Choriner Höfe [Prenzlauer Berg | realisiert]

  • tel33: Bitte zuende denken, die Betonfertigplatten werden ja mit einem Wärmeverbundsystem belegt - sonst müßten sie auch einen Meter dick sein um der EnEV 2010 zu entsprechen. Das klingt schön hohl und unterstützt den Eindruck des Billigbaus.

  • Auch Mauerwerk muss natürlich mit Dämmung versehen werden, soll der Bau den geltenden Wärmeschutzbestimmungen entsprechen...

  • ... kommt drauf an, wie dick das Mauerwerk ist.


    Ja und? Es ist immer eine Frage der Wandstärke. Sowohl bei Beton als auch bei Mauerwerk. Da aber niemand meterdicke Wände weder aus dem einen noch dem anderen Material errichten will, muss entsprechend gedämmt werden. Hier wie dort. Willst du das umgehen, musst du schon auf Porenbeton o.ä. zurückgreifen. Und selbst dann wird meistens noch was draufgepappt.

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  • Blick über die noch zu schließende Lücke an der Choriner Straße in einen der Höfe, über den hinweg sich die Bewohner die Butter von Balkon zu Balkon werden reichen können:


    An der Zehdenicker steht der Rohbau :

  • Ein Update von heute Abend bei einsetzender Dunkelheit... Zunächst von der Choriner Ecke Lottumstr. aus gesehen:




    An der Zehdenicker Str. sieht es so aus:


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  • Gentrifizierung: Altmieter können sich was hinzuverdienen

    Ein durchaus lustiger Artikel im Tagesspiegel:

    In Prenzlauer Berg und Mitte wurden gefälschte Flugblätter verteilt, in denen den Bewohnern angeboten wird, die durch die Gentrifizierung steigenden Mieten durch Hausmeisterjobs gegenzufinanzieren.


    Angeblich stammen die Flyer von der Investorengemeinschaft, die die gehobene Wohnanlage „Choriner Höfe“ errichtet. Das deutsch-israelische Unternehmen lädt darin zu einem "Frühlingsempfang mit Champus und kleinen Überraschungen" ein, bei dem Eigentümer und Anwohner herzlich willkommen sind. Für Letztere heißt es, das Unternehmen stehe zu seiner sozialen Verantwortung: Wer den höheren Mietzins nicht mehr zahlen könne, kann sich als Hausmeister und bei der Grünanlagenpflege in der neuen Anlage etwas dazuverdienen. Zudem werden "adäquate" Wohnalternativen in Nachbarbezirken wie Hohenschönhausen oder Lichtenberg angeboten.


    Die Mitarbeiter der Investorengemeinschaft reagierten erwartungsgemäß humorlos, die Einleitung rechtlicher Schritte wird geprüft.

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  • Es geht sichtbar voran, Fenster sind eingebaut und die Fassaden nehmen Gestalt an. Zunächst die Seite Zehdenicker Str.:





    Und hier die Seite zur Choriner Str.:





    Darüberhinaus werden auch auf der von dieselbär (s. ein Beitrag zuvor) verlinkten Seite immer mal wieder aktuelle Bilder eingestellt.

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  • Mehr Kontrast zum alten Eckbau ging wohl nicht (Backsteins letztes Foto). Das sieht so unpassend und billig aus dass es das ganze Flair der Choriner Straße auf dem Abschnitt zerstört. Ich bin entsetzt.

  • tamtam!

    Bei dem vielen "Tamtam" um die Choriner Höfe hätte ich im Endergebnis mehr erwartet als glatte Fassaden und phantasielose Fensterreihungen. Die bei den anderen Bauten aufgepfropften Erker und Balkone machen die Sache auch nicht besser
    Da hat ja der abgewrackte Gründerzeitbau an der Ecke mehr architektonische Substanz! :Nieder:

  • Das Gebäude im letzten Bild gefällt mir eigentlich sogar noch am besten. Klare Formen, fast durchgängige Fassadenstruktur, das Material sieht auch relativ hochwertig aus und für meinen Geschmack sehr schöne farbliche Kontraste mit den anthrazitfarbenen Fensterrahmen und dem hellen Klinker. Hat einiges von der Bauhausmoderne die ich sehr mag. Zudem hat man nahezu die Geschosshöhen der benachbarten Gründerzeitler aufgenommen. Das dürften recht großzügige Wohnungen sein.


