Freiraumgestaltung Berliner Schloss/Humboldt-Forum

  • ^^ Danke Architektator. Es ist echt nicht zum aushalten. Seit 5 Jahren werfe ich hier in regelmässigen Abständen die Frage nach einem Verkehrskonzept insbesondere eine Konzepts für die Touristebusse auf. Immer wurde auf ein sehr fragmentarisches Etwas aus 2009 verwiesen und versprochen sich dem Thema intensiv zu widmen. Wir haben hier Fragen bezüglich Tiefgaragen etc. diskutiert, Konzepte der totalen Verkehrsberuhigung auch für Busse, ”sollen sich die Touris doch zu Fuß aufmachen“... etc. Dass sich jetzt mit Fertigstellung des HF ein Desaster anbahnt konnte sich jeder denken der die Berliner Verhältnisse kennt.


    ^ Das vermeiden von Busparkplätzen auf der Museumsinsel selbst ist für mich kein tragfähiges Konzept um Besucherströme von 3. Mio zu bewältigen. hier muss ein Gesamtkonzept für die ganze Innenstadt her.

  • ^ Das Problem mit parkenden Touristenbussen, insbesondere vor der Alten Nationalgalerie, ist im Laufe der letzten zwei, drei Jahre immer gravierender geworden, mittlerweile parken die dort schon zweispurig, das ist natürlich auf Dauer unhaltbar. Aber wenn 2020 die U 5-Station "Museumsinsel" eröffnet, wird man mit Bezug daurauf ein Parkverbot für Busse auf der Museumsinsel begründen können, denke ich.

  • Hier geht es ja nicht um "lügen" sondern um das schmerzliche Eingeständnis, dass das Problem der Touristenbusse seit knapp 20 Jahren sattsam bekannt ist und kein Senat es auch nur ansatzweise geschafft hat, hierfür eine Lösung zu finden.


    Das "Desaster" ist also politisch gewollt um den Druck zu erzeugen, der für eine Regelung offenbar notwendig ist. Allein aus gewisser Voraussicht heraus vermag der Berliner Senat keine Regelung mehr für irgendein Problem zu treffen. Erst nach Eintritt erheblichen Schadens ist man gewillt sich mit Lösungen zu befassen.

  • Wir sind alle offen für Vorschläge...
    Mir fiele auch kein geeigneter Ort für einen Busparkplatz in der Nähe ein.
    Bliebe nur eine Abwurfstelle und ein Parkplatz in mittlerer Entfernung, aber ob das praktikabel ist?


    https://abload.de/img/mnchenw2f7y.jpg
    In München sind Reisebusparkmöglichkeiten übrigens ca. 1,5km von den Museen entfernt. (Quelle: München.de)


    Weiter hin gibt es 7 Parkplätze vor Ort:


    Gabelsbergerstraße zwischen Haus-Nr.31 und 39 Rückseite Alte Pinakothek
    Größe: 4 Abstellplätze, von 9:00-20:00 Uhr mit Parkscheibe bis 2 Stunden
    Theresienstraße zwischen Haus Nr.74 und 90 vor Neuer Pinakothek
    Größe: 3 Abstellplätze, von 9:00-20:00 Uhr mit Parkscheibe bis 2 Stunden


    Diese Anzahl könnte evtl. hinterm Staatsratsgebäude eingerichtet werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tomov ()

  • Es gibt übrigens seit Kurzem an der Breiten Straße eine Außengestaltungsmusterfläche:



    Ich hoffe das große Kopfsteinpflaster ist für UdL im Bereich Lustgarten.


    Das sind explizit historisierende Materialien und Verlegetechniken. Von einer modernen Außenraumgestaltung kann eigentlich keine Rede sein.


    Vielleicht sollte man in Zukunft immer erst so etwas vorschlagen: https://st3.depositphotos.com/…l-square-in-rotterdam.jpg und dann später den eigentlichen Entwurf, so dass gewisse Kritiker nicht bei jedem Entwurf, der nicht noch persönlich von WII abgesegnet wurde, Schnappatmung bekommen.

