Hochhausentwicklungsplan: Fortschreibung 2024

  • Zunächst einmal bin ich überwiegend positiv überrascht.


    Besonders gut finde ich, dass man den Bereich EZB nun auch als HH-Standort entwickeln möchte (v.a. östlich der Bahnlinie ist das sehr gut möglich).
    Da liegt es geradezu auf der Hand, das Projekt "westlich Honsellstrasse" noch einmal weitgehend umzuplanen. Insbesondere an der Ecke Honsellstrasse / Hanauer L-Strasse könnte ich mir ein Hochhaus von der Grösse eines "Spin" sehr gut vorstellen; m.a.W. also mindestens doppelt so groß als derjenige blosse 60-Meter-"Hochpunkt", der derzeit dort angedacht ist.
    Noch weitergehend könnte man die ganze Freifläche zwischen Eytelweinstr. und Honsellstrasse hochhaustypisch massiv verdichten. Wegen der beachtlichen Weitläufigkeit und Räumlichkeit dieses Gebietes, geht dort städtebaulich viel mehr an Bausubstanz als das, was bislang angedacht ist. Sofern man der EZB die optische Dominanz nicht nimmt (höher als 150 Meter sollten neue HHs in diesem Gebiet deshalb nicht sein), könnte dieses Quartier ein sehr attraktives kleineres HH-Cluster werden.

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  • Was in #440 nicht erwähnt wurde, mir für das Verständnis aber wichtig erscheint: Die FAZ berichtet über eine gestern von ihrer Wirtschaftsredaktion im Redaktionsgebäude ausgerichteten Diskussionsveranstaltung. Thema war wohl die Frage, ob Frankfurt noch mehr Bürohochhäuser benötigt. Zu den Gästen gehörte Beate Huf, die Büroleiterin des Frankfurter Planungsdezernenten. Frau Huf war es, die den Zeitraum zwischen 2020 und 2021 für die Vorlage eines neuen Hochhausrahmenplans nannte. Auch wurde sie gefragt, ob sie sich Hochhäuser außerhalb der bisherigen Zonen im Bankenviertel und um die Messe herum vorstellen könnte. Das soll sie bejaht haben. Die anschließende Frage war, ob damit das Ostend rund um das EZB-Hochhaus gemeint sein könnte. Darauf hat sie "zum Beispiel" geantwortet.


    Mehr war das nicht. Dieselbe Antwort wäre wahrscheinlich auf die Frage gekommen, ob sich Frau Huf neue Hochhäuser in Niederrad, am Ratswegkreisel oder an anderer Stelle vorstellen kann. Ich halte es für ausgesprochen kühn, aus dieser vagen Aussage eine bestehende Absicht der Stadt abzuleiten, den Bereich um das EZB-Areal als Hochhaus-Standort zu entwickeln. Dies erst recht, wenn man berücksichtigt, dass die Stadt gerade ein Änderungsverfahren für den Bebauungsplan Nr. 799 betreibt, in dem keine Häuser höher als die bekannten 60 Meter vorgesehen sind.

  • Planungsamtsleiter Martin Hunscher hat gestern bei einer Veranstaltung in Höchst gesagt, dass die Stadtverwaltung "im Frühjahr 2019 in die öffentliche Debatte um den Hochhausrahmenplan einsteigen" werde. Außerdem soll noch vor dem Jahresende ein Gewerbeflächenentwicklungsplan für Industrieansiedlungen im weiteren Sinn in die politische Beratung (Magistrat, nehme ich mal an) gegeben werden.

  • Kurz vor Weihnachten hatte die Fraktion die Linke einen ausführlichen Fragenkatalog zum Stand des Hochhausentwicklungsplans vorglegt und den Magistrat um Beantwortung gebeten.


    Jetzt liegt die ebenso ausführliche Antwort des Magistrats vor. Zum HEP gibts darin nichts grundsätzliches Neues, aber die detaillierte Gesamtschau und Rückschau auf den Hochhaushaubau in Frankfurt ist doch sehr informativ.


    B_84_2019 vom 8.3.2019

  • Die FAZ berichtet heute über geplanten Hochhausrahmenplan, der bis 2021 vorliegen soll (was immer das heißen soll). Dem Bericht zufolge habe es in den vergangenen Wochen zwei Fachtagungen zum Thema gegeben, deren eine sich an Architekten und Stadtplaner richtete, die andere an die Immobilienwirtschaft.