    Was dagegen in der Zehdenicker Straße entstanden ist finde ich entäuschend. Ein völliges Balkon- und Erker-Durcheinander ohne Bezug zur Gegend die sich scheinbar in die Bauflucht drängen.


    Hoffentlich sanieren sie dann jetzt auch irgendwann mal das Eckgebäude. Das ist wahrlich kein schöner Anblick.

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  • Also ich fahre momentan täglich zweimal die Choriner entlang und kann nicht bestätigen, dass das Haus trotz seiner Mängel "das Flair zerstört". Einen hochwertigen Eindruck macht es in jedem Fall. Ich hoffe im Übrigen, dass das Eckgebäude noch eine Weile in seinem jetzigen Zustand verbleibt, der Bewohnbarkeit scheint es ja nicht zu schaden und hat jetzt in der Ecke mit seinem typischen verfallenen DDR-Look absoluten Exotenstatus.

  • Heute habe ich mal die Choriner Höfe besichtigt und ich fand den ganzen Komplex doch ziemlich enttäuschend. Der Komplex wird ja als Luxuswohnanlage beworben, aber in der Realität bietet sich doch eher ein trostloses Bild.

    Zunächst ein paar Fotos von der Zehdenicker Straße. Hier gibt es modische Fassaden, die den Eindruck von Wertigkeit und Wohnkomfort vermitteln sollen.




    In den Innenhöfen bietet sich dagegen schon ein deutlich profaneres Bild. Hier dominieren enge, verwinkelte Höfe, die ziemlich trist wirken. In diesen schachtartigen Räumen gibt es wenig Sonne und viel Schatten. Auch Grünflächen fehlen. Stattdessen dominiert der Beton.









    In den Innenräumen setzt sich das wenig anziehende Bild fort. Der Besucher gelangt in enge, fensterlose Treppenhäuser mit verschachtelten Treppenaufgängen.









    Die Wohnungen sind meist sehr dunkel, trotz französischer Fenster gelangt nur wenig Sonne in die Räume. Die Grundrisse sind ziemlich verwinkelt, die Bäder müssen ohne Fenster auskommen. Wenig anheimelnd sind zudem die Ausblicke. Aus den meisten Wohnungen fällt der Blick in die nur wenige Meter entfernten Wohnungen gegenüber. Auch die Balkone sind, wenn überhaupt vorhanden, kaum benutzbar, denn wer möchte schon gern auf einem Balkon sitzen, auf dem einen der Nachbar aus nächster Nähe auf den Essensteller gucken kann?




    Alles in allem wirken die Choriner Höfe ziemlich trostlos. Einn Bauarbeiter kommentierte die Wohnanlage mit den Worten: "Von außen top, aber innen flop", und er hat zweifellos recht damit.

    Ich denke also, dass die Choriner Höfe den Ansprüchen an eine Luxuswohnanlage in keiner Weise gerecht werden. Von einer Luxuswohnanlage erwartet der Kunde eine gewisse Großzügigkeit, einen Raumluxus und auch einen Ausblick, der einigermaßen inspirierend ist. All dies ist in den Choriner Höfen nicht zu finden. Ich denke daher, dass sich diese Wohnanlage auf dem Luxussegment nicht behaupten wird. Nach dem Abebben des Berlin-Mitte-Hypes dürfte es Vermarktungsschwierigkeiten geben, dann wird man die Wohnungen nur zu relativ niedrigen Mieten loswerden.


    Alle Fotos: Klarenbach

  • Also in Köln sehen viele Neubauprojekte so aus und die Wohnungen gehen trotzdem weg. Ich verstehe es zwar nicht, aber es ist so.

  • Mensch, dass ich einmal mit Klarenbach einer Meinung bin. Auf der Website heisst es "80% verkauft".
    Das war aber anhand des Prospektes abzusehen, Trash der Moderne. Am deprimierensten finde ich, dass Collignon seine Modetrend-Blumenfensterhäuser (ersten beiden Bilder) als "klassizistisch inspiriert" verkauft. Wie blöd sollen die Menschen eigentlich sein?