Aufteilung und Gestaltung öffentlicher Straßen und Plätze

  • Die Übergangs-Radwege in der Lindwurmstraße erregen mittlerweile auch die überörtliche Aufmerksamkeit:
    Das Hamburger Blog hamburgize.com berichtet heute (20. August 2012) über die Radwege als "Best Practice: Radfahrstreifen Lindwurmstraße in der Radlhauptstadt" und preist sie als Vorbild nach Kopenhagener Modell.


    Laut Planungsreferat der Stadt München nutzten schon vorher (bei schmalen Radwegen auf den Gehwegen) 7.000 - 8.000 Radfahrer täglich die Lindwurmstraße jedoch auch rund 30.000 Kfz.

  • ^^


    Ach was, dann können unsere Vorortmünchner nicht mehr mit Q7 /X6 vorfahren? Undenkbar! Für wen wird denn die Innenstadt so autogerecht vorgehalten? Am wenigsten für die, die dort wohnen, arbeiten oder einfach nur kurz was besorgen müssen. Jeder Großstadt-Münchner fährt mit dem Radl rein und beim schlechten Wetter kauft er sich für 5 Euro a Tageskarte für'd U-Bahn.

  • Genauso ist es Isek und ich versteh es immer noch net ganz.
    Wenn sogar die Geschäftsleute geschlossen für eine echte Fußgängerzone stimmen, die ihnen jede Menge Mehreinnahmen bescheren würde, wer ist dann bitte diese ominöse Lobby der Asphaltliebhaber?
    Alleine die paar Taxler in der Sendlinger Straße ganz sicher net...
    Lieferverkehr, Polizeistreifen und Krankentransporte sind ja nach wie vor zulässig, wie im Rest der Fußgängerzone auch.
    Es ist schon ein bisserl traurig wie das bei uns abäuft, dafür dass wir eine so reiche und bekannte Stadt mit europaweitem Vorbildcharakter sind!

  • So, heute nochmal das schöne Wetter ausgenutzt und eine Tour Innenstadt - Freiham gemacht. Hinweg über Hackerbrücke und Landsbergerstraße, Rückweg dann Schleichwege in Richtung Agnes-Bernauer und dann durchs Westend zurück nach hause.


    Kurzes Fazit: Bevor München "Radlhauptstadt" ist, läuft ein Mensch auf dem Mars.


    Ich würde Herrn Ude gerne mal zu einer Tour abseits der Ludwigstraße einladen, mal sehen, ob er es überleben würde.


