Achilleion (Albrecht-Achilles-Str.) [realisiert]

  • Die Schaubühne ist weit genug die Straße runter und die Wohnbebauung trennt ein breiter Grünstreifen von der Straße, sodass sie nicht von den Neubauten beeinflusst werden dürften. Die populärste Ansicht vom Kudamm aus bleibt jedenfalls unangetastet. Mal abgesehen davon, dass das querstehende Wohngebäude eher einem langweiligen Nachkriegsbau gleicht, als dass es nach einem Werk des Int. Stils. Eine durchgehende Passage wäre viel besser gewesen.


    Ja, es ist schon recht monoton. Vielleicht hätten es drei bereitere Gebäude auch getan, um mehr Raum für Abwechslung zu haben. Und mal wieder die alte Misere mit den EGs...So richtig gefällt mir eigentlich nur das erste Haus.

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  • Na an anderer Stelle kritisiert man diese Uniformität und Monotonie aber ganz gewaltig. Sie Schinkelplatz. Hier scheint`s zu gefallen.

  • Was willst du uns jetzt damit sagen? Der Schinkelplatz mit Blick auf das Stadtschloss hat ja wohl nochmal eine andere Bedeutung, als eine durchschnittliche bis gehobene Wohngegend in einer durchschnittlichen Seitenstraße.


    Die Wohnhäuser bieten hier allein durch die zwei Farbtöne, durch die Balkone mit verkleideten Säulen und co. mehr Abwechslung als die flachen, eintönigen Fassaden die teilweise am Schinkelplatz geplant sind, wie ich finde.


    Ansonten denke ich aber auch, dass man mit einigen Akzenten, z.b. einer dezenten, anderen Farbgebung einiger Elemente für mehr Abwechslung hätte sorgen können und das ganze dann weniger monoton gewirkt hätte.

  • Die Ähnlichkeit der Gebäude ist nicht störend, weil jedes Gebäude für sich allein betrachtet genug Abwechslung durch Balkone, Säulen und Fassadenschmuck bietet. Daher läuft der Vorwurf der Monotonie ins Leere. Wie kann man eine Fassade mit Fassadenschmuck als monoton bezeichnen und gleichzeitig eine glatte, leere Fassade bevorzugen? Ich habe hundert Mal lieber den gleichen, "monotonen" Fassadenschmuck als überhaupt keinen Fassadenschmuck!


    Na an anderer Stelle kritisiert man diese Uniformität und Monotonie aber ganz gewaltig. Sie Schinkelplatz. Hier scheint`s zu gefallen.


    Wir haben hier eine andere Uniformität als am Schinkelplatz. Hier sieht man mehrmals in Folge die gleichen Balkone und die gleichen Säulen. Am Schinkelplatz wird es mehrmals in Folge flache Fassaden mit minimalem Relief geben. Die mehrmalige Abfolge des gleichen Merkmals ist doch nicht automatisch monoton. Gleichartige Säulen in eine Reihe zu stellen, hat nichts mit Monotonie zu tun.

  • Sorry, die ”Formensprache” wie sie es nenen finde ich in der Wiederholung absolut ermüdend und langweilig.


    Immerhin gibt es hier überhaupt etwas, was sich wiederholt. Bei Fassaden, bei denen die "Reduktion" Berücksichtigung findet, gibt es leider gar nichts, was sich wiederholt.


    Was ist jetzt ermüdender? Wenn sich der gleiche Balkon wiederholt oder wenn sich überhaupt nichts (= geistige Leere) wiederholt?

  • Meine Meinung. Geht so, das jetzt zu bestaunende Ergebnis war zu erwarten. 3/5 Punkte. Bei den senf /rose farbenen Bau wirken die Fenster m.E. gedrungen. Die erkerähnlich raushängenden Balkone sind beim Seitenblick durch ihre schiere Vielzahl etwas sehr dominant. Ich will das Ensemble nicht schlechtreden aber auf mich wirkt es etwas pomadig, wie aufgemotzter früher 50er Jahre DDR Stil.


    Nicht wirklich schick, elegant und dem Straßenraum zugewandt, eher verschlossen. Meiner bescheidenen Meinung nach sollte man in dieser Ecke der Stadt wirklich groß / weltstädtisch elegant mit großen Fensterflächen und schnittigen Balkonen bauen. Gerade weil gegenüber auf der anderen Straßenseite die Bebauung stark zurückgesetzt ist, hätte sich m.E. eine wesentlich glaslastigere Fassade angeboten.

  • Erstmal prinzipiell, Camono, so etwas nennt man in deiner verkopften Sprache kontextuelles Baues. Und für die Kudammseitenstraße ist dies angemessen, passend und einfügend. Kudammseitenstraßenarchitektur ist im übrigen auch nicht dazu da, um Leute aus dem Büoschlaf zu wecken sondern um das ruhige, gediegene Ambiente der Lage zu erhalten und zu unterstreichen. Das mag sich anderswo im SO 36 anders verhalten.


