Schienenverkehr Rhein-Neckar

  • Wobei der vom Mannheimer Morgen für den Straßenbahnanteil verwendete Begriff "Kompaktbahnhof" schon etwas weh tut. Mit dem Begriff ist die Gesamtheit gemeint, d.h. S-Bahn-Halt, Straßenbahn-Halt und die Bushaltestellen für die Linien 50, 88, 710, die gemeinsam über die Morchfeldunterführung erschlossen sind.

  • Aktueller Stand Großbaustelle OEG-Ausbau Bergstraße:


    Ortsdurchfahrt Schriesheim
    - derzeit keine Arbeiten
    - Umbau Bahnhof Schriesheim vorgesehen in Bauphase 6


    Überlandabschnitt Schriesheim - Leutershausen
    - Querung Ortsumgehung Schriesheim im Bau (Neubau Brücke)
    - Schienen verlegt, geschottert, gerichtet
    - Oberleitungsmasten gesetzt, in Vollausrüstung


    Ortsdurchfahrt Leutershausen
    - feste Fahrbahn und Schienen verlegt, noch nicht geschottert
    - Oberleitungsmasten noch nicht gesetzt
    - Bahnhof Leutershausen im Bau (Hausbahnsteig + Mittelbahnsteig)


    Überlandabschnitt Leutershausen - Großsachsen
    - Schienen verlegt, geschottert, teilweise gerichtet
    - Oberleitungsmasten gesetzt
    - Haltepunkt Großsachsen-Süd im Bau (Neubau, Außenbahnsteige)


    Ortsdurchfahrt Großsachsen
    - Kanalarbeiten abgeschlossen
    - eingleisige Führung Schiene bleibt wie bisher bestehen, keine Arbeiten
    - Bahnhof Großsachsen noch nicht im Bau
    - Abriß Bahnhofs-/Lagergebäude beendet
    - Oberleitung abgehängt


    Überlandabschnitt Großsachsen - Lützelsachsen
    - Schienen verlegt, geschottert, teilweise gerichtet
    - Haltepunkt Hohensachsen im Bau (Außenbahnsteige)
    - Bahnhof Lützelsachsen im Bau (Außenbahnsteige)
    - Oberleitungsmasten gesetzt


    Überlandabschnitt Lützelsachsen - Multring
    - Schienen verlegt, teilweise geschottert
    - Haltepunkt Pilgerhaus im Bau (Außenbahnsteige)
    - Oberleitungsmasten teilweise gesetzt


    Ortsdurchfahrt Weinheim-Süd (Multring - Weinheim Bf)
    - Abtragung und Neugründung Steilaufschüttung
    - Haltepunkt Rosengarten noch nicht im Bau
    - Bahnhof Weinheim noch keine erkennbaren größeren Bauarbeiten (Beginn war 4.7.)


    Sämtliche querenden Bahnübergänge sind im gesamten Bereich derzeit nur in vorübergehender Baustellen-Ausführung vorhanden oder vollständig gesperrt.


    Obige Bauarbeiten erfolgen durchgehend parallel. Größere Teilbaustellen sind der Brückenbau in Schriesheim-Nord sowie die Abtragungs- und Neuaufschüttungsarbeiten in Weinheim-Süd. Auf den Überlandstrecken sind mehrere Zweiwegefahrzeuge u.a. zur Ausrüstung der Oberleitungsmasten sowie eine Stopfmaschine unterwegs. Im Bereich Rosengarten werden mittelgroße Scholl-Autokräne zum Versetzen von L-Stücken eingesetzt. Hauptlagerung für die Baustelle erfolgt derzeit in Schriesheim (ehemaliges Depot -> Schienenlager) und Großsachsen-Süd (Aushub).


    Wie schon mal erwähnt sind parallel zur Großbaustelle auch gleich mehrere Erschließungsfelder im Gang. Dies sind konkret derzeit Großsachsen-Sterzwinkel (100 WE EFH/DHH + Nahversorgung), Lützelsachsen-Ebene (380 WE EFH/DHH) und Weinheim-Leibnizstraße (84 WE in Stadthäusern).

