Erweiterung Bundesrat - Leipziger Straße 2 (in Bau)

  • Erweiterung Bundesrat - Leipziger Straße 2 [in Planung]

    Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung hat einen Architektenwettbewerb für einen Anbau mit Besucherzentrum am Bundesratsgebäude in der Leipziger Straße 3-4 ausgelobt. (hier wurde das letzte Mal darüber diskutiert).

    Kurzer Auszug aus der Wettbewerbsauslobung:
    "Der Bundesrat ist eines der 5 ständigen Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland und als Vertretung der Länder das föderative Bundesorgan. Er hat seit September 2000 seinen Sitz im denkmalgeschützten Preußischen Herrenhaus in der Leipziger Straße 3-4 in Berlin-Mitte. Gegenstand des Wettbewerbs sind der Anbau mit Besucherzentrum und, um das Grundstück maximal auszunutzen, ein unabhängig funktionsfähiges Bürogebäude zur Drittnutzung durch die BImA. In dem westlichen Anbau an das bestehende Bundesratsgebäude soll neben Verwaltungsflächen das Besucherzentrum untergebracht werden, um der stark angestiegenen Besucherzahl des Bundesrates einladende Informationsmöglichkeiten zu bieten und die Besucherführung durch das Besucherzentrum und den Bundesrat unter funktionalen und sicherheitsrelevanten Gesichtspunkten zu ergänzen. Der gesamte Anbau soll barrierefrei sein und ebenso an das Bestandsgebäude angebunden werden."


    Quelle: http://www.baunetz.de/wettbewe…ucherzentrum_3404429.html

  • ^ sehr gute Nachricht. Da schließt sich eine weitere schmerzhafte Lücke mit dem sich verbreiternden Bundesrat.


    Womit der Platz dann nur noch eine letzte Lücke hätte und diese leider direkt am Tor zum Potsdamer Platz. Hier müsste doch nun mal etwas her; oder?

  • Max Dudler gewinnt den Wettbewerb zur Erweiterung des Bundesrates

    Das Büro Dudler hat den Wettbewerb für die Erweiterung des Bundesrates in der Leipziger Straße gewonnen. Der Entwurf sieht eine steinere Rasterfassade mit großen Fensteröffnungen vor, die über dem Kolonnadengang zurückspringt.


    Hier der Link: Klick

  • Die bei rbb gezeigte Fassadenansicht ist wenig aussagekräftig, da nur ein Ausschnitt zu sehen ist. Farblich scheint sie sich gut in die Bestandsbauten einzufügen. Was mich jedoch auf den ersten Blick stört, sind die riesigen Fensteröffnungen. Im Vgl. zum rechts liegenden Neubau am Leipziger Platz wirken diese völlig überdimensioniert.

  • Danke für den Link, Berolina. Bei der Visualisierung handelt es sich wie so oft um eine Darstellung, die in der Realität niemals so aussehen kann. Es wird der Eindruck erweckt, als seien Fensterscheiben völlig durchsichtig, ohne Lichtreflexe und Innenraumverdeckungen. Es sieht fast aus, als würden die Angestellten an der frischen Luft arbeiten. Bei den beiden Bestandsgebäuden links und rechts ist das komischerweise anders. Dort ist der Blick nach innen durch Spiegelungen versperrt. Die Visualisierung ist also ein typisches Beispiel für die Vermischung von Wunsch und Wirklichkeit. Der Anbau wird im Vergleich zum historischen Bundesratssitz in der Realtät sehr glaslastig wirken. Die Natursteinfassade ist gut gemeint, aber im Vergleich zum Bundesrat zu glatt und fugenlos. Warum übernehmen die heutigen Architekten so selten Gestaltungselemente des Bestandsgebäudes? Für mich ist das völlig unverständlich.

  • Mir war bisher gar nicht bewusst, dass sich das Gebäude wie ein Schlauch bis hinter zur Erna-Berger-Straße erstrecken wird. Ansonsten kann man nur hoffen, dass tatsächlich Sandstein für die "Fassade" verwendet wird wie suggeriert. Die völlige Profillosigkeit empfinde ich neben dem Bundesrat aber auch gegenüber dem neueren Gebäude am Leipziger Platz nicht wirklich als architektonische Leistung.

  • Beggi: ("Warum übernehmen die heutigen Architekten so selten Gestaltungselemente des Bestandsgebäudes?") Sehr gute Frage, die ich mir aber noch viel mehr bei Aufstockungen oder Veränderungen direkt an Gebäuden stelle. Hier handelt es sich ja im Grunde um ein selbstständiges Gebäude. Ich finde übrigens die beiden Entwürfe von Lankes Koengeter und gmp aufgrund der prägnanten vertikalen Gliederung auch ganz interessant. Eine solche Gliederung hätte auch dem Siegerentwurf gut getan.

  • ^
    meh, also mir gefällt der LANKES KOENGETER Entwurf am besten, der internationale Stil wäre eine erfrischende Abwechslung an der Ecke, so ist das doch dann doch etwas zu viel vom aktuellen Einheitsbrei :Nieder:

  • So richtig anfreunden kann ich mich mit dem Siegerentwurf nicht. :nono:
    Das ist mir viel zu schlicht gerastert.