    Fange ich einmal direkt an der Hackerbrücke an. Der Radweg, der durch den Arnulfpark führt (bzw. in den Arnulfpark, drinnen gibts ja keine Radlautobahn) ist nicht wirklich direkt und legal erreichbar. Man muss, wenn man die Hackerbrücke überquert hat, erstmal wieder ein ganzes Stück Richtung Innenstadt, dann rechts zum ZOB und wieder das ganze Stück zurück zur Brücke (über einen mit Glasscherben übersäten Radweg, der in meinen Augen für den beschilderten Zweirichtungsverkehr zu schmal ist). Unter der Brücke knickt der Radweg dann scharf nach rechts (geradeaus muss man ja ein Bahnbiotop erhalten und endet in einem Wendehammer. Weiter Richtung Donnersbergerbrücke über normale Straßen, dort angekommen steht man dann blöd da, weil jegliche Wegweisung fehlt. Die Straße endet einfach in einem Tengelmann-Parkplatz. Dort kann man aber zumindest am Sonntag sicher drüber und fährt auf der Richelstraße weiter in Richtung Friedenheimer Brücke. Man muss aber die Augen offen halten, denn der Abzweig auf den parallel zur Bahn führenden Weg kommt plötzlich und ohne Wegweisung. Am Backstage vorbei, unter der Friedenheimer durch und dann ist man im Neubaugebiet Birketweg, irgendwo dort geht der Weg dann auch weiter, bzw. man kann wieder auf ihn zurückkehren (ich bin am Backstage direkt geradeaus gefahren und nicht links zur S-Bahn). Der Weg ist jetzt geschottert und ich wollte in Laim auf die Landsbergerstr.. Irgendwo im Bereich der Laimer Unterführung zwischen zwei Baustellen durch und an einem neuen Einkaufszentrum vorbei runter zur Unterführung. Diese muss ich nicht weiter kommentieren, das ist einfach kein Zustand :nono: . Auf der Landsberger natürlich zig Ein- und Ausfahrten, tolle Ampeln an Supermarktparkplätzen (die sind am Sonntag eingeschaltet) und ein viel zu schmaler Radweg auf Gehwegniveau. Gut, Pasing ist gerade Ausnahmezustand, aber trotzdem kann man auch im Baustellenbereich Schilder oder Hinweise für Radler anbringen. Es kann nicht sein, dass wie z.B.an der Kreuzung mit der Bäckerstr. der Radweg einfach...weg ist. Vielleicht erwartet man, dass sich die Radler dort im Kreuzungsbereich, in einer Fahrbahnverengung in den fließenden Verkehr einordnen. Ich weiß es nicht. Bodenseestraße. Ab der Bahnunterführung ist der kombinierte Geh- und Radweg ca. 80cm breit und wird auch am Sonntag stark von Autoexporteuren genutzt, die das breite Angebot dort studieren wollen. An der Hans-Steinkohl-Straße bin ich dann ins Gewerbegebiet abgebogen. Grandiose Kreuzung. Da würde ich gerne mal den verantwortlichen Planer befragen, ob er sich überhaupt irgendwas dabei gedacht hat. Erst einmal sind dort sämtliche Radwege (es gibt auf allen Straßenseiten einen) in beide Richtungen frei gegeben, was beim Abbiegen zu Verwirrung bei allen Verkehrsteilnehmern führt (weil für Autofahrer z.B. nicht klar ist, dass der "Geisterfahrer" legal dort fährt, und auch andere Radler kreuzen wild). Ich will also nach links. Klar, heißt für den deutschen Radler mind. zweimal eine rote Ampel. Hier wäre bei anderer Gestaltung der Übergaänge aber auch ein Abbiegen nach links mit nur einem Rotzeichen möglich gewesen. Hätte, wäre, wenn. Also erstmal auf die "falsche", aber hier legale Seite nach links. Dann wollte ich - weil ich nicht gerne in die falsche Richtung auf dem Radweg fahre (auch wenn es hier legal ist) wieder auf die rechte Straßenseite. Also zweite Ampel. Als diese Ampel auch nach geraumer Zeit kein grünes Licht zeigen wollte (sämtliche Ampeln hier natürlich mit schwachsinnigen Kombinationssignalen Fußgänger/Radler) viel mir auf, dass ich hier, waRum auch immer, das Grünzeichen per Knopfdruck anfordern muss. Das ist Unsinn². Also keinen Nerv mehr und auf der legalen falschen Seite weiter. Da hat man ne hübsche 70er Jahre Trabantenstadtautobahn über den Acker gelegt. Schöner Mittelstreifen, Radwege hinter Grünstreifen neben dem Gehweg und wieder beide Radwege rechts und links in beide Richtung legal zu befahren. Warum weiß kein Mensch. Gut, es war Sonntag und noch ist dort nicht viel los, aber diese Planung ist einfach seit Jahren überholt. Auf der linken Straßenseite am Möbelhaus vorbei und jetzt....Kreisverkehr. Hier kann sich der wahre, planende Radlexperte beweisen. Der asphaltierte Radweg endet einfach und geht in einen gepflasterten Gehweg (bzw. da in meine Richtung kein Schild existierte, weiß ich nicht mal obs ein Gehweg ist) über. Dreht man sich dann um, sieht man das Radwegbeginnsschild mit den beiden Pfeilen drunter. Ich befinde mich also igendwie gerade im verkehrsrechtlichen Nichts. Also zurück und am Eisenbahnsportverein vorbei Richtung Pasing. Sämtliche Radwege befinden sich auf Gehwegniveau, sind zu schmal, teils sogar nur auf den Gehweg gepinselt, an Kreuzungen gibt es keine einheitlichen Ampelkonzepte (an jeder Kreuzung muss man sich erstmal orientieren, welche Arten von Ampeln es gibt und welche jetzt für mich als Radler gilt). Am Laimer Kirchweg gibts noch dazu eine Engstelle (nur für Radler und Fußgänger natürlich), wo es eine Mischzone gibt. Zum Ausgleich gibts aber kurz danach 100m fast idealen Radweg :cool: . Quasi auch gleichzeitig die einzigen Meter fast idealen Radwegs :D .

