Ausbau HAM [Projekte, Chancen, Spekulationen]

  • Hallo, ich bin über Google hier hergestossen, da ich mich angeregt über Wikipedia an dieser Diskussion beteilige.


    Was mir an User Johnsopb auffällt ist das er vehement Hamburg verteidigt. Ein IP-Scan erklärt vielleicht die Aufregung. Über Google kann man über eine seriöse Plattform wie diese schliesslich manipulativ Informationen verbreiten. Nähere Informationen gingen durch die Presse vor kurzem.


    JohnsopB sagt das die Statistiken von ihm richtig sind, mag sein und zwar in ihrem selbstfestgelegten Rahmen. Ausserhalb der wahren Region Hamburgs ist der platte Acker und ausserhalb Münchens eine vielzahl an kleineren Städten. Eine Region wie Frankfurt am Main besteht zudem aus Teilen in drei Bundesländern. Von einer Region Hamburg kann also keine Rede sein. Stadt wäre treffender.


    Außerdem arbeitet der zitierte Journalist als Berlin-Korrospondent bei der Hamburger Financial Times. Auch wieder ein klassisches Eigentor bei längerer Überlegung.


    Dann wird behauptet das Seefracht der Zukunftsmarkt schlechthin ist. Im Mengenwachstum ja, vom Wert sinkt er rapide. Über Schiffe werden fast nur noch billige Güter transportiert. Ware verliert an Wert wenn sie wochenlang auf See transportiert wird. Das geht schneller und effizienter per Luftfracht.


    Zum Vergleich die wirtschaftlichen Kenndaten (zum Thema):


    Luftfracht im Gewichtsanteil am globalen Warentransport: Weniger als 1%
    Finanzieller Wert der Luftfracht: ca. 40%
    Anteil der zwanzig größten Frachtflughäfen am Luftfrachtverkehr: 97%
    Quelle: http://www.bpb.de/wissen/PQK08R,0,Luftfracht.html



    Zu behaupten das Seefracht besonders lukrativ ist oder der Zukunftsmarkt ist schlichtweg falsch. Ein großer Flughafen ist ein unglaublich diversifizierter Jobmotor. Nicht umsonst ist der Fraport der größte Arbeitgeber Europas. Zu behaupten wie Johnsopb das ein Flughafen unwichtig ist zum Vergleich mit einem Seehafen ist kompletter Unsinn, der nur (vorteilhafte) Stimmung (für einen Seefracht Investor wie Barclays Capital) machen soll.


    Das ist nicht meine Meinung zu irgendeinem Vorteil, sondern Fakten. Tut mir leid für die Aufregung. Ich komme wie bereits gesagt von der Wikipedia und wollte das nur richtigstellen. Grüße!

  • Ein letzte Antwort.
    München ist als Region kleiner als Hamburg.
    Nur München hatte halt Glück, dort sitzen etliche Schwergewichte der Wirtschaft und München hat einen Großflughafen.
    Ein Grund dafür, dass in einer seriösen Statistik eine Region München nicht hinter einer Region Hamburg landet, was wirtschaftliche Stärke/Bedeutung betrifft.
    Gerade in Sachen Flughafen HH.. provinziell mit Aufholbedarf.

  • Ich würde aufpassen und den Begriff Region nicht willkürlich auf Städte, Regierungsbezirke und Bundesländer aufteilen. Eine moderne Metropolregion kennt weder Bundesland noch Regierungsbezirk. Ein Stadtstaat ist keine Region. Hier wird nur Frankfurt, München, Stuttgart u.s.w. unnötig geschadet und dem angelsächsischen Schiffsinvestor Google Hits beschert. Außerdem wirkt der Begriff reichste Stadt ziemlich unverhohlen bei einer Stadt (HH) die mit der höchsten Kinderarmut glänzt. Wenn schon der Begriff reichste Stadt verwendet werden sollte, dann für z. B. Düsseldorf. Denn diese Stadt hat keine Schulden. Aber selbstbestimmte Begriffsdefinitionen sind etwas für das man an der Uni geköpft wird. Das sorgt nur für unnötige Verwirrung und Verdrehung der Tatsachen. Eine Stadt ist keine Region. Das München im Umland reicher ist unterstützt nur die These. Im Fall von anderen Städten ist es genau umgekehrt. Es gibt Städte deren Regionen sich statistisch verteilen und einwohnermäßig zudem größer sind. Eine Stadt ist keine Region.


    /Edit:
    Die Universität Loughborough ist übrigens eine der besten Universitäten des Vereinigten Königreichs Quelle:http://www.zeit.de/campus/2007/01/ausland-rankings-tipps. Die Stadtsoziologen gehören zu den Besten der Welt. Es ist schon seltsam das jemand offensichtlich bei Barclays Capital in London arbeitet und dann diese Universität pauschal als Bildungslücke bezeichnet.