  • In Leimen wird ab nächster Woche mit dem barrierefreien Ausbau der Straßenbahnstrecke der SL23 begonnen. Dabei werden vorerst die Haltestellen Georgi-Marktplatz und Zementwerk/Festhalle ausgebaut, außerdem die zweigleisige Einführung aus Richtung Rohrbach Süd um 30 Meter auf Leimener Gemarkung verlängert.

  • S-Bahn-Ausbau

    Der AUT des Rhein-Neckar-Kreises hat die Vorplanung zum S-Bahn-Stationsausbau für die zweite Stufe im März abgeschlossen und mittlerweile entsprechend Reaktionen eingesammelt.


    Betroffen sind:

    • die (3 bzw. 5) neu zu bauenden Stationen Schwetzingen-Hirschacker, Schwetzingen-Nord, Weinheim-Sulzbach (neu aufgenommen, noch keine Vorplanung), Weinheim-Süd (aus 2. Stufe zurückgestellt) und Edingen-Neckarhausen (aus 2. Stufe zurückgestellt) sowie
    • die (8) barrierefrei auszubauenden Stationen Neulussheim, Hockenheim, Oftersheim, Schwetzingen Hauptbahnhof, Laudenbach, Weinheim-Lützelsachsen, Heddesheim/Hirschberg, Ladenburg,
    • die (2) barrierefrei auszubauenden Regionalbahnhöfe "Neu-Edingen/Friedrichsfeld" und Weinheim Hauptbahnhof und
    • die (2) in der 1. Stufe ausgebauten, in der Bahnsteiglänge zu verändernden Stationen Rot/Malsch und Leimen-St.Ilgen/Sandhausen


    Der Gesamtkostenrahmen für obige Maßnahmen erhöht sich gegenüber der Vorplanung deutlich auf nunmehr 140 Millionen Euro, hauptsächlich durch Detailänderungen an einzelnen Stationen; z.B. geänderte Bahnsteiglagen, längere Bahnsteige in vielen Fällen, zusätzliche Unterführungen etc.


    Deutliche Kostensteigerungen gegenüber Vorstudien haben sich insbesondere auch bei den beiden Regionalbahnhöfen ergeben, primär durch eine höhere Anzahl auszubauender Bahnsteigkanten (in Weinheim dem Fernverkehr geschuldet) sowie in Neu-Edingen durch die notwendige Signaltechnik zum Flügeln von Zügen.


    Obige Stationsausbauten - mit Ausnahme von Weinheim-Süd und Neckarhausen - gehen nun in die konkrete Entwurfs- und Genehmigungsplanung über.


    Stand 5. Juli.

  • Aktueller Stand Großbaustelle OEG-Ausbau Bergstraße:


    Gesamtplanung
    - geplante Wiederaufnahme schienengebundener Betrieb ab 06.11.11
    - geplante Fertigstellung aller Bahnhöfe und Haltepunkte "bis Ende Oktober"
    - Ausnahme: Umbau Schriesheim erfolgt unter rollendem Rad 2012 (s.u.)
    - neuer Fahrplan (verkürzte Fahrzeiten) "nach Fertigstellung Schriesheim"


    Ortsdurchfahrt Schriesheim
    - neues Stellwerk (unterirdisch) und Gleichrichterunterwerk verbuddelt
    - Zufahrt Busbahnhof vorübergehend näher an Bahnhof verlegt (Rückverlegung IV/2011, Verlegung wegen Stellwerkstiefbau)
    - kleinere Arbeiten in der Ortsdurchfahrt
    - Bahnhof Schriesheim: Umbau festgelegt 02/12 bis 08/12 (Ausschreibungen), effektiver Komplettneubau


    Überlandabschnitt Schriesheim - Leutershausen
    - Querung Ortsumgehung Schriesheim (Neubau Brücke) fertiggestellt
    - Schienenweg betriebsbereit


    Ortsdurchfahrt Leutershausen
    - Schienenweg betriebsbereit
    - Abschlussarbeiten Bahnhof Leutershausen (Fußgängerunterführung, Signalanlagen)


    Überlandabschnitt Leutershausen - Großsachsen
    - Schienenweg betriebsbereit
    - Abschlussarbeiten Haltepunkt Großsachsen-Süd (Gehwege)