  • timovic: Vielen Dank für deine Ausführungen, ich kann deine Probleme sehr gut nachvollziehen. Wenn man das erste Mal irgendwohin in München unterwegs ist, kann man manchmal fast verzweifeln. Nur wenn mal viel fährt findet man immer mehr Schleichwege. Aber eigentlich sollte alles so ausgelegt und ausgeschildert sein, dass auch Gelegenheitsradler einfach irgendwo hinfinden.


    Deshalb bitte ich dich, dass du deine Beobachtungen auch den Ansprechpartnern bei den Bezirksausschüssen meldest, z.B. im Bereich Neuhausen-Nymphenburg:
    http://www.munchen.de/ba/09/ bei "Die Mitglieder" an jemanden aus dem "Unterausschuss Verkehr" (vielleicht nicht gerade an die CSU melden, wenn es nicht um Autos geht ;) )

  • Der Selbstversuch geht weiter :D .
    Gestern und heute mal mit dem Rad ins Büro (mein altes Büro lag in fußläufiger Entfernung und ins neue bin ich bislang öffentlich).


    Hass, Adrenalin und Aggression auf Anschlag! :D


    Weg:
    Stachus - Münchner Freiheit, also eine Hauptroute. Dementsprechend viel Verkehr, mit und ohne Räder, mit und ohne Motor.


    Ich möchte nur die Highlights herausheben:


    Siegestor, stadtauswärts. Ampel an der Einmündung mit der keine-Ahnung-was-Straße-die-aber-so-klein-ist-dass-man-sie-nicht-kennen-muss. Da standen jetzt heute früh ca. 15 Radler an einer roten Ampel...für ca. eine Minute und in der Zeit ist weder ein Auto dort hinein gefahren noch heraus gekommen. Straßenbreite vielleicht 5-6m. Aber auf jeden Fall eine tolle Abzockstelle für die ganzen "Radlrambos"!


    Brienner Straße zwischen Hofgarten und Platz-der-Opfer-des-Nationalsozialismus. Da war heute um kurz nach 5 Manhattan-Bike-Messenger-Style angesagt. Ich kam aus dem Hofgarten und wollte die Brienner Straße weiter fahren. Erstmal herrscht dort auf dem Platz eh Anarchie und dann bastelt man sich dort eine Lösung zurecht - keine Ahnung, was der Plan war. die gesamte Straße, einschl. Überweg, war voll mit Autos, von der Ludwigstraße kommen unzählige Radler, die geradeaus wollen, ich stehe mitten auf der Straße (weil die Markierung das so will) und warte, und sehe zu, dass sich nicht von Rechtsabbiegern, die trotz Stau in die Kreuzung einfahren (und aufgrund des großen Abstands von Halteline und Fußgängerüberweg auch oft bei Fuß- und Radfahrergrün um die Ecke fahren), überrollt werde. Endlich auf der Brienner Straße muss man dann aufpassen, dass man nicht mit anderen radlern kollidiert, die genauso wie man selbst auf der Suche nach einem Weg durch die Blechlawine sind.


    Stachus (von Norden kommend)
    Um vom Maximiliansplatz kommend in Richtung Stachus nach links abbiegen zu können, muss man natürlich mal wieder (eigentlich wie immer) mind. an zwei Ampeln warten (für Radler gibts auch noch eine zusätzliche Ampel an der Tramquerung zur Ottostraße) (Ergänzung.: gerade nochmal in Maps nachgesehen: Es sind 4 Ampeln für Radler gegen eine (die zweite ist parallel zur ersten geschaltet) für den Autoverkehr; weitere Ergänzung: Es sind 5(!) Ampeln für Radler. Auf der Mittelinsel auf der Elisenstraße ist auch noch eine, die "erwischt" man aber zum Glück nur, wenn man spät dran ist). Hat man Otto- und Sophienstraße überquert, muss man im Nichts warten, es gibt dort - obwohl das sicher eine wichtige Radverbindung ist - keinerlei Aufstellzone. Und noch dazu ganz legal Rad-Gegenverkehr. Und bei dem weiß ich nicht einmal, wo der legal weiterfahren soll, weder Schilder noch Straßenmarkierung geben da was her).
    Gut, irgendwann nach einer halben Ewigkeit ist man dann endlich drüben und aktuell erwartet einen dann eine ganz hervorragende Planung. Direkt vorm Gericht ist eine Baustelle. Was macht der fähige Planer da? Richtig! Eine Mischzone für Fußgänger und Radler (offiziell in beide Richtungen) einrichten. Auf 2m Breite. Direkt vorm Aufgang des Stachus-UG. Bei sowas bekomme ich wirklich HASS! Der Verantwortliche gehört da quer hingelegt und jeder muss über ihn drüber fahren. Damit er es lernt. Autofahrspuren sind übrigens nicht von der Baustelle betroffen :cool: .
    Über die Ampelkaskade hin zum Kaufhof muss ich hoffentlich nichts erzählen und darüber, dass im Bereich Stachus die Gehwegradwege (eh schon Scheiße) nur Bodengestaltungsobjekt sind, wohl auch nicht.



