Frankfurter Nahverkehr I - konkrete Planungen

  • In der Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) wird die Situation im Jahr 2030 ohne die geplante Maßnahme ("Ohnefall") und mit der geplanten Maßnahme ("Mitfall") verglichen. Der Vergleich zeigt den volkswirtschaftlichen Nutzen durch Einsparung von Autofahrten, CO2-Emmissionen, Reisezeitgewinnen, Fahrgastzuwächsen usw.

  • Mit Blick auf das geplante Wohngebiet "Am Hilgenfeld" sollte die Planung der U5-Verlängerung deutlich beschleunigt werden. Aber das ist ja leider in Frankfurt das übliche Vorgehen. Wie schon bei Riedberg und Europaviertel vergisst man die Anpassung oder Erschließung der Infrastruktur zu einem vernünftigen Zeitpunkt und bastelt lieber im Nachhinein dran rum. Wie das dann aussieht, kann man jetzt im Europaviertel und drumherum beobachten.


    Und die "Ginnheimer Kurve" (oder wie immer man sie eines fernen Tages vielleicht mal bauen könnte) passt da genauso. Die Erweiterung der Platensiedlung mit ein paar hundert zusätzlichen Wohnungen ist auf der Zielgeraden, die Uni wächst und wächst... und die Infrastruktur dazu? "Oh, da sind wir in der Planung". (seit 20 Jahren...). Da ist es mittlerweile zunehmend unglaubwürdig, wenn man die Leute zur Nutzung des ÖPNV bewegen möchte.

  • Potenzialstudie über eine Straßenbahn von Frankfurt nach Bad Vilbel

    Frankfurt am Main und Bad Vilbel werden gemeinsam eine Potenzialstudie über eine Straßenbahn zwischen den beiden Städten in Auftrag geben. Die zu untersuchende Straßenbahnverbindung zweigt nördlich der Friedberger Warte in Frankfurt an der Haltestelle Bodenweg von der bestehenden Straßenbahnlinie 18 ab und verläuft weiter im Bereich der Friedberger Landstraße. Zwei Trassenvarianten gibt es ab der Stadtgrenze: Eine verläuft direkt entlang der Frankfurter Straße. Die andere folgt dem heutigen Verlauf der Buslinie 30 über die Alte Frankfurter Straße. Beide Varianten führen ab dem Heilsberg wieder gemeinsam auf der Frankfurter Straße bis zum Südbahnhof in Bad Vilbel.


    Die Studie soll darlegen, ob für diese Verbindung die notwendige Nachfrage besteht. Gegenstand der Analyse soll aber auch der Trassenverlauf und dessen technische, verkehrliche und städtebauliche Machbarkeit sein, heißt es in einer heutigen Pressemitteilung der Stadt Frankfurt. Bestandteil des Auftrags an den Gutachter sind außerdem eine Weiterführung bis zum Bad Vilbeler Nordbahnhof sowie die Möglichkeiten, im Bereich der Unfallklinik in Frankfurt und der Musterhaus-Siedlung in Bad Vilbel P+R-Plätze einzurichten.


    Die Kosten der Studie werden zu 50 Prozent von traffiQ, der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft der Stadt Frankfurt am Main, sowie zu je 25 Prozent von der Stadt Bad Vilbel und der Lokalen Nahverkehrsorganisation des Wetteraukreises, dem Zweckverband Oberhessischer Versorgungsbetriebe (ZOV), getragen. Das Ergebnis der Studie soll möglichst bis zum Sommer 2020 vorliegen



    Plan: traffiQ Frankfurt am Main. Kartengrundlage: Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, Stand 2019

  • Barrierefreier Umbau des Westbahnhofs


    Vor schlappen zehn Jahren war der barrierefreie Umbau des Frankfurter Westbahnhofs angekündigt worden. Jetzt hat es der Vorhabenträger, "DB Station & Service AG" geschafft, für seine Planung die Genehmigung zu beantragen. Beim RP Darmstadt ist die Durchführung de Planfeststellungsverfahrens beantragt worden, folglich stehen seit heute die Planuntgerlagen onliene.



    Für den Schnelleinstieg eignet sich der Erläuterungsbericht, die übrigen Unterlagen gibts hier.



