Leipzig: Alte Messe + Revitalisierung "Kohlrabizirkus"

  • Ich meine mich zu erinnern, dass das Prager Dreieck für Asylunterkünfte (optional für Studenten geeignet) und als Schulstandort vorgesehen war?

  • Hochhaus an alter Messe geplant

    Die VICUS AG hat das Grundstück Semmelweisstraße 9 erworben. Dort steht derzeit ein mittlerweile ungenutztes Rechenzentrum (grauer "Kasten"), das früher durch einen IT-Dienstleister der Sparkasse genutzt wurde, nicht mehr benötigt wird und abgerissen werden soll.


    An dessen Stelle plant man: Zitat: "…ein modernes Ensemble mit einem 16-Geschosser oder noch höherem Gebäude… …im… …Green-Building-Standard…" "…immerhin über 300 Wohnungen, die Leipzig dringend benötigt…"


    Quelle: LVZ von heute, Seite 16


    Also ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn Leipzig als wachsende Stadt auch mal was anderes als Baracken und Flachbauten im Neubaubereich bekommen würde! Ich sage nur REWE-Flächenfrass in bester Lage...

  • Ein 16-Geschosser oder höher im Zentrum Südost? Und ich meinte hier letztens noch, dass wir dort gar nicht genug PH 16 haben könnten. :lach:
    Macht dort durchaus Sinn - die ÖPNV-Infrastruktur ist mit S-Bahn, StraBa und Bussen sehr gut ausgebaut, der Friedenspark als große Grünfläche um die Ecke - und optisch passt ein solches Hochhaus dort auch wirklich hin. Bzw. wäre an der Semmelweisstr. auf den Rasenflächen theoretisch auch gleich Platz für mehrere dieser Art.


    EDIT: Ein PH 16 hat 132 Wohnungen - wenn der Neubau über 300 Wohnungen haben soll, muss er entweder das Volumen eines PH 16 massiv übersteigen oder er kann nur kleine Single-Wohnungen bieten.

  • wow - das wäre die Menge von 2 typischen 16-Geschossern an Wohnungen. Das erfordert in der Tat gut durchdachte Architektur.

  • Folgender Gedankengang bemächtigt sich meiner: "VICUS AG" - "Klemmer" - "heiße Luft".


    Würde mich jedenfalls sehr wundern wenn in der Hinsicht was passiert.

  • An der Messehalle 15 geht es jetzt mit dem Abbruch los.
    Der Longfrontbagger steht bereit. Da wirds wohl die nächste Woche richtig krachen.

  • An der Messehalle 15 beginnen jetzt Umbau und Sanierung für das Zweiradcenter Stadler. Die Umbauarbeiten nach Entwürfen des Architekturbüros Westphal BDA / Bremen sollen im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein. Nach der Eröffnung will Stadler seinen bisherigen Standort im Nova Eventis an der A9 (ex-Saalepark) aufgeben.


    Einen Artikel und eine Visualisierung dazu gibt es in der LVZ.

  • Kinderhaus Alte Messe wächst in die Höhe


    Das Erdgeschoss des neuen Bildungshauses steht soweit, dass bereits der Bau des ersten Obergeschosses begonnen hat. In diesen zwei Stockwerken befindet sich die Kindertagesstätte.



    Neben Betonfertigbauteilen wird auch vor Ort geschalt und bewehrt, wie man hier beim Bau des ersten Obergeschosses sehen kann.



    Die Nordseite des Neubaus. Davor liegen die Schienen der Straßenbahn-Wendeschleife.



    Und die Ostseite des Neubaus. Das Erdgeschoss steht und das erste Obergeschoss kommt sehr gut voran.