  • [..] wenn 2020 die U 5-Station "Museumsinsel" eröffnet, wird man mit Bezug daurauf ein Parkverbot für Busse auf der Museumsinsel begründen können, denke ich.


    Ende 2020 soll zwar die U5 über den Alex hinaus zum Hbf fahren, aber es gilt womöglich folgende Einschränkung:

    Mit einer Tunneltaufe haben die bergmännischen Arbeiten für den U-Bahnhof "Museumsinsel" begonnen: https://www.berliner-woche.de/…er-bahnhofsaushub_a163082
    https://www.berliner-zeitung.d…zt-den-tunnelbau-30141356
    [..] Denkbar sei, dass die U5 anfangs durchfährt - also wohl vorübergehend ohne Halt im U-Bahnhof "Museumsinsel"...


    Nichtsdestotrotz wird die U5 natürlich zur Entlastung (auch der "parallel" verlaufenden Stadtbahntrasse..;)) beitragen.


    Erinnert sei hier auch an Folgendes, aus dem - dafür ebenfalls passenderen und mit diesbezüglichen Debatten reichen - "Berliner Stadtverkehr"-Thread:


    https://www.rbb24.de/politik/b…sse-unter-den-linden.html
    [..]
    Unter den Linden soll zwischen Stadtschloss und Brandenburger Tor ganz für den Autoverkehr (Ausnahme: Anwohner) gesperrt werden und zur Fußgängerzone werden - noch vor der Eröffnung des Stadtschlosses 2019.


    Nur noch Fußgänger, Radfahrer, Busse [sicherlich nur der BVG!], Taxen und diplomatischer Verkehr sollen demnach dann dort unterwegs sein dürfen.


    Im verlinkten Artikel heißt es weiter, man arbeite derzeit an einem Gesamtkonzept für den Durchgangsverkehr, für 2018 sei eine Untersuchung geplant, Ergebnisse würden für 2019 erwartet. Gleichzeitig arbeite die Verkehrsverwaltung an einem "Maßnahmenprogramm" für Unter den Linden. Nach Eröffnung des Stadtschlosses erwarte man eine Verdopplung des Besucherstroms.


    Wie immer: Lesen bildet, und zwar im entsprechenden Thread (dort auch ggf. weiterdiskutieren)...

  • Was meine Heimatstadt betrifft, wurde der Max-Joseph-Platz letztes Jahr für Reisebusse gesperrt und die Busparkplätze an den Altstadtring verlegt. Die Busparkplätze an den Pinakotheken sollen im Rahmen einer Neuordnung des Kunstareals ebenfalls an andere Stelle verlegt werden.


    Was Berlin betrifft, sollte man die Museumsinsel einschließlich Schlossumfeld für Reisebusse sperren und die Busparkplätze auf die Fischerinsel oder an den Alexanderplatz verlegen. Von dort aus hätten die Reisenden zu Fuß bzw. mit der künftigen U-Bahn einen kurzen Weg zu Schloss, Dom und Museen.

  • Das waren noch Zeiten, als in den späten 90ern der Schlossplatz in niederländischen Reiseführern als kostenloser Campingplatz aufgeführt wurde...


    Aber mal im Ernst, sollte UdL tatsächlich für den nicht zielführenden, individuellen MIV gesperrt werden, kann der Abschnitt der Karl-Liebknecht-Straße vor der Spandauer Straße halbseitig zum Busparkplatz werden. Dieser Teil ist jetzt schon viel zu breit.

  • ^ Auch ich würde die Parkplätze für Reisebusse irgendwo östlich der Spree sehen, auf zurückgebauten bisherigen Durchgangsstraßen. In der Nähe des Schlosses würden sie Blicke auf das Schloss beeinträchtigen.
    Dass die UdL wie darüber berichtet für private Autos gesperrt wird, freue ich mich - nach der Fußgängerzone um Checkpoint Charlie die zweite mutige Entscheidung der letzten Tage.


    Es war schon immer schwer, die verkehrsreiche Karl-Liebknecht-Straße zu überqueren - doch künftig wird viel zwischen dem Schloss und den Museen gelaufen. Ich hoffe auf breite Übergänge mit langen grünen Ampelzeiten - oder sollte die derzeitige Straßenfläche auf der Insel (zwischen der Spree und dem Spreekanal) zur frei querbaren Shared Space werden? (Für Fußgänger, Linienbusse wie die Linie 100, Taxis und Diplomatenautos - den Rest soll es dort ja nicht mehr geben.)