    Mod: Zum Westbahnhof und zum Projekt bereits die Beiträge #1.012 f. (mit Bestandsfotos) und #1.126.

  • Potenzialstudie über eine Straßenbahn von Frankfurt nach Offenbach

    Am Freitag berichtet die FR das eine Potentialstudie über eine Straßenbahn von Frankfurt nach Offenbach federführend unter dem RMV erstellt werden soll. Der RMV übernimmt 50% und Frankfurt und Offenbach übernehmen jeweils 25% der Kosten für die Potentialstudie. Angaben wann die Studie fertig sein soll nennt der Artikel nicht. Mindestens zwei Streckenvarianten soll die Studie untersucht. Neben der bekannten Variante (F Oberrad - OF Marktplatz - OF Carl-Ulrich-Brücke - F Fechenheim) wird noch eine Variante zum Endpunkt Offenbach Hbf untersucht. „Die Verbindung könnte den Offenbacher Hauptbahnhof als regionalen Verkehrsknoten stärken und gleichzeitig für eine Entlastung des stark ausgelasteten Bahnhofs Frankfurt-Süd oder auch der S-Bahn sorgen“ erklärt die RMV Sprecherin warum diese Variante interessant sein könnte. Spannend bleibt ob OF sich am Bau einer neuen Straßenbahnverbindung beteiligen wird. Zumindest ist dies die Hoffnung von Klaus Oesterling: „Wir wollen natürlich, dass sich Offenbach nicht nur bei der Machbarkeitsstudie, sondern auch am Bau beteiligt“.

    Eine PM liegt anscheinend noch nicht vor, evtl. nennt sie noch mehr Details.


    Wurde die Potenzialstudie für die Straßenbahnverbindung von Frankfurt über Neu-Isenburg nach Dreieich-Sprendlingen schon beauftragt?

    Damit wäre dann das Triple beauftragt denn lt. dem Magistratsbericht B 416 vom 18.11.2019 trifft eine solche auch auf das Interesse dieser Kommunen.

    Einmal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Warum entweder oder, die 16 kann man nach Fechenheim fahren lassen und die 15 zum Offenbacher Hauptbahnhof, wenn schon - denn schon. Über die Hälfte meiner Freunde wohnen inzwischen in OF (Ostfrankfurt) und die Verbindungen des ÖPNV werden immer wichtiger.

  • Elektrifizierung der Taunusbahn



    MathiasM hatte unter dem Titel S5 nach Usingen am 17.02.2016 letztmalig hier DAF über dieses Projekt berichtet.

    Die Fertigstellung der Planung ist zwischenzeitlich so weit gediehen, dass der Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) beim RP Darmstadt die Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren am vergangen Freitag abgegeben hat. Vorbereitend dazu war am 20.09.2019 in Wehrheim eine Informationsveranstaltung für Bürger. Lt. Pressemitteilung rechnet der VHT mit der Auslegung im Herbst 2020 und wir erfahren mehr Details zur baulichen Ausführung. Grund für mich mehr Details zu diesem S-Bahn-Vorhaben hier zu nennen (hatten wir noch nicht wenn ich nicht irre).


    Diese Stationen der Taunusbahn bedient die S 5 nach ihrer Verlängerung:

    - Friedrichsdorf (bisheriges Ende)

    - Köppern

    - Saalburg/Lochmühle

    - Wehrheim

    - Neu-Anspach

    - Hausen

    - Usingen

    - Wilhelmsdorf *

    - Hundstadt *

    - Grävenwiesbach *

    - Hasselborn *

    - Brandoberndorf *

    *) nicht elektrifizierter Streckenabschnitt


    Die 18 km lange Elektrifizierung bis Usingen beinhaltet diese Unterprojekte:

    - Erneuerung der Leit- und Sicherheitstechnik (1:1 auf der Strecke und im Stellwerk Usingen)

    - zweiter Bahnsteige an den Stationen Usingen und Hundstadt

    - zweigleisiger Streckenausbsu zw. den Stationen Saalburg/Lochmühle und Wehrheim


    Der zurzeit kommunizierte Zeitplan:

    - Anfang 2020 Beginn des Austausches der Leit- und Sicherungstechnik

    - Mitte 2021 Inbetriebnahme der neuen Stellwerk

    - Herbst 2021 Beginn des Gleisausbau der und Elektrifizierungsarbeiten

    - Dezember 2022 Inbetriebnahme der S-Bahn


    Eine kleine Projektseite hat der VHT dazu auch spendiert die leider keine Kosten nennt.