    Im Planungsdezernat gebe es eine starke Tendenz gegen weitere reine Wohnhochhäuser, dieses Segment heile nicht die Probleme auf dem Wohnungsmarkt. Vertreter der Immoblienwirtschaft meinen demgegenüber, dass natürlich auch diese Angebot Druck vom Markt nähmen. Das Planungsamt will sich demnach auf reine Bürohäuser und gemischt genutzte Türme konzentrieren.


    Diskutiert werde, ob man künftig Standorte parzellenscharf ausweise oder eher Hochhauszonen. In der Vergangenheit seien konkrete Standorte ausgewiesen worden, um die Bodenspekulation einzudämmen, die Folge seien aber ehebliche Preissprünge für die betreffen Parzellen gewesen; wie man künftig vorgehen wolle, sei noch nicht entschieden.


    Vertreter der Immoblienbranche hätten angeregt, die Hanauer Landstraße für Hochhausbebauung zu öffnen, die meisten Architekten und Stadtplaner hätten sich aber eindeutig für die Beibehaltung und den Ausbau der Cluster im Banken- und Messeviertel ausgesprochen.


    Diskutiert wurden anscheinend auch Standorte im Bereich Zeil/Konstablerwache, konkret nennt die FAZ das C&A-Grundstück. Die Zeil sei aufgrund des zunehmenden online-Handels im Niedergang, dem die Stadt entgegensteuern müsse.


    Die FAZ schreibt, aus dem HHRP 2008 stünden noch 16 Standorte zur Verfügung , von denen aber fünf in der Genehmigungsphase seien. Während in der Vergangenheit auch Standorte außerhalb des Hochhausplans genehmigt worden seien (EZB und FOUR nennt die FAZ), solle der Hochhausrahmenplan künftig verbindlicher, vor allem hinsichtlich seiner Ausschlusswirkung gehandhabt werden, um Standorte und Stadtteile vor Bodenspekulation zu schützen.


    Erstmals wolle die Stadt auch Regeln für Hochhäuser < 60m etnwickeln. Der Plan soll Lagen definieren, in denen Hochhäuser unterhalb der 60m-Marke nicht gebaut werden sollen, um den Grundstücksmarkt und die Stadtsilhouette zu beruhigen; unklar scheint aber zu sein, wie man das umsetzen könnte, ohne Plan wegen der Vielzahl der Standorte unlesbar zu machen.


    Q: FAZ (RMZ) v. 15.3.2019, S.29

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • ^
    Was ist mit der Bürostadt Niederrad auch als potenzieller Standort für einzelne Büro-HH ?


    Herr Hunscher hatte die Bürostadt als potenziellen Standort für neue "alternative" (Gewerbe-)standorte ausdrücklich im Herbst 2018 genannt.

  • Unglaublich, es wird immer schlimmer mit dem Josef.
    Ist glaube ich einmalig in Deutschland generell Wohnhochhäuser "verbieten" zu wollen. Was die SPD in München zustande gebracht hat hört man ja jeden Tag.
    Schlimm dieser Versuch der massivsten Überreglementierung und Bevormundung.
    Ist er eifersüchtig dass er sich dort keine Wohnung leisten kann?:lach:


    Wir haben doch genug Wohnungen in der Stadt. Und ansonsten auch keine Probleme. Aber die leerstehenden Wohnungen der so schlimmen Superreichen in den Wohnhochhäusern, das eignet sich immer prima im Wahlkampf.
    Venezuela sucht dringend noch neue Politiker, wäre doch etwas für den Mike.

  • Mir will sich diese Logik einfach nicht erschließen, aber er ist ja nicht der einzige der so argumentiert. In Berlin ist das Verhinderungsargument Nr. 2, direkt nach "passt nicht in die Umgebung".