    Ortsdurchfahrt Großsachsen
    - Einzelarbeiten Ortsdurchfahrt (u.a. Neubau einer Stützwand)
    - Bahnhof Großsachsen im Bau (Bahnsteige)
    - neues Gleichrichterunterwerk eingebaut (entstand an Stelle abgerissener Lagerhalle)


    Überlandabschnitt Großsachsen - Lützelsachsen
    - Schienenweg betriebsbereit
    - Abschlussarbeiten Haltepunkt Hohensachsen (Gehwege)
    - Abschlussarbeiten Bahnhof Lützelsachsen (Bahnsteige, Geh- und Radwege)
    - Wiederaufbau Signalanlagen Bahnübergänge


    Überlandabschnitt Lützelsachsen - Multring
    - Schienenweg betriebsbereit
    - Abschlussarbeiten Haltepunkt Pilgerhaus (Geh- und Radwege)


    Ortsdurchfahrt Weinheim-Süd (Multring - Weinheim Bf)
    - Verzögerungen in den Bauarbeiten durch Probleme mit Hangwassermenge (im Baufeld stand bei Regen teilweise durchgehend ein halber Meter Wasser)
    - Haltepunkt Rosengarten im Bau
    - Schienenweg im Bau (Einbau größerer vormontierter Elemente)
    - Abschlussarbeiten OEG-Bf Weinheim (Anpassungsarbeiten B3, Gehwege, Signalanlagen)
    - neues Gleichrichterunterwerk eingebaut
    - Wiederaufbau Signalanlagen Bahnübergänge südlich OEG-Bf


    Stand 28. September.


    Wie schon mal erwähnt sind parallel zur Großbaustelle auch gleich mehrere Erschließungsfelder im Gang.


    Großsachsen-Sterzwinkel: Edeka im Endausbau, mehrere DHH/EFH im Bau
    Lützelsachsen-Ebene: Erschließung im Gange
    Weinheim-Leibnizstraße: Tiefbauarbeiten

    • Linie 5 flügelt in Käfertal um Wallstadt/Heddesheim mit zu bedienen, fährt künftig zwischen Käfertal und Collini-Center in Doppeltraktion


    Das Flügelkonzept für die Linie 5 ab 2016 (Stadtbahn Nord) ist mittlerweile wieder vom Tisch. Eine Neukonzeption gibt es aber noch nicht.

  • Zum Fahrplanwechsel morgen geht die S33 in Betrieb. Dabei handelt es sich um den Streckenast Germersheim - Bruchsal, auch bekannt als Bruhrainbahn. An diesem Sonntag ist die S33 übrigens als Einstiegsangebot von DB kostenlos nutzbar.


    Bei der S33 handelt es sich um eine Durchbindung der S3, zzgl. HVZ-Verstärkern mit verlängerten S4. Die Linienbezeichnung erfolgt aufgrund der Lage im KVV. Die Linie ist zwischen Phillipsburg-Huttenheim und Bruchsal nicht mit VRN-Fahrscheinen nutzbar.


    DB-Werbeseite dazu hier.

  • Die Haltestelle ARENA zeigt mal wieder deutlich das fehlende Bewusstsein für Baukultur in Rhein-Neckar. Das ganze ist schon unterer Standard, verglichen mit Stationen wie z.B. München - Allianz Arena (die heißt anders, ich weiß ;))

  • Das ganze ist schon unterer Standard, verglichen mit Stationen wie z.B. München - Allianz Arena


    Finde ich jetzt nicht. Vergleich mal mit Frankfurt Stadion (Commerzbank-Arena) und skalier die Größe auf die Hälfte runter da die SAP-Arena entsprechend kleiner ist. Ist von Standard und Ausstattung her in etwa dasselbe.


    Und die Allianzarena als Vergleich? Die ist in München überhaupt nicht ans richtige Bahnnetz angeschlossen. Da gibts nur ne U-Bahn-Station mit zwangsweisem Umsteigen vom Hauptbahnhof aus - und die ist auch noch nen halben Kilometer entfernt.