    Die Wiederholung des Entwurfs, der nur durch unterschiedliche Farben aufgelockert zu sein scheint, kann man mit Fug und Recht kritisieren. Normalerweise finden in geschlossenen Berliner Gründerzeitgebieten mindestens kleinere Änderungen statt, variatio delectat. Hier jedoch wird aus meiner Sicht diese Unvollkommenheit durch einen ganz ordentlichen Basisentwurf überlagert.


    Dass darunter die Schaubühnenfassade zum Kudamm leiden soll stimmt doch wirklich nicht. Diese ist doch bewußt im Kontrast zum gründerzeitlichen Kontext entworfen worden. Im Gegenteil: als Solitär eignete sich dieses Gebäude aus meiner Sicht kaum. erst durch die Einbindung in den Stadtraum bekommt es die charmante Wirkung.

  • Von mir aus hätten sie eine ganze Straßenzeile mit diesen Häusern bauen dürfen. Monotonie empfinde ich nicht, die Fassaden sind schön anzusehen, setzen sich farbilch ab und sind selbst reich gegliedert. Jedes Haus unterscheidet sich in seinen Details von seinen Nachbarn, was völlig ausreichend ist. Vor allem fügt er sich hervorragend und unauffällig in die gründerzeitliche Umgebung ein. Die übermäßige Kritik von einigen finde ich unangemessen, angesichts dessen, was sonst oft in Berlin gebaut wird.

  • Ich finde das Ensemble eigentlich ganz gelungen. Sicherlich hätte etwas mehr unterschiedlicher Fassadenschmuck gut getan und auch etwas mehr Differenzierung im allgemeinen (Balkonformen, etc.) und die Erdgeschossbereiche finde ich auch etwas gedrungen, aber gut, es können nicht alle Straßen, zumal in der Ecke zu Shoppingstraßen oder Cafébummelmeilen ausgebaut werden. Deshalb finde ich es vertretbar, dass dort keinerlei bestimmte Nutzung vorgesehen ist. Es ist halt ein Wohngebiet. Mich hat es spontan an einige Ecken im Bergmannkiez erinnert (Beispiel: Link zum Foto auf berlin.de)
    Auch dort sind nicht alle Straßen belebt (Beispiel Fidicinstraße) und trotzdem gibt es als Gründezeitensemble ein stimmiges Bild ab.

  • ..Mich hat es spontan an einige Ecken im Bergmannkiez erinnert ...Auch dort sind nicht alle Straßen belebt (Beispiel Fidicinstraße) und trotzdem gibt es als Gründezeitensemble ein stimmiges Bild ab.


    mag ja sein, aber in der Albrecht-Achilles Straße gibt es kein Gründerzeitviertel.
    Die Straße ist geprägt vom Bau des Landesversorgungsamts am Anfang und Ikonenhaften Bauten aus den 20er Jahren, Dann noch einige Bauten aus den frühen 80er Jahren. Da sieht dieses hier aus wie Stilmurks.

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    Ikonenhafte Bauten aus den 20er Jahren in der Albrecht-Achilles-Straße? Wo?

    Die Straße ist geprägt vom Bau des Landessozialamts am Anfang


    Na ist doch wunderbar, dass mit den Neubauten nun wieder etwas Kleinteiligkeit in die Straße kommt - die im übrigen recht gut an die Altbauten rechte Hand anschließen. Das lässt die Albrecht-Achilles-Straße wieder mehr als Wohnstraße erscheinen.

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    Ah, jetzt sehe ich es. Da Bewohner und Passanten dort den ganzen Tag über die Dächer fliegen und das Gelände nur aus der Vogelperspektive sehen macht dein Einwand natürlich Sinn.
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    Obwohl...eigentlich nicht einmal dann.

  • ziemlich genau gegenüber des Projektes liegt das ehemalige Postgebäude ebenfalls ein Architekturkleinod aus den 20er Jahren und die anschliessende geschütze Grünanlage ebenso aus den 20er Jahren. Hier ist also rein garnichts aus der Gründerzeit. Ich denke es fügt sich nicht ein, aber das ist meine Meinung ihr könnt ja gerne anderer Meinung sein.

  • Update Achilleion

    Der Vollständigkeit halber, hier noch ein Foto zum jetzt komplett fertig gestellten Projekt in der Albrecht-Achilles-Str. (Zuletzt in Beitrag #52)


    Die Balkongitter, -brüstungen und Säulenverkleidungen sind nun angebracht. Das Ergebnis kann sich m.E. sehen lassen, eine enorme Aufwertung in dieser Strasse!