    Erstens: Klar, es ist nicht von der Hand zu weisen dass einige der Wohnungen sicherlich nicht ihren eigentlich Zweck als Wohnung erfüllen, sondern leerstehende Investments sind. Aber andere sind es nicht, und sehr wohl bewohnt. Jede Wohnung, die weil übereinander gestapelt auch noch kaum Platz einnimmt, ist doch etwas positives. Wem sie nun gehört ist erstmal völlig egal, solange dort mehr Menschen wohnen als in einem 5-6-Geschosser mit vergleichbarem Grundriss. Und das dürfte eigentlich immer der Fall sein.
    Zweitens: Jeder Gut- und Besser- und Bestverdiener, der nicht in eine solche "Luxuswohnung" ziehen kann, wenn er denn möchte, weil es sie nicht gibt, zieht irgendwo anders hin und kriegt vermutlich den Zuschlag für die schicke Nordend-Wohnung. Und weil Immobilienbesitzer das wissen, lohnt es sich, ihre Immobilien auf Vordermann zu bringen und eben an solche potenziellen Mieter zu vermieten. Gentrifizierung ist kein Hexenwerk was einfach so passiert weil es böse Kapitalisten so wollen, sondern es entsteht schlicht weg durch Marktdruck. Will man diesen Verhindern, tut man das nicht durch nicht funktionierende marktverzerrende Instrumente wie die Mietpreisbremse und sonstige Späße, sondern dadurch, Druck aus dem Markt zu nehmen. Ausgerechnet dann Neubau im Hochpreissegment verhindern zu wollen, und ausgerechnet² solchen der kaum Platz einnimmt, grenzt an Fahrlässigkeit.
    Drittens: Ich finde es höchst bedenklich, dass in deutschen Städten irgendwelche Hansel die nicht direkt für ihre Aufgabe gewählt wurden derart viel Entscheidungsmacht haben. Keiner will Wildwuchs, keiner will Kapitalismus pur, jeder wünscht sich auf sozial schwächere zu achten, ja, aber sorry, ich will nicht dass Konsorten wie Josef, Lompscher und Co. wie Könige darüber entscheiden was wo auf privatem Grund gebaut wird, bzw. viel eher, was nicht. Und so kommt es mir leider mehr und mehr vor.

  • Immer wenn ich denke und hoffe, der Herr Josef fängt sich etwas, haut er einen neuen Hammer raus. Ist meine Wohnung abends unbewohnt, wenn ich beim Fernsehen schauen das Licht ausmache? Denken Sie mal darüber nach, lieber Herr Planungsdezernent.
    Ein Stück weit Regulierung ja, klar. Kein normal denkender Mensch kann und wird gegen völligen Wildwuchs sein. Mir ist klar, das nicht jeder machen kann, was er will (auch nicht mit seinem Eigentum). Und ja, manches muss auch "die Politik" regulieren und steuern. Aber bitte nicht übertreiben und die aufstrebende und boomende Metropole Frankfurt nicht zum zweiten Berlin machen!
    Ich lebe lieber in einer spannenden Stadt, in der auch in architektonischer Hinsicht einiges geht, als in einer Stadt mit Verhinderungspolitik. Auch ich kann mir (leider) keine HH-Wohnung leisten, würde aber z. B. im atemberaubenden FOUR-Projekt oder im Grandtower sehr gerne leben. Andererseits führt aber bei mir kein Neid dazu, HH abzulehnen oder gegen "die da oben" zu sein, die nunmal das Geld für eine "Luxuswohnung" in einem Tower haben.


    Und mal ehrlich: Den Leuten am Ende vorzuschreiben, wann und wie oft sie bitteschön zu Hause zu sein haben, um ein wie auch immer geartetes Wohnprojekt zu rechtfertigen, ist ja nun wirklich einfach nur lächerlich!:nono:

  • Das Problem der Politiker ist, dass sie auf dem Wohnungsmarkt praktisch nur durch das Verbieten von Wasauchimmer überhaupt eine Wirkung entfalten können.


    Eine jegliche positive Formulierung "Wir wollen, dass Diesoderjenes gebaut wird!" hat ja keine Wirkung, wenn es niemanden gibt, der das dann auch macht.


    Ein Verbot andererseits kann leicht umgesetzt werden. Und wenn dann auch noch Argumente dazu kommen, die vielleicht nicht immer richtig sind aber von der Wählerzielgruppe abgenickt und mit Kreuzchen belohnt werden, dann hat der Politiker in seiner Welt alles richtig gemacht. Ein Appell an den Neid ist da immer gut.


    Dass uns das nicht gefällt, kann nicht laut genug gesagt werden. Aber wenn das nicht so öffentlich wird, dass die Wähler des Politikers verstehen, dass der Mist der da durch Nichtbauen gebaut wird, jedem von ihnen schadet, dann erleichtert es kurzfristig und beim nächsten Blick aus dem Fenster ist der Frust wieder da.