    Hass-Orte in Google Maps:


    Siegestor:
    http://goo.gl/maps/YpBjq


    Brienner Straße:
    http://goo.gl/maps/FRXk0


    Stachus 1:
    http://goo.gl/maps/tObLH
    Stachus 2:
    https://dl.dropbox.com/u/6951680/stachus2.jpg


    Ich verlange oder erwarte gar nicht, dass die Radwege von jetzt auf gleich perfekt sind, aber viele Stellen wären mit einmal Nachdenken (oder noch besser: mit einmal Radfahren) besser zu machen. Und ja, etliche Mitradler sind Vollpfosten :D .

    Einmal editiert, zuletzt von timovic ()

  • Von der Münchner Freiheit bis zum Stachus empfehle ich dir folgende Route, denn sowohl die Leopold-/Ludwigstraße als auch der Odeonsplatz sind lebensgefährlich und völlig unzumutbar.

    Hinweg Vormittags:

    Haimhaußerstraße bis runter zur Biedersteinerstraße.
    Dort wo die Mandlstraße beginnt links in den E-Garten rein und den ersten asphaltierten Weg rechts am Schwabinger Bach entlangt fahren.
    Immer geradeaus, auf Höhe Milchhäusl endet der Weg, dort am besten links und gleich wieder rechts in Richtung Altstadtring-Unterführung.
    Durch die Unterführung und geradeaus an der Staatskanzlei vorbei, an der Straße gerade den Bürgersteig und Vorplatz queren, um dann über die Marstallstraße in die Maximilianstraße zu gelangen.
    Diese ein kurzes Stück bis hinter den Opernplatz fahren und dann links in die Radlfurt an der alten Post vorbei (Residenzstraße) und rechts über Schrammer- und Maffeistraße bis zum Promenadeplatz.
    Je nachdem wo du am Stachus hin musst ist evtl. auch eine Fahrt über die Löwengrube sinnvoll, wobei ich dort bereits von der Polizei angesprochen wurde, da man dazu die Fußgängerzone schräg queren muss.
    Der Rest der beschriebenen Strecke ist frei von Kontrollposten, obwohl natürlich weder der Weg am Schwabinger Bach offiziell Radweg ist, noch die Marstallstraße für Radfahrer gegen den Verkehr freigegeben.
    Aber es ist schlicht der einzige mir bekannte Weg von der MF zum ST ohne sein Leben unnötigem Risiko auszusetzen.


    Rückweg Nachmittags:
    Auf dem Rückweg kannst du hingegen recht problemlos über Briennerstraße und Odeonsplatz an der Ludwigstraße bis zur Schönfeldstraße fahren. Diese rechts rein, bis zur amerikanischen Botschaft vor und dort nach links in die Königin- und Mandl- sowie Biedersteinerstraße bis zur Münchner Freiheit.


    Nachmittags empfehle ich den Weg am Schwabinger Bach bzw. generell den E-Garten als Teilstrecke zu meiden, da zu viele Leute dort unterwegs sind, was deinen Adrenalinpegel unnötig strapaziert und womöglich sind sogar berittene Radlkontrolleure unterwegs, die als Falschparker-verteidigende Erbsenzähler bekannt sind.
    Selbst zum Nachmittagsbad im Bach fahre ich immer erst beim Milchhäusl in den E-Garten rein.


    Glaub mir, wenn du so fährst wirst du ganz entspannt und durch die körperliche Betätigung auch wach und fit im Büro ankommen.
    Den Krieg auf der Leopoldstraße überlässt man lieber den radelnden Massen, es bringt einfach nichts für einen persönlich dort entlang zu fahren.

  • In der Tat bin ich zum Stachus hin über die Königinnenstraße usw. gefahren. :)
    Allerdings fahre ich zeitlich umgekehrt zu deiner Beschreibung.

