Hässliche Gebäude

  • Ich verstehe eine Sache nicht! Ist zwar etwas off-topic, aber trotzdem: Wieso hat Berlin/Städte der ehem. DDR so viel Schei*e gebaut, was die innerstädt. Stadtplanung angeht? Ich kenne Prag und Budapest "persönlich" und von Moskau, St.Peterburg, Warschau, Danzig, Breslau und weiß ich, was noch kenne ich auch Bilder von hist. Marktplätzen, Schlössern etc..


    Das waren doch alles kommunist. Regime? Wieso ging es bei allen anderen, dass die Häuser zwar teilw. heute noch total vergammelt sind, aber zumindest noch stehen oder sogar rekonstruiert wurden, während in Berlin, Dresden etc. hist. Stadtzentren durch Plattenriegel ersätzt wurden...Das ist mir nicht ganz klar...?

  • Warum haben denn alle was gegen diese Plattenbauten? Solange eine Stadt nicht ausschliesslich aus solchen Dingern besteht, können diese dem Stadtbild eine ganz interessante Erscheinung verleihen. Irgendwie faszinieren mich diese Bauten, und ihre Dimensionen find ich beeindruckend. Naja, wohnen möcht ich natürlich auf keinen Fall in sowas drin, aber fürs Auge find ich's echt interessant.

  • Warum?

    Erstens handelt es sich nicht um eine rein östliche Sache. Stuttgart-Freiberg ist auch nicht schöner und die Wohnmaschinen LeCorbusiers sehen im Modell von oben auch besser aus als von innen.
    Was war denn die Alternative? Mietskasernen aus der Gründerzeit mit der Toilette im 5.Hinterhof. Die Leute sind gerne da hin gezogen. Stimmt die Umgebung mit HO oder heute netto und Jugendzentrum etc, ist das heute noch besser als ein wunderhübsches Schlafdorf wo der nächste Laden im übernächsten Dorf liegt und die Jugend an der Bushaltestelle rumgammelt.

  • Die Altbauten hätte man mit dem Geld, das man für die Plattenbauten ausgab auch sanieren können.
    Die Entscheidung zugunsten der Platten war eine katastrophale Fehlentscheidung. In Ostdeutschland verfallen noch immer ganze Gründerzeitviertel.

  • @Ben...hauptsache billig, vergleiche auch dazu FFM,das viele häßlichen Gebäude dem Umstand verdanken hat in der engeren Auswahl zur Bundeshauptstadt gestanden zu haben, da wurde auch hochgezogen was ging und nicht auf die Aussenwirkung geschaut. Damals ging halt das Praktische vor, was ja auch zu verstehen ist....


    für mich das häßlichste :


    http://www.historisches-museum…de/bilder/hmf_eingang.jpg


    www. historisches museum.de


    http://www.klinik.uni-frankfurt.de/museum/museum.jpg

    http://www.klinik.uni-frankfurt.de


    hier der hintere Teil links des schönen Gebäudes mit Türmchen. Der Rest des schönen Römerberges sieht übrigens so aus...


    Grüße yyyves

  • Zitat von JinStuttgart

    Die Altbauten hätte man mit dem Geld, das man für die Plattenbauten ausgab auch sanieren können.
    Die Entscheidung zugunsten der Platten war eine katastrophale Fehlentscheidung. In Ostdeutschland verfallen noch immer ganze Gründerzeitviertel.


    Das stimmt nicht, Altbausanierung ist ungleich kostenintensiver und zeitaufwendiger als einen Plattenbau zu errichten. Schau dir doch nur mal heutige Fertigteilhäuser an, die stehen innerhalb von 12 Stunden. Die DDR war chronisch Bankrott und die hälfte der Bevölkerung hat in baufälligen Altbauten gewohnt. Auf der Homepage der Stadt Chemnitz findet sich bei der Bevölkerungstatistik heute noch der Kommentar "Zum ersten Mal seit der Gründung der Stadt herrscht in Chemnitz kein Wohnungsmangel".
    Und den Wohnungsmangel möglichst schnell und billig ,auch zur Zufriedenstellung der Bevölkerung, zu beseitigen war immer die zentrale Frage im Wohnungsbauprogramm überall in der DDR. Abgesehen davon verstand sich das Regime als moderner, vorwärtsgewandter deutscher Staat ohne Wurzeln in den Jahren 1871-1945, da ist für herausgeputzte Gründerzeithäuser kein gehobener Bedarf.


    Übrigens gab es für Prag und Budapest die gleichen Pläne, einer "modernen" Innenstadt. Es ist am Geld gescheitert. Die Städte sind heute so schön, weil damals kein Geld dagewesen ist alles platt zu machen und neu zu bauen. Warschau war nach dem Krieg vollkommen verwüstet, da wurde alles neu gebaut. Dass, was heute dort schön ist, sind sanierte Überbleibsel oder neue Rekonstruktionen.
    In Breslau und Krakau sind es einzelne Punkte von touristischem Interesse, die heute in altem Glanz erstrahlen: die Marktplätze mit ihren Leitbauten und in Krakau der Wawel. Allein in Danzig wurde sukzessiv versucht die gesamte Innenstadt wieder herzurichten, mit Erfolg wie wir heute wissen.

  • re yyyves

    ok, ich geb mich geschlagen, das Historische Museum ist noch häßlicher als der Henninger Turm, aber Gott sei Dank ist es nicht von so weit zu sehen. Zur Einstimmung sollte man in der Römer-Tiefgarage parken.

  • Zitat von TheBerliner

    Das stimmt nicht, Altbausanierung ist ungleich kostenintensiver und zeitaufwendiger als einen Plattenbau zu errichten. Schau dir doch nur mal heutige Fertigteilhäuser an, die stehen innerhalb von 12 Stunden. Die DDR war chronisch Bankrott und die hälfte der Bevölkerung hat in baufälligen Altbauten gewohnt. Auf der Homepage der Stadt Chemnitz findet sich bei der Bevölkerungstatistik heute noch der Kommentar "Zum ersten Mal seit der Gründung der Stadt herrscht in Chemnitz kein Wohnungsmangel".
    Und den Wohnungsmangel möglichst schnell und billig ,auch zur Zufriedenstellung der Bevölkerung, zu beseitigen war immer die zentrale Frage im Wohnungsbauprogramm überall in der DDR. Abgesehen davon verstand sich das Regime als moderner, vorwärtsgewandter deutscher Staat ohne Wurzeln in den Jahren 1871-1945, da ist für herausgeputzte Gründerzeithäuser kein gehobener Bedarf.


    Übrigens gab es für Prag und Budapest die gleichen Pläne, einer "modernen" Innenstadt. Es ist am Geld gescheitert. Die Städte sind heute so schön, weil damals kein Geld dagewesen ist alles platt zu machen und neu zu bauen. Warschau war nach dem Krieg vollkommen verwüstet, da wurde alles neu gebaut. Dass, was heute dort schön ist, sind sanierte Überbleibsel oder neue Rekonstruktionen.
    In Breslau und Krakau sind es einzelne Punkte von touristischem Interesse, die heute in altem Glanz erstrahlen: die Marktplätze mit ihren Leitbauten und in Krakau der Wawel. Allein in Danzig wurde sukzessiv versucht die gesamte Innenstadt wieder herzurichten, mit Erfolg wie wir heute wissen.



    Das stimmt, TheBerliner. Man muss auch noch dazusagen, dass in Westdeutschland als Leitmotiv beim Wiederaufbau die BAUHAUS-Ideologie hergehalten hat, die sich komplett von der Gründerzeit gelöst hat und als "unbelastet" (im Bezug auf die Nazi-Ära) galt, während in der DDR anfangs ja noch der sog. "Zuckerbäcker-Stil" (der sich in Wahrheit nicht sonderlich vom Monumentalismus der Nazi-Bauten unterschied) favorisiert wurde. Die Plattenbauten, die sonst so viele mit der DDR identifizieren, kamen ja erst später, als die Wirtschaft in Schwierigkeiten geriet und alles so schnell und billig wie möglich erstellt werden musste.

  • Man braucht keinen Kommunismus, um Innenstädte zu verschandeln:


    Siehe Teile der Stuttgarter City.

  • Zitat von Harald

    Man braucht keinen Kommunismus, um Innenstädte zu verschandeln:


    Siehe Teile der Stuttgarter City.



    Das ist mir klar! West-Berlin sieht teilweise genauso schlim uas, wie Ost-Berlin...Aber nicht im Innenstadtbereich. Ich rede aber nicht nur von der Architektur, sondern auch von der Struktur, dass z.B. hinterm Alex, Breite Str., Fischerinsel, Leipziger Str., Marienviertel etc. - alles das ehem. hist. Stadtzenturm - Straßen verbreitert oder sogar verschwunden sind!


    Die einzige vergleichbare "Todsünde", die mir im Westen (Innenstadt) einfällt, ist eigentlich die Ließenburger Str., parallel zum Ku'damm. Die wurde auch verbreitert und mit Schrott bebaut...Und vielleicht noch der Ernst-Reuter-Platz, auch wenn ich den nicht mehr zur Innenstadt zähle...


    Ich wundere mich nur, wieso eben in anderen komm. Staaten noch so viel steht und die hist. Strukturen erhalten blieben, aber in der DDR bzw. Berlin nicht...


  • Ich wundere mich nur, wieso eben in anderen komm. Staaten noch so viel steht und die hist. Strukturen erhalten blieben, aber in der DDR bzw. Berlin nicht...


    Weniger Kriegszerstörung vielleicht...und, wie jemand schon erwähnte, wollte man sich von der Vergangenheit lösen.

  • sind die fotos realtiv neu? bin mal vor paar jahren vorbeigefahren, da war die baustelle bei jena auch schon. scheint ne ewige baustelle zu sein...


    auf jeden fall hat jena auch schöne seiten, und vorallem, was mich total überraschte, ein geiles hochhaus


    http://www.jena.de/homebilder/Jena-Jena.926x629.jpg


    http://www.jena.de/homebilder/Rummel2.814x550.jpg


    http://www.jena.de/homebilder/Ballonstadt2.920x609.jpg


    http://www.jena.de/homebilder/Intershop-Jena.900x600.jpg

  • Jetzt zeige ich euch mal ein paar abschreckende Beispiele
    1.:Das Technische Rathaus in Braunschweig
    [/IMG]
    Es steht nordwestlich schräg gegenüber von der Ecke, wo das ECECenter inkl. Schlossneubau hinkommen soll.


    2.:Ein KARSTADT, ebenfalls in Braunschweig
    [/IMG]

  • Zitat von DukeD

    auf jeden fall hat jena auch schöne seiten, und vorallem, was mich total überraschte, ein geiles hochhaus


    Na klar das Intershop-Hochhaus!

  • Ich denke auch, dass das mit der Zerstörung der deutschen Städte zu tun hat. Viele deutsche Städte sind durch den Luftkrieg der Allierten und den Häuserkampf einfach stärker zerstört worden, als die, von Dir angesprochenen, osteuropäischen Städte zuvor durch die deutsche Invasion.

  • Nieder-Roden Chinesische Mauer

    Einfach mal googlen. Was die Ossis können, können wir schon lange. Gegen die Nieder-Röder Chinesische Mauer ist Jenaer Platte nobelpreisverdächtig.