    Finde es toll das der S-Bahn-Ausbau in Rhein-Main fortgesetzt wird! Hoffen wir das beim vergleichbaren Projekt der Niddertalbahn es auch zügig voran geht.

    4 Mal editiert, zuletzt von main1a () aus folgendem Grund: Danke für die aufmerksame Klarstellung @ tunnelklick! EDIT: kursiv

  • ^ Kleine Korrektur: die S5 wird nur bis Usingen fahren, weil der elektrifizierte Abschnitt nur bis Usingen reichten wird. Das Hindernis für die weitere Elektrifizierung ist der Hasselborner Tunnel, dessen Lichtraumprofil zu gering ist, um darin noch die Oberleitung unterzubringen.

  • Voraussichtlich mit Coradia iLint (Alstom-Triebwagen mit Brennstoffezellenantrieb), davon hat der RMV über eine Tochterfirma (Fahma) 27 Einheiten geordert, mit denen die HLB Taunusbahn und Königsteiner Bahn betreiben wird, ab Ende 2022. Insgesamt haben vier Verbünde 2018 um die 80 Einheiten geordert, um eine wirtschaftlich herzustellende Bauserie zusammenzukriegen. Die ersten rd. 20 Einheiten gingen/gehen nach Niedersachsen, wo sie seit 2019 Cuxhaven, Bremerhaven und Buxtehude verkehren. Die zweite Tranche kommt nach Hessen.

  • Regionalbahnlinie RB12


    In der heutigen FAZ-RMZ ein Artikel zur RB12 aka K-Bahn aka Königsteiner Kleinbahn ("Zweites Gleis für Linie 12"): aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine eingleisige Strecke mit wenigen Ausweichstellen, aber all ihren Nachteilen handelt (verspätungsanfällig, nur 30-Minuten-Takt, überfüllte Wagen) gibt es ob der Überlastung beständig Kritik von Fahrgästen und Lokalpolitik im Vordertaunus, zuletzt bei einer Bürgerdiskussion im Februar. Nun hat sich der Geschäftsführer der Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft Roland Schmidt für den Ausbau dieser Linie ausgesprochen, um einen 15-Minuten-Takt zumindest zwischen Kelkheim und Frankfurt zu ermöglichen. Voraussetzung dafür sei ein zweites Gleis zwischen Liederbach und Kelkheim. Derzeit wird über den regionalen Nahverkehrsplan des RMV bis 2030 beraten zu welchem Schmidt diese Forderung als Stellungnahme vorgebracht hat.

  • Straßenbahn Neu-Isenburg - Dreieich

    Die Rhein-Main-Zeitung hat in der gedruckten Ausgabe einen Artikel über die Verlängerung der Straßenbahnlinie 17 über die Stadtgrenze hinaus bis Dreieich veröffentlicht. Demnach haben die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden (F, Neu-Isenburg und Dreieich) eine Studie dazu in Auftrag gegeben. Daten:

    • 5,5 km Streckenlänge
    • Startpunkt Stadtgrenze Neu-Isenburg (Jetzige Endhaltestelle Linie 17)
    • Endpunkt Dreieich-Sprendlingen Bahnhof
    • Kosten der Studie 50.000 Euro

    Die Trasse würde in Neu-Isenburg und Dreieich jeweils durch die Frankfurter Str., in Dreieich dann anschließend über Hauptstr. und Eisenbahnstr. bis zum Sprendlinger Bahnhof führen. Ziel ist es die Gemeinden vom Durchgangsverkehr der (Auto-)Pendler zu entlasten und grundsätzlich eine Alternative zur überfüllten S-Bahnline 3/4 zu schaffen.

  • Damit ist das Triple der Potenzialstudien für Straßenbahnverlängerungen ja komplett!