  • Lieber Herr Josef, wie wäre es denn mit einem "sowohl als auch"? Das eine schließt das andere doch nicht aus! Ein weit blickender Planungsdezernent würde versuchen alle Marktsegmente und nicht nur die eigene Klientel zu bedienen. Und auch "Luxuswohnungen" senken den Druck auf den Wohnungsmarkt, da sich diese Käuferschicht ansonsten in Richtung West- und Nordend orientieren würde. Leider scheint der Herr eher ideologiegetrieben zu sein als vernünftige Politik für alle Bevölkerungsschichten zu betreiben. Was allerdings erbärmlich ist, ist die Tatsache dass aus Richtung der CDU nicht die leiseste Kritik an solchen Äußerungen auszumachen ist, kein Murren, nichts.


    Einem aktuellen Kommentar von Rainer Schulze in der FAZ ist insoweit nichts hinzuzufügen.

  • Vor allem verstehe ich die Logik des Planungsdezernenten nicht. Selbst wenn es stimmen sollte, dass viele Wohnungen in Hochhäusern leer stehen - was hat das mit der Bauform "Hochhaus" zu tun? Herr Josef kritisiert zurecht, dass einige Wohnungen in Türmen nur als Investment-Objekt irgendwelcher schwerreicher Russen, Araber oder wahlweise Chinesen dienen. Mag sein. Aber:


    Erstens würden diese Luxusinvestoren, die ihre Wohnungen meistens nicht bewohnen, dann eben in Luxuswohnungen in "normalen Häusern" investieren. Warum sollten sie ihr Geld ausschließlich in Luxuswohnungen in Wohnhochhäusern parken wollen? Was also ist die Logik, ausgerechnet diese Bauform zu verbieten? Als ob leerstehende Luxuswohnungen in Flachbauten (dann eben in den beliebten Gründerzeitvierteln) nicht mindestens genauso schlecht wären? Im Gegenteil, das wäre sogar noch schlimmer, denn dann wären "etablierte" Viertel betroffen, nicht neue Standorte für Luxuswohnungen, die vor dem Bau dieser Türme niemand als "Luxusstandort" auf dem Zettel hatte.


    Zweitens ist jede Wohnung in einem Hochhaus eine äußerst platzsparende, wie Cardiac schon schreibt. Selbst, wenn in einem Turm die Hälfte aller Wohnungen leersteht, kann man trotzdem auf diesem Grundstück noch deutlich mehr bewohnte Wohnungen unterbringen, als in einem Flachbau. Es ist nur eine Frage der Anzahl an Stockwerken. Und jede bewohnte Wohnung ist gut, weil sie das Angebot erhöht und damit den Druck der Nachfrage in den teuren Stadtvierteln mindert.


    Drittens kann die Planungspolitik von Frankfurt, Deutschlands Hochhausstadt Nummer 1, nicht von dem subjektiven Gefühl des Planungsdezernenten abhängen, der mal eben abends die beleuchteten Fenster im Henniger Turm gezählt hat. Ist das ein schlechter Witz? Natürlich braucht man für die Beurteilung der tatsächlichen Lage belastbare Zahlen.


    Viertens sollen ja dennoch neue gemischt genutzte Türme im Hochhausrahmen vorgesehen werden - wie darf man das denn verstehen? Wenn die fragliche Logik lautet "Hochhauswohnung = Luxuswohnung = böse, weil nicht bewohnt, sondern Spekulations- oder Geldparkobjekt", dann frage ich mich, was bei den Wohnungen in gemischt genutzten Türmen anders sein soll als bei reinen Wohnhochhäusern? Geht der Herr Dezernent davon aus, dass dort keine bösen ausländischen Kapitalisten zuschlagen? Warum nicht?


    Fünftens: was ist mit Mietwohnungen? Einer der beiden Wohntürme des FOUR-Projekts wird beispielsweise aus Mietwohnungen bestehen. Die eignen sich naturgemäß nicht als Investmentobjekt, sondern dienen tatsächlich wohl in den allermeisten Fällen nur "echten Wohnzwecken". Wieso erlaubt man dann keine Wohnhochhäuser mit Mietwohnungen? Zum Beispiel könnte die ABG auch selbst solche Gebäude errichten, damit hätte die Stadt direkten Einfluss auf die Auswahl der Nutzer.


    Insgesamt eine sehr dumme Idee, zukünftig keine Wohntürme mehr zu erlauben!

  • Josef, bitte geh woanders hin

    Nun ja, die Bauerschläue des Herrn Josef reicht leider nicht so weit zu kapieren, was logisch ist.