    Einmal editiert, zuletzt von DAvE LE () aus folgendem Grund: Pfad korrigiert

  • Wie am 21.2.2018 auf Bild.de zu lesen war, habe die Stadtverwaltung auf der Suche nach Mitarbeiterbüros drei Szenarien entwickelt. Zwei Szenarien sehen dabei wohl den Abriss der Messehalle 7 und die Errichtung eines Bürokomplexes für bis zu 1.770 Mitarbeiter an dessen Stelle vor. In der genannten Halle befindet sich derzeit die "Soccerworld", deren Mietvertrag, laut Bild.de, noch 14 Jahre laufe und für deren Erhalt sich die Grünen nun stark machen.


    Ich bin sehr skeptisch, was den Abriss angeht. Meiner Meinung verträgt die Alte Messe keinen weiteren Abriss von Messehallen, ohne ihr Gesicht gänzlich zu verlieren. Gerade die Messehalle 7 ist mich prägend für die Technische Messe. Zudem gibt es in Leipzig zahlreiche Orte für Verwaltungsneubauten - auch gut angebundene.

    2 Mal editiert, zuletzt von TomLE ()

  • Der Matthäikirchhof ist ja auch ein Favorit und wesentlich besser aufgehoben für einen Verwaltungsbau. Die Messehalle 7 muss die Messehalle 7 bleiben. Wie TomLE schon schrieb, würde die Technische Messe sonst ihr Gesicht verlieren und für mich endgültig, nachdem nicht mehr viel von damals steht.


    Glücklicherweise will man die Halle 12 nun erhalten. Die letzten Jahre gab es hier Abrisspläne. Allerdings benötigen die städtischen Museen größere Flächen für ihre Depots, also Lagerflächen, wofür sich die Halle 12 anbieten soll. Man müsste nur Trennwände einziehen, sonst riecht alles nach Weihnachtsmarkt.

  • Warum ist es der Stadt Leipzig eigentlich unmöglich, beispielsweise auf dem WLP ein Verwaltungshochhaus auf kleiner Fläche mit entsprechender Höhe zu bauen? Ja okay, kostet Geld. Aber das andere kostet auch Geld. Und das ganze auf die alte Messe zu legen ist hoffentlich ein schlechter Witz. Wer das vorschlägt weiß offensichtlich nicht, was es für ein Marsch beispielsweise von der S-Bahn zur Halle 7 ist. Es sind nicht alle gut zu Fuß... Außerdem ist die Aufenthaltsquali auf der Alten Messe auch nicht so wirklich toll... Verwaltungsteile mit Publikumsverkehr gehören in den Innenstadt. Der WLP wäre ideal. Aber es würde mich nicht wundern, wenn die Stadt sogar noch irgendwas anderes "innovatives" aus dem Hut zaubern würde. Warum nicht hinterm Herzzentrum irgendeine Flachbauhalle auf den Acker stellen? Oder irgendwas in Wahren oder Leutzsch anmieten. Mit bissel Kreativität findet man da sicher noch was schickes. Man muss alles möglichst dezentral verteilen und dann muss man anschließend jammern, wenn der Verkehr zunimmt. Und riesige Innenstadtbrachen mit Tunnelbahnhöfen unten drunter und Straßenbahnknoten vor der Tür muss man brach liegen lassen. Das ist gut für den modal split. :D Leipziger Logik und leider auch Leipziger Realität! :Nieder:

  • Auf dem WLP ist ja ein (kleineres) Hochhaus geplant. Hier könnte man durch die Verwaltung die Nutzung bereits sicherstellen.

  • Neubau Zentrum für Biodiversitätsforschung (Idiv)

    Die LVZ berichtet heute (zunächst nur im E-Paper) über den Neubau des Zentrums für Biodiversitätsforschung (Idiv) (zuletzt hier, vorgesehene Fläche siehe hier) auf der alten Messe, dessen Errichtung nun im April diesen Jahres wirklich beginnen soll.


