Ländern gesehen wie schnell ein Krieg zwischen Bevölkerungsgruppen und Regionen ausbrechen kann wenn ein übergeordnetes staatliches Gefüge fehlt, auch wenn es nur ein kurzes Machtvakuum ist. Auch im Ex-Jugoslawien waren es letztendlich Regionen die sich bekriegt haben und eben keine autonomen Staaten. Bürgerkriege sind vielfach sogar blutiger und grausamer da sich keine regulären Truppen bekriegen sondern selbstgebildete Milizen.

  • Das kann man auch genau andersherum sehen: Die EU als "verlässlicher Rahmen" fördert doch erst diese Regionalismen.


    Come again? Die EU war zusammen mit der NATO in Nachkriegs-Europa genau das richtige Bollwerk gegenüber den sozialistischen Warschauer Pakt Staaten und hat Deutschland erst wieder in eine stabile Nachkriegsordnung integriert und hoffähig gemacht. Der Regionalismus ist vor allem eine Reaktion auf die extreme Globalisierung (bzw. Automatisierung und Digitalisierung) und die stagnierenden mittleren Einkommen (bei gleichzeitiger Oligarchisierung), die erst so richtig mit dem Ende des Kalten Krieges und Chinas Eintritt in die Welthandelsorganisation ins Rollen kam als es die EU schon fast 50 Jahre (!!) gab. Bitte nehme das zur Kenntnis und stelle keine General-Behauptungen auf, die schlichtweg geschichtlich nicht stimmen. Ich bin dieses leichtfertige EU-Bashing schlichtweg satt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Golden Age ()

  • Die EU ist vor allem ein hoch erfolgreiches Friedensprojekt und die Basis für eine stabile, wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft des europäischen Kontinents in Zeiten der Hyper-Globalisierung.


    Förderlich für den Frieden in Europa war vor allen Dingen die Anti-Babypille. Durch den Bevölkerungsrückgang und die Überalterung der Gesellschaft sind Kriege sehr unwahrscheinlich geworden. Eine sich selbst reduzierende Gesellschaft hat keinen Drang zu expandieren.


    Kriege und Konflikte gibt es in Staaten in denen die Bevölkerung stark zunimmt und es einen hohen Anteil junger Männer ohne Perspektiven gibt. Im 19. Jahrhundert galt das für Europa und im 21. Jahrhundert dürfte das für Afrika und den Mittleren Osten gelten.


    Konflikte gibt es in Europa eher in Bezug auf die Umverteilung. Reiche Regionen wie Katalonien und Nord-Italien streben danach ihren selbst erarbeiteten Wohlstand nicht mit schwächeren Regionen teilen zu müssen.
    Deshalb ist eine Umverteilungs EU eher kein Konstrukt das den Frieden in Europa stärkt. Eine Zoll- und Handelsunion wie die EG war da schon besser.

  • Konflikte gibt es in Europa eher in Bezug auf die Umverteilung.


    Nach Deiner Logik müssten sich Bayern, Ba-Wü und Hessen zwingend von den anderen 13 Bundesländern abspalten, Kalifornien unabhängig werden, Zug als eigenständiges Kanton agieren und das wohlhabende Elsass Frankreich den Rücken kehren. Deine These ist so löchrig wie ein Schweizer Käse. Die sogenannte "Umverteilung" innerhalb der EU hat Frankfurt die EZB und eine gesicherte Zukunft über Jahrzehnte hinweg beschert, eine am Boden liegende Stadt wie Bremerhaven wurde mit vielen Fördergeldern wieder aufgepäppelt (Besuch des Hafens lohnt sich), usw. usw. Ich finde diese einseitige Betrachtungsweise ("Us vs Them"; "Schwarz vs. Weiß"; "Wir sind die Insel der Glückseligen"; "Warum können nicht alle so toll wie wir sein?") müßig und viel zu oberflächlich.


    Bei der Anti-Babypille als Friedensstifter kann ich Dir hingegen teilweise folgen, aber es kann eben nur eine von vielen Gründen sein. Die grassierende Ungleichheit der Einkommen und die extremen Wetterbedingungen, die zu Miss-Ernten führen (Mitauslöser des Syrien-Konflikts) sind weitere wichtige Faktoren die derzeit zu Missmut in Schwellenländern (und nicht nur dort) führen.

  • Nach Deiner Logik müssten sich Bayern, Ba-Wü und Hessen zwingend von den anderen 13 Bundesländern abspalten ...


    Dein Beispiel zeigt i.ü. dass Separatismus keinesfalls ausschliesslich ökonomische Gründe hat. Notwendige (nicht aber unbedingt hinreichende) Bedingung scheint zunächst ein spezifisches historisches Profil, was die abspaltungswillige Gegend vom nationalen Zentralstaat absetzt.
    Da sehe ich innerhalb der BRD nur bei Bayern (i.ü. materiell reich) und Sachsen (i.ü. eher arm) ein entsprechendes separatistisches Potenzial.
    Eher nicht bei BW (der Schwabe ist zwar wohlhabend, hat aber kein politisches Selbstbewusstsein), auf keinen Fall bei Hessen. Von "Flughafen" und "Finanzplatz" mag abgesehen sind wir Hessen doch eines der belanglosesten Gebiete Deutschlands.


