Neubebauung am Schinkelplatz/Werderscher Markt

  • Ich denke, man muss abwarten bis die Gerüste weg sind um dann einen Gesamteindruck zu gewinnen. Zur Zeit ist die Farb-Wirkung auf den Fotos einfach zu unterschiedlich. Bei Sonnenschein sieht's ganz gut aus, auf einem anderen Foto dann aber total grell.


    Zwingen wird man den Bauherren höchsten seitens des Hauptnutzers können.
    Wenn der sagt: "So war das nicht gedacht, wir sind ja kein Bonbonladen", dann wird sich vielleicht noch was ändern.

  • Man sollte den Bauherren dazu zwingen den Bau so zu ändern, dass er wenigstens dem Bauantrag entspricht und sich in das Ensemble einfügt.


    Vielleicht ist es aber ja genau das, was man eben nicht wollte. Ich glaube man wollte diesen Akzent in dem historischen Umfeld ganz bewusst setzen. Ich glaube, es war einigen dann zu viel Historisches in dem Areal, so dass man das nicht gerne so stehen lassen wollte. Anders kann ich mir diese völlige Entgleisung nicht erklären.


    Ich verstehe diese Panik seitens einiger Architekten und Stadtplaner einfach nicht, dass man fast phobisch auf harmonische Ensembles reagiert, als ob es das einfach nicht geben darf.


    Ich glaube, man hat sich hier absolut keinen Gefallen getan. Es ist nur wieder Wasser auf die Mühlen von denen, die vorher für die Rekonstruktion waren. Und in Anbetracht des Ergebnisses versteht man mal wieder, warum so viele Menschen die Schnauze voll haben von diesem "modernen" Städtebau!

  • Städtebaulich ist die Neubebauung rund um die Friedrichswerdersche Kirche sehr gelungen, architektonisch aber überhaupt nicht. Der Moneo-Bau fällt hier besonders negativ auf und stellt selbst die anderen Neubauten zwischen Schinkelplatz und Oberwallstraße an Hässlichkeit in den Schatten. Klassische Formen, wie z. B. von Albers, Nöfer oder Stuhlemmer, wären an dieser Stelle die einzig richtige Wahl gewesen.

  • Das abricot ist doch die gleiche Farbe wie auf den Renderings. Der Marmor sieht aus wie ein Composato, also ein aus Bruchstücken zusammengesetzter Kunststein.


    Beides finde ich - bestenfalls - sehr manieristisch. An die Ecke passt es nicht "Star"-Architekt hin oder her.

  • Ich finde die Bauten bis auf den Moneo Bau ganz gelungen. Von völlige Entgleisungen kann man da ganz gewiss nicht reden. Ein völlige Entgleisung wäre die Verwirklichung von etwa Stuhlemmer gewesen.
    Was mir bei dem Moneo-Bau negativ aufgefallen ist, und hier wiederhole ich mich, sind die schäbig wirkenden Fensterbleche und der grobkörnige Putz. Die weiß-marmorierten Abschlusssteine in der Attika wirken ebenfalls deplaziert. Trotzdem muss man den Bau, wenn man ihn denn fair beurteilen will, gerüstfrei sehen.

  • Ein völlige Entgleisung wäre die Verwirklichung von etwa Stuhlemmer gewesen.


    Du bezeichnest es als Entgleisung, wenn ein Entwurf wie Stuhlemmer sich eng an die alte, historische Bebauung anlehnt. Nach deiner Argumentation müsste ja dann das Berlin der Kaiserzeit eine einzige, große Entgleisung gewesen sein. Geht's noch?

  • ^Das habe ich so nicht geschrieben und nicht gemeint. Der Stuhlemmer Entwurf wäre für mich die architektonische Entsprechung der "sprechende Hundekrawatte" gewesen. Der Albers-Entwurf leider zu mutlos.
    Ich bin, was ich bis dato erkennen konnte, durchaus zu frieden mit den bisher realisierten Gebäuden, mal mehr, mal weniger. Zu den durchaus gelungenen zähle ich den Staabbau und den kommenden Schultes. Bei dem Moneo leiste ich mir noch kein Urteil, sehe aber eher Unheil aufkommen. Der Rest ist im besten Fall unauffällig.

  • ^Das habe ich so nicht geschrieben und nicht gemeint.


    Ich habe erstmal gegoogelt, um nachzuvollziehen, was du mit der "sprechenden Hundekrawatte" meinst. Da sehe ich dann ein bekanntes Gesicht eines Politikers. Du bringst hier - völlig unnötig - eine politische Note ins Spiel. Mit der "sprechenden Hundekrawatte" ist ein bestimmter Politiker gemeint, der zu einer bestimmten politischen Partei gehört.