    Der Versatz an der Dachkante, durch das rechtsseitige abschrägen jeder einzelnen Horizontalen (von Fensterreihe zu Fensterreihe) hätte man für alle Ebenen/Etagen übernehmen sollen. Das hätte der Front mehr Struktur und Tiefenwirkung gegeben.
    Auch dürfte die Horizontale zwischen Arkaden und erster Etage dominanter/breiter ausfallen. So hätte man eine schönere Gliederung erreicht.


    Ok, an der Bar in der ersten Etage habe ich nichts auszusetzen...
    ...obwohl da fehlen die entsprechenden Getränke. :lach:


    Eigentlich gefällt mir der Entwurf von "Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten BDA, Nürnberg" am besten.
    Hier ist die Fassade in der Horizontalen durch die angedeuteten Gesimse viel schöner gegliedert (ebenso durch den großzügigen Eingangsbereich), durch die gut sichtbaren Fugen besser strukturiert und durch die rötliche Einfärbung dezent separiert.


    "siehe im Link ganz unten"
    http://www.bbr.bund.de/BBR/DE/…09332B.live2053?nn=379482



    Gruß, Jockel HB

  • Kurze Montage um zu sehen wie der Original-Entwurf mit einer kleinen Anpassung aussehen würde



    Original
    (c)Max Dudler, Berlin




    Gleichhohe Natursteinverblendungen im oberen Bereich der Fenster
    (c)Max Dudler, Berlin, Anpassung durch mich




    Abnehmend hohe Natursteinverblendungen um oberen Bereich der Fenster
    (c)Max Dudler, Berlin, Anpassung durch mich



    edit:
    @Jockel_HB: horizontale so?

    Abnehmend hohe Natursteinverblendungen um oberen Bereich der Fenster und breitere Horizontale zwischen EG und 1. OG(c)Max Dudler, Berlin, Anpassung durch mich


    6 Mal editiert, zuletzt von Beschty () aus folgendem Grund: Beschriftung

  • Oh danke...
    Genau das Abschrägen habe ich gemeint, wirkt doch gleich viel ansprechender.
    Die Natursteinplatten (in gleicher Höhe) in die Fenster zu setzen gefällt mir :daumen:


    Wenn jetzt die untere Horizontale noch bis an die Natursteinplatten heruntergezogen würde um diese zu verbreitern, das wäre doch schon fast perfekt. :)



    Gruß, Jockel HB

  • Also ich finde Max Dudler Entwurf gar nicht mal so schlecht - beim Grimm-Zentrum hat er ja schon bewiesen, was für ein Gespür für Formen und Materialien er hat. Und gerade der dortige Lesesaal ist ja grandios - vielleicht ist später im Bundesrats-Anbau auch so eine Raffinesse zu finden... Mich erinnert das Gebäude ein bisschen an das ADV-Palais am LP 16. Da hat man beim Entwurf auch rumgestöhnt, wie einfallslos die Fassade ist und nun im Endzustand muss man doch sagen, dass der Bau sehr angenehm geworden ist.
    Ich glaube, die großen Fensterflächen sind notwendig, denn wie bereist einige Foristen schon sagten, das Grundstück ist weniger breit als tief und zu viel Steinanteil könnte es noch gedrungener wirken lassen. Auf der Visualisierung sieht es daher locker und leicht aus...
    Welcher Entwurf mir aber auch gut gefallen hätte ist der von gmp. Dort finde ich die Eingangssituation sehr gelungen. Das Erdgeschoss wirkt sehr offen und einladend, besonders mit dem dahinter liegenden Hof - bei Max Dudler werden einfach nur die Kolonaden weitergeführt und der Fußgänger steht irgendwann vor einer Wand.


  • Dankeschön, genau so meinte ich die breitere Horizontale. :daumen:
    Allerdings im Zusammenspiel mit den gleichhohen Natursteinplatten in den Fenstern, wie im oberen Entwurf.


    So könnte ich mich dann mit der Fassade doch noch anfreunden. :)


    P.S.: Ganz schlecht finde ich die in der Höhe abgestuften Natursteinplatten aber auch nicht.



    Gruß, Jockel HB

  • Laut Berliner Zeitung soll Baubeginn 2017 sein.
    Eine hohe Lebenserwartung ist in Berlin wirklich Grundvoraussetzung für jeden Architekturfreund....

  • Naja, kein Meisterwerk, aber auch kein totaler Bruch aus Beton und Glas, der die Bauflucht nicht einhält o.ä. Hauptsache, die Lücke verschwindet.


    Hoffentlich folgt dann "bald" die Megabrache an der Ecke Wilhelm/Leipziger.

  • ^ Ja, es ist wahr, der Bund baut seine Hauptstadt sehr langsam auf. Umso erstaunlicher, dass die Gestaltung der Architektur so einheitlich bleibt, obwohl Jahrzehnte vergehen.


    Die Fassade erinnert mich stark an die DZ-Bank am Pariser Platz von Gehry (was durchaus nicht gegen sie spricht). Ich bin froh, wenn die Lücke verschwindet und auch, dass der Bundesrat seine Präsenz ausdehnt.


    Wann nur kommt endlich der Abschied der Bundesregierung von Bonn? Ich erhoffe mir dann nochmal einen Schub für die Bundespräsenz in Berlin inklusive landschaftlicher Überarbeitung des Spreebogens.