    So wurde die Firma Depenbrock im Oktober letzten Jahres als Generalunternehmer ausgewählt, gleichzeitig fiel im Rahmen eines Wettbewerbs die Entscheidung für einen Entwurf des Münchner Architektenbüros Brechensbauer Weinhart & Partner, das einen dreistöckigen Solitär mit abgerundeten Ecken und einer Kupferfassade vorsieht und sich damit ein wenig am Fraunhofer IZI orientiert, mit dem es an der Perlickstraße ein Entrée zur alten Messe bilden wird:



    Entwurf: Brechensbauer Weinhart & Partner / Visualisierung: Maximilian Illing


    Die Fenster- und Kupferbänder sollen hierbei an eine Biene als Leitmotiv erinnern (:lach:), weiterhin wird es spezielle Lochbleche mit unterschiedlichen Motiven geben (wo, wird nicht gesagt), die die Variabilität von Flora und Fauna symbolisieren sollen.


    Der Baustart für das 4300m² große Gebäude ist für den 12. April diesen Jahres vorgesehen, die Fertigstellung für 2020. Die reinen Baukosten betragen 27,5 Mio. €, hinzu kommen erhebliche Kosten für die Geräteausstattung.

  • Durchaus erfreulich. Ich nehme an, die Visu zeigt die Eingangssituation Perlick-/Puschstraße. Die Kupferpatina wird sicher auch spannende Effekte über die Jahre produzieren. Vor allem auch bei einer gelungenen Außengestaltung, wie es die Visu vermuten lässt. Die Symbolik der Bienenwaben als Schlüsselpunkt für die Biodiversität finde ich jetzt auch gar nicht schlecht @Dase ;)


    Damit nimmt die Alte Messe auch weiter eine urbanere Gestalt an. Die Forschungsgebäude unterschiedlicher Gestaltung machen es nur noch interessanter.

  • Vor drei Tagen wurde in der LVZ ebenfalls geschrieben, dass in absehbarer Zeit 450 Mitarbeiter des Jugendamtes in die Halle 12 (Russischer Pavillon / Stadtarchiv) ziehen werden. Link dazu: http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…Verwaltungszentrum-werden Man kann nur hoffen, dass der hintere, völlig ruinöse Rest der Halle 12 schnellstmöglich dem Erdboden gleich gemacht wird. Denn dieser wird 2020 vollständig von neuen bzw sanierten Gebäuden eingerahmt sein und wäre dann ein Schandfleck sondergleichen...


    Weitere eigene Beobachtungen: bei Stadler steht jetzt ein erster Kran und eine große Bautafel. Da geht es ziemlich zur Sache.


    Gegenüber, auf dem Porta-Areal, hatte der Januarsturm eine der beiden Bautafeln für den Büroneubau umgeworfen - diese Tafel wurde von Porta nicht wieder aufgestellt... Schlechtes Zeichen?


    Schön wäre es, wenn die Stadt jetzt auch in die Gänge kommen würde, und den Neubau der abgerissenen Messebrücke in Angriff nehmen würde. Und, was vielleicht sogar noch wichtiger ist: man sollte die verantwortlichen Verbände drängen, die S-Bahn wieder im glatten 10-Minuten-Takt an der Prager Straße halten zu lassen. Das war in den ersten beiden Betriebsjahren so. Seit dem halten die Züge innerhalb einer Stunde im 5/10/15/5/10/15-Minuten-Takt. Sehr nutzerfreundlich... Beim Bau des Haltepunktes VSD, der meiner Meinung nach die Zusatzbezeichnung "Alte Messe" bekommen sollte, wurde außerdem gesagt, dass man Vorkehrungen für einen zweiten, direkten Zugang zur Alten Messe mit berücksichtigt. Wäre auch sehr sinnvoll. Aber das hat man vermutlich schon wieder vergessen... :nono:

  • ^ Der südwestliche Kopfbau der Halle bleibt natürlich erhalten, denn ein "Schandfleck" ist dieser ja nun hauptsächlich durch seinen äußeren Erhaltungszustand, nicht durch die bauliche Struktur an sich. Sowohl die Visualisierung oben als auch diese, die im Zusammenhang mit dem von dir verlinkten Artikel leider nur im E-Paper erschienen ist, lassen jedenfalls nur diesen Schluss zu ;)



    Grafik: Patrick Moye


    Es dürfte sich dabei im Übrigen um den letzten nicht vollständig umgebauten Rest des Achilleions handeln, wie dieses Bild vom Beginn der 30er Jahre zeigt.