    Du hast es sehr wohl so geschrieben und sehr wohl so gemeint. Der traditionelle, historisierende Entwurf von Stuhlemmer wird von dir in die braune, reaktionäre Ecke gestellt. Warum diese ideologische Überfrachtung? Das führt doch zu nichts.

  • Es läßt mir keine Ruhe daher muss ich meine Frage nochmal stellen.


    Woher kommt der Farbunterschied zwischen dem guten farblichen Eindruck auf den Fotos in #995 und #1003 und dem grellen Farbton der Fotos von Notration ???


    Ist dazwischen nochmal gestrichen worden? Auf jeden Fall passt die Farbe des Putzes überhaupt nicht mehr zu den Farben des Sockels. Das kann doch nicht so gewollt sein. :maddown:

  • Ich habe erstmal gegoogelt, um nachzuvollziehen, was du mit der "sprechenden Hundekrawatte" meinst. Da sehe ich dann ein bekanntes Gesicht eines Politikers. Du bringst hier - völlig unnötig - eine politische Note ins Spiel. Mit der "sprechenden Hundekrawatte" ist ein bestimmter Politiker gemeint, der zu einer bestimmten politischen Partei gehört.


    Du hast es sehr wohl so geschrieben und sehr wohl so gemeint. Der traditionelle, historisierende Entwurf von Stuhlemmer wird von dir in die braune, reaktionäre Ecke gestellt. Warum diese ideologische Überfrachtung? Das führt doch zu nichts.


    Ich bezog mich auf deine unsinnige Analogie. Und ja, der Stuhlemmer-Entwurf ist für mich abgehangen, rückwärtsgewandt und reaktionär. So what?

  • DerBe: Klassische Architektur in die braune Ecke zu stellen ist genauso falsch wie moderne in die rote. Was in den letzten Jahren zwischen Schinkelplatz und Oberwallstraße neu gebaut wurde, ist unabhängig vom Stil einfach schlecht. Städtebaulich war es aber richtig, die Friedrichswerdersche Kirche wieder einzufassen.

  • ... Städtebaulich war es aber richtig, die Friedrichswerdersche Kirche wieder einzufassen.


    Ja so unterschiedlicher Meinung kann man sein. Ich finde es ist einer der größten Fehler, die Kirche so zu umzingeln und dann noch mit Architektur zweifelhaften Stils. Die Kirche, die ja inzwischen ein Museum ist, ihres Tageslichts zu berauben und sie auch noch fast zum Einsturz gebracht zu haben.
    Nicht alles was alter Stadtgrundriss ist auch gut nur weil es so war.
    Man kann auch dazulernen, wenn man will und nicht so einseitig verblendet ist.
    :cool:

  • Camondo: Die Friedrichswerdersche Kirche war schon zu Schinkels Zeiten dicht umbaut. Wenn er das damals nicht gewollt hätte, wäre sie sicher woanders entstanden.

  • ^ Was ich ja gesagt habe.
    Aber nicht nur weil etwas mal so war, muss es nicht gleichbedeutend besser gewesen sein.
    Das trifft auch auf das Nationaldenkmal zu.

  • DerBe: Klassische Architektur in die braune Ecke zu stellen ist genauso falsch wie moderne in die rote. Was in den letzten Jahren zwischen Schinkelplatz und Oberwallstraße neu gebaut wurde, ist unabhängig vom Stil einfach schlecht. Städtebaulich war es aber richtig, die Friedrichswerdersche Kirche wieder einzufassen.



    Gähn. Es wird langweilig. Es gibt unterschiedliche Bauten von unterschiedlicher Qualität. Das kann auch der große Architektator nicht leugnen.

  • Man muss halt das Ergebnis abwarten.
    Vielleicht, da habe ich einfach noch etwas Hoffnung, wirkt das fertige Ensemble
    nach Fertigstellung besser als momentan die Fotos vom Moneobau erwarten lassen. Es ist auch nicht verkehrt, wenn die Geschäfts- und Bürohäuser neben der Kirche und er Bauakademie zurückhltender sind und nicht versuchen den Platz zu beherrschen.

  • ...Es ist auch nicht verkehrt, wenn die Geschäfts- und Bürohäuser neben der Kirche und er Bauakademie zurückhltender sind und nicht versuchen den Platz zu beherrschen.


    .... aber das Gegenteil ist doch der Fall. Der Maneo-Bau geriert sich doch wie ein eitler Pfau in Farbe und Material. Ich verstehe auch nicht warum ausgerechnet der Maneo-Bau quasi als Abschluss dieses kleinen Bandes an grauen Mäusen von Neubauten so völlig aus dem Rahmen fallen muss.