  • houselast7, was deine Ausführungen zu Seefracht und Luftfracht angeht, stimme ich dir zu. Mir stößt lediglich sauer auf, dass die wirtschaftliche Bedeutung von Seehäfen hier soweit heruntergespielt wird, dass die entsprechenden Städte gleich als "wirtschaftlich unbedeutend" abgestempelt werden. Zwar lässt sich im Vergleich zur Luftfracht weniger Geld pro Transportgut verdienen, aber die wirtschaftliche Bedeutung der Seehäfen ergibt sich ja auch nicht aus der Profitabilität im Vergleich zu anderen Wirtschaftssektoren, sondern darin, dass sie ein elementarer Bestandteil der Weltwirtschaft sind. (Nebenbei boomt die Schiffahrt immer noch und viele Unternehmen in diesem Sektor erzielen Gewinne wie seit langem nicht mehr).
    Auch an der Schiffahrt hängen sehr viele Jobs, und nur die wenigsten von den landgebundenen Jobs dieser Branche sind "Billiglohnjobs" (zumindest in dieser Gegend) dank Automation. Die vergleichsweise wenigen Hafenarbeiter sind allesamt Spezialisten. Der große Rest der landgebundenen Jobs findet sich im Büro: Schiffsmakler, -versicherer, Emissionshäuser, Reedereien, Schiffsausrüster, Klassifizierungsgesellschaften, Hafenbetreiber usw. und lassen sich schwer unter dem Dach einer AG vereinen. Die Schiffahrt dürfte ähnlich komplex sein wie die Luftfahrt.


    Und wie schon erwähnt, es ist ja nicht so, dass es in Hamburg nur die Schiffahrtsbranche ist, die (internationale) wirtschaftliche Bedeutung hat.
    (*hust* Printmedien, Werbebranche, Flugzeugbau, E-commerce *hust*)


    Jeder sollte jetzt gemerkt haben, dass zumindest ich Wirtschaftliche Bedeutung nicht lediglich durch finanzielle Aspekte definiere, sondern auch dadurch, was passieren würde, wenn ein gewisser Teil der Wirtschaft einfach mal, von heute auf morgen, nicht mehr vorhanden wäre.


    Zurück zum Flughafen Hamburg: Solange man von ihm die europäischen Hubs häufig, regelmäßig und günstig erreichen kann, ist doch alles OK! Wäre natürlich toll, wenn es auch ein paar profitable Interkontinentalverbindungen von hier gibt. Oder wenn sich eine außereuropäische Airline entscheidet, in Hamburg so etwas wie einen eigenen Hub aufzubauen.

  • houselast7:


    Tendenziell war ich eigentlich eher einer Langfristigen Planung in Richtung Ausbau KK zugeneigt, da ist eventuell durch meine offene Frage was ein Hub in Norddeutschland eingentlich bringen wuerde ein Missverstaendniss entstanden, Ich denke auch ein Grossflughafen staerkt jeden Wirtschaftsstandort.


    Bertrand Benoit arbeitet als Chef des Berlinbueros fuer die Londoner FT.... Eigentor ?


    Ansonsten beziehe ich meine Zahlen ausschliesslich von offiziellen Quellen wie Statistischem Bundesamt oder EUROSTAT etc.


    Acker ist im Sueden, im Norden liegen einige Kreisfreie Staedte in naher Umgebung, wobei ich auch denke, dass die Metropolregionen zu grosszuegig definiert sind (nicht nur in Deutschland)
    NUTS3 von EUROSTAT hat mit diesen Metropolregionen nichts zu tun.


    Das Luftfracht lukrativ ist wollte ich eigentlich garnicht in Frage stellen, aber auch wenn man die Kapitalintensitaet einbezieht, was definitiv notwendig ist um aussagekraeftige Zahlen zu erhalten, ist Seefracht ja immernoch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, und darum ginges ja.


    Das Loughborough eine vernuenftige Uni ist, war mir jetzt in der Tat neu, die Kritik muss ich dann wohl zurueckziehen? Bleibt die Kritik daran Zahlen von 1999 zu verwenden.


    meine Arbeit hat nichts mit investitionen in Seefracht zu tun, auch wenn der Eindruck kurz vor Weihnachten entstehen koennte ;)

  • wenn man etwas leichter vielleicht am Flughafen auf die S-Bahn umsteigen kann, statt sich in Ohlsdorf die Füsse abzutreten, könnte ich mir vorstellen, das noch mehr Passagiere die Linie bis Flughafen nutzen.

  • Interessante Idee. Allerdings ist mir die potentielle Linienführung durch Norderstedt nicht ganz klar. Das Gebiet ist völlig verbaut und eine Tunnellösung über 4, 5 Stationen viel zu teuer.


    Die Strecke Quickborn/Flughafen ist zwar mehr oder weniger unverbaut, führt aber auch an dem Ballungszentrum vorbei. Ob das also alles so nötig ist bezweifle ich.


    PS: Bin sowieso dafür, dass man die Vorstädte nicht noch attraktiver macht. Wenn die Leute sehen, dass nach Hamburg fahren von Kaltenkirchen oder Henstedt-Ulzburg oder eben auch Quickborn fürchterlich mühsam ist, wird man sich überlegen aus Hamburg wegzuziehen.

  • Womit Du die verkorkste Hamburger Verkehrspolitik treffend charakterisiert hast. Wegen der Dreiländersituation wird eine Abgrenzungspolitik betrieben, die ein effizientes S-Bahnnetz und eine vernünftige Location für den Flughafen (wie z.B. in München) verhindert. Machen wir den Fahrgästen, Fluggästen und Anwohnern das Leben so mühsam wie möglich, um Hamburgs Isolation zu zementieren!

  • Am Ochsenzoll sieht momentan alles sehr nach Abbruch aus - Freiflächen - und Bärenhof soll auch noch weg geschafft werden.
    aber wenn ich ehrlich bin, ich weiss momentan nicht, inwieweit von Garstedt untertunnelt ist, oder nicht.
    Über Ellerau und das Land scheint mir völlig daneben zu sein.


    Verkehr ist in Norderstedt sowieso Top 1 - Die Ochsenzollkreuzung wird wohl auch einen tunnel bekommen, der aber wohl kaum mit der Bahn kreuzen dürfte.

  • Der Kreis Segeberg hat eine Vorstudie für die Nordanbindung des Flughafen mit der Bahn in Auftrag gegeben.


    Es gibt grobe Schätzung, mit einem Preis von 100 Mio €, (wohl kaum eine Tunnellösung.) die von offizieller Seite als unseriös eingestuft wird.
    Wenn die Strecke gebaut wird, wird ein Wettbewerb entscheiden wer die Strecke bedient.


    http://www.abendblatt.de/daten/2007/12/24/830698.html



    Ich würde eine Strecke von Hasloh Richtung Niendorfer Strasse über der Nordport -> zur Flughafen S-Bahn Station favorisieren.
    Es würd eine Querverbindung entstehen, die das Akn Gebiet besser an das S- und U-Bahn Netz anbindet. Der Nordport würde eine gute Anbindung an den Flughafen und damit verbunden die Innenstadt bekommen. Das Wohngebiet um Quickborn würde gestärkt und wesentlich besser angebunden.


    Bei einer Strecke von Norderstedt -> Nordport -> Flughafen würde zwar die Anbindung das Stadt eigenen Gewerbegebietes verbessert, und Norderstedt leicht besser an den FLughafen angebunden (Statt bis Ohlsdorf und dann in die S1 Flughafen, dennoch glaube ich das die von mir als erstes genannte Verbindung die bessere Alternative wäre.



    Egal welche Strecke kommt, würde ich die Bahnanbindung des Nordport Norderstedt an die Strecke erhoffen.
    Beide Verbindungen wären natürlich optimal :) verlängerung der AKN per Tunnel bis zum Gewerbegebiet und der Anschluss uber Qickborn Hasloh-> NordPort ->Flughafen + Haltestelle Fuhlsbüttler Damm/Rahtsmühlen Damm -> Ohlsdorf , aber das wag ich mir ja nichteinmal zu erträumen ;)

  • Was hatte ich hier geschrieben, um irgendwelche unseriösen Rankings zu torpedieren?
    Hamburg ist kein wirtschaftliches Schwergewicht im internationalen Maßstab.
    Nicht ein einziges DAX-Unternehmen hat dort seinen Sitz.
    Selbst die Bahn ist nicht gekommen.
    Und selbst Hannover hat mehrere DAX-Unternehmen.
    Jetzt plant angeblich TUI den Umzug nach HH.
    Das wäre HH's erstes DAX-Unternehmen.
    Allerdings wird man wahrscheinlich in Hannover so lange rumjammern und die Bundesregierung um ein Einschreiten bitten, dass daraus dann doch wieder nix wird.

  • Fuer Mitgliedschaft im Dax zaehlt halt die Marktkapitalisierung die sich im Streubesitz befindet, da ist es nicht von Vorteil, wenn ansaessige Unternehmen sich in Privatbesitz befinden, wobei es aus Standortpolitischer sicht durchaus wuenschenswet ist, wenn Gewinne vor Ort bei den Privateigentuemern verbleiben. Eine interessantere Benchmark waere der Enterprise Value ansaessiger Unternehmen im Europaeischen Vergleich, hierbei schneidet wahrscheinlich irgendein laendliches Kanton der Schweiz mit 0.1% Unternehmenssteuersatz am besten ab ;)

  • Artikel im Abenblatt in Stichpunkten


    -CDU will weitere Aufweichung der Nachtflugbeschränkungen stoppen
    -Starts und Landungen 2007 auf 170 430 (6000 Flugbewegungen mehr als in 2006)
    -12,78 Millionen Fluggäste (2007) - 826 000 Passagiere mehr als in 2006.
    -Wilbrand L. aus Pinneberg: "Ich habe in den vergangenen sieben Jahren rund 2000 Fluglärmbeschwerden eingereicht.
    -Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) betont: "In seiner Rolle als Arbeitgeber sowie als Auslöser vielfältiger Beschäftigungs- und Einkommenseffekte ist der Flughafen aus der Region nicht mehr wegzudenken."
    Abenblatt vom 29.01.08

  • Das wundert mich aber, dass sich jemand aus Pinneberg wegen Fluglärm beschwert, hier hört man doch fast nie Flugzeuge und wenn dann nur ein kleines Bisschen. :confused: :nono:


    Was den Unmut der direkten Anwohner betrifft, kann ich das gut verstehen. Ich würde es auch nicht gut finden, wenn immer mehr Flugzeuge über mein Haus hinweg donnern. Ist halt ein Standortnachteil des Hamburger Flughafens.

  • Ich kann den Unmut nicht direkt verstehen. Der Airport existiert seit nun fast 100 Jahren, als die direkten Anwohner dort hin gezogen sind, wussten sie dass es den Flughafen dort gibt, oder erwarten diese Leute, dass der Fluglärm plötzlich aufhört weil sie da wohnen? Wer Probleme mit dem Fluglärm hat, der soll sich woanders eine Bleibe suchen und nicht bewusst in die Nähe des Flughafens ziehen. Sicherlich, die Zahl der Flugbewegungen steigt, gleichzeitig werden Flugzeuge allerdings auch immer leiser. Ich kann die Leute verstehen dass es sie nervt, doch ist es zum Teil nicht selbsterwähltes Schicksal? Niemand zwingt sie, nach Fuhlsbüttel, Niendorf etc. zu ziehen...Oder? ;)

  • Ich kann den Unmut nicht direkt verstehen. Der Airport existiert seit nun fast 100 Jahren...


    Den Punkt getroffen. Viel Zeit für mehrere Generationen sogar!


    Ausserdem....
    Die Grenzen sind offen, und in der ehemaligen DDR gibt es hunderttausende, leerstehende Wohnungen und Haüser, die jetzt, weil sie so billig sind, sogar massenhaft von Polen gekauft werden. Weit und breit kein Flugzeug zu hören, TV mit QVC gibt's bestimmt auch dort zu empfangen, die BILD zu kaufen und Telefon-Sex zu geniessen, warum also ziehen die Leute einfach nicht um wenn es angeblich so schlimm mit dem Lärm in Hamburg sein sollte? Wahrscheinlich ist es aber gar nicht so schlimm.


    Ich habe viele Jahre an Flughäfen gearbeitet, und wenn mich jemand nach der Arbeit gefragt hätte "hast du heute ein Flugzeug gehört?", hätte ich wahrscheinlich nie mit "ja" geantwortet. Die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht und kaputt war ich abends nie. Taub bin ich auch nicht geworden und Ochsenzoll ist auch weiterhin nicht mein zuhause.

  • Kurz gemeldet: Heute ist Grundsteinlegung für die neue Triebwerksüberholungshalle der Lufthansa Technik AG. Kosten: 50 Millionen.

  • Heute war der Startschuss für das Airport Plaza


    51 Millionen €
    Rezidor Hotel Group


    Das Hotel wird mit dem gegenüberliegenden Einkaufspassage des Terminals über eine Brücke verbunden.
    266 Zimmer
    Tagungsräume
    Restaurant
    Cocktailbar
    Fitnessbereich mit Spa
    160 Parkplätze.


    Ist es in Ordnung dieses Bild mit [*Img] zu verlinken obwohl es aus der Welt online kommt, da dort die Quelle mit Foto: Animation: Beyer und Partner GbR angegeben ist?


    http://http://img139.imageshack.us/img139/144/airportut0.jpg
    Quelle : Beyer und Partner GbR


    Bericht : Welt online