  • "Zu klein, zu viel Text: Erst vor drei Wochen hat die Stadt Info-Schilder für Radler und Autofahrer in München aufgestellt. Doch die verwirren offenbar mehr als dass sie aufklären. Nun sollen neue her."


    Artikel in der SZ vom 3. Dezember


    Komisch, dass man nicht einfach die Schilder anderer Länder aufgreift und etwas optimiert:


    Mit dem Schild hätte man auch gleich die zweite Fliege mit der gleichen Klappe geschlagen, nämlich dem viel zu geringen Abstand den die Giftgas-Rowdys zu Radlfahrern einhalten.

  • Radlhauptstadt? Münster!

    Im aktuellen ADFC-Fahrradklima-Test steht Münster bei den Städten über 200.000 Einwohnern wieder mal ganz oben auf dem Treppchen. Da andere Städte nach vorne drängen, ist Münster jedoch nicht mehr ein derart klarer Sieger wie noch vor acht Jahren. Und Freiburg, das im letzten Fahrradklima-Test gar nicht in der Wertung war, erreichte bei den Städten über 200.000 Einwohner einen Direkteinstieg auf Platz zwei. München dagegen landete nur auf Rang elf.


    http://www.adfc.de/9205
    http://www.sueddeutsche.de/bay…-radlhauptstadt-1.1589511

  • Sehr interessanter Artikel und ich möchte gar nicht wissen wie erbärmlich die Autohauptstadt München im europäischen Vergleich abschneiden würde.

  • München verschleppt viele Projekte fahrlässig. Kein Eigenantrieb, keine politische Initiative. Was gibt es z.B. neues vom bisher kläglichen Scheitern des Radweges entlang der Bahntrasse?


    Klar auch langfristig werden sich kleinere Städte immer leichter tun fahrradfreundlich zu sein. Aber im Moment habe ich das Gefühl, dass selbst fie aktuelle Platzierung arg geschönt ist. Wie wäre es etwa mit der Befestigung des Radweges entlang der Schlossmauer? Der ist bei Regen oder auch Stunden oder Tage nach längerem Regen unbefahrbar und zwingt zu schäbigen Alternativrouten auf die Landsberger oder Menzinger.

  • Neue Isarbrücke für Radfahrer auf Höhe der Klenzestraße

    Die Stadt München hat einen begrenzten Realisierungswettbewerb zum Neubau einer einer Fuß- und Radwegbrücke über die Isar in München ausgelobt. Die neue Brücke soll in Höhe der Klenzestraße errichtet werden.


    Auszug aus der Wettbewerbsauslobung: "Gegenstand des Wettbewerbs ist die Objekt-, Tragwerks- und Freianlagenplanung zur Neuerrichtung einer Fuß- und Radwegbrücke über die Isar in München. Zwischen den bestehenden Brücken Reichenbachbrücke und Wittelsbacherbrücke soll eine komfortable immissionsfreie Fuß- und Radwegverbindung von den sehr dicht bebauten Stadtvierteln Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt sowie der Innenstadt zu der großzügigen neu gestalteten Flusslandschaft entlang der Isar und den angrenzenden östlichen Stadtvierteln Au-Haidhausen geschaffen werden .
    Die Ausloberin erwartet vom Wettbewerb ein optimales Ergebnis im Hinblick auf die Einbindung in die städtebauliche und naturräumliche Umgebung, die Gestaltung, die Funktionalität und die Wirtschaftlichkeit."


    Quelle: http://www.baunetz.de/wettbewe…715.html?infopage=1497019


  • Sowas fehlt in München noch komplett:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradschnellweg


    Dabei würde es entlang der Bahngleise oder des englischen Gartens durchaus gute Möglichkeiten geben. Auch könnte man etwa in der Maxvorstadt problemlos ein oder zwei Straßen mit Feuerwehr-Pfosten absperren und mit optimierter Ampelschaltung für den zügigen Radverkehr von Nord nach Süd umrüsten.
    Die bisherigen Radwege an großen Straßen (z.B. Leopold-, Nymphenburgerstraße) sind aufgrund der Lage und Beschaffenheit lebensgefährlich, die wird jeder Pendler meiden.