    Ich glaube nicht, dass der Haltepunkt noch einen Westzugang bekommt, da hier dann eine weitere Fußgängerbrücke errichtet werden müßte, die in keinen Plänen verzeichnet ist. Der gegenwärtige Treppenaufgang befindet sich durch die Verschiebung der Station bis unter die Brücke ja auch ungefähr bereits in der Mitte des Bahnsteigs. Langfristig wäre sicherlich ein Fußweg entlang des Einschnitts von der Prager Straße zur Straße des 18. Oktober psychologisch hilfreich, ein paar Meter im Vergleich zum gefühlten Umweg durchs Messe-M ließen sich hierdurch sicherlich sparen.


    Zur S-Bahn-Frequenz: m.W. strebt man die mittelfristig wieder an, momentan gibt es da wohl einige Zwangspunkte wegen der Baustellen im Norden, die dann auch zur Umstrukturierung der Linien geführt haben.

    6 Mal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • ^^ Vielen Dank fürs Zeigen dieser Grafik ! :daumen:


    Nochmal zur S-Bahn: Der Umweg ist leider doch nicht so ganz ohne. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die S2 durchaus auch mal in einer 5+3-Traktion fährt. Ein solcher Zug ist schon ziemlich lang. Und wenn man dann Fahrtrichtung Stötteritz "hinten" sitzt und möglicherweise aus gesundheitlichen Gründen noch den Aufzug benutzen muss, wird der Weg verdammt weit. Vor allem, wenn man beim Aussteigen aus dem Zug bereits direkt neben dem Autokino ist - nur durch ein Gleis getrennt. Dann werden aus sagen wir mal 30 m (über den Daumen) ganz schnell ein paar hundert Meter.


    Sicher, ist vielleicht ein Luxusproblem. ABER wenn es die Stadt denn so ernst meint mit der Förderung des ÖPNV und dem Zurückdrängen des MIV, dann muss dieser zweite Zugang zwingend gebaut werden...

  • ^


    das ist richtig, die Wege zu allen Haltestellen sind unattraktiv weit oder man hat nur wenig Angebot. Hier muss grundlegend dem enormen Publikumsverkehr auf dem Areal (vor allem im Zentrum des Areals) Rechnung getragen werden.

  • ^^ Ich weiß schon, was du meinst, aber es kommt halt drauf an, wo man hin will. Zum Autokino (mit der S-Bahn? ;)) und zur Bundesbank, klar. Zum Porta sieht das Ganze schon anders aus. Am Ende stellt sich bei solchen Investitionen ja auch immer die Frage, ob man das Geld nicht irgendwo sinnvoller Einsetzen könnte. Mit Aufzug, Treppe und Brücke kriegt man vermutlich schon die Hälfte eines Haltepunkts an der Zwickauer Straße finanziert, der mittels Direktumsteig in die Linie 16 einen ganz anderen Teil der alten Messe von der S-Bahn aus besser erschließen würde.

  • In der Kurvenlage unter der Zwickauer ? Aufgrund der von Mberg kommenden Strecke müsste man den Haltepunkt westlich der Zwickauer Straße anordnen. Man müsste Außenbahnsteige errichten - heisst zweimal Treppen, zweimal Aufzug... Und aufgrund des dahinter beginnenden Überwerfungsbauwerkes dürfte das extrem schwierig werden, falls überhaupt möglich... Und die 16 hält auf besagter Brücke leider auch nicht, sondern erst weiter stadteinwärts. Da wäre kein direkter Umstieg zu irgendwas möglich.


    Marienbrunn für die derzeitigen S3, S5 und S6 wäre wesentlich einfacher zu errichten... Und dieser Haltepunkt wird ja auch als Option offen gehalten.