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ^ und ^^ Da sind wir uns mal einig: Wenn die Strecke zwischen Bebelplatz und Dom für den Durchgangsverkehr (abzüglich BVG und Taxis) gesperrt wird, dann kann die Liebknechtstraße bis zur Spandauer mindestens um die Hälfte schmaler werden, als sie heute ist. Dort kann man dann auch einen Ausstiegsraum für Reisebusse schaffen – einen Parkplatz eher weniger.


    Zum Parken würde sich bis auf Weiteres die Brache an der Breiten Straße eignen, aber das wäre natürlich keine Dauerlösung. Meinetwegen könnte man auch den ganzen Stadtkern für Reisebusse sperren – zwar kann ich den "Es-gibt-kein-Recht-auf"-Spruch eigentlich nicht leiden, aber hier passt er: Es gibt keinen Rechtsanspruch von Touristen, mit dem Reisebus direkt auf der Museumsinsel abgesetzt zu werden. Es ist zumutbar, ein paar Kilometer mit der BVG oder der S-Bahn zurückzulegen, wenn man das Berliner Zentrum erkunden will. Wer wirklich Interesse daran hat, die Stadt kennenzulernen, geht ohnehin zu Fuß.

  • Es tut mir leid Euch etwas aus euren Träumereien erwecken zu müssen aber die vermutete Fußgängerzone Unter den Linden ist keineswegs beschlossene Sache. Momentan finden mal wieder weitere Studien zu dem Thema statt und selbst der Grüne Verkehrsstaatsekretär Kirchner hat Zweifel an einer Fußgängerzone, da sich die Kapazität der parallel verlaufenen Leipziger Straße durch die Straßenbahn massiv verringern wird. Berlin wäre nicht Berlin wenn nicht auch diese Idee im Sande verliefe.


    Die Idee die Busse im mittelalterlichen Stadtkern (Spandauer Straße) abzustellen ist auch nicht neu und zeigt wie wenig die Beteiligten in den letzten 20 Jahren gelernt haben. Nur weil direkt vor dem Roten Rathaus alles zubetoniert ist, ist da nicht nichts. Aber der Stadtkern musste in Berlin zu allen Zeiten als Abstell- und Müllplatz für alles mögliche herhalten. Warum sollte Berlin da aus den Entwicklungen anderer europäischer Städte lernen. Damit diese Erkenntnis auch beim Regierenden ankommt würde ich die Buss alle direkt vor dem Roten Rathaus parken lassen. Da ist ja Platz genug.


    Die Breite Straße, also das historische Zentrum Köllns, dass den Köllnischen Fischmarkt und den Schloßplatz verband und die Vorderseite des Berliner Schloßes darstellt, verbietet sich auch. Also werden sich die Busse wohl weiterhin in der Liebknechtstraße vor den Hotels entleeren, denen man ja die Anfahrt mit Bussen schwer verbieten kann. Schliesslich wollte man ja die Hotels in dieser Größenordnung und dieser Konzentration rund um den Fernsehturm.

  • Irgendwelche Busse sollten m.E. schon ein Stück weiter draußen halten und parken müssen. Die doppelte Lösung, kurz halten, entleeren, woanders parken führt nur zu zusätzlichem Verkehr.
    Vielleicht wäre eine Fläche in der Nähe des Ostbahnhofs geeignet. Da gibt s noch genug Platz und eine notwendige leistungsstarke ÖPNV Verbindung ist auch da.
    Abgesehen von der einfach nicht mehr vorhandenen mittelalterlichen Altstadt sollten die Busse auf keinen Fall in Sichtweite des Schlosses bzw. der Museumsinsel parken dürfen. Sollten da tatsächlich mal Straßenflächen nicht mehr benötigt werden, befürworte ich eher eine (moderne) Bebauung statt Parkraum.