    Ergänzend sei noch der gestrige digitale Bericht in der FNP erwähnt. Dort heißt es das die drei Auftraggeber traffiQ, Neu-Isenburg und Dreieich der Studie auch einen drahtlosen, also oberleitungsfreien, historischen Streckenabschnitt im Neu-Isenburger Stadtgebiet als Ausbauoption mit untersuchen lassen. Die bestellten Wagen der Baureihe T sind auch als Hybride mit Batterien verfügbar, die dann zum Einsatz kommen könnten. Nebenbei: Gibt es in Dreieich auch einen historische Streckenabschnitt?

    Auch schätzen die Auftraggeber schon jetzt mit Baukosten von mindestens 110 Mio. EUR und das der Bund und das Land Hessen zw. 80 und 90% übernehmen. Diese Investition sehen die Beteiligten als gut an da sie mit mindestens einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen rechnen.

    Ende 2020 soll die Studie den Auftraggebern vorliegen.


    Zu hoffen bleibt das die Kommunen nicht noch karierte Maiglöckchen fordern was die Durchführung auf den St. Nimmerleinstag verschieben könnte, denn im letzten Absatz wird auch auf die laufende Studie F-OF referenziert und das der OF Oberbürgermeister Felix Schwenke sich einen teilweise unterirdisch geführten Ost-West-Abschnitt wünscht was dieses Vorhaben auf einen höheren Kostenlevel heben würde.


    Seit heute berichtet und kommentiert die FAZ auch digital über dieses wichtige interkommunale Vorhaben.

    3 Mal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Nebenbei: Gibt es in Dreieich auch einen historische Streckenabschnitt?

    Naja, die Bebauung durch die Frankfurter Straße ist sehr heterogen. Dort ist leider wenig Altes erhalten. Bei der Streckenplanung wird ja der noch am ehesten Historische Teil um das Rathaus Sprendlingen links liegen gelassen und die Eisenbahnstrasse durchfahren, die nebenbei bemerkt sehr eng ist und zumindest teilweise über alte, kleinteilige Bebauung verfügt. Am ehesten dort könnten ich mir vorstellen hätte eine Strecke ohne Oberleitung einen Sinn.

  • Seit langem mal wieder Neuigkeiten zur U-Bahn-Verlängerung nach Bad Homburg (U2) in der heutigen FAZ-RMZ: Die Städte Frankfurt und Bad Homburg haben eine Grundsatzvereinbarung zu Bau und Betrieb geschlossen und nun vorgestellt: Bad Homburg baut den Lückenschluß und Frankfurt finanziert den Betrieb. Bei Kosten in Höhe von ca. 56 Mio Euro wird mit Zuschüssen von Land und Bund von bis zu 90% gerechnet.


    Einen neuen Zeitplan gibt es auch:

    Baurecht seit 2016

    Positiver Bürgerentscheid 2018

    Neue Kosten-Nutzen-Untersuchung bis Herbst 2020 (Anm.: schon wieder??)

    Förderantrag beim Land Hessen bis Mitte 2021

    Baubeginn 2023

    Geplante Inbetriebnahme 2028

  • Einerseits ist es ja sehr erfreulich, dass dieses Projekt mal vorangeht. Andererseits ist die geplante Inbetriebnahme 2028 schon etwas ernüchternd. In einer Zeit, wo über den Ausbau von Infratsruktur und öffentlichem Nahverkehr überall gesprochen wird... Bis dahin sind die Kosten dann nochmal um mindestens 40% gestiegen, es gab mindestens 3 oder 4 weitere Gutachten und Gegengutachten und am Ende stellt man Fehler fest und dass 6 Monate nach Inbetriebnahme die ersten Nachbesserungen gemacht werden müssen.

  • Es gibt noch eine Ungewissheit dabei, und das sind zwei Klagen von Anwohnern gegen den Planfeststellungsbeschluss von 2016. Leider sagt die Presseerklärung nichts über den Stand dieser Verfahren. Es ist leider nicht bekannt, ob der HessVGH darüber schon verhandelt hat, ob aufgrund gerichtlicher Hinweise vielleicht schon an Nachbesserungen beim Lärmschutz gearbeitet wird oder ob das erst noch kommt.


    Mir als Aussenstehendem kommt es auch so vor, als sei die Homburger Verwaltung mit diesem Projekt ein bißchen überfordert, es dauert alles enorm lange. Die Projektgesellschaft könnte längst gegründet sein und ihre Arbeit aufgenommen haben.