    Bei "Katalonien" scheint es eher ein soziologischer als ein identitärer Prozess zu sein. Zusätzlich zu ökonomischen und historischen Aspekten ist die dortige Bewegung sehr stark von einem "Freiheitsgefühl" (Fachbegriff: Munizipalismus) geprägt. Man will "alles selbst" machen in "bürgerlichen Gemeinschaften". Direkter Ausdruck dieses Lebensgefühls ist das legendäre "auf die Töpfe schlagen" - Abends nach 9 Uhr im Sommer öffnet ganz Barcelona die Fenster und "trommelt" in Richtung Madrid. Freunde von uns haben das in diesem Sommer in Barcelona selbst erlebt und in einem kleinen Video festgehalten. Sensationell !
    Und dann kommen da irgendwelche Kleingeister und wollen den Katalanismus als "Egoismus" diffamieren. Als würde die Madrider Zentrale (und alle übrigen nationalen Zentralen ebenso) nicht ausschliesslich aus dem Motiv reinster Selbsterhaltung heraus argumentieren.


    Das Thema "Separatismus" in Europa ist sehr komplex. Da gibt es nicht die "eine" Antwort drauf.
    Einen gewissen Grundtrend kann man (bei vielen Varianten im Detail) wie folgt erkennen:
    Nein zur "Nation", ja zur eigenen Freiheit und zu einer "Europäischen Idee".

    15 Mal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • Golden Age: Umverteilung spaltet, jedoch wenn es ein Zusammengehörigkeitsgefühl gibt spaltet es nicht genug um sich zu trennen. Die Bürger von Zug, California und auch den die Bürger in den Geberländer in Deutschland fühlen sich mit dem Rest des Landes verbunden, deshalb gibt es nicht wirklich die Bestrebung sich abzuspalten.
    Die Katalanen fühlen sich, aber nicht als Spanier und haben sogar eine eigene Sprache. Deshalb funktionieren Vielvölkerstaaten in der Regel nicht und brechen entzwei wenn es Konflikte gibt, oder wenn die Zentralgewalt nicht mehr stark genug ist die Unabhängigkeitbewegungen zu unterdrücken.


    Deine Überzeugungen in allen Ehren, aber es ist reichlich naiv anzunehmen das es die Bürger in Deutschland toll finden wenn die Bürger bestimmter Nationen mit 55 in Rente gehen können, bei hohen Bezügen und sie selbst erst mit 67 und auch noch ihr Erspartes durch Niedrigzinsen abgeschmolzen wird.


    Das wird auf die Dauer die Parteien am rechten Rand stärken und die Fliehkräfte die die EU zu Fall bringen, werden sich dann nicht mehr stoppen lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Wahnfried ()

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    Parteien am rechten Rand ziehen ihre Stärke wohl vor allem aus der Tatsache, dass viel zu viele Menschen sich von solchen plumpen Schlagzeilen überzeugen lassen.


    Ein niedriges Renteneintrittsalter bedeutet keinesfalls, dass die Leute tatsächlich in diesem Alter in Rente gehen - und über Wohlstand und Lebensqualität im Alter (oder das Fehlen derselben) sagt es schon gleich gar nichts aus.


    Die meisten Menschen in Deutschland, ganz sicher diejenigen, die an der ungleichen Verteilung leiden, verfügen über wenig bis kein Erspartes - und würden durch Niedrigzinsen daher gar nicht betroffen. Konjunktiv, weil Niedrigzinsen dank kaum existierender Inflation ohnehin nichts abschmelzen. Wer unter den niedrigen Zinsen tatsächlich "leidet", der besitzt soviel, dass es ihm wirtschaftlich nicht ernsthaft weh tut.


    Zunehmende Ungleichheit ist sicher ein Problem, und ich stimme zu, dass die EU daran zugrunde gehen kann, wenn sie (bzw. die deutsche Regierung!) nicht endlich konzertiert dagegen vorgeht. Aber quatschbasierte Plattheiten helfen auch nicht.

  • Freunde von uns haben das in diesem Sommer in Barcelona selbst erlebt und in einem kleinen Video festgehalten. Sensationell


    Ich fand die Vorfälle in Katalonien eher extrem betrüblich, gerade da man schon beim Brexit vor einem Jahr auf billigste mediale Rattenfängerei, Stammtisch-Parolen, paranoide Halbwahrheiten und Hertzkampagnen reingefallen war und man nun genau dieselben Fehler nochmal begehen wollte. Angst und Wut sind äußerst schlechte Ratgeber, dafür muss man in Geschichtsbüchern nicht allzu lange blättern. Wenn man mal Barcelona in den letzten Jahren besucht hat, erlebt man zudem keine Stadt, die unterdrückt ist, sondern geradezu floriert zusammen mit Großfirmen aus Spanien an jeder Straßenecke, Top-Infrastruktur, usw. Wie ich meine, war es die spanische Bewerbung für die Olympiade 1992, die für Barcelona der absolute Turnaround war und nicht die "katalonische Bewerbung". Ein bisschen mehr Bescheidenheit würde den Katalonen hier gut zu Gesicht stehen.