    Er wird und WILL diese Sätze niemals kapieren: Zitat:
    "Zweitens ist jede Wohnung in einem Hochhaus eine äußerst platzsparende, wie Cardiac schon schreibt. Selbst, wenn in einem Turm die Hälfte aller Wohnungen leersteht, kann man trotzdem auf diesem Grundstück noch deutlich mehr bewohnte Wohnungen unterbringen, als in einem Flachbau. Es ist nur eine Frage der Anzahl an Stockwerken. Und jede bewohnte Wohnung ist gut, weil sie das Angebot erhöht und damit den Druck der Nachfrage in den teuren Stadtvierteln mindert.


    Drittens kann die Planungspolitik von Frankfurt, Deutschlands Hochhausstadt Nummer 1, nicht von dem subjektiven Gefühl des Planungsdezernenten abhängen, der mal eben abends die beleuchteten Fenster im Henniger Turm gezählt hat. Ist das ein schlechter Witz? Natürlich braucht man für die Beurteilung der tatsächlichen Lage belastbare Zahlen."


    Ich wiederhole/zitiere diesen Text bewusst!


    Gegen Ideologen gibt es in der Demokratie wenig Chancen, es sei denn das Volk versteht, was da läuft und begehrt dagegen auf. Aber darauf können wir lange warten. Denn: wenn die SPD mit Slogans wie: "Mieten stoppen" und "Fahrpreise reduzieren" in Frankfurt Wahlen gewinnen kann, darf auch Herr Josef weiter machen, wie er es ohnehin unverdrossen und unbehindert tut. Mieten sind ja auch nicht gestoppt und Fahrpreise auch nicht reduziert...


    Also lassen wir ihn Hochhäuser oder Wohnhochhäuser tot reden. Entweder er schafft es oder auch nicht. Der Wähler wird es verstehen - oder auch nicht. Wir können leider nichts dagegen machen. Da hilft nix...


    Kann dem Herrn Josef nicht wirklich jemand einen Job in der Landes- oder Bundespolitik anbieten??? TSG macht doch grad nen Platz frei...

  • Wieso sollte man ihm als Belohnung noch einen Posten in der Landes- oder Bundespolitik anbieten? Ich finde Mike Josef disqualifiziert sich zunehmends selbst, und nicht weil er "keine Hochhäuser will", sondern weil er dafür keine anständigen Argumente liefert. Seine Argumente wie das berühmte "im Henniger Turm sind die Lichter aus" sind populistisches BILD-Zeitungs-Niveau und nicht angemessen für einen durchaus wichtigen Lokalpolitiker. Aber so ist das halt, wenn es eigentlich keine vernünftigen Argumente gegen weitere Wohnhochhäuser gibt.

  • Die Rundschau berichtet über eine Veranstaltung mit Stadtplanungsamtsleiter Martin Hunscher, die gestern in der Evangelischen Akademie stattgefunden hat und auf der er sich zu Überlegungen für den neuen HHRP geäußert hat. Neben bekannten / offensichtlichen Sachen wie Messeviertel und auch Bankenviertel (explizit genannt: bei FraSpa "könnte noch mehr gehen") gibt es wohl Überlegungen, rund um den Ostbahnhof Hochhausstandorte auszuweisen, wobei da nicht steht wie hoch die sein sollen.

  • Ich führe mal etwas genauer aus, da ich gerade auch über diesen Artikel schreiben wollte mit PK in Schräg


    Im Rahmen der Weiterentwicklung des HHRP sehe man sich folgende Standorte "genauer" an:


    • Messegelände (hier entstehen zur Zeit 4 Türme)
    • Ostbahnhof (muss man nicht verstehen, denn hieß es nicht Jahrelang die EZB sollte Solitär bleiben und begründete damit auch den widerlichen dicken Hotelstumpf der auf der Mole dort entstehen soll?)
    • Bankenviertel (hier sähe man Potentitial für weitere Türme auf dem Gelände der Sparkasse, nicht FRASPA, sondern südlich das Gelände neben dem Japan Tower auf dem bisher ein einzelner 130m Tur erlaubt wäre) Sorry, auch hier gibt es genug andere potentielle Standorte


    Reine Wohnhochhäuser sollen eher nicht mehr entstehen, da diese nicht wirklich einen Beitrag zur Wohnungsversorgung leisten würden.

    Dafür aber eher mehr Mixed-Use Türme.

    Holger Hosang, Director Germany bei der Allianz Real Estate wirbt dringend für den Bau weiterer Bürotürme, gerade im Zentrum. Die Nachfrage sei enorm.

    Die letzten 4 möglichen Standorte des bisherigen HHRP seien zu gering für eine Stadt wie Frankfurt. Man müsse viele mehr nach oben in die Höhe bauen.