    Rein architektonisch kann ich an die Stelle in Mannheim jetzt auch nicht gerade was anspruchsvolles stellen. Zwischen Rangierbahnhof, autobahnähnliche Bypassstraßen und Hamsterfeld eingeklemmt? Bei der Lage kann man praktisch nix machen.

  • In Ludwigshafen wird gerade mal wieder darüber diskutiert eine Stadtbahn Strecke stillzulegen und eventuell auf Busverkehr umzusteigen. Konkret handelt es sich um die Linie vom ehemaligen Straßenbahndepot nach Friesenheim. Die Gleise scheinen zwischenzeitlich in dermaßen schlechtem Zustand das ein weiter Betrieb nicht mehr lange zu verantworten ist.
    Konkret fehle der Stadt wohl 6 – 8 Millionen Euro für den Erhalt der Strecke und den Behinderten gerechten Ausbau der Haltestelle Klinikum. (wobei ja gerade dort das sicher extrem nötig wäre!!!) Da fragt man sich doch wie in unserm Land Milliarden für die Zokker an der Börse, um Banken und irgendwelche Pleitestaten zu retten, ausgegeben werden können aber eine Stadt mit 160000 Einwohner und einem Weltkonzern wie der BASF nicht mal Ihre Infrastruktur halten kann. Muss ich das verstehen????

  • Konkret handelt es sich um die Linie vom ehemaligen Straßenbahndepot nach Friesenheim.


    Dabei handelt es sich um zwei Strecken.


    Konkret geht es um die Sanierung der Strecke Rohrlachstraße - Friesenheim. Für diese gibt es ein Projekt mit Baukosten von 15 Millionen Euro, das um Zuschüsse zu maximieren effektiv einen Rückbau dieser Strecke bedeutet - die Bahn soll dabei auf eine eingleisige Eigenstrecke mit Ausweichstellen gesetzt werden.


    Die Strecke ist übrigens die unrentabelste des Ludwigshafener Netzes.


    Problem für Ludwigshafen ist, dass wegen Wirtschaftskrise und vor allem Libyen die Gewerbesteuerausbeute von der BASF deutlich niedriger als mal geplant ausfällt (von der lebt LU schließlich) und man deswegen halt nicht die 6-8 Millionen für den Eigenanteil an obiger Planung übrig hat.


    Und natürlich dass man plötzlich entdeckt hat dass Beton nicht ewig hält.


    eine Stadt mit 160000 Einwohner und einem Weltkonzern wie der BASF


    Und mit einer Bürgermeisterin aus einer Partei die es geschafft hat in der Region gestern eine Demo gegen Straßenbahnen abzuhalten. Und Frau Lohse ist dafür doch eh bekannt.

  • Wo bitte war den gestern in der Region eine "Demo gegen Straßenbahnen"???

  • Die DB hat einen Vorschlag vorgelegt, nach dem die zweite Stufe der S-Bahn Rhein-Neckar erst 2018 voll realisiert sein soll. Hiermit wird auf die mögliche Rückstufung der Priorität des Ausbaus des Knotens Mannheim reagiert.


    Der ZVRN hat die DB daraufhin aufgefordert bis Anfang 2012 gefälligst einen überarbeiteten Bauzeiten-Plan vorzulegen der sich am ursprünglichen Ziel 2015 orientiert.

  • ist die Linie 10 straßenbahnwürdig??

    Und mit einer Bürgermeisterin aus einer Partei die es geschafft hat in der Region gestern eine Demo gegen Straßenbahnen abzuhalten. Und Frau Lohse ist dafür doch eh bekannt.


    Die CDU in Ludwigshafen ist nicht die CDU in Heidelberg:
    Friesenheim: CDU pocht auf Straßenbahn-Anbindung
    Die Straßenbahnlinie 10 nach Friesenheim muss nach Ansicht der CDU mit der bisherigen Streckenführung unbedingt beibehalten werden. "Ein innenstadtnaher Wohnort braucht die schienengebundene Anbindung", betont Fraktionsvorsitzender Heinrich Jöckel.