  • Schlossplatz vs. Busbahnhof

    Laut einer rbb-Meldung werden Reisebusse im Schlossumfeld zwar nicht parken, aber am historischen Schlossplatz (d. h. der Freifläche südlich des Humboldt Forums) halten dürfen. Dazu sollen Reisebusunternehmen 15-minütige Zeitfenster erhalten, in denen Fahrgäste ein- und aussteigen können.


    https://www.rbb24.de/politik/b…insel-kurzzeitparken.html


    In der Theorie hört sich das gut an, in der Praxis wird es meiner Befürchtung nach jedoch so aussehen, dass der historische Schlossplatz - welcher mit dem wiederaufgestellten Neptunbrunnen in der Mitte fast das Zeug zur "preußischen Piazza Navona" hätte - leider als zentraler Busbahnhof missbraucht wird.

  • ... historische Schlossplatz - welcher mit dem wiederaufgestellten Neptunbrunnen in der Mitte fast das Zeug zur "preußischen Piazza Navona" hätte.


    Ja, der Unterschied zur echten Piazza Navona ist eigentlich nur für Experten erkennbar... :rolleyes: Im Ernst: Ich weiß nicht, wo man solche Vergleiche immer hernimmt. Was die Sache mit den Bussen betrifft, so sind sie zwar ein Ärgernis, richten aber keinen bleibenden Schaden an – sie stören, man schickt sie woanders hin; dort stören sie auch, sie werden weitergeschickt. Das Problem wird uns noch ein paar Jahre begleiten, aber irgendwann wird sich eine stadtverträgliche Lösung finden. Ich plädiere, wie gesagt, dafür, das Zentrum für Reisebusse zu sperren. Touristen haben eh' viel mehr von ihrem Besuch, wenn sie Berlin zu Fuß erkunden.

  • Sollte es nicht so sein, dass nur drei Bushaltestellen vor dem HF ggü. dem Marstall entstehen? Dann könnten die Busse über die Rathausstraße anfahren und über die Breite Straße wieder verschwinden. Das wäre doch fürs erste eine ganz gute Lösung. ohne das sich dort die Busse stapeln.


    Architektenkind: Reisebusse ganz aus dem Zentrum zu verbannen ist auch keine Lösung, sie sind für viele Menschen die einzige Möglichkeit die Stadt besichtigen zu können. Man muss sie aber strikt lenken und reglementieren.

  • Dann könnten die Busse über die Rathausstraße anfahren...

    Ich bin mir da nicht so ganz sicher ob die das könnten.


    Ich habe zwar keine Zahlen über die Tragfähigkeit der "neuen" Rathausbrücke finden können, aber meine mich zu erinnern, daß es mit der Belastbarkeit nicht weit her ist.
    Ist die nicht jetzt schon bzw. schon immer für schwere LKW und Busse gesperrt?


    Eine mal geplante Straßenbahn (parallel zur Leipziger Straße als Ausweichstrecke und zur Entlastung, über Französische Straße zum Potsdamer Platz) kann die Brücke jedenfalls bzw. leider nicht tragen.



    Gruß, Jockel

  • Genau. Das Belastbarkeitsthema bezog sich auf die Straßenbahn. Klar hielte die Brücke den Kurfürsten aus, aber das will keiner.

  • Neuester Stand zum Schlossumfeld

    In der neuesten Ausgabe des Berliner Extrablatts gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht für das Schlossumfeld. Die gute Nachricht: Die Humboldt-Box wird im 1. Quartal 2019 abgebaut. Die schlechte Nachricht: Der U-Bahnhof Museumsinsel wird voraussichtlich frühestens 2021 fertiggestellt.


    Das Land Berlin will die Freifläche auf der Nordseite des Humboldt Forums deshalb erst anlegen, wenn die Baustelle des U-Bahnhofs verschwunden ist. Die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss will jedoch schon vorher einen Teil der Schlossterrasse zwischen Portal IV und V anlegen.


    Zur Rückkehr der Adlersäule an der Ecke Schlossfreiheit, der Rossebändiger vor Portal IV und des Neptunbrunnens vor Portal II gibt es keinen neuen Stand. Die Gespräche zwischen Stiftung und Land über die weitere Gestaltung des Schlossumfelds werden fortgesetzt.