    Kann man nur hoffen dass die Billigbauer Ihre Entscheidungen fürs Millennium Gelände doch noch einmal überdenken.

  • Danke euch beiden. Doch eigentlich möchte ich so etwas gar nicht mehr lesen. Weder von Gerüchten noch von Spekulationen noch von vagen Äußerungen eines Amtsleiters anlässlich einer Veranstaltung. Lesen will ich die Fortschreibung des Hochhausrahmenplans! Zumindest einen Entwurf davon. Es ist jetzt vier Jahre her, dass (in #415) von Überlegungen zu lesen war, die Planung fortzuschreiben beziehungsweise zu überarbeiten. Vier Jahre! Ebenso lange ist der aktuelle Planungsdezernent bereits im Amt. In einem Jahr sind übrigens wieder Kommunalwahlen.


    Geradezu grotesk, dass weiterhin nur gelegentlich spärliche Informationen lanciert werden, statt endlich konkrete Ergebnisse vorzulegen. In der geltenden Version ist der Hochhausrahmenplan jetzt zwölf Jahre alt. Er ist ausgeschöpft! Faktisch bietet er keine Angebote mehr - neue Möglichkeiten müssen her. Dieses Trödeln, Zagen und Zaudern, vielleicht sogar absichtliche Verschleppen behindert die weitere Entwicklung dieser Stadt in ganz erheblichen Maße. Frankfurt braucht keinen Nichtplanungsdezernenten und kein Stadtnichtplanungsamt. Ich bin sicher, dass gerade in der aktuellen Phase sehr viel mehr entwickelt, geplant und gebaut würde - wenn es denn möglich wäre! Diese Stadt braucht Chancen, um sich weiter entwickeln zu können!

  • Ich schließe mich Schmittchen an. Wer weiß was Entwickler gerade alles zurückhalten, weil es keine passenden Standorte gibt. Würde mir ein Grundstück gehören, welches perspektivisch als HH-Standort in Frage kommt (oder auch nicht). Würde ich keinen Cent mehr investieren, so lange nicht klar ist, wie es weiter geht. Die Eigentümer, Entwickler und Planer brauchen klare ansagen. Und dies auch zeitnah. Ich hoffe doch sehr, dass dieses Thema in Zukunft in FFM mehr liberalisiert wird.

  • Mir will und will sich nicht erschließen, worin der Vorteil liegen soll, keine Standorte für Wohnhochhäuser mehr auszuweisen. Ist es nicht realistisch, dass die ultrateuren Eigentumswohnungen, die derzeit - mutmaßlich - an eine internationale Spekulantenklientel vermarktet werden, bei einer Knappheit von Wohntürmen eben in Flachbauten und bevorzugten Wohnvierteln wie Nordend, Westend, Sachsenhausen, etc. etabliert werden? Wo liegt da der Vorteil für den Normalbürger? Ich meine die Frage ehrlich, denn der Gedanke erscheint mir so simpel ("Mehr Wohnraum ist immer gut, egal wie teuer, denn er nimmt Druck vom Markt"), dass mir als Laien einfach irgendwas entgehen muss.

  • Es gibt auch keine Gründe dagegen, außer ideologischen. Man könnte argumentieren, dass es Baukapazitäten bindet, die sonst für den bezahlbaren Wohnraum genutzt werden könnten, oder dass Luxuswohnhochhäuser durch ihre Strahlkraft die Mieten der umliegenden Wohnungen erhöhen, aber Zahlen die das belegen würden gibt es meines Wissens nach nicht.

    Mir erschließt sich ein Verbot jedenfalls auch nicht. Selbst wenn der positive Effekt ("Druck vom Markt nehmen") nur marginal ist, ist er immer noch besser als gar nichts, und rechtfertigt kein Verbot. Ich bin der Meinung, dass es eine unglaubliche Chance für die Verdichtung und das Wachstum deutscher Städte ist, dass sich Reiche nun auch freiwillig stapeln lassen anstatt ganze Stadtteile zu gentrifizieren. Aber das Typen wie Josef dagegen sind zeigt wie unglaublich verkorkst und von Ideologie und symbolischer Klientelpolitik bestimmt unsere Politik ist. Ich wäre wieder mehr für ergebnisorientierte Politik, und wenn mir jemand nachweisen kann dass Gebäude wie das Grand dem Frankfurter Wohnungsmarkt mehr schaden als nutzen, dann bin ich ggf. für ein Verbot zu haben, aber auch nur dann.