    Ich bin sehr gespannt, was das Ergebnis der laufenden, aufwändigen Umbaumaßnahmen in der Blutenburgstraße sein wird. Das ist ja die einzige Radl-Verbindung von Neuhausen in die Altstadt, die einigermaßen gefahrenfrei befahrbar ist.
    Dass dort nicht längst eine Fahrradstraße ausgewiesen ist, das ist leider auch das Ergebnis eines rückwärtsgerichteten, SPD-geführten Bezirksausschuss. Aber von nikotinsüchtigen Rentnern, die selbst kurze Wege mit dem Auto bewältigen, da erwarte ich mir ehrlich gesagt keine Politik, die unsere Stadt ernsthaft voran bringt.


    Es wird wohl weiter beim täglichen Wahnsinn bleiben, in dem sich der kluge Radfahrer seine Wege weit abseits der lebensgefährlichen Radwege und des ständigen Terrors durch unausgelastete Polizeibeamte sucht.

  • Könnt ihr denn alle nicht Fahrrad fahren :D


    Ich wüsste jetzt nicht warum die Leopoldstraße lebensgefährlich sein sollte?


    Man muss halt die Augen auf machen im Straßenverkehr und nicht wie ein verrückter umherrasen...


    Ich fahre jetzt schon Ewigkeiten in München Radl und mir ist noch nie etwas passiert. Bis auf einen Crash mit einem Auto...in einer Tempo 30 Zone eines Einfamilienwohngebietes.

  • Ich mache gerne bei Gelegenheit mal einen Zusammenschnitt heikelster Manöver, die ich bei Radlfahrten in München auf Video aufgenommen habe. Da ist sogar die Leopoldstraße dabei, obwohl ich die nur auf einem kurzen Teilstück zwischen Schelling- und Veterinärstraße, auf dem Weg zum Schwabinger Bach, gezwungen bin zu fahren.


    Und so zügig bin ich echt net mit meinem schweren Stadtpanzer unterwegs, jedenfalls sehr weit von den 35km/h entfernt, die für die Trassierung der Radschnellwege vorgesehen sind.
    Aber gerade in der Leopoldstraße fahren viel zu viele verplante Schnarchnasen, die beim Überholen plötzlich rüberziehen, Autos die ohne zu Schauen abbiegen, Fußgänger die blind auf den Radweg treten, Lieferwagen die illegal parken, Autotüren die sich in den Radweg öffnen, Baustellen die miserabel gesichert sind usw. usw.


    Wenn man nicht mit voller Aufmerksamkeit fährt und immer das Handeln der anderen Verkehrsteilnehmer zwei Schritte voraussieht, dann ist es verdammt lebensgefährlich dort mit einer für Pendler akzeptablen Geschwindigkeit zu fahren. Ich sehe es jedenfalls als kleines Wunder an in den letzten Jahren nur auf Glatteis und Schotter vom Radl gefallen zu sein. Mittlerweile nutze ich zur eigenen Sicherheit meinen Helm vom Enduro-Mountainbike auf dem Weg in die Arbeit. Zu Studienzeiten habe ich die Nutzung der Nymphenburger Straße aufgegeben, als ich zum dritten Mal in ein abbiegendes Auto gerauscht bin.
    Klar zur Eisdiele nebenan kann man sicher gemütlicher fahren, dann ist es egal was sich alles auf dem Radweg tummelt :)

  • Füßgänger schimpfen über Radlfahrer und Autofahrer, Radlfahrer über Fußgänger und Autofahrer und jene über alles was sich außerhalb ihres Wagens so befindet...Jeder gegen Jeden...so ist das im Großstadt Dschungel.


    Wenn der Spaß aber zu weit geht und z.B. beim Abbiegen nicht auf andere Teilnehmer (Radfahrer) geachtet wird, dann ist das einfach nur ignorant asozial und pure Dummheit. Eigentlich sollte jeder der z.b. in eine Seitenstraße abbiegt oder herausfährt und das ohne zu schauen oder den Kreuzungsverkehr sehend aber absichtlich ignorierend, und dann dabei einen Crash verursacht, der Körperverletzung dran gekriegt werden...


    Immer wieder kommt es vor, dass Autofahrer einem die Vorfahrt nehmen obwohl ich nur 1m entfernt über die Straße gehe...schade nur, dass man nicht gegens Auto treten darf...

  • Wenn man als Radfahrer nicht auf 80% der Strecken an den Rand der Straße gedrängt würde (gemeinsam mit dem Fußvolk), dann gäbe es die allermeisten Gefahrstellen gar nicht erst.


    Die nervigsten Verkehrsteilnehmer für mich als Radfahrer sind übrigens andere Radfahrer. :D