    Bürgermeisterin Lohse ist außerdem keine Alleinherscherin. Alle wichtigen Entscheidungen wie z.B. die Einstellung einer Straßenbahnstrecke müssen vom Stadtrat beschlossen werden. Die stärkste Stadtratsfraktion stellt die SPD und seit 2001 gibt es eine (informelle ) große Koaltion von SPD und CDU in Ludwigshafen.
    Mir ist bisher auch nicht aufgefallen, dass Lohse "straßenbahnfeindlich" eingestellt wäre. Die harten aber notwendigen Sparmaßnahmen im ÖPNV der vergangenen Jahre wurden von der SPD- und CDU-Fraktion beschlossen.


    Zur Linie 10:
    Meiner Meinung nach ist die Linie nicht "straßenbahnwürdig". Das Fahrgastaufkommen ist nach meinem subjektiven Eindruck ziemlich niedrig. Allerdings wurden bisher keine offiziellen Fahrgastzahlen veröffentlicht, ich habe also keine Quelle, die meinen Eindruck bestätigen könnte. 2005 meinte die VBL lediglich, die Linie 10 wäre "nicht die schwächste Linie bei den Verkehrsbetrieben" - was immer das heißen mag. Dabei hatte man schon Jahre vorher den Takt von 20 auf 15 Minuten verkürzt.


    Auf dem Südabschnitt der Linie 10 (Haltestelle Schützenstr. bis Luitpoldhafen) hat man erst Ende 2004 die völlig verschlissenen Schienen in der Wittelsbachstr. saniert und für viel Geld einen eigenen Gleiskörper (Rasengleis) angelegt. Eine große Fehlinvestition, wie ich finde. Die Straßenbahnen sind dort eigentlich fast immer leer.


    Die Sanierung der Strecke in Friesenheim wäre auch solch eine Fehlinvestition. Die Stadt ist, wie eigentlich alle rheinland-pfälzischen Großstädte, hoch verschuldet und die Gewerbesteuereinnahmen von der BASF sprudeln schon lange nicht mehr so üppig. Und das Land Rheinland-Pfalz hat auch einen exorbitanten Schuldenberg angehäuft. Das gespart werden muss ist also klar.
    Und die Verluste der Ludwigshafener Verkehrsbetriebe sind überdurchschnittlich hoch, so hieß es bei der letzten Sparrunde 2005. Schon damals wurde über die Sanierung oder Stillegung der Friesenheimer Strecke diskutiert. Nach diversen Sparrunden (Linie 11 und 12 wurden stillgelegt, Bus statt Bahn im Abendverkehr) dürfte es wohl inzwischen besser mit dem Defizit aussehen.


    Grundsätzlich bin ich ein Freund der Straßenbahn. Doch bei aller Liebe - ich bin auch Steuerzahler und hohe Verluste und Investitionen für ein paar Fahrgäste ist Geldverschwenung und unverantwortlich. Ein Kompromiss wäre höchstens, wie vorgeschlagen, die Linie 10 zu verkürzen und an der stillgelegten Schleife am Ebertpark wenden zu lassen.

  • Hier noch ein link zur aktuellen Diskussion:
    Linie 10 droht das Abstellgleis


    Drei Alternativen werden bis zum Frühjahr erörtert...:
    Eine Variante sieht den Ausbau mit eigenem Gleiskörper in der Hohenzollernstraße und dem behindertengerechten Ausbau von Haltestellen etwa am Klinikum vor. Beim 20 Millionen Euro teuren Neubau sind Landesmittel zu erwarten, der städtische Eigenanteil würde bei sechs Millionen Euro liegen....
    Überlegt wird auch eine reine Erneuerung der Gleise und Weichen. Problem: Hierfür gibt es keine Zuschüsse. Die Kosten von etwa 14 Millionen Euro müsste die Stadt dann alleine tragen....
    Eine dritte Überlegung lautet: Einstellung der Linie 10 in Friesenheim, stattdessen verkehren Busse.....
    "Die Lösung ist sehr schwierig. Möglicherweise müssen wir die Strecke der Linie 10 verkürzen und die Bahnen nach dem Klinikum in der dann wieder geöffneten Schleife am Ebertpark wenden lassen. Den restlichen Teil der Strecke müssten dann Bussen übernehmen."

  • Dabei hatte man schon Jahre vorher den Takt von 20 auf 15 Minuten verkürzt.


    Der Takt der Linie 10 wurde verbessert als die Linie 11 eingestellt wurde. Zuvor gab es im wesentlichen auf dem Südast einen 10-Minuten-Takt, auf dem Nordast gab es eine in beiden Richtungen als Schleife befahrene Strecke im 20-Minuten-Takt (die 10 wurde zur 11 und umgekehrt; die 11 sorgte dafür dass man aus Friesenheim direkt Richtung BASF und Rathaus kam).


    Zur Diskussion um die Friesenheimer Strecke gibt es aber eine klare Aussage vom Stadtrat. Die stammt von 2005, wurde einstimmig gefasst und lautet:
    "Dem Erhalt der Schienenverkehrsanbindung des Stadtteils Friesenheim wird zugestimmt."


    Und da Frau Lohse selbst immer wieder auf diesen Beschluss verweist, wenn die Rede auf Friesenheim kommt...


    Doch bei aller Liebe - ich bin auch Steuerzahler und hohe Verluste und Investitionen für ein paar Fahrgäste ist Geldverschwenung und unverantwortlich.


    Mit demselben Argument könnte man genausogut die Sanierung der Hochstraße Nord streichen. Schließlich klappts ja auch so derzeit, und für die paar LKWs 150 Millionen ausgeben?


    Im übrigen: Wir reden hier von einem kleineren ein- bis zweistelligen Millionenbetrag. Lächerlich geringe Summen. Ludwigshafen nimmt pro Jahr allein rund 70 Millionen netto an Gewerbesteuer nach Umlage ein und verfügt über eine Kapitalrücklage von über einer Milliarde Euro.


    Die stärkste Stadtratsfraktion stellt die SPD und seit 2001 gibt es eine (informelle ) große Koaltion von SPD und CDU in Ludwigshafen.


    Die große Koalition gibt es weil aufgrund der linksrheinischen Neonazi-Wähler weder Rot-Grün noch CDU-FDP-FWG eine Mehrheit hätten. Und weil sich CDU und FWG auch nicht wirklich grün sind.

  • "Kapitalrücklage"

    Mit demselben Argument könnte man genausogut die Sanierung der Hochstraße Nord streichen. Schließlich klappts ja auch so derzeit, und für die paar LKWs 150 Millionen ausgeben?


    Na ja, wenn die Hochstraße nicht irgendwann saniert wird, darf sie dann auch nicht mehr von Autos befahren werden. Davon wären dann aber täglich zehntausende von Autofahrern betroffen. Es handelt sich ja um eine überregionale Hauptverkehrsachse. Im Gegensatz zur Linie 10 in Ludwigshafen. Wenn auf der Linie 10 täglich 20 -30.000 Fahrgäste fahren würden, würde wohl kaum eine die Sanierung in Frage stellen.


    Auch würde ja bei einer Stilllegung der Bus fahren, die Fahrgäste müssten also nicht zu Fuß in die Stadt gehen. Deutlich größere Städte wie etwa Aachen, Wiesbaden oder Münster haben (bedauerlicherweise) überhaupt keine Straßenbahn und es funktioniert dort trotzdem.


    Im übrigen: Wir reden hier von einem kleineren ein- bis zweistelligen Millionenbetrag. Lächerlich geringe Summen. Ludwigshafen nimmt pro Jahr allein rund 70 Millionen netto an Gewerbesteuer nach Umlage ein und verfügt über eine Kapitalrücklage von über einer Milliarde Euro.


    Das ist der große Nachteil der Umstellung von der Kameralistik auf die Doppik bei den kommunalen Haushalten: Hochverschuldete Städte wie Ludwigshafen, deren jährliches Defizit ungebremst anwächst, "zaubern" über Nacht plötzlich eine "Kapitalrücklage von über einer Milliarde Euro" hervor. Dabei handelt es sich bei dieser Kapitalrücklage z.B. nur um eine schlaglochübersäte Straße, die man schlecht "verkaufen" kann.
    Und dann gibt es Bürger, die denken dann: "Mensch, die 1,5 Milliarden € Schulden sind über Nacht plötzlich verschwunden und haben sich in eine "Rücklage" von einer Milliarde verwandelt!".......
    Schön wärs ja. :lach: