Stuttgart & BW: Image, Wirtschaft, Kultur, etc.

  • Fernsehserien aus Stuttgart

    Gab es eigentlich jemals im deutschen überregionalen Fernsehen eine Serie, die Stuttgart als Werbeplattform nutzen konnte? Ich meine nicht so kranke Antipathieserien wie "O Gott, Herr Pfarrer!" mit der peinlichen Maren Kroymann, die als linke PC-Tante immer wieder eingebaut wird, als wolle man auch noch den letzten Rest brauchbaren Images mutwillig zerstören.


    Besonders geeignet scheinen Krimis. Ich liste nur einige öffentlich-rechtliche auf. Tatort kommt ja aus fast jeder größeren Stadt und jeweils nur etwa einmal jährlich.
    - Der Alte (München)
    - Derrick (München)
    - Soko (München, Leipzig, Wismar!)
    - Fall für Zwei (Frankfurt)
    - Die Komissarin (mit Till Schweiger) (Hamburg)
    - Faust (Köln, Hamburg)


    Wenn ich andere gesehen bzw. kurz reingeschaut habe, dann war das auch nie aus Stuttgart. Produktionen der Privatsender meine ich sind meist im Westen, Hamburg und/oder Berlin angesiedelt. Und die Pro7-Senderfamilie macht sicher etliches in München.


    Hannover teilt wohl das gleiche Schicksal, Mainz hat das ZDF, Bremen immerhin einen eigenen Sender, der allein aus der Stadt kommt und nicht permanent den Gegenbeweis antreten muß, nicht die Hauptstadt überzugewichten.
    Leipzig und Dresden scheinen mir auch noch medial präsenter.

  • Der Stuttgarter (oh tschuldigung schwäbische) Tatort ist genauso ein Mist. War ja klar, dass man da einen biederen Schwaben wie den Bienzle reingesetzt hat.
    Und meistens kommt der gar nicht aus Stuttgart sondern irgendwo vom A.... der Welt (Alb, Oberschwaben usw.). Leider kam noch keiner aus Ulm :mad:


    Krimiserien kommen grundsätzlich nicht aus Stuttgart, was die konservative Stadtverwaltung wohl zu verhindern weiß. Es könnte ja dem Image der sichersten Großstadt schaden.

  • Zitat von Harald

    Es könnte ja dem Image der sichersten Großstadt schaden.

    Es könnte aber auch abschrecken, wenn die Verbrecher immer hinter Schloß und Riegel landen :D :lach: :D

  • Zitat von Harald

    Der Stuttgarter (oh tschuldigung schwäbische) Tatort ist genauso ein Mist. War ja klar, dass man da einen biederen Schwaben wie den Bienzle reingesetzt hat.
    Und meistens kommt der gar nicht aus Stuttgart sondern irgendwo vom A.... der Welt (Alb, Oberschwaben usw.). Leider kam noch keiner aus Ulm :mad:


    Siehe Tatort vom letzten Sonntag...Keine echte Werbung für die Schwabenmetropole :nono:

  • Und eine neue Hiobsbotschaft:


    [B]Die "Arena of Sound", die tausende von Musikbegeisterten und Jugendlichen auf den Schlossplatz lockte, wird es fortan nicht mehr geben. Mehr als 100 000 Fans strömten zur Derniere am 14. Juni mit dem irischen Popstar Ronan Keating und den vier Finnen von "The Rasmus".[/B]


    http://www.stuttgarter-wochenb…tw/page/detail.php/853457


    Und ein weiterer Teil von Stuttgarts Image geht flöten! :nono:


    Werden als nächstes die HipHop Open abgesagt? :mad:

  • Tja, daran ist aber alleine der SWR Schuld. Auch wenn mir die Musik dort nie sonderlich gefallen hat (der King 2001 war aber cool), ist es schon schade, da diese Veranstaltung ja auch überregional (Viva etc.) in den Medien kam.

  • Komplexprojektion

    Ich darf aus dem Stuttgart 21 -Thread zitieren

    Da spielen größenwahnsinnige Träume zur Kompensation eines Minderwertigkeitskomplexes die Hauptrolle, wie Olympia und Trumptower. Das lauert schon länger im Unterbewußtsein der Stadtpolitiker

    Da kann Stuttgart es nur falsch machen. Wenn man kleckert, ist es typische Stuttgarter provinzielle Kleinkariertheit. Klotzt man aber, ist es die Kompensation eines Minderwertigkeitskomplexes. Das ohnehin zum Mißerfolg verdammte Nacheifern, speziell des südöstlichen Nachbarn.


    Aus der Psychologie ist das Phänomen der Projektion von Defiziten auf Andere bekannt. Ich versuche künftig dieses Phänomen im Zusammenhang mit der Andichtung eines Stuttgart-typischen Minderwertigkeitskomplexes wenn es um Großprojekte geht, als Komplexprojektion zu bezeichnen.



    Ich bin zwar nur ein stuttgarter. Und ich bin nicht größenwahnsinnig. Vielmehr kenne ich einige statistische und ökonomische Daten, die die wahrscheinlich objektivste Sprache sprechen - wenn man überhaupt etwas glauben darf. Nach all dem ist Stuttgart samt Region zumindest ein Gebiet, welches mitunter Großprojekte, also großer Projekte, bedarf. Oder dem derartige Projekte gut zu Gesicht stehen. So wie manch Dörflein zeitlebens mit Kleinprojekten also kleinen Projekten, auskommt.

  • Akribiker vs. Publikumsliebling

    Auch aus dem S21-Thread:

    Zitat von Wagahai

    Zwar ist OB Schuster kein Publikumsliebling, Partyhengst und Kabarettist wie OB Ude oder Wowereit, dennoch macht er seine Arbeit doch einiger Maßen ordentlich.
    Am weltmännischen Auftreten muss er natürlich noch bissle und umso mehr arbeiten, weil Stuttgarter OBs das Provinzler-Image unweigerlich anhaftet.

    Das Problem ist, daß beide Talente nur sehr sehr selten zusammen stark ausgeprägt sind. Meine Erklärung dafür ist, daß sie sich meist kausal ausschließen:


    1) Ein guter Rhetoriker/Schauspieler kommt auch so durch, ich sag jetzt mal Schröder. Und da der Mensch von Natur aus eher faul ist, wird er nicht den schweren Weg gehen und sich noch mühselig in Themen einarbeiten, um mit den Akribikern/Schaffern auf Augenhöhe zu sein. Lieber läßt man sich schnell briefen und setzt eine passende Pointe.


    2) Wg. 1) muß man gar nicht künstlich und falsch argumentieren, daß die Akribiker soviel arbeiten, daß sie sich präsentationstechnisch nicht steigern können. Vielmehr ist es so, daß die Rhetoriker aus dem "Schafferpool" recht komplett herausgefiltert und gefördert werden und genügend Verstärkung ihres Auftretens erfahren, um bald gar nicht mehr den mühseligen Aufgaben nachzugehen, sich also ab einem gewissen Punkt gern herausfiltern lassen.


    Ehrlich gesagt ist mir gemäß kleineres Übel der Typ Schaffer & Auftrittsclown lieber, speziell wenn ich mir die Statistiken - also real erfahrbare Ergebnisse - dahinterstehender Personen wie Teufel, Stoiber (der ähnliches Image bei der BT-Wahl hatte), Schuster im Vergleich zu anderen ansehe. Seien es Sicherheit, Finanzen, Bildung oder Arbeitslose.


    Aber den geschilderten Zusammenhang sehen wenige, wage ich leicht überheblich zu behaupten; obwohl man ihn häufig im eigenen Bekanntenkreis so oder so ähnlich beobachten kann.

  • Wie lange hat Ude sein Amt schon inne? Ohne seine Politik bewerten zu können, macht Ude auf mich einen guten Eindruck, ohne daß es zu sehr ins Partyfach abdriftet wie seinem Berliner Kollegen passiert.


    Wie gesagt es ist m.E. selten. Zwei Beispiele, die ich auch nicht direkt erlebt habe:
    Helmut Schmidt und Lothar Späth. Vielleicht zeigt sich deren Allroundtalent auch darin, daß sie nach Ihrer Politikkarriere erfolgreich waren: Späth hat immerhin maßgeblich das heute größte selbständige Ostunternehmen noch dazu mit schwarzen Zahlen ;) aufgebaut. Schmidt hat(te) einen exzellenten Wirtschaftsexperte. Während die meisten anderen Politiker groß Bezahlung wie in der Wirtschaft fordern, aber dort tatsächlich nichts reißen, es sei denn durch ihre dollen Beziehungsnetzwerke.



    Übrigens paßt das auch zum Thema Nachkriegsrekonstruktion
    Es wird vielen dt. Städten ja immer wieder vorgeworfen, sie hätten nach dem Krieg geschichtslos wiederaufgebaut und dann wird auf Städte wie Nürnberg verwiesen, wo dies zumindest einigermaßen gelang. Auch da meine ich, daß da sehr seltenes Genie zusammenkommen mußte, speziell bei Städten, die wegen ihres Stadtbildes nicht so bekannt waren und gleichzeitig große Zerstörung und dadurch Wohnraummangel bestand. Es war ja früher nicht wie heute, daß jeder Flecken ein Tourismusbewußtsein hatte.

  • Ernst macht ernst - nur noch 3 neue Bienzle-Folgen, dann ist Schluß


    Kommissar Bienzle geht bald freiwillig in den Ruhestand: Wie die Stuttgarter Nachrichten berichteten, plant der SWR den Abschied in etwa anderthalb Jahren. Noch 3 Folgen sollten mit Schauspieler Dietz-Werner Steck, der im nächsten Jahr seinen 70. Geburtstag feiert, produziert werden. Im März beginnen die Dreharbeiten für die 23. Folge Bienzle und die Bestie. Mit der 25. Folge soll dann Schluss sein. Über einen Nachfolger für Bienzle sei noch nicht entschieden, so der SWR.


    Quelle: http://www.tatort-fundus.de/fundusalt.shtml


    AMEN! :daumen:


    Das ist die beste Nachricht seit langem.

  • Yepp, aber wahrscheinlich kommt was ähnlich peinliches nach. Und Steck besetzt neben Kroymann und Schultheiss wichtige Nebenrollen :puke:


    Immerhin: Hoffnung besteht jetzt erst Mal.

  • Zitat von Max BGF

    Und Steck besetzt neben Kroymann und Schultheiss wichtige Nebenrollen :eek:


    Immerhin: Hoffnung besteht jetzt erst Mal.


    Ach Mist stimmt. :nono:


    Wobei mir Bienzles Hausmeister, der sich ständig um sein Treppenhaus sorgt, irgendwie symphatisch ist. :)

  • Am Montag und Dienstag wurde aus der ARD-Serie "Berlin, Berlin" für zwei Folgen "Stuttgart, Stuttgart". Natürlich wurde wieder auf allen Vorurteilen der Schwaben rumgeritten. Teilweise wars echt unerträglich. Wurden trotzdem schöne Bilder aus Stuttgart gezeigt, besonders der Blick über Stuttgart aus dem Haus in Halbhöhenlage war toll.
    Das schreibt die Stuttgarter Zeitung dazu.

  • Zitat von Thomas1893

    Am Montag und Dienstag wurde aus der ARD-Serie "Berlin, Berlin" für zwei Folgen "Stuttgart, Stuttgart". Natürlich wurde wieder auf allen Vorurteilen der Schwaben rumgeritten. Teilweise wars echt unerträglich. Wurden trotzdem schöne Bilder aus Stuttgart gezeigt, besonders der Blick über Stuttgart aus dem Haus in Halbhöhenlage war toll.
    Das schreibt die Stuttgarter Zeitung dazu.


    Die schöne Lage Stuttgarts llässt sich halt nicht leugnen.


    Aus der SZ:
    Nach einer anstrengenden Kletterpartie ("wie in San Francisco") spuckt sie einen Kaugummi aufs Trottoir. Daraufhin wäscht ihr die Volksschauspielerin Trudel Wulle den Kopf: "Sie kennet net oifach a Kaugummi auf dr Boda rumrotza!" .... Kurz darauf sieht sich Lolle von einer Horde Schwaben umzingelt. Alle brüllen im Chor: "Wegputza! Wegputza!" :nono:


    Leicht vergrätzte Reaktion der Berliner darauf daß halb Ostberlin mittlerweile von Schwaben aufgekauft und saniert worden ist und die jetzt die höheren Mieten am Prenzl Berg und in Mitte nicht mehr zahlen können...
    Aber was will man von einer Vorabendserie der Marienhofkategorie auch anderes erwarten? :zzz:


    ("wie in San Francisco")-hmm...schöne Stadt an sich-genau wie Stuttgart.Aus Versehen ein positiver Vergleich-oops.Besser aufpassen,liebe ARD. ;):mad:

  • Genau, es gibt doch auch steile Orte in Brasilien. Man hätte ihr also in den mund legen können: "wie in der Favela" ;)


    Übrigens mit SZ ist normalerweise die Süddeutsche (Zeitung) gemeint. Du meinst doch sicher die StZ oder? :)

  • Zitat von Max BGF

    Übrigens mit SZ ist normalerweise die Süddeutsche (Zeitung) gemeint. Du meinst doch sicher die StZ oder? :)


    Richtig.Normalerweise ja.In diesem speziellen Falle allerdings war durch den Bezug auf das Zitat das großzügige Aussparen des "t" durchaus legitim,ja geradezu angebracht.
    Oder ich hab mich einfach vertippt.